Patrick Ostheimer neuer deutscher Meister
Mit einer tollen Ausbeute kamen die Aschaffenburger Tennisspieler aus Worms zurück. Bei den deutschen Meisterschaften der Herren 30 und 35 staubten die Akteure einmal den Titel des deutschen Meisters, dreimal den Vizemeister-Titel und zweimal den Titel im Consolation-Cup ab. Das ist etwas einmaliges in Aschaffenburg.
Patrick Ostheimer vom TV Aschaffenburg holte sich in der Altersklasse Herren 30 sensationell den Titel des deutschen Meisters, Florian Preißler von WB Aschaffenburg wurde bei den Herren 35 Vizemeister und das Doppel Preißler/Schuhmann von WB Aschaffenburg wurde ebenfalls Vizemeister bei den Herren 30. Oliver Bergmann vom TC Schönbusch Aschaffenburg (Herren 35) und Andreas Ullrich vom TV Aschaffenburg (Herren 30) wurden jeweils Meister in der Trostrunde.
Starker Patrick Ostheimer
Auf der Anlage des TC Bürgerweide Worms startete der an vier gesetzte Patrick Ostheimer (TVA) mit einem souveränen 6:4, 6:0-Erfolg gegen Swen Kaupa (TK Langen). Anschließend traf er auf Florian Halb (SaFo Frankfurt), gegen den er sich anfangs schwer tat. Nach dem 1:5 drehte der TVA-ler auf und gewann am Ende 7:5, 7:6. Gegen Christopher Müller vom TC Ingelheim lag Patrick mit 1:4 zurück, behielt aber die Nerven und holte sich erneut mit 7:5, 7:6 den Sieg. Damit stand er im Halbfinale, das er sich als Ziel gesetzt hatte. Bei bisher drei Teilnahmen landete er in den Vorjahren jeweils unter den letzten Acht. Diesmal wollte er unter die letzten drei. Das schien auch machbar. Sein Gegner hieß Christian Matic (Nummer sechs der Setzliste, Hamburger Polo Club). Matic profitierte zuvor den der Aufgabe des eins gesetzten Franz Stauder, der nach einem 2:5-Rückstand verletzt aufgab, um sich fürs Doppel zu schonen. Obwohl Matic ausgeruhter ins Match ging, traf er von Anfang an auf einen hochkonzentrierten Patrick, der sofort das Spiel in die Hand nahm. Immer wieder zwang er seinen Gegner mit tollen Spielzügen zu vielen Fehlern und zog letztlich hochverdient mit 6:1, 6:3 ins Finale ein.
Konkurrent aus Aschaffenburg
Hier wartete ein Konkurrent aus Aschaffenburg. Für Christopher Schuhmann (WB Aschaffenburg) waren es die ersten Meisterschaften in der 30er Klasse. „Ich bin erst in diesem Jahr 30 geworden und kenne die Deutschen nur von den Erzählungen meines Tenniskollegen Flo Preißler. Er war es auch, der mich fragte, ob ich mit ihm Doppel spielen wollte. Da dachte ich mir, wenn ich schon Doppel spiele, kann ich auch fürs Einzel melden“, grinste Christopher. Der „Ungesetzte“ warf im Viertelfinale den an fünf gesetzten Marco Lauderbach (TSV Schott Mainz) mit 1:6, 7:6, 6:4 aus dem Rennen und spielte im Halbfinale gegen den Drittgesetzten Roman Tennert (FC Friedrichshain) toll auf. Tennert hatte dem Serve- und Volleyspiel des WB-Spielers wenig entgegen zu setzen und schied mit 3:6, 4:6 aus.
Aschaffenburger Endspiel
So kam es etwas überraschend zum reinen „Aschaffenburger“ Endspiel. Beide kennen sich schon aus Jugendzeiten und beide waren nervös und angespannt. In einer sehr fairen Partie gelang Patrick im ersten Satz beim 6:5 das entscheidende Break zum 7:5. Satz zwei ging klar an Christopher, der mit präzisen Netzattacken punktete und seinem unermüdlich kämpfenden Gegner beim 6:0 keine Chance ließ. Der dritte Satz musste die Entscheidung bringen. Patrick setzte alles auf eine Karte, probierte nun mehr und ging hohes Risiko. Er platzierte seine Returns sehr gut und führte schnell mit 4:2. Aber auch Christopher gab nie nach, drehte die Partie zu seinen Gunsten und hatte bei 5:4 und eigenem Aufschlag die Chance zum Sieg. In dem nun unglaublich spannenden Match schenkten sich beide nichts mehr, ehe am Ende Patrick seinen zweiten Matchball zum Sieg nutzte. „Ich bin unendlich glücklich über diesen Erfolg. Dass ich den Titel holen würde, hätte ich nie gedacht. Doch als ich im Finale stand, dann wollte ich unbedingt gewinnen“, strahlte der 33-Jährige. Christopher sagte: „Ich bin schon ein bisschen stolz auf meine Leistung und mein Einstand in der 30er Klasse ist rundum gelungen. Natürlich hatte ich im dritten Satz beim 5:4 und eigenem Aufschlag eine gute Chance. Aber wer Patrick kennt weiß, dass er nie ein Spiel verloren gibt.“
Spannung auch bei den Herren 35
Bei den Herren 35 ging es nicht minder spannend zu. Florian Preißler, an Nummer sechs gesetzt, gewann im ersten Spiel gegen Marc Schmitt (TC St. Ingbert) mit 6:4, 7:5. Danach spielte er gegen Joachim Färber (TSV Bietigheim) 6:1, 6:3 und warf anschließend den an vier gesetzten Marc Harenberg aus Saarbrücken mit 7:5 und 6:2 aus dem Turnier. Im Halbfinale wartete der an zwei Gesetzte Marc Brill auf ihn. Flo führte mit 6:4 und 2:1, da gab sein Gegner verletzt auf. Auf dem Weg dahin kristallisierte sich schon heraus, dass Flo auf seinen Kumpel, den an eins gesetzten Marc Leimbach (Ratinger TC) treffen würde. Dies traf dann auch ein. In einem hochklassigen Finale musste am Ende Flo seinen Vorjahrestitel an Leimbach mit 1:6, 4:6 abtreten. „Letztes Jahr habe ich ihn im Finale geschlagen. Diesmal war er an der Reihe“, sagte er anschließend. „Aber er spielt dieses Jahr unglaublich gut auf, hat das ganze Jahr dem Tennis gewidmet, unglaublich viele Turniere gespielt, hat eine tolle Bilanz, wurde jüngst Europameister und ist derzeit die aktuelle Nummer eins in der Welt der Herren 35. Gegen so jemanden darf man schon einmal verlieren“, so Flo weiter. Er greift im Moment einmal die Woche zum Racket, denn zu mehr reicht die Zeit einfach nicht. Doch dafür spielt er super auf und kann mit Recht stolz auf das Erreichte sein.
Russisch Roulette beim Doppel
Im Doppel Herren 30 spielten sich die beiden Weiß-Blauen Christopher Schuhmann/Flo Preißler (an zwei gesetzt) bis ins Endspiel und hier warteten die eins gesetzten Leimbach/Stauder. Diese entschieden das Match mit 6:1, 4:6, 10:3 für sich. „Natürlich wollten wir schon einen Titel mit nach Hause bringen. Aber im Doppel Match-Tiebreak zu spielen, ist wie russisch Roulette. Letztlich ist alles gut so, wie es ist“, zog der faire Sportsmann Flo Preißler sein Fazit.
Trostrunden-Titel gingen ebenfalls nach Aschaffenburg
Die zwei Trostrunden-Sieger bei den Herren 30 und den Herren 35 kamen ebenfalls aus Aschaffenburg. Alle Spieler, die in der ersten Hauptrunde ausgeschieden sind, hatten die Möglichkeit sich die deutsche Meisterschaft im Consolation-Cup zu holen. Dies machte Oliver Bergmann vom TC Schönbusch Aschaffenburg bei den Herren 35. Er gewann gegen Christoph Büren (SG Lohfelden) souverän mit 6:1, 6:0 und zeigte wohl sein bestes Spiel im Turnier. Andreas Ullrich vom TV Aschaffenburg holte sich den Titel bei den Herren 30 gegen Daniel Klockenhoff (Wiesbadener THC) mit 7:5, 6:0.
Wir gratulieren den Spielern recht herzlich. Jungs, das habt Ihr super gemacht!
Die Bilder hat uns freundlicherweise Flo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.