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Anna Kalinskaya gewinnt die Schönbusch Open powered by Brandt & Partner

Bereits zum neunten Mal fanden in diesem Jahr die Internationalen Bayerischen Tennismeisterschaften der Frauen auf der Anlage des TC Schönbusch Aschaffenburg statt. Vom 10. bis zum 17. Juli tummelten sich bei den mit 25000 US Dollar dotierten Schönbusch Open powered by Brandt & Partner Spielerinnen aus der ganzen Welt von Position 200 bis 380. „So gut war der Cut in all den Jahren noch nicht“, sagte Turnierdirektor Holger Dreisbusch, der fast 500 Meldungen auf dem Tisch hatte. Den Sieg mit nach Hause nahm die Russin Anna Kalinskaya, die sich in drei Sätzen gegen Dalila Jakupovic aus Slowenien durchsetzte.

Dinah Pfitzenmaier musste passen

Bevor es soweit war, mussten die Spielerinnen teilweise Schwerstarbeit leisten und bei warmen Temperaturen floss der Schweiß. Einen Wermutstropfen gab es aber noch bevor der erste Ball geschlagen war. Dinah Pfitzenmaier, die nach einer monatelangen Schulterverletzungs-Pause für Aschaffenburg gemeldet hatte, fällt erneut verletzt aus. Der größte Erfolg der ehemaligen Nummer 79 der Welt war bisher das Erreichen der dritten Runde in Roland Garros (2013). „Es ist sehr schade, dass ich nicht nach Aschaffenburg kommen kann, denn ich habe mich schon auf das Turnier gefreut“, sagt Dinah. „Ich hatte auch Turniere geplant in Stuttgart und Versmold, aber derzeit muss ich pausieren.“ Es ist zwar nicht die alte Verletzung, wie sie sagte, sondern es sind eher muskuläre Probleme. „Doch ohne Aufschlag komme ich natürlich nicht weiter. Der Arzt sagte mir, dass ich geduldig sein muss. Daher soll meine Wildcard lieber jemand anders bekommen und vielleicht schaffe ich es im nächsten Jahr nach Aschaffenburg – vielleicht bis dahin schon ohne Wildcard“, sagte Pfitzenmaier und wünschte dem Turnier einen guten Verlauf.

Für sie rückte die Russin Galina Voskoboeva nach. Diese schied bei den diesjährigen French Open mit ihrer Partnerin Diatchenko in Runde zwei gegen die Geschwister Serena und Venus Williams nach drei Sätzen aus.  Voskoboeva bekam ebenso eine Wildcard fürs Hauptfeld wie die Deutschen Jule Niemeier, Luisa Maria Huber und Laura Schäder.

Wer dieses Jahr die Favoritenrolle tragen würde, war nicht auszumachen. „Bei der Vielzahl der guten Spielerinnen ist eine Favoritin schwer zu bestimmen“, sagte auch Holger Dreisbusch. Auch Hauptsponsor Karl-Heinz Unkelbach konnte keine Favoritin ausmachen und meinte: „Lassen wir uns überraschen.“

Dalia Jakupovic aus Slowenien, die schon öfters am Schönbusch zu Gast war und derzeit auf 274 der Welt steht, hatte gute Karten. Ebenso wie Sherazad Reix aus Frankreich (Position 214). Aber auch der Deutschen Anna Zaja (364) konnte einiges zugetraut werden. Die Titelverteidigerin vom vergangenen Jahr, Tena Lukas (Kroatien) hatte nicht gemeldet.  

Vollbesetzte Qualifikation

Die Begeisterung nach dem „Sign in“ war beim Veranstalter groß, denn das Quali-Feld war erstmals voll besetzt. Mit dabei die Nummer 259 der Welt, Arantxa Rus (Niederlande), die kurzfristig für Aschaffenburg meldete.  Bei bestem Tenniswetter ging es am Sonntag los. Die Matches waren teilweise hart umkämpft, aber sehr fair. Der Veranstalter vergab acht Wildcards für die Qualifikation. Auch Fiona Kirchenmayer vom TV Aschaffenburg bekam eine. Die erst 15-jährige Goldbacherin schied allerdings in zwei Sätzen aus. Sina Haas musste in Runde zwei gegen Aleksandra Pospelova, an 13 gesetzt, antreten. Sage und schreibe neun Matchbälle wehrte Sina ab, ehe es sie doch erwischte und die Russin den zehnten Matchball zum 6:3 und 7:5 verwandelte. Auch Luisa Hrda, 16 Jahre alt, zeigte sich von ihrer besten Seite, wehrte sich vehement und verlor leider nach großem Kampf gegen die Tschechin Dagmar Dudlakova knapp mit 6:7, 6:4, 2:6.

 Eberhard und Hordorff zu Gast am Schönbusch

Am vergangenen Donnerstag besuchten DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard und DTB-Vizepräsident Leistungssport Dirk Hordorff die Veranstaltung. Gemeinsam mit Karl-Heinz Unkelbach von Brandt & Partner gab es ein langes Fachgespräch. In der Zwischenzeit zog die Deutsche Anna Zaja in die nächste Runde ein. „Ich bin total glücklich, dass ich so weit gekommen bin. Ich war ja vor drei Jahren schon einmal hier. Damals musste ich gegen Anna-Lena Friedsam spielen und bin gleich ausgeschieden“, sagte Anna. Sie spielte  im Viertelfinale gegen die Inderin Ankita Raina groß auf und gewann verdient mit 6:4 und 6:3. Die Deutsche war aber nicht nur im Einzel erfolgreich. Auch im Doppel zog sie mit ihrer Partnerin Nicole Geuer ins Halbfinale ein. Während sie im Einzel gegen die spätere Gewinnerin ausschied, holte sie sich mit ihrer Partnerin Nicola Geuer im Doppel den Titel.

Tolle Woche geht zu Ende

Am Sonntag ging dann eine tolle Woche mit guten und spannenden Spielen zu Ende. Die Gewinnerin der neunten Schönbusch Open powered by Brandt & Partner hieß Anna Kalinskaya, Nummer 307 der Welt. Die erst 17 Jahre alte Russin setzte sich mit 6:3, 2:6 und 6:2 gegen die Geheimfavortin Dalila Jakupovic (Nummer Weltrangliste Nummer 272) durch. Diese stand bereits 2013 im Finale, musste sich damals aber ihrer Landsfrau Masa Zec-Peskiric mit 4:6, 4:6 beugen. 2015 stand die Slowenin ebenfalls im Finale, diesmal im Darmstädter Turnier. Auch hier zog sie gegen die Belgierin Bonaventure den Kürzeren (3;6 2:6). Besonders bitter war es für die 25-Jährige, denn sie verlor mit ihrer Partnerin Jia-Jing Lu kurz danach auch noch das Doppelfinale. Dementsprechend groß war die Enttäuschung. „Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe die Woche über gut gespielt und war auch gut drauf. Doch ausgerechnet im Endspiel mache ich zu viele Fehler“, sagte sie anschließend. Überglücklich hingegen war Anna Kalinskaya: „Ich bin sehr froh, dass ich gewonnen habe. Es war eine ganz tolle Woche und ich möchte allen hier danken, die so einen tollen Job gemacht haben.“

 

Unsere Bilder zeigen ein paar Impressionen vom Endspiel.