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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Freitag, der 13. war in der Tat ein schwarzer Tag für alle Tennisbegeisterten. Das bayerische Gesundheitsministerium hat sehr kurzfristig beschlossen, dass ab Freitag, den 13. November, fast alle Indoor-Sportstätten  schließen müssen. Diese Anordnung traf die Betreffenden unvorhergesehen. In dieses Verbot fallen auch alle Tennishallen in Bayern und dies sorgte aus vielerlei Gründen für Unverständnis, nicht nur beim Bayerischen Tennisverband, sondern bei allen von dieser Maßnahme Betroffenen.

Gerade der BTV hat die Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sehr unterstützt und hat alles getan, um dem Infektionsschutz und damit auch der Möglichkeit zur Ausübung von Tennis Rechnung zu tragen. Dabei wurde stets der Gesundheit der ehrenamtlichen Vereinsfunktionäre, der Trainerinnen, Trainer, Spielerinnen und Spieler höchste Priorität eingeräumt.

Die Nachricht vom vergangenen Freitag war ein Schlag ins Kontor. Unser Vorsitzender des Tennisbezirk Unterfranken, Walter Haun, hat uns zu diesem Thema ein paar Fragen beantwortet:

Herr Haun, Sie wurden von der Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, fast alle Indoor-Sportstätten zu schließen, am Freitag genauso kalt erwischt, wie alle Tennisvereine im Bezirk. Was war Ihr erster Gedanke?

„Mein erster Gedanke war: Was ist denn jetzt passiert, das darf doch wohl nicht wahr sein. Sind denn jetzt alle verrückt geworden. Gerade im Tennisbereich ist diese Maßnahme überhaupt nicht nachvollziehbar. Auf einem Tennisplatz, der fast 24 Meter lang und beim Einzel über acht Meter breit ist. Hinzu befindet sich noch an jeder Grundlinie ein Auslauf von über sechs Metern. Und da darf jetzt keiner mehr zu zweit spielen? Das ist nicht nachvollziehbar. Mir kommt es schon fast wie eine Trotzreaktion der Regierung vor.”

Warum?

“Weil ein Fitnessstudio-Betreiber dagegen geklagt hat, dass er seine Studios erneut schließen muss. Wenn in so einem Fall schon von Gleichbehandlung gegenüber anderen Sportarten gesprochen wird, dann muss ein Fitness-Studio auch nur zwei Leute reinlassen. So wie es beim Tennis eben die ganze Zeit auch war. Aber der Vergleich hinkt doch. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen und die Landesregierung hätte in dem Fall mehr Fingerspitzengefühl zeigen müssen. Diese Anordnung vom Freitag ist für Sportarten wie Tennis ein Schlag ins Gesicht.“

Wie waren die ersten Reaktionen aus den Vereinen in Bezug erstens auf die Kurzfristigkeit der Schließungen der Tennishallen und zweitens die Schließungen generell?

„Die meisten haben mit Bestürzung reagiert, aber es machte sich auch Zorn, Empörung und vor allem Unverständnis breit. Viele Hallenbetreiber können diese Hauruck-Entscheidung der bayerischen Landesregierung nicht verstehen.“

Der BTV und die Vereine in den bayerischen Bezirken haben die Maßnahmen der bayerischen Regierung stets unterstützt und mitgetragen. Wie gehen die Verantwortlichen nun mit dieser Entscheidung um?

„Ich beziehe mich auf das Schreiben vom BTV im Namen vom Präsidium und von allen Bezirken (nachzulesen auf der BTV-Homepage, Anm. d. Red.). Unser Präsident Helmut Schmidbauer sagte, dass wir von der bayerischen Staatsregierung fordern, dass nicht alle Sportarten wegen eines Einzelnen in Mithaftung genommen werden, sondern in der Beurteilung eine differenzierte Vorgehensweise nach den Kriterien des Infektionsschutzes erfolgt. Und das ist richtig.“

Wie geht es jetzt weiter? Das Spiel im Freien ist auf Dauer keine Option, denn so ein tolles Wetter, wie wir es jetzt im November bisher hatten, ist nicht die Regel…

„Richtig. Das ist eine Frage der Zeit, außer ein Verein hat einen Allwetterplatz. Ehrlich gesagt, wissen wir es im Moment nicht. Auf der einen Seite heißt es seitens der Regierung, dass es keine Trotzreaktion war, sondern es wäre in den nächsten Tagen eh verkündet worden. Aber mit welcher Begründung? Der Profisport, wie zum Beispiel die DFB-Nationalmannschaft hat gegen die Ukraine gespielt, obwohl es Corona-Verdachtsfälle beim Gegner gab. Und die kommen sich auf dem Platz  nah. Im Tennis gibt es keinerlei Berührung.  Selbst bei einem Doppel mit vier Leuten aus dem gleichen Haushalt ist auf dem Court Platz genug.“

Was sind Ihre Befürchtungen von der finanziellen Seite für die Vereine – gerade für die, die eine eigene Tennishalle haben – wenn der Lockdown sich noch weiter fortsetzt?

„Es wurde ja bereits die letzte Winterrunde wegen dem ersten Lockdown nicht zu Ende gespielt – und das bedeutete finanzielle Einbußen. Jetzt geht es wieder los: die Winter-Medenrunde wurde ausgesetzt, alle Turniere abgesagt. Der November fällt den Hallenbetreibern weg und im Dezember wird es sicher nicht besser. Das heißt, dass die Vereine mit sehr hohen Einnahmeverlusten rechnen müssen. Da werden viele um ihre Existenz kämpfen.“

Und welche Auswirkungen könnte ein längerer Lockdown  von der sportlichen Seite, also für die kommende Sommerrunde haben, wenn die Spieler und Spielerinnen eventuell den kompletten Winter den Schläger nicht schwingen dürfen?

„Auch das wissen wir noch nicht. Aber wir befürchten, dass viele das Interesse am Tennis verlieren werden. Erwachsene, Jugendliche – ganz egal. Auch die, die vielleicht gerade erst ihre ersten Schritte im Tennis unternommen haben, brechen uns eventuell weg. Und wenn nicht trainiert werden kann, dann hat das sicher Auswirkungen auf die Sommerrunde. Viele werden sagen, ich bin nicht trainiert, also spiele ich im Sommer nicht…

Vor allem, wie erklären wir es unserem Nachwuchs, wenn sie sich morgens in einen überfüllten Schulbus, in eine S- oder U-Bahn quetschen sollen und nachmittags dürfen sie ihren Sport nicht ausüben. Wo sollen sich die Leute denn auspowern, wo ihren Ausgleich zum Berufs- oder Schulleben finden? Wir haben 83 Mio Einwohner. Die Mehrheit ist vernünftig. Es muss doch eine andere Lösung geben, als diese…“

 

Wir bedanken uns bei Walter Haun, dass er sich die Zeit genommen hat. Das Bild hat er uns auch zur Verfügung gestellt. Hierzu ebenfalls dankeschön.

Das Interview könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Während in Bayern Tennis unter strengen Auflagen und mit Einschränkungen gespielt werden darf (siehe unseren Artikel: Trotz Lockdown light darf Tennis gespielt werden), wurde unerwartet der Tennisbetrieb in Hessen untersagt. 

Wie der Hessische Tennisverband auf seiner Homepage mitteilte, hat die Landesregierung Freizeit- und Amateursport in ganz Hessen ab dem 05. November bis Ende November untersagt.

Lest nachfolgend den Wortlaut des HTV, den er auf seiner Seite veröffentlicht hat:

Die Hessische Landesregierung hat heute (03. November) die zuletzt am Freitag veröffentlichte Verordnung kurzfristig und ohne vorherige Kommunikation am Tag des Inkrafttretens geändert. Leidtragender Bereich bei diesen Änderungen ist unter anderem der Sport. Ab dem 05. November bis Ende November ist der Freizeit- und Amateursport nun vollständig untersagt – ohne Ausnahme. Auch der Tennissport ist entgegen der ursprünglichen Verordnung nun davon betroffen…

Am vergangenen Freitag (30. Oktober.) hat die Hessische Landesregierung die neue Verordnung für Hessen zum angekündigten Teil-Lockdown von Bund und Länder veröffentlicht. Wie wir am Samstag, den 31. Oktober, informiert haben, war der Freizeit- und Amateursport nach dieser Verordnung noch unter gewissen Einschränkungen möglich.

Nun kam es heute, nachdem die Gerüchteküche bereits seit Montag Nachmittag brodelte, zur für uns alle überraschenden und unverständlichen Kehrtwende. Wie man uns nun mitgeteilt hat, hat man die Verordnung am Tage des Inkrafttretens noch einmal geändert – mit gravierenden Auswirkungen auf den Sportbetrieb. Folge: Der Freizeit- und Amateursportbetrieb wird in ganz Hessen ab dem 05. November bis Ende des Monats vollständig ausgesetzt. Dies bedeutet auch, dass kein Tennis gespielt werden darf – nicht alleine, nicht zu zweit und auch nicht mit dem eigenen Hausstand. Alle öffentlichen und privaten Tennisanlagen – ob Halle oder Freiluft – müssen geschlossen werden!

In § 2.2 der Verordnung heißt es nun wörtlich:  „(2) Bis zum Ablauf des 30. November 2020 ist der Betrieb von öffentlichen und priva-ten Sportanlagen für den Freizeit- und Amateursportbetrieb untersagt. Der Trainings- und Wettkampfbetrieb des Spitzen- und Profisports sowie der Schulsport sind nur gestattet, sofern diesem ein umfassendes Hygienekonzept zugrunde liegt und die Empfeh-lungen des Robert Koch-Instituts zur Hygiene beachtet werden. Der Sportbetrieb ist ferner gestattet zur Vorbereitung auf und die Abnahme von Einstellungstest, Leistungsfest-stellungen sowie anderen Prüfungen in Ausbildungen und Studiengängen, bei denen Sport wesentlicher Bestandteil ist. Zuschauer sind nicht gestattet.“ 

Was bedeutet das nun für das Tennistraining?
Tennistraining ist somit ausnahmslos für den gesamten November untersagt!

Ändert sich etwas für den Wettkampfsport?
Wie bereits am Wochenende informiert, wird der Turnierbetrieb für den gesamten November eingestellt. Auch der Mannschaftsbetrieb wird mit dieser neuen Entwicklung nun endgültig ausgesetzt. Sofern nicht schon geschehen, informieren die Veranstalter über mögliche Neuansetzungen oder notwendige Absagen.

Wie sieht der HTV diese Entwicklung?
Das gesamte HTV-Präsidium sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle sind nicht nur von dieser kurzfristigen und überraschenden Entscheidung, sondern auch von der Art der Kommunikation zutiefst enttäuscht. Mit dem Korrigieren einer Verordnung in wesentlichen Punkten am eigentlichen Tag des Inkrafttretens dieser, wird nicht nur das Vertrauen, sondern werden vielmehr die Existenzen unserer großen Tennisgemeinde leichtfertig aufs Spiel gesetzt.

Auf Grund dieser Tatsachen hält sich der HTV offen, rechtliche Schritte gegen diesen Vorgang einzuleiten.

 

Das ist ja natürlich eine harte Entscheidung für alle Sporttreibenden! Aber bitte haltet Euch alle daran. Auch wenn es schwer fällt.

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Wie Handball-Oberligist SG RW Babenhausen heute mitteilte, haben sich die Verantwortlichen gestern Abend einstimmig für den Rückzug aller aktiven Mannschaften entschieden. “Das war sicher eine der schwersten Entscheidungen, die wir getroffen haben und sie hat uns allen sehr weh getan”, sagte Andreas Bludau, Vorsitzender der SG RW Babenhausen. Aber Andreas Bludau sagte weiter, dass sie in der besorgniserregenden Zunahme des Infektionsgeschehen des Corona Virus den Wettkampfspielbetrieb nicht aufnehmen bzw. fortführen können. 

Lest nachfolgend die Pressemitteilung, die uns der Verein hat zukommen lassen: 

Die Handballer der SG Rot Weiss e.V. Babenhausen nehmen Abstand von einer weiteren Teilnahme am aktuellen Wettkampfspielbetrieb. Nach intensiver Beratung um einen verantwortungsvollen Fortgang und eine Rückkehr zum geregelten Spielbetrieb in den Handball Ligen entschied der Gesamtvorstand gestern einstimmig den Rückzug aller Aktiven Mannschaften.

Die besorgniserregende Zunahme des Infektionsgeschehen fordert unsere Gesellschaft heraus und braucht gute Entscheidungen. Im Sport sind Körper und Geist gefragt; jetzt ist eher der Geist gefordert und uns scheint eine gemeinwohlorientierte Einschränkung von Kontaktintensität und Infektionspotentialen unbedingt geboten.

Für den Jugendspielbetrieb wird die Entscheidung noch fallen

Für den anstehenden Jugendspielbetrieb der Handballer werden die Verantwortlichen die Lage in den nächsten Tagen weiter beobachten und unter den maßgeblichen Gesichtspunkten einer fürsorgenden Vereinsführung dann auch hier eine Entscheidung finden.

Im Rahmen eines sehr verständnisvollen und offenen Entscheidungsprozess zwischen den über 60 Aktiven Spieler:innen aus 4 Mannschaften, den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und dem Gesamtvorstand ergab sich ein differenziertes, aber am Ende sehr klares Bild auf das aktuelle Geschehen und die Notwendigkeit einer abwägenden Entscheidung. Bereits im Rahmen des Konzeptes „Return to Play“ hatten die Löwen der Rot Weiss den Fürsorgegedanke vor den Leistungs- und Wettkampfgedanke gestellt. Nach einer aufwändigen, guten und herausfordernden Vorbereitung liegt es aber in der Natur der Sportler:innen wieder zurück ins unbeschwerte Spielen und in einem sportlichen Wettkampf zu kommen und seine Kräfte zu messen. Das unbeschwerte Spiel hat derzeit aber Grenzen und muss sich unseres Erachtens dem Fürsorge- und Verantwortungsprinzip und weitergehenden vitalen gesellschaftlichen Notwendigkeiten unterordnen.

Wir stützen unsere weitreichende Entscheidung auf einem guten Gemeinschaftsgeist; aus Verantwortung und Respekt vor unserem schönen Sport und unseren ehrenamtlichen Akteuren steigen wir zunächst aus der Geschäftigkeit des Wettkampfspielbetriebes und den sich ergebenden zusätzlichen Risikopotentialen aus.

Wir konzentrieren in der nächsten Zeit unsere Kräfte auf einen weitestgehend sicheren und beherrschbaren Trainingsbetrieb. Wir werden persönliche und gemeinschaftliche Potentialen und Fähigkeiten im Handball weiterentwickeln, fleißig sein und freuen uns auf bald. 

Es lebe der Sport. Die Löwen der SG Rot Weiss e.V. // Der Vorstand.

 

Jetzt sind wir gespannt, wie es weiter geht. 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!