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Tobias Niessner und seine Zeit bei der TSV Hannover-Burgdorf

Er ist Handballer von Kindesbeinen an, verdiente sich seine ersten Sporen bei seinem Heimatverein TuSpo Obernburg. Und dennoch legt Tobias Niessner in dieser Saison eine Pause ein. Grund ist sein Sport-Ökonomie-Studium an der Uni Bayreuth, auf das er sich ganz konzentrieren will. Dafür hat er beim Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf ein Praktikum absolviert. Los ging es Mitte August letzten Jahres, beendet hat der Torhüter es dieses Jahr Mitte Februar. „Ich habe im Internet geschaut, ob bei einem Handball- oder Fußballclub eine Praktikantenstelle Richtung Sportmarketing, Sportmanagement frei ist und bin auf die TSV gestoßen“, erzählt der 24-Jährige. Er hat sich beworben und wurde genommen. Für ihn war dies ein Glücksfall, denn da der junge Mann, der kurz vor seinem Bachelor-Abschluss steht, alle Stationen beim niedersächsischen Verein durchlief, hat er überall Einblicke bekommen. „Egal, ob Ticketing, Marketing oder Organisation, ich durfte überall mithelfen. Und es war sehr lehrreich und interessant. Interessant auch deshalb, weil der hauptamtliche Geschäftsführer Benjamin Chatton viele neue Strukturen geschaffen hat.“

Seinen ersten Tag beim aktuellen Tabellenfünften der Liga wird der Obernburger so schnell nicht vergessen. „Mein erster Arbeitstag war der Tag, an dem die TSV seinen Markenrelaunch der Öffentlichkeit vorstellte. Ich bekam hautnah alles mit, war sofort mittendrin bei der Hektik des Bekanntgebens, der Veröffentlichung von Pressemitteilungen, den Schreiben an die Sponsoren, dem neuen Logo der „Recken“ und den Reaktionen darauf“, grinst der Keeper.

Manchmal war der Praktikant auch am Wochenende im Einsatz. An einem Spieltag ging es schon vormittags in die Arena. Arbeit gab es genug, denn die Technik muss reibungslos laufen, die Sponsorenbanden hängen, die Einlaufshow muss passen und die kommunikativen Aufgaben, wie Homepage oder Facebook, müssen erfüllt werden. Besonders gern erinnert sich Niessner an einen Spieltag Mitte Dezember. Gegen den TUSEM Essen zogen die „Recken“ von der AWD Hall in die große TUI Arena um. „Das war ein logistisches Highlight“, erzählt der Student und erinnert sich: „Ich durfte die komplette Koordination vorbereiten und dachte nur: oh lieber Gott, hoffentlich habe ich nichts vergessen!“.

Auch bei den Fußballkollegen Hannover 96 schaute der junge Mann mal vorbei. „Wir waren dieses Jahr gegen den VfL Wolfsburg im Stadion. Es war sehr schön, aber sehr kalt“, erinnert er sich.

Von Hannover hat Niessner in den letzten Monaten einiges gesehen, auch schon aufgrund des Plakate austragens, das mit zu den Aufgaben gehörte, und entdeckte viele schöne Ecken. „Gerade rund um den Marschsee ist es sehr schön“. Für ihn war die Großstadt am Anfang eine Umstellung. „Klar, gibt es größere Städte. Aber für mich war es schon eine Umstellung wegen dem Studium von Obernburg nach Bayreuth zu ziehen. Und von Bayreuth nach Hannover war es noch einmal ein großer Schritt.“

Der Abschied aus Niedersachsen ist ihm schwergefallen, denn er hat sich nicht nur sehr wohlgefühlt bei der TSV. Er hat auch sehr viel gelernt, viel mitgenommen. „Alle waren unglaublich nett und hilfsbereit und die Atmosphäre war wirklich sehr angenehm. Beim TSV tut sich sehr viel und die werden sich mit Sicherheit noch weiterentwickeln“, ist sich Niessner sicher.

Bevor es wieder zurück nach Bayreuth ging, verbrachte der Student noch ein paar Tage zu Hause in Obernburg bei der Familie und den alten Freunden. Und so ganz nebenbei fungierte er noch als Glücksbringer bei seinem alten Verein. Er war vergangenen Sonntag beim Spiel gegen Holzheim in der Ballmann-Halle und prompt trumpfte sein altes Team groß auf. „Ich habe eine besondere Verbindung zur TuSpo. Schließlich habe ich von den Minis bis zur 2. Liga alle Mannschaften durchlaufen, ehe ich 2009 wegen dem Studium nach Bayreuth gezogen bin. Obernburg hängt zwar zurzeit hinten drin. Ich denke aber, dass sie auf jeden Fall noch die Kurve bekommen und die Klasse halten.“

Am kommenden Sonntag ist der Torhüter in Aschaffenburg zu Gast. Dann spielt „seine“ TSV gegen den TV Großwallstadt. „Zum Abschied hat mir der Verein eine Karte für das Spiel geschenkt“, freut sich der Sportler. Gefragt, für wen er die Daumen drückt, sagt er: „Mein Praktikum ist ja gerade erst vorbei und es ist alles noch ganz frisch. Von daher schlägt mein Herz schon für die TSV. Dass die Mannschaft soweit vorne steht, ist kein Zufall. Die haben sich clever verstärkt, haben ein gutes Umfeld, eine gute Geschäftsstelle und ein gutes Trainerteam. Aber die Großwallstädter brauchen jeden Punkt und ich hoffe wirklich, dass sie in der Liga bleiben. Die gehören einfach in diese Liga. Puh, das ist schwer…“