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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die zweite Handball Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein und schon bald wird die Saison 2020/21 der Vergangenheit angehören. 

Am gestrigen Donnerstag musste der TV Großwallstadt zum vorletzten Saisonspiel beim VfL Lübeck-Schwartau antreten und hat sich mit einer weiteren Energieleistung und einem unglaublich starken Charakter die nächsten zwei Punkte erkämpft. Die weite Reise nach Schleswig-Holstein hat sich gelohnt und am Ende stand ein 34:32 für den TVG auf der Anzeigetafel.

Die 358 Zuschauern sahen zwei unterschiedliche Halbzeiten mit vielen Toren. Die Mannschaft von Trainer Ralf Bader läuft nach diesem Mammutprogramm der letzten Tage auf dem Zahnfleisch, hat kaum Regenerationszeit.  Beim VfL musste Ralf Bader neben Michael Spatz noch auf Florian Eisenträger und Marko Matijasevic verzichten. Dafür war Can Adanir wieder im Aufgebot. Auch die Hausherren waren ersatzgeschwächt, unter anderem fehlt der Stamm-Torhüter Dennis Klockmann. Auch der als Ersatz geholte Julian Borchert fiel verletzt aus. 
 
In Halbzeit eins fielen die Tore wie reife Früchte und insgesamt 35 Treffer konnten die Zuschauer bewundern. Beide Abwehrreihen waren zu Beginn noch nicht ganz da. Der TVG fand als Erster seinen Rhythmus, während der VfL in der Abwehr weiter nicht zurecht kam und auch im Angriff eine Fehler-Palette produzierte. Den Gästen, die trotz der enormen Belastung der letzten Tage das Spiel nach vorne immer wieder schnell machten, waren die Strapazen zunächst nicht anzumerken. Sie spielten ihren Part gekonnt herunter und führten in der 19. Minute mit 14:6! Unglaublich. In der Folge konnten die Gastgeber etwas verkürzen. Doch die Gäste ließen nicht viel zu und so ging es mit 20:15 für die Bader-Crew in die Pause.
 
Die Hausherren agierten wie ausgewechselt
 
Nach dem Wechsel kamen die Hausherren wie verwandelt aus der Kabine. Was war passiert? Anscheinend hatte VfL-Trainer Piotr Przybecki die richtigen Worte gefunden, denn sein Team legte innerhalb weniger Minuten einen 5:0-Lauf hin und in der 38. Minute stand es 20:20. Das Spiel hatte sich total gedreht. Der TVG war etwas überrascht, musste sich erst einmal sortieren und erlaubte sich einige Fahrkarten. Doch Alleinunterhalter Savvas Savvas gab mit dem 21:20 wieder die Richtung vor. Als Mario Stark nach einer Zeitstrafe des VfL ins leere Tore einnetzte und Jan-Steffen Redwitz es ihm sofort gleichtat, war das 24:21 da. Wieder kam der VfL bis auf einen Treffer ran. Wieder kämpfte der TVG, lockerte die Deckung, nahm den siebten Feldspieler. Die Gastgeber gaben nicht nach, öffneten ihrerseits die Deckung, holten auch den siebten Feldspieler. Aber die Gäste behielten die Nerven, wollten dieses Spiel gewinnen. Am Ende standen zwei Punkte mehr auf der Habenseite des TVG.
Mario Stark zeigte einmal mehr seine Qualitäten – und das nicht nur wegen seiner sieben Tore. Auch Savvas Savvas konnte sich erneut präsentieren, benötigte bei elf Toren allerdings 20 Versuche. Generell zeigte die Mannschaft eine geschlossene Leistung. Dino Corak, Lino Messerschmidt oder Lars Spieß verrichteten erneut Schwerstarbeit in der Defensive, Tom Jansen agierte gut und Jan-Steffen Redwitz steht mit stoischer Ruhe in seinem Kasten und an ihm muss man erst einmal vorbei kommen.
 
Morgen, Samstag, kommt es um 18 Uhr zum Show-down in der Liga. Einige Entscheidungen werden noch fallen. Den Hamburgern ist der Aufstieg in Liga eins und die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Der VfL Gummersbach könnte bei einem Sieg über den TV Großwallstadt und bei einer gleichzeitigen Niederlage des TuS Nettelstedt-Lübbecke gegen Ferndorf noch den Aufstieg schaffen. Allerdings wäre bei einem Unentschieden der TuS noch immer vor dem VfL, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt.
Für die Mannschaften im gesicherten oberen oder unteren Mittelfeld kann es – je nach Ausgang des letzten Spiels – noch einmal ein, zwei Plätze nach oben oder nach unten gehen. Passieren wird aber nichts mehr.
Für den TV Emsdetten wird es brenzlig. Wenn der TVE in Lübeck-Schwartau verlieren und Konstanz gegen Rimpar gewinnen sollte, wäre der TVE abgestiegen. Für den Wilhelmshavener HV ist die Entscheidung auch schon gefallen und sie werden – zumindest für eine Saison lang – am Samstag das letzte Zweitliga-Spiel gegen Aue bestreiten. Der TuS Fürstenfeldbruck ist bereits abgestiegen. Da ändert das Ergebnis gegen Hamm nichts mehr. 
 
 
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand.