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Handball – 3. Liga: TV Gelnhausen konnte lange mit dem Spitzenreiter Ferndorf mithalten

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, schickte die HSG Hanau die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II ohne Punkte nach Hause. Der TV Gelnhausen hingegen musste sich nach großem Kampf dem TuS Ferndorf geschlagen geben.

 

Es war der verdiente 25:21-Heimsieg der HSG Hanau gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wider ihres Tabellenplatzes präsentierten sich die Mittelhessen als starker Gegner in der Main-Kinzig-Halle. Am Ende siegten aber die Grimmstädter, auch dank der größeren Nervenstärke und eines starken Can Adanir im Kasten. Während die Hanau-Sieben von Trainer Hannes Geist gerade in der ersten Halbzeit einige Möglichkeiten für eine deutlichere Führung liegen ließ, brachte sich die Erstliga-Reserve der HSG Wetzlar im zweiten Durchgang durch zwei Wechselfehler aus dem Tritt. 

„Ich denke, handballerisch konnten wir heute wieder viele Fortschritte machen“, sagte Hannes Geist nach dem Abpfiff. „Aber gerade in der zweiten Halbzeit haben wir viele Chancen liegen lassen oder sind an Simon Böhne gescheitert. Die Jungs können sich jetzt einen Abend freuen, aber bereits nächste Woche erwartet uns die nächste schwere Auswärtsaufgabe.“  

In der Main-Kinzig-Halle bekamen 470 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, in dem vor allem die beiden Torhüter im Fokus standen. Sowohl Hanaus Can Adanir als auch sein Gegenüber Simon Böhne, der erst vor Kurzem nach einem Kopftreffer zurück auf die Platte gekehrt war, präsentierten sich in Bestform. Böhne ließ in den ersten zehn Minuten gleich zwei Mal Max Bergold von der Siebenmeterlinie scheitern. Zunächst war es so der Gast, der beim 2:0 und 4:2 den Ton angab. Da aber auch Adanir einige Topchancen des Gegners wegnahm, stand es bei Luca Brauns Ausgleichstreffer aus dem Rückraum in der 18. Minute erst 5:5 in einer bis dahin torarmen Partie.  

Zweikampfstarke Abwehrreihen auf beiden Seiten 

Zwischen beiden Mannschaften entwickelte sich in der Folge ein Schlagabtausch, in dem beide Abwehrreihen immer wieder auf sich aufmerksam machen. Während bei der HSG Hanau im Innenblock Ahrensmeier und Strohl den Laden gut zusammenhielten – Kreisläufer Dziguas Jusys war nach gut 17 Minuten verletzt vom Feld gehumpelt – stellte auf der Gegenseite die offensiv gespielte 6:0-Deckung der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II die Ritter, Bergold & Co. einige Male vor Probleme. 

Dutenhofen II sorgte über den Rückraum um Spielmacher Lukas Gümbel und den Shooter Erik Irle immer wieder für Gefahr, doch Tore blieben zunächst Mangelware. Nachdem Adanir nach einer weiteren Parade in der 29. Minute David Rivic per langem Pass auf die Reise schickte und dieser das 11:7 erzielte, nahm Hanau eine knappe Führung mit in die Kabine. „Ich kann meine Mannschaft loben“, so Geist später. „Sie haben nie ihre Köpfe hängen lassen, weitergemacht und das Spiel bereits im ersten Durchgang beim 11:8 gedreht.“

Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gäste mit Schwung wieder auf die Platte und durch den Treffer von Fynn Steinmüller beim 10:11 (33.) wieder in Schlagdistanz, während Hanau zunächst die letzte Konsequenz vermissen ließ. Eine Zeitstrafe gegen Abwehrkante Maduwuike Okpara brachte die Grün-Weißen dann aber doch aus dem Tritt und Dennis Gerst stellte mit dem 13:10 (38.) den alten Vorsprung wieder her. Der Rechtsaußen der HSG Hanau machte ein gutes Spiel und setzte sich gerade im schnellen Konterspiel einige Male gekonnt in Szene. 

Zwei Wechselfehler lassen Hanau profitieren 

In der Folge blieb Hanau die bessere Mannschaft, auch da sich Dutenhofen II durch zwei Wechselfehler in der 43. und 45. Minute selbst schwächte und so lange in Unterzahl dagegenhalten musste. In dieser Phase sorgte der schön freigespielte Julian Fulda mit seinem Treffer von Rechtsaußen für das 16:12, ehe Gerst den Abstand auf 17:12 (45.) veränderte. 

Unterstützt von ihrem lautstarken Publikum blieben die Grimmstädter nun souverän und meist einen Schritt schneller als ihre Gegner. Bergold verwandelte einen Siebenmeter im Nachwurf zum 19:13. Als Gerst nach einem weiteren schnellen Konter das 22:14 (51.) erzielte, nahm Dutenhofen-Coach Axel Spandau seine letzte Auszeit. Die Ansprache schien dem Team noch einmal neue Kräfte zu geben, denn kurz danach brachte Rechtsaußen Tim Rüdiger mit drei Treffern in Serie die Mittelhessen noch einmal auf 20:24 (57.) heran. Spätestens mit dem 25:20 von Nils Schröder, krönte sich die HSG Hanau endgültig zum Sieger der spannenden Partie. Der eingewechselte Fabian Tomm parierte nach Ablauf der Spielzeit noch einen Siebenmeter gegen den ansonsten treffsicheren Leon Bremond. 

 

Jede Menge Applaus für den TVG

Am Ende gab es jede Menge Applaus und „Gelnhausen, Gelnhausen“-Sprechchöre von den Rängen. Die Fans der Barbarossastädter bewiesen einmal mehr ihr gutes Gespür. Zwar verlor der TV Gelnhausen gegen den Tabellenführer TuS Ferndorf mit 24:29, doch das junge TVG-Team dürfte sich nach diesem couragierten Auftritt gegen den letztjährigen Zweitligisten jede Menge Respekt erspielt haben.

„Ferndorf ist einfach eine zweitligareife Mannschaft mit überragenden Spielern, die dazu noch sehr gut eingestellt waren und auch konditionsstark. Daher kann ich meiner Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben ein tolles Spiel gemacht und können daraus viel Selbstvertrauen tanken. Kompliment ans Team“, sagte TVG-Coach Matthias Geiger. 

Gelnhausen erwischte vor 620 Zuschauern den besseren Start. Jannik Geisler und Jonathan Malolepszy, der noch geschont wurde und nur zu den Siebenmetern antrat, brachten den Gastgeber mit 2:0 in Führung. Julian Lahme parierte dazwischen einen Strafwurf und brachte so die Hölle Süd frühzeitig auf Betriebstemperatur.

Doch schnell sollte sich die Klasse der Gäste zeigen. Mit teilweise sehenswerten Treffern setzten sie sich bis zur 18. Minute mit 10:5 ab und es schien alles auf einen ruhigen Abend für den Spitzenreiter hinauszulaufen. Doch Geigers Rasselbande ließ sich nicht entmutigen. Im Gegenteil. Der TVG-Coach nahm eine Auszeit und stelle sein Team neu ein. Es folgte die beste Phase seiner Mannschaft.

Mit vier Toren in Folge meldeten sich die Barbarossastädter innerhalb von drei Minuten eindrucksvoll zurück.  Nach 23 Minuten lang der TVG nur noch 10:11 in Rückstand. Es folgte ein offener Schlagabtausch, den Henrik Müller mit dem 14:14 fünf Sekunden vor dem Pausenpfiff beendete. Die Halle stand zu diesem Zeitpunkt Kopf und eine Sensation lag in der Luft.

Allerdings kehrten die Gäste im Stile einer Spitzenmannschaft aus der Kabine zurück und sollten sich im zweiten Durchgang nach und nach immer weiter absetzen. Ein 7:2-Lauf bis zu 51. Minute sorgte dann letztlich beim Stande von 27:19 für die Vorentscheidung zugunsten Ferndorfs.  Doch der TVG gab sich nicht auf und konterte seinerseits mit einem 5:1-Lauf. Und als Mocken in der 57. Minute auf 24:28 verkürzen konnte, keimte für einen Moment noch einmal Hoffnung auf.

Am Ende zog der TV Gelnhausen allerdings mit 24:29 den Kürzeren. „Ferndorf hat in der zweiten Hälfte ganz wenig Fehler gemacht und unsere wenigen gnadenlos ausgenutzt“, sagte Geiger, der kurzfristig auf Paul Hüttmann verzichten musste. Während Mocken mit sechs Toren erfolgreichster Torschütze beim TVG war, konnte sich auf der anderen Seite Josip Eres mit sieben Treffern in Szene setzen.

 

 

Die Bilder haben uns der TV Gelnhausen und die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür.