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Handball – 3. Liga: TV Kirchzell machte es in Saarlouis spannend – Erste Niederlage für den TV Gelnhausen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Eng ging es am vergangenen Wochenende in manchen Partien in der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West zu.

So machte es zum Beispiel der TV Kirchzell in der Begegnung bei der HG Saarlouis verdammt spannend. Mit 33:32 entführten die Odenwälder zwei enorm wichtige Punkte aus dem Saarland. „Ich denke, dass wir es verdient hatten, zu gewinnen. Es ist jeder für jeden in die Bresche gesprungen und wir haben am Ende die Nerven behalten“, so ein sichtlich erleichterter TVK-Trainer Alex Hauptmann. 

In der gut gefüllten Stadtgartenhalle war von Anfang an eine tolle Stimmung und das schnelle 2:0 für die HGS nach dem Geschmack der Zuschauer. Aber die Gäste, die bereits nach der ersten Aktion wieder auf Tom Spieß verzichten mussten, hielten dagegen, waren gut eingestellt und bis zum 5:5 (10.) war noch nichts passiert. Zwei technische Fehler des TVK in Überzahl brachte den Hausherren das 7:5. Doch im Anschluss hatten die Hauptmann-Schützlinge ihre stärkste Phase und stellen das Ergebnis mit einem 5:0-Lauf auf 10:7 zu ihren Gunsten um (18.). Saarlouis war sichtlich verunsichert, nahm die Auszeit, aber Treffer durch den gut aufgelegten Joshua Osifo, Leon David und Nico Polixenidis sorgten für das 14:8 in der 23. Minute). Wieder legte die HGS die grüne Karte. In dieser Phase zeigte Kirchzell seine Klasse, agierte vorne gut und hatte Lösungen in der Abwehr parat. Hinzu kam, dass Tobias Jörg im Tor seine beiden Gegenüber Schlingmann und Donczyk über die gesamte Spielzeit ausstach. Auch die Außen der Gäste waren gut drauf und Antonio Schnellbacher sorgte in der 27. Minute für das 17:11. Letztlich ging es mit 14:18 aus Sicht der Hausherren in die Pause. Diese bekamen nach dem Halbzeitpfiff noch einen Freiwurf zugesprochen, der aber den Weg ins Tor nicht fand.

Gastgeber starteten Aufholjagd

Nach dem Wechsel starteten die Gastgeber die Aufholjagd. Aber immer wenn es eng wurde, übernahm ein Kirchzeller Spieler Verantwortung. So zum Beispiel Michael Meyer-Ricks mit zwei schönen Toren, die das 24:19 brachten oder Brian Heinrich, der für das 29:26 und 30:27 (53.) sorgte. Trotzdem wurde es im Schlussspurt noch einmal richtig eng. Zwar sah es so aus, als ob der TVK beim 32:28 den Deckel draufmachen könnte. Die HGS um ihren besten Torschützen Tom Paetow gab nicht nach, wurde immer wieder vom Publikum nach vorne gepeitscht und war beim 31:33 in der letzten Spielminute wieder dabei. Der stark auftrumpfende Häufglöckner verschoss in dieser Phase einen Strafwurf und Paetow erzielte den Anschluss. Die Hektik auf dem Feld war nicht mehr zu überbieten und der TVK leistete sich noch einen Fehler vorm gegnerischen Tor. Es blieben noch sechs Sekunden mit Ballbesitz HGS. Jetzt gab es auch noch eine Zeitstrafe für den Gast. Die Spannung war kaum mehr zu toppen. Die TVK-Abwehr agierte nun sehr clever, ließ den Ausgleich nicht mehr zu. Die HGS bekam noch einen Freiwurf nach dem Schlusssignal. Doch dieser ging daneben – und nun war der Jubel der Kirchzeller nicht mehr zu bremsen. „57 Minuten lang haben wir unser Spiel gespielt, hatten den besseren Torhüter und haben alles gegeben. Hintenraus erlauben wir uns ein paar Fehler zu viel, doch es hat letztlich gereicht“, so Alex Hauptmann.

 

HSG Hanau gewinnt in Mundenheim

In einem intensiv geführten Spiel  setzte sich die HSG Hanau mit 31:27 beim Aufsteiger Mundenheim durch. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen war die Freude über die zwei Punkte groß. „Wir wussten, dass es ein emotionales und intensives Spiel über die 60 Minuten werden wird. Was das Mentale betrifft, hat unsere junge Mannschaft nach den zwei Rückschlägen in letzter Sekunde in den beiden vergangenen Spielen heute die Reifeprüfung bestanden. Ausschlaggebend war heute in Durchgang zwei das konsequente Überzahlspiel von uns. Das gewinnen wir 6:2 und macht am Ende dann auch den vier Tore Unterschied aus“, sagt HSG-Coach Hannes Geist.

Hanau hatte sich für die schwierige Aufgabe beim Aufsteiger einiges vorgenommen und wollte über die 60 Minuten Vollgas-Handball spielen und sich wieder mit einem Sieg belohnen. Angetrieben von der lautstarken heimischen Kulisse war Mundenheim aber gewillt, dies zu verhindern. So begann die Partie auch sehr offen. Hanau legte zwar immer vor, der Gastgeber war aber gleich zur Stelle und glich aus. Nach zehn Minuten stand es 5:5. In der Folge konnte sich Hanau bis zur 14. Spielminute erstmals mit drei Toren leicht absetzen, ehe Mundenheims Trainer mit einer Auszeit reagierte.

Es dauerte auch keine zwei Minuten nach der Auszeit, bis der erneute Ausgleich erfolgte. Plötzlich war Mundenheim am Drücker, nutze die Hanauer Fehler und ging mit drei Toren Vorsprung in Führung (21., 12:9). Hanau wollte unter keinen Umständen mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen, spielte nun konzentriertere Angriffe und konnte den Rückstand wieder wettmachen. In die Pause ging es mit einer knappen 16:14-Führung für Hanau.

Unverändertes Spiel

Nach dem Seitenwechsel ein zunächst unverändertes Spiel. Mundenheim konnte zu Beginn Schritt halten und kämpfte. Hanau hatte sich in der Halbzeit aber gut eingestellt und fand nun in Durchgang zwei bessere Lösungen. Vor allem in der Abwehr gelangen vermehrt Ballgewinne, die zu einfachen Toren umgewandelt werden konnten. So zog die HSG bis zur 44. Spielminute mit fünf Toren Vorsprung davon. Bis zum Schluss zog Hanau nun fokussiert ihr Spiel durch und nahm zwei Punkte beim Aufsteiger mit. 

 

TV Gelnhausen kassiert erste Saison-Niederlage

Einmal mehr bewiesen die Fans des TV Gelnhausen ein feines Gespür für die Situation und verabschiedeten die Spieler mit jeder Menge Applaus und „Gelnhausen, Gelnhausen“-Sprechchören. Kurz zuvor stand die erste Saison-Niederlage fest. Mit 23:29 (12:17) verloren die Barbarossastädter vor 650 Zuschauern das Derby gegen die HSG Rodgau-Nieder-Roden. „Das Ergebnis hat nicht zur Leistung gepasst. Die kämpferische Einstellung hat gestimmt. Jeder hat alles reingeworfen und vieles hat prima funktioniert. Doch wir haben im Angriff zu viele Chancen liegenlassen und Keeper Marco Rhein hat einen Sahnetag erwischt. Glückwunsch an Nieder-Roden zum verdienten Sieg“, zeigte sich TVG-Coach Matthias Geiger als fairer Verlierer.

Das 1:0 durch Jannik Geissler nach zwei Minuten war die erste und einzige Führung für die Gastgeber. Schnell konnten sich die Gäste absetzen und führten nach sechs Minuten bereits mit 5:1. Diesem Rückstand lief die junge Gelnhäuser Mannschaft den ganzen Abend hinterher. So ging es folgerichtig mit einem 12:17-Rückstand in die Pause.

Im zweiten Durchgang hatte sich der TV Gelnhausen besser auf den Gegner eingestellt und konnte den Rückstand nach und nach verkürzen. Als Tim Altscher nach 38 Minuten zum 17:19 traf, stand die Hölle Süd Kopf. In dieser Phase hätte das Spiel noch einmal kippen können. Mehrfach hatte der TVG die Chance bis auf einen Treffer heranzukommen, doch Nieder-Rodens Keeper Rhein vernagelte in dieser Phase seinen Kasten und hielt die Gäste auf der Siegerstraße. „Das war der Knackpunkt“, analysierte Geiger.

Mit einem Fünf-Tore-Lauf zwischen der 49. und 54. Minute stellte Nieder-Roden anschließend die Weichen endgültig auf Sieg. „Sie haben das sehr gut gemacht und lange Angriffe gespielt. Wir hatten sie zwar oft am Rande des Zeitspiels, doch am Ende hat Nieder-Roden dann noch das Tor gemacht, während wir uns zu wenig für unseren couragierten Auftritt belohnt haben“, sagte Geiger. Drei verworfene Siebenmeter unterstreichen diese Aussage.

 

Die Bilder haben uns der TV Gelnhausen und die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.