,

Handball – 3. Liga: TV Kirchzell sichert sich im Endspurt die Punkte

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die letzten Spiele für dieses Jahr gingen zuletzt in der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, über die Bühne. Dabei waren die hiesigen Vereine erfolgreich.

 

Mit einem 31:29-Sieg gegen den Aufsteiger aus Pohlheim schloss der TV Kirchzell das alte Jahr ab und geht nun erst einmal in die wohlverdiente Winterpause. 4:2 Punkte aus den letzten drei Spielen im Jahr 2022 wollte der TVK holen. Am Ende sind es 3:3 geworden. 

TVK-Trainer Alex Hauptmann sagte schon im Vorfeld, dass die Partie gegen den Aufsteiger sehr schwierig werden würde. Und so war es auch. Die Erleichterung nach dem Erfolg war allen Beteiligten anzumerken, denn so richtig zufrieden mit der gezeigten Leistung kann der TVK nicht sein. Am Ende zählen aber nur die Punkte und die holten sich die Hausherren in einer spannenden und umkämpften Schlussphase. So sagte dann auch HSG-Trainer Andreas Lex, der sich aufgrund seiner vielen Ausfälle im Team sicherheitshalber mit auf den Spielberichtsbogen hat schreiben lassen: „ Wir haben es versäumt, in der entscheidenden Phase den Deckel draufzumachen. Am Ende wäre aus meiner Sicht ein Remis gerechter gewesen.“

Bis zum 6:6 in der neunten Minute war die Begegnung ausgeglichen. In der Folge setzten sich die Gastgeber, die diesmal wieder auf Maximilian Gläser zurückgreifen konnten, dafür auf Moritz Klenk verzichten mussten, auf zwei Tore ab (8:6, 10:8, 11:9). Doch der Aufsteiger nutzte die vielen Fehler, die der TVK nun produzierte und wandelte den Rückstand seinerseits in eine Zwei-Tore-Führung um (14:12, 16:14). So sehr sich der TVK auch mühte, die HSG hielt den Vorsprung und ging mit 17:15 in die Pause, setzte nach dem Wechsel durch Johannes Träger gleich noch einen drauf (18:15). Die Kirchzeller spielten nun die ganze Palette an Fehlern, sei es Ballverlust, vergebener Strafwurf, zu harmloser Abschluss, herunter und es sah beim 22:19, 24:21 und 27:24 (49.) für die Gäste so aus, als ob diese die Punkte mit nach Hause nehmen würden. Was den TVK aber immer wieder auszeichnet, ist sein Kampfgeist. So war es auch diesmal. Im Schlussspurt rückte die Mannschaft zusammen, legte einen unbändigen Kampfgeist an den Tag und unter dem Jubel ihrer Anhänger netzte der bärenstarke Nico Polixenidis zum 28:28-Ausgleich ein. Da waren noch drei Minuten zu spielen. Die HSG legte noch einmal vor, der TVK glich aus. Nach der HSG-Auszeit verlor der Gast den Ball und wieder war es Polixenidis. Diesmal traf er zur 30:29-Führung. Joshua Osifo machte mit seinem fünften Treffer kurz vor knapp den 31:29-Endstand perfekt. 

Ein erleichterter Alex Hauptmann sagte anschließend: „Es war ein sehr schwieriges Spiel und die HSG zeigte die letzten Spiele eine aufsteigende Tendenz. Wir haben zu viele Tore kassiert, sind nicht konsequent zur Sache gegangen. Aber wir haben immer an uns geglaubt und die letzten 20 Minuten eine starke Leistung gezeigt.“ Polixenidis und Spieß ragten aus dem Kollektiv noch heraus.

 

 

Punktgewinn zum Jahresabschluss

Die HSG Rodgau Nieder-Roden hat sich mit einem 25:25-Punktgewinn beim TuS Dansenberg in die kurze Weihnachtspause geschleppt. Stark ersatzgeschwächt und nach kräftezehrenden Wochen ohne jegliche Pause auf der letzten Rille laufend, zeigten die Schützlinge von Trainer Jan Redmann zwar keine hochklassige, aber sehr wohl eine kämpferisch überzeugende Leistung und kamen nach einer 60-minütigen Achterbahnfahrt der Gefühle zu einem verdienten 25:25-Remis.

Wie schon in der Vorwoche beim Sieg über die mHSG Friesenheim-Hochdorf II kamen die „Baggerseepiraten“ auch bei den mit viel höheren Ambitionen in die Saison gegangenen Gastgebern aus dem Kaiserslauterner Stadtteil, die unter der Woche ihren Trainer entlassen hatten, prima aus den Startlöchern und führten nach vier Spielminuten mit 3:0. Danach kam das Heimteam aber besser in die Partie, und nach dem Ausgleich (7.) entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit ständig wechselnden Führungen.

Dramatisch wurde es dann in der 21. Spielminute: Bei einem erweiterten Gegenstoß wurde HSG-Akteur Ben Seidel gefoult und traf beim daraus resultierenden Sturz seinen Gegenspieler unabsichtlich mit dem Knie an der Schläfe. Dieser blieb bewusstlos auf dem Spielfeld liegen, wurde aber unter anderem von Johannes von der Au sofort in eine stabile Seitenlage gebracht, sodass der Dansenberger nicht seine Zunge verschluckte. Die mit vielen umstrittenen Entscheidungen auf beiden Seiten für reichlich Kopfschütteln sorgenden Schiedsrichter verhängten gegen Seidel eine Zwei-Minuten-Strafe – und gaben Freiwurf für die HSG. Die Hessen waren im Anschluss an diese Szene verständlicherweise erst einmal ziemlich konsterniert, und ihnen gelang bis zur Halbzeitsirene nur noch ein einziger Treffer. Dansenberg hingegen nutzte die technischen Fehler und Fehlwürfe der Gäste konsequent aus und hatte zur Pause mit 13:11 die Nase vorn.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Pfälzer zunächst tonangebend und lagen in der 44. Spielminute mit 21:18 in Front. Mit einer Auszeit rüttelte HSG-Trainer seine Schützlinge jedoch nochmals wach und er wechselte den zuvor auf der Bank schmorenden Niklas Roth ein. Ein gelungener Schachzug des erfahrenen Trainers, denn der junge Rückraumspieler erzielte in der letzten Viertelstunde vier Treffer und war – neben der nun deutlich besser agierenden Deckung – hauptverantwortlich dafür, dass die „Baggerseepiraten“ fünf Minuten vor dem Abpfiff beim 24:23 erstmals nach langer Zeit wieder selbst in Führung gehen konnten.

Nach dem Ausgleich der Gastgeber erzielte der in Anbetracht der dünnen Personaldecke reaktivierte Routinier Philippe Kohlstrung in der 58. Spielminute zwar die abermalige Führung für die „Redmänner“, doch Dansenberg gelang sieben Sekunden vor dem Ende der alles in allem verdiente Ausgleich. Mit dem konnte auch Jan Redmann gut leben: „Natürlich ist es schade, dass wir nicht gewonnen und in der Schlussphase in Überzahl zwei freie Würfe vergeben haben. Aber unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Jungs, die viel Leidenschaft gezeigt und sich aus einer schwierigen Phase Mitte der zweiten Hälfte erfolgreich zurückgekämpft haben.“

 

HSG Hanau siegt zum Jahresabschluss

Besser hätte der Jahresabschluss für die HSG Hanau nicht laufen können. Im Heimspiel gewann die HSG gegen Saarlouis mit 35:31 (19:13) und feierte dabei den sechsten Sieg in Serie. Vor 360 Zuschauern in der Main-Kinzig-Halle hatte Hanau von Beginn an dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Gestützt auf eine starke Torhüterleistung zogen Jan-Eric Ritter und Marc Strohl vorne ein gefährliches Angriffsspiel auf. In Überzahl spielten die beiden Rückraumakteure ihren Linksaußen Max Bergold frei, der zur 3:0-Führung (4. Minute) einwarf.

„Ich denke, dass wir die 1. Halbzeit nicht besser hätten gestalten können“, so Geist. „Die Jungs waren top motiviert, wir haben eine super Deckung gestellt und sind gut ins Umschaltspiel gekommen. Auch gegen den Saarlouiser Innenblock haben wir die richtigen Lösungen gefunden.“

Die HG Saarlouis tat sich zunächst schwer in dieser rassigen Partie, die von vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten geprägt war. Bereits in den ersten Minuten entschärfte Can Adanir gleich mehrere Würfe der Gäste und traf selbst aus seinem eigenen Sechsmeter zum zwischenzeitlichen 4:1 (5.). HG-Trainer Branimir Koloper monierte später, dass sein Team es vernachlässigt hätte druckvoller auf die Lücken zu stoßen. Da Hanau aber gut verteidigte, blieben für den starken Saarlouiser Rückraum um Lukas Hüller und Tom Paetow nur wenige Räume übrig.

Allerdings steckten die Saarländer nicht auf, bissen sich in die Partie und rückten durch das 4:5 von Marcel Becker (8.) wieder etwas heran. Da die HG aber nur wenig später eine doppelte Zeitstrafe hinnehmen musste, hatte Hanau wieder die Möglichkeit davonzuziehen. Dem 10:5 (14.) von Strohl ließ Dennis Gerst das 14:9 in der 21. Minute folgen. Gestützt auf gleich mehrere Siebenmetertreffen von Bergold trieb Hanau den Vorsprung zwischenzeitlich auf neun Tore beim 19:10 (27.) hinauf, ehe HG-Coach Koloper seine zweite Auszeit nahm und versuchte sein Team neu einzustellen. Mit mehreren schnell vorgetragenen Angriffen gelang es den Gästen noch auf 13:19 zur Halbzeit zu verkürzen. „Für uns war das ein komisches Gefühl, mit sechs Toren Unterschied in die Pause zu gehen,“ erklärte Geist, der über die spielerischen Qualitäten der Gäste Bescheid wusste.

Nach der Pause drehte Saarlouis auf

Und er sollte Recht behalten: Saarlouis zeigte Charakter und kam noch einmal zurück in das Spiel. Mit dem Wiederanpfiff waren es Hüller und Paetow, die der Partie nun ihre Stempel aufdrückten und beim 18:20 (Hüller/36.) diese wieder offener gestalteten. Auf den ausgeübten Druck der beiden Rückraumakteure reagierte Hanau mit einer offensiven 5:1-Deckung.

„Saarlouis war natürlich der erwartet schwere Brocken für uns“, merkte Geist an. „In den zweiten 30 Minuten haben sie es geschafft ihre Qualität auf die Platte zu kriegen und wir haben es nicht mehr hinbekommen, so konsequent zu decken.“ Da Hanau aber weiterhin gerade im Konterspiel jede Menge Gefahr ausstrahlte, gelang es den Grimmstädter die Gäste auf Distanz zu halten. Luca Braun tankte sich an seinem Gegenspieler vorbei und erzielte das zwischenzeitliche 25:20 für die HSG (42.). Doch bis zum 28:30 von Koloper, der sich als Spielertrainer selbst eingewechselt hatte um den Rückstand umzubiegen (54. Minute), blieb Saarlouis den Gastgebern dicht auf den Fersen. Am Ende sicherte sich aber die HSG den Sieg.

 

Spiel des TV Gelnhausen beim HLZ Friesenheim-Hochdorf II kurzfristig abgesagt

Da die Heizung in der Sporthalle ausgefallen ist, wurde das Spiel zwischen dem HLZ Friesenheim-Hochdorf II und dem TV Gelnhausen kurzfristig abgesagt. Die Temperaturen in der Halle lagen unter 10 Grad.

Beide Mannschaften einigten sich in Absprache mit den Schiedsrichtern und der Spielleitenden Stelle darauf, das Spiel zu verlegen. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest, soll aber in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

„Es ist natürlich ärgerlich, weil wir hierhergefahren sind, um zu spielen. Aber der Gegner kann nichts dafür. Unter diesen Bedingungen wäre die Verletzungsgefahr zu groß gewesen. Wir müssen das akzeptieren“, sagte Trainer Matthias Geiger.