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Handball – 3. Liga – Abstiegsrunde: TV Kirchzell brannte Feuerwerk ab

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

Es ist geschafft! Nach einer kräftezehrenden und nervenaufreibenden Runde spielt der TV Kirchzell auch in der kommenden Saison in der dritten Liga. Mit einer unglaublich guten kämpferischen Leistung  und einem immensen Willen fackelte der TVK im alles entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt ein 44:27-Feuerwerk gegen den TV Germania Großsachsen ab. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient, denn was die Mannschaft des Trainer-Duos Alex Hauptmann und Andi Kunz geleistet hat, war aller Ehren wert. Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme und die Mannschaft ließ sich gebührend feiern. An das Team wurden T-Shirts mit der Aufschrift: „3. Liga – Kirchzell is dabei“ verteilt und keiner kam um die Bierdusche herum.

Gäste-Trainer Stefan Pohl war ein fairer Verlierer, gratulierte den Trainern, den Spielern und dem ganzen Verein zum Klassenerhalt und meinte: „Über 40 Tore zu kassieren ist viel. Aber wir wollten mit offenem Visier spielen, den Zuschauern ein attraktives Spiel bieten. Natürlich hätten wir das Spiel auch verschleppen können. Aber warum sollten wir das… Kämpferisch kann ich meiner dezimierten Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie haben gekämpft und alles gegeben.“ Tatsächlich kamen die Gäste mit nur neun Feldspielern und zwei Torhütern.  
 

Alle im TVK-Team wussten um die Bedeutung der Partie, denn noch vor dem Anpfiff wurde der 30:28-Erfolg der Willstätter bekannt. Der TVW, der TVK und Plochingen haben alle 12:4 Punkte auf dem Konto. Doch das bessere Torverhältnis lässt den TVW und den TVK jubeln.

Markus Podsendek (Mitte) hängt seine Schuhe an den Nagel

 
Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr. Allen voran Tom Spieß. Was er am Samstag zeigte, war Erstliga-reif. Er war nie zu halten, spielte viel zu schnell für seine Gegenspieler und von seinen zwölf Toren erzielte er zehn in Halbzeit eins. Die ersten drei Treffer zum 3:0 (4. Minute) gingen auf sein Konto und in der Folge glänzte er immer wieder durch tolle Anspiele, als Regisseur oder als Torschütze. Ein Wermutstropfen war das Foul an Osifo in der dritten Spielminute. Er kam zwar in der 16. Minute noch einmal zurück, musste aber passen und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Für ihn sprangen andere in die Bresche und immer wieder waren es super Tore durch zum Beispiel Anspiel von Häufglöckner auf David oder Gläser auf Polixenidis. Egal, was der Gegner machte, der TVK spielte wie aufgedreht, ließ sich durch die Nickligkeiten des Gegners nicht beirren, war schnell auf den Beinen und agierte konzentriert im Abschluss. In der 16. Minute nahm der Gast die Auszeit, wechselte den Torhüter. Besser wurde es nicht. Großsachsen konnte froh sein, wenn die Hausherren mal etwas unaufmerksam in der Deckung waren oder einen Strafwurf vergeigten. Sonst wäre die 23:14-Führung des TVK wohl noch höher ausgefallen.
 
Nach dem Wechsel weiter wie aufgedreht
 

Niklas Depp (Mitte) muss verletzungsbedingt aufhören

Nach dem Wechsel waren die Kirchzeller schon lange vor der Zeit wieder auf dem Parkett. Sie machten sich warm, klatschten sich ab und schienen wie Rennpferde vor dem Start. So war es dann auch, denn kaum ertönte der Anpfiff war es Tom Spieß, der das 24:14 erzielte. Wie aufgedreht spielten er und seine Nebenleute weiter und es machte Spaß, der Mannschaft zuzuschauen. Dementsprechend gut war auch die Stimmung in der Halle. Keiner scheute einen Zweikampf. Im Gegenteil. Die TVK-Spieler waren immer dort zu finden, wo es „weh tat“. Beim 28:15 in der 37. Minute nahm der TVG die zweite Auszeit und das heimische Trainer-Duo nutzte die Zeit, um den Torhüter zu wechseln und Markus Podsendek in seinem letzten Spiel für den TVK noch einmal zu bringen. Auch Spieler wie Ihmer, Soloviov, Heinrich bekamen nun ihre Anteile. Das muntere Toreschießen ging weiter und selbst beim 33:20 (44.) nahmen die Hausherren das Gas nicht raus. Der TVK war nicht zu stoppen und spielte den Gegner regelrecht an die Wand. Youngster Ihmer gelang der 40. Treffer für seine Farben und als dann wenig später beim 44:27 Schluss war, kannte der Jubel keine Grenzen. „Was heute wieder in der Halle los war und wie Ihr alle uns wieder einmal unterstützt habt, war einfach super“, dankte Andi Kunz danach den Fans. „Ein Riesenkompliment geht aber an die Jungs. Heute war es wichtig, sich noch einmal auf uns zu konzentrieren, auch wenn der Gegner auf dem Zahnfleisch daherkam. Unsere Mannschaft hat von der ersten Minute keinen Zweifel daran gelassen, wer hier als Sieger vom Platz gehen wird.“

Auch Maximilian Gläser (Mitte) wird berufswegen nicht mehr Handball spielen

 
Emotional wurde es noch einmal, als drei Spieler verabschiedet wurden. Maximilian Gläser, Markus Podsendek und Niklas Depp verlassen den Verein und werden wohl erst einmal – beruflich und verletzungsbedingt – die Schuhe an den Nagel hängen.
 
Nun geht der TVK erst einmal in die wohlverdiente Pause und wird sich ganz der anstehenden Abschlussfahrt widmen.
 
 

Gelungener Abschluss – Falken gewinnen in Zweibrücken

Das letzte Spiel der Saison gewann die HSG Bieberau/Modau in Zweibrücken mit 39:30. Nach dem der schmerzliche Abstieg in die Oberliga bereits letzte Woche nach der Niederlage zu Hause gegen die HSG Friesenheim/Hochheim II besiegelt war, ging es in Rheinland-Pfalz darum die bescheidene Saison positiv zu beenden. Zudem gab es mit Michael Malik und Till Buschmann gleich zwei Spieler, die ihr letztes Spiel für die HSG bestritten.

In der ersten Halbzeit sahen die etwa 300 Zuschauer in der Westpfalzhalle ein ausgeglichenes Spiel. Kein Team konnte sich einen Vorsprung von mehr als zwei Toren herausspielen, zur meisten Zeit war es sogar nur ein Tor welches beide Mannschaften trennten. Nach einem 14:15-Rückstand zweieinhalb Minuten vor der Halbzeit, gingen die Falken mit einer 17:15-Führung in die Kabine.

Nach der Halbzeit konnten sich die Odenwälder dann erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung aufbauen. Ein überragend aufspielender Kevin Kunzendorf kam insgesamt auf zwölf Treffer und hatte einen großen Anteil am deutlich Sieg der Hessen, doch auch Jonas Dambach, der sein vorläufig letztes Spiel für die Falken machte, zeigte mit acht Treffern ebenfalls eine ansprechende und gute Leistung. Dennoch wurde es nochmal knapp in der Mitte der zweiten Halbzeit. Nach einem 26:21-Vorsprung kam Zweibrücken nochmal auf 26:25 dran. Doch diesmal behielt die Mannschaft ihre Nerven und spielte konsequent weiter. Das Endergebnis 39:30 war dann dem Spielverlauf nach doch etwas hoch, auch wenn der Auswärtssieg der Bieberauer verdient war. Nach dieser, alles in allem sehr enttäuschenden Saison, konnten die Falken zumindest ihr letztes Spiel noch einmal positiv bestreiten.

Die beiden Bieberauer Buschmann und Malik (links) hören auf. Bild: HSG Bieberau/Modau

Zu guter Letzt wurden Michael Malik und Till Buschmann verabschiedet. Die beiden bekommen noch ein Abschiedsspiel in der Vorbereitung zur neuen Saison.