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Handball – 3. Liga: Starke Kirchzeller entführen Punkte aus Mundenheim – Hanau gewinnt das Spitzenspiel in Gelnhausen – Nieder-Roden nimmt Punkte aus Haßloch mit

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, konnte die HSG Hanau das Spitzenspiel gegen den TV Gelnhausen für sich entscheiden und bleibt damit an der Tabellenspitze. Die HSG Rodgau Nieder-Roden gewann in Haßloch und der TV Kirchzell entschied die Partie in Mundenheim souverän für sich.

 

Baggerseepiraten holen ersten Sieg im Jahr 2023

Die HSG Rodgau Nieder-Roden setzte sich überraschend deutlich mit 36:28 bei der TSG Haßloch durch und der Sieg fiel deutlicher als erwartet aus. Schließlich trat die auf Rang fünf notierte Mannschaft von Trainer Jan Redmann beim Tabellenvierten nicht gerade als Favorit an, auch wenn die Pfälzer zuletzt zwei heftige Derbypleiten hatten einstecken müssen. Zudem hatten die Rodgauer im Hinspiel selbst mit 22:24 den Kürzeren gezogen. Und zunächst schien es auch so, als sollte die Turn- und Sportgemeinde erneut zum Stolperstein für die Südhessen werden, denn die Gastgeber lagen in der achten Spielminute mit 4:2 in Führung und agierten nach einer Zwei-Minuten-Strafe für die Gäste überdies in Überzahl.

Doch dann begannen die „Simon-Brandt-Festspiele“. Der an diesem Abend sehr starke und brandgefährliche Rückraumspieler, der allein im ersten Durchgang sechs seiner insgesamt acht Treffer erzielte, traf dreimal binnen drei Minuten und weil zudem noch Lucas Eisenhuth in dieser Phase seine erste von ebenfalls acht „Buden“ bejubeln konnte, hatten die „Redmänner“ in der zwölften Spielminute mit 6:4 selbst die Nase vorn und zwangen TSG-Trainer Andreas Reckenthäler zur ersten Auszeit. Die aber sollte weitgehend wirkungslos verpuffen. Bis zum 10:8 (17.) hatte nämlich der Zwei-Tore-Vorsprung für die Jungs um Kapitän Marco Rhein weiter Bestand, und danach gelangen ihnen vier Treffer in Folge zur beruhigenden 14:8-Führung, die bis zur Halbzeit sogar noch auf 19:11 ausgebaut werden konnte.

„Wir hatten also zur Pause schon mehr Tore geworfen als letzte Woche im gesamten Spiel gegen Gelnhausen“, zeigte sich Jan Redmann sehr zufrieden mit dem rundum gelungenen Auftritt seiner Mannschaft gegen einen „starken Gegner, der alles versuchte, um sich für die beiden vorangegangenen hohen Niederlagen zu rehabilitieren“. Allerdings hatten die Gäste immer die passende Antwort parat. „Ich freue mich sehr über eine wirklich überzeugende Teamleistung mit tollem Tempospiel, einer starken Abwehr mit den Aktivposten Philipp Keller, Philip Wunderlich und Niklas Geck sowie einem ebenso guten Torwart dahinter“, war der Rodgauer Coach voll des Lobes über die eindrucksvolle Darbietung seiner Schützlinge.

Die kassierten nach dem Seitenwechsel zwar zunächst zwei Gegentreffer, doch im Anschluss kontrollierte die HSG souverän das Geschehen und ließ den Gegner nie näher als auf sechs Tore Differenz herankommen. Vielmehr agierten die Redmann-Schützlinge sehr konzentriert und verbuchten in der 53. Spielminute erstmals eine Zehn-Tore-Führung (32:22). Damit war die Partie entschieden und bis zur Schlusssirene gelang den Gastgebern nur noch eine kleine Ergebniskorrektur.

Aus einem sehr guten Kollektiv ohne Schwachstelle hob der HSG-Trainer neben dem überzeugenden Brandt noch den vor allem in Hälfte zwei kaum zu stoppenden siebenfachen Torschützen Johannes von der Au sowie Henning Schopper hervor, der nicht nur selbst vier Treffer zum Sieg beisteuerte, sondern laut Redmann „auch immer wieder seine Mitspieler gekonnt einsetzte und somit bestimmt an zwei Dritteln unserer Tore beteiligt war“. Ein Extralob hatte der Coach ferner für den treffsicheren Linksaußen Eisenhuth parat, mit dem aber auch ein gewaltiger Wermutstropfen in dieser aus HSG-Sicht so erfreulich verlaufenen Partie verbunden ist. Denn: Der erst seit Jahresbeginn zum Kader gehörende Ex-Groß-Bieberauer hat sich aller Voraussicht nach bei seinem letzten Tor eine schwere Knieverletzung zugezogen.

 

Gelnhausen verliert Spitzenspiel nach großem Kampf

Gewonnen hat zwar die HSG Hanau, doch der Sieger war der Handball in Gelnhausen. 1200 Zuschauer sahen am Samstagabend das mit Spannung erwartete Derby und bildeten einen fantastischen Rahmen für ein packendes Handballspiel. Am Ende verlor zwar der TV Gelnhausen mit 31:36 (15:16) gegen die Grimmstädter, aber die Fans feierten nach dem Spiel ihre Mannschaft und jeder Besucher genoss diesen großen Handballabend.

Eine tolle Geste zeigten die Spieler des TV Gelnhausen unmittelbar vor dem Anpfiff. Alle Akteure trugen beim Einlaufen ein T-Shirt mit der Nummer acht auf der Brust. Ein Gruß an ihren Teamkollegen Philipp Schenk, der sich vor einer Woche das Wadenbein gebrochen hatte und das Spiel aus dem Krankenbett mitverfolgen musste. Auf dem Platz boten beide Mannschaften 60 Minuten rassigen Tempo-Handball, bei dem die Hanauer die etwas reifere Spielanlage zeigten und letztlich verdient den Sieg für sich verbuchen konnten. Das im Vorfeld prognostizierte Duell zwischen den beiden Ausnahme-Torhütern Julian Lahme und Can Adanir fiel indes aus. Beide erwischten keinen guten Tag und wurden früh durch Alexander Bechert bzw. Fabian Tomm ersetzt.  

„Meine Mannschaft hat heute einen tollen Kampf gezeigt und alles auf dem Feld gelassen. Am Ende hat es einfach nicht gereicht. Hanau hat keine Schwäche gezeigt und seine Sache sehr gut gemacht. Das muss man anerkennen“, zeigte sich TVG-Coach Matthias Geiger nach der Partie als fairer Verlierer.

Jonathan Malolepszy, der gegen Hanau sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte und vom Fleck weg ein starkes Spiel zeigte, brachte die Rotweißen mit 1:0 in Führung. Doch die Gäste konterten schnell. Mit einem 5:1-Lauf setzten sie sich bereits nach zwölf Minuten auf 7:3 ab und man musste befürchten, dass der Tabellenführer mit der jungen Gelnhäuser Mannschaft kurzen Prozess machen würde. Doch Geiger nahm in der Folge eine Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Und tatsächlich: Angefeuert von den Fans schüttelten sich Benjamin Wörner und Co. kurz durch und konterten zurück. Jannik Geisler erwischte einen kleinen Lauf und hatte mit drei Treffern großen Anteil daran, dass es nach 24 Minuten plötzlich 12:12 stand. Die Hölle Süd kochte und der Lärmpegel nahm noch einmal zu, als Yannik Mocken in der 26. Minute tatsächlich die Führung erzielen konnte.

Zwar hielt diese nicht lange an und man ging mit einem 15:16-Rückstand in die Kabine, doch der TVG agierte bis dahin tatsächlich auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter. Im zweiten Abschnitt ging es in hohem Tempo weiter hin und her. Hanau hatte meist mit zwei Toren die Nase vorn und ließ die Gastgeber maximal auf einen Treffer herankommen. Als Maximilian Bergold (51.) und Denis Gerst (52.) mit einem Doppelschlag auf 30:26 erhöhen konnten, war die Vorentscheidung zugunsten der Hanauer gefallen, die sich in der Schlussphase nicht mehr die Butter vom Brot nehmen ließen.

 

Kirchzell lässt Mundenheim keine Chance

Einen enorm wichtigen 32:22-Sieg holte sich der TV Kirchzell beim Aufsteiger VTV Mundenheim und dieser Erfolg war auch mit dem Ergebnis von 32:22 voll und ganz verdient. Damit haben sich die Odenwälder in der Tabelle auf den zehnten Platz geschoben und Mundenheim einen Rang hinter sich gelassen. Allerdings haben diese auch ein Spiel weniger. Doch das war am Samstagabend jetzt erst einmal nicht ganz so wichtig. Wichtiger war, wie der TVK sich in Mundenheim präsentiert hat. Von Anfang an agierten die Gäste sehr konzentriert und konsequent, kamen dementsprechend gut in die Partie. Der guten Körpersprache ließen die Kirchzeller Taten folgen und führten schnell mit 3:1 und 8:4. Mundenheim nahm nach 15 Minuten seine erste Auszeit. Gebracht hat es nichts, denn der TVK agierte weiterhin sehr souverän und baute seinen Vorsprung auf 15:7 (26.) aus. Zu diesem Zeitpunkt nahmen die Hausherren ihre zweite Auszeit. Doch egal, was auch immer sie probierten, der TVK hatte stets die bessere Antwort parat und ging verdient mit 17:8 in die Pause.

Nach dem Wechsel gelang dem VTV zwar das erste Tor zum 9:17. Doch die Odenwälder bauten ihren Vorsprung schnell auf zehn Treffer aus (20:10 – 36.) und hielten diesen fast durchgängig. Zwar wehrten sich die Gastgeber nun etwas mehr, aber sie konnten dem Gegner in keiner Phase des Spiels auch nur annähernd das Wasser reichen. In der Schlussphase ging der VTV zu einer etwas offensiveren Abwehr über. Auch hier hatte der TVK die passende Antwort parat und ließ nichts mehr anbrennen. TVK-Trainer Andi Kunz gab jedem Spieler seine Anteile, ließ auch die Jungen Louis Hauptmann und Julius Mattern spielen. Letzterer erzielte in der 59. Minute sein erstes Drittliga-Tor zum 31:22. Den Schlusspunkt setzte Tim Häufglöckner per Siebenmeter. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, waren gut eingestellt und nichts konnte uns überraschen. Auch die offensivere Abwehr in den Schlussminuten brachte uns nicht aus der Ruhe und unser Sieg war sehr verdient“, freute sich Andi Kunz mit seinen Jungs. 

 

 

Das Bild hat uns der TV Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke dafür.