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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Handball-Saison 2018/19 ist schon ein paar Tage vorbei und einige Spieler sind noch im wohlverdienten Urlaub, beschnuppern gerade ihren neuen Verein, die neue Umgebung, sind mit einem eventuellen Wohnungswechsel beschäftigt, heiraten oder verloben sich – und so weiter und so fort.

Auch ich genieße gerade ein paar Tage, die nicht so durchgetacktet sind wie während der Saison, habe Zeit für Dinge, die sonst auf der Strecke bleiben oder “so nebenher” mitlaufen. Trotzdem lässt mich der Handball nicht ganz los und ich wollte mit Euch noch einmal kurz auf das letzte Spiel des TV Großwallstadt in der zweiten Handball-Bundesliga zurück blicken. 

Der Gast, HBW Balingen-Weilstetten machte in der Untermainhalle sein Meisterstück und freute sich unbändig über die Meisterschaft und den Aufstieg in die erste Liga. 

Bitter und kurios

Für Michael Spatz hingegen war die Situation bitter und kurios zugleich. Auf der einen Seite stand der Abstieg in die dritte Liga. Auf der anderen Seite wurde er nach der Begegnung von Ligapräsident Uwe Schwenker als bester Torschütze der Liga ausgezeichnet und bekam die Torjägerkanone überreicht. Mit 254/143 Treffern steht er unangefochten auf dem ersten Platz, gefolgt von Georg Pöhle (HSG Nordhorn-Lingen, 246/55 Tore) und Eric Meinhardt (EHV Aue, 238/130 Tore).

Doch nicht nur das. In der Partie gegen den VfL Lübeck-Schwartau, die im Mai stattfand, erzielte er sein 2000. Tor im TVG-Trikot. Gleich im ersten Angriff, als die Anzeigetafel gerade die 1.14. Minute anzeigte, schoss er per Strafwurf seinen 2000. Treffer. Das ist echt unglaublich und Michi sagte anschließend: „Ich freu mich sehr und ich bin auch stolz darauf. Gleich beim ersten Angriff war das Thema erledigt. Das hat gut gepasst. Schön, dass ich die 2000er Marke vor eigenem Publikum knacken konnte. Ich habe so viele Glückwünsche erhalten. Das war phänomenal und ich habe mich sehr darüber gefreut.” Er kann mit Fug und Recht stolz auf seine Leistung sein! 

Handball ist sein Leben

Seit Michi denken kann, spielt er Handball und es ist ein Teil seines Lebens. Mit fünf Jahren begann er beim TSV Birkenau seine so erfolgreiche Karriere. Seine Stationen als Aktiver führten ihn über den Zweitligisten SG Leutershausen und den Erstligisten VfL Gummersbach nach Großwallstadt. Von dort aus ging es ein Jahr lang zum TVB Stuttgart in die erste Liga, ehe es den Linkshänder wieder zurück nach Großwallstadt zog.

In all der Zeit sind enorm viele Tore zusammen gekommen, die der Außen für seine jeweiligen Vereine erzielt hat. Nun gelang es dem  36-Jährigen, für seinen TV Großwallstadt einen Rekord aufzustellen und die 2000er-Marke zu knacken. Seit der Saison 2007 gehört er dem TV Großwallstadt an. Egal, ob in der ersten, zweiten oder dritten Liga – er hat seinem TVG über all die Jahre die Treue gehalten. Lediglich eine Saison (2015/16) hat Spatz ausgesetzt. Da ging er für den TVB Stuttgart auf Torejagd.

Die Mama schreibt mit

Sein größter Fan, seine Mama, hat alle Ausgaben der „Handball-Woche“ gesammelt und selbst fleißig die Tore mitgeschrieben, die ihr Sohn für den TVG seit 2007 erzielt hat.  

Auch die Saison 2011/12 war eine „Rekord-Saison“ für den sympathischen Sportler. Damals erzielte er insgesamt 210 Tore. 

Der Linkshänder freut sich zwar über seine vielen Treffer, doch er sagt in seiner ihm eigenen bescheidenen Art: „Naja, ich spiele ja auch schon lange Handball. Da kommt halt was zusammen.“ Vor ein paar Wochen knackte schon Eric Meinhardt vom EHV Aue die 2000er Marke für seinen Verein und nun zog Michi nach.  

Nicht nur ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft noch viele schöne Tore von ihm sehen.

Das Bild  (o. l.) hat uns Günter Ohlig zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank!