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Handball – 3. Liga: HSG Nieder-Roden gewinnt mit starker Leistung gegen Ferndorf

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, brachte der TV Kirchzell den Spitzenreiter HSG Hanau zwar ins Wanken, am Ende säckelte die HSG aber doch die Punkte ein. Eine bärenstarke Leistung zeigte die HSG Rodgau Nieder-Roden und knöpfte Ferndorf die Punkte ab. Auch der TV Gelnhausen ließ nichts anbrennen und punktete gegen Haßloch.

 

Spannender Kampf in Hanau

Das Spiel zwischen dem Spitzenreiter HSG Hanau und dem Tabellenzehnten TV Kirchzell entschieden die Hausherren nach spannenden und leidenschaftlich geführten 60 Spielminuten am Ende mit 31:28 für sich. 
 
Dabei musste die HSG Hanau auf Leistungsträger und Linkshänder Luca Braun aufgrund einer Fingerverletzung verzichten. Die Kirchzeller kamen ohne Moritz Klenk und auch Maximilian Gläser konnte diesmal nicht aushelfen.
Die Gäste begannen gut und führten nach zwei Spielminuten mit 2:0. Es dauerte bis zur fünften Minute, ehe den Hausherren der erste Treffer gelang. Danach führten einige Unkonzentriertheiten der Gäste dazu, dass die HSG das Ergebnis auf 4:3 zu ihren Gunsten umstellte. Die Zuschauer sahen ein rasantes und kampfbetontes Spiel, in dem beide Mannschaften viel Leidenschaft und Willen an den Tag legten. Nach dem 8:8 (16.)  hatten die Schützlinge von HSG-Trainer Hannes Geist die Nase vorn und ließen keinen Ausgleich mehr zu. Tim Häufglöckner erzielte per Strafwurf den Anschluss (10:9 – 19.). Anschließend folgte für die Kirchzeller eine achtminütige Torflaute, in der die Hanauer auf 14:9 davonzogen. Hinzu kam, dass Joshua Osifo schon nach 20 Minuten die zweite Zeitstrafe auf dem Konto hatte und er in der Abwehr nun aufpassen musste, dass er nicht mit rot das Parkett verlassen musste. Generell waren die mitgereisten TVK-Anhänger nicht sonderlich „amused“ über einige Schiedsrichter-Entscheidungen. Vier Zeitstrafen für den TVK standen in Halbzeit eins eine von Hanau gegenüber. Egal wie, die Kirchzeller hatten Mühe mit den hochgewachsenen Gegnern und der Ball blieb ein ums andere Mal in der HSG-Deckung hängen. Am Ende ging es mit 17:11 für Hanau in die Pause. 
 
Spitzenreiter zieht nach dem Wechsel davon
 
Nach dem Wechsel knüpfte der Spitzenreiter nahtlos an seine Leistung an und innerhalb fünf Minuten stand es 21:12. Dazwischen lag die Rote Karte für Dziugas Jusys nach einem Foul an Tim Häufglöckner. Die Kirchzeller Trainer nahmen die Auszeit, wollten den Lauf des Gegners stoppen. Und wenig später wechselte der TVK seine Torleute. Für Tobias Jörg kam Joshua Löffelmann. Mittlerweile stand es 22:16 und hier hatten die Gäste zweimal die Chance zu verkürzen. Einmal war der Pfosten im Weg, ein anderes Mal ging der Ball neben das Tor. Die HSG hingegen nutzte ihre Chancen, lief einige Gegenstöße und in der 49. Minute stand es 28:21. Wer dachte, das Spiel wäre gelaufen, sah sich getäuscht. Unermüdlich kämpften die Gäste weiter. Sie wehrten sich mit allem was sie hatten und verkürzten auf drei Tore (28:25 – 53.). Nun wurden die Hausherren nervös, erlaubten sich Fehler. Als es nach einem Gerangel am Kreis einen Siebenmeter für Kirchzell gab, verwandelte diesen Tom Spieß eiskalt zum 28:26 (55.) und die HSG nahm die Auszeit. Die Spannung stieg und auf dem Spielfeld wurde es hektisch. Letztlich gewannen die Hanauer verdient mit 31:28 und bauten ihre Spitzenposition aus. „Glückwunsch an Hanau zum verdienten Sieg. Wir haben gut angefangen, dann einige Freie verschossen. Hinzu kamen viele Zeitstrafen in der ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte war das Spiel beim 28:19 schon entschieden. Plötzlich sind wir auf zwei dran, bekommen wieder eine Zeitstrafe und dann war das Spiel rum. Am Ende haben wir einige zu viel liegen gelassen.“ Grämen braucht sich der Kirchzeller Trainer nicht, denn seine Jungs haben alles gegeben und sie können mit breiter Brust heimfahren. HSG-Trainer Hannes Geist freute sich über den Sieg, sagte aber: „Wir spielen von der zehnten bis 48. Minute super, haben unsere Hausaufgaben gemacht. Dazwischen bringen wir den Gegner wieder ins Spiel. Das müssen wir uns nochmal genau anschauen, was da passiert ist.“
 
Tom Spieß ragte beim TVK mit 10/6 heraus, gefolgt von Tim Häufglöckner mit 5/1. Bei Hanau trafen Rivic und Bergold am besten. 
 
 
Bärenstarke Leistung der Baggerseepiraten
 
Direkt nach der Schlusssirene des Handball-Spitzenspiels zwischen der HSG Rodgau Nieder-Roden und dem TuS Ferndorf musste man sich große Sorgen um Nils Haus machen. Denn der schmächtige A-Jugendliche, der erstmals bei den „Baggerseepiraten“ an Bord war und gleich ein wichtiges Tor warf, wurde nach dem ebenso überraschenden wie verdienten 30:24-Erfolg der Gastgeber über den Aufstiegsfavoriten vom HSG-Torhüter Marco Rhein in einer Art und Weise „geherzt“, dass einem um das Wohlbefinden des jungen Mannes angst und bange werden konnte.
 
Die durch Verletzungen und Krankheiten gebeutelten Schützlinge von Trainer Jan Redmann hatten eine wirklich beeindruckende Darbietung gezeigt. „Ich bin superstolz, wie die Jungs heute gespielt und gekämpft haben“, konstatierte der Rodgauer Coach folgerichtig im Anschluss an die Galavorstellung, und auch Ferndorfs Trainer Robert Andersson zeigte sich als fairer Verlierer: „Kompliment an Rodgau, die HSG war über 60 Minuten die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen.“
 
Dabei schien von der Papierform rein gar nichts auf diesen Favoritensturz hinzuweisen. Denn das HSG-Lazarett hatte vor dem Duell mit dem ambitionierten Zweitliga-Absteiger aus dem Siegerland weiteren unerwünschten Zuwachs erhalten: Der erst seit Jahresbeginn zum Kader gehörende Ex-Groß-Bieberauer Lucas Eisenhuth hatte sich schon vorige Woche im Spiel bei der TSG Haßloch eine schwere Knieverletzung zugezogen, in der Partie der Landesliga-Herren am Samstagnachmittag erwischte es Rhein-Ersatz Philipp Hoepffner, und zu allem Überfluss fiel mit Henning Schopper auch noch ein wichtiger Rückraum-Akteur kurzfristig krankheitsbedingt aus.
 
„Wir jammern aber nicht über die Fehlenden, sondern versuchen stets, mit den Verbliebenen das Bestmögliche rauszuholen“, betonte Redmann – und seine Spieler setzten diese Vorgabe von Beginn an nahezu optimal um. 4:0 stand es in der fünften Spielminute und nachdem Ferndorf acht Minuten später auf 7:5 verkürzt hatte, sorgten Johannes von der Au mit einem wuchtigen Rückraum-Knaller sowie Filip Brühl mit zwei Tempogegenstoß-Treffern für den unerwarteten 10:5-Vorsprung nach 15 Spielminuten und zur Pause stand es weiterhin fünf Tore vor.
 
Dieser Vorsprung hatte auch in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel Bestand. Danach unterliefen den Gastgebern ein paar Fehlwürfe, und Ferndorf kämpfte sich auf 23:23 (48.) heran. Nun schien den Rodgauern die Kraft zu schwinden und die Partie zu kippen – aber das Gegenteil war der Fall. Zwei Treffer von Kreisläufer Florian Stenger sowie der Premierentreffer von Nils Haus in der dritten Liga aus unmöglichem Winkel von Rechtsaußen ließ bei den „Redmännern“ wieder die Überzeugung reifen, dass sie dieses Spiel tatsächlich gewinnen können.
 
Und so rührten sie in der Abwehr, in der alle HSG-Cracks aufopferungsvoll kämpften, aber Niklas Geck, Philipp Keller und Philip Wunderlich einmal mehr herausragten, Beton an und ließen bis zur Schlusssirene nur noch ein Törchen der Gäste zu.
 

TV Gelnhausen feiert Big-Point-Sieg gegen Haßloch

Der TV Gelnhausen bleibt auf Kurs. Die Barbarossastädter bezwangen die TSG Haßloch mit 30:24 (12:11) und machten damit einen wichtigen Schritt Richtung Qualifikation zur Pokalrunde.

„Die Mannschaft wollte nach der Derby-Niederlage in der Vorwoche gegen Hanau unbedingt zeigen, dass sie es kann und machte heute ungewohnt viele Fehler. Daher war der Einstieg etwas zäh. Doch mit einer tollen kämpferischen Leistung und zwei starken Torhütern haben wir heute das Spiel zu unseren Gunsten entschieden“, sagte TVG-Trainer Matthias Geiger.

Es dauerte bis zur achten Minute, ehe Gelnhausen das erste Tor gelang. Yannik Mocken erlöste seine Mannschaft mit dem Treffer zum 1:1. Insbesondere Alex Bechert war es zu verdanken, dass der TVG nicht schnell in Rückstand geriet. Mit Glanzparaden in Serie hielt er sein Team in der Anfangsphase auf Kurs. Da aber auch sein Pendant auf Haßlocher Seite Marco Bitz einen Sahnestart erwischt hatte, war die Anfangsphase extrem torarm.

Nach 15 Minuten traf Aktivposten Jannik Geisler zum 4:3 und sorgte für die erstmalige Führung des TVG. In der Folgezeit konnten sich Benjamin Wörner und Co. zwischenzeitlich absetzen. Als Kapitän Jonathan Malolepszy nach 21 Minuten einen Siebenmeter zum 10:5 verwandeln konnte, schien der Gastgeber bereits auf die Siegesstraße einzubiegen.

Doch zwei Strafzeiten für die Heimmannschaft nutzte die routinierte Mannschaft aus Haßloch gekonnt aus und kam wieder heran. Zur Pause führte der TVG beim Stande von 12:11 lediglich mit einem Treffer. „Wenn wir Fehler gemacht haben, war Haßloch sofort zur Stelle“, sagte Geiger anerkennend. Allerdings fand der Coach in der Pause offenbar die richtigen Worte. „Wir haben uns gesagt, dass wir rausgehen und klarmachen, wer heute als Sieger das Feld verlassen wird“, sagte Geiger hinterher.

Und so kam es dann auch. Im zweiten Durchgang stand Julian Lahme zwischen den Pfosten und ähnlich wie sein Teamkollege Bechert vernagelte er insbesondere in der Anfangsphase seinen Kasten. Zwar gelang Lino Messerschmidt in der 36. Minute mit seinem Treffer zum 13:13 noch einmal der Ausgleich für Haßloch, doch dann kam der TVG-Express erstmals so richtig ins Rollen.

Mit fünf Toren in Folge innerhalb von sechs Minuten schraubten die Gastgeber das Ergebnis auf 18:13 und sorgten so für eine Vorentscheidung. In dieser Phase entschärfte entweder Lahme die Torversuche der TSG oder seine Vorderleute nutzen technische Fehler aus. Mit schnellen Kontern zogen sie so den ersatzgeschwächten Gästen den Zahn, die nicht mehr die Kraft hatten, diesen Rückstand aufzuholen.

 

Die Bilder haben uns Gelnhausen und Nieder-Roden zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.

 

Den Artikel über Kirchzell habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.