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Handball – 2. Liga: Letztes Heimspiel der Saison für den TV Großwallstadt – Wölfe Würzburg kommen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Am 37. Spieltag musste Handball-Zweitligist TV Großwallstadt beim Tabellensechsten SG BBM Bietigheim antreten und verlor dort mit 30:32. Die Mannschaft von Trainer Slava Lochman musste, nachdem ein Grippevirus zuletzt fast das ganze Team lahmgelegt hatte, noch immer ohne Kapitän Florian Eisenträger und Kreisläufer Thomas Rink antreten – neben den Langzeitverletzten Bicer und Minerva. Dafür war der A-Jugendliche Anton Bayer wieder mit dabei. 

Beide Mannschaften waren sich ebenbürtig – mit Vorteilen für den TVG in Halbzeit eins, ehe die SG am Ende mehr Luft hatte und sich etwas glücklich den Sieg holte. 

Es war ein enges Spiel, in dem beide Abwehrreihen nicht so ganz bissig agierten. In der ersten Hälfte hatte der TVG stets die Nase vorn, ließ nicht mehr als einen Ausgleich zu und vor allem die Zusammenspiele von Mario Stark, der das Spiel gut führte, auf Dino Corak waren eine Augenweide. Der Kreisläufer hatte daher auch schon in Hälfte eins sechs Tore zu verzeichnen und war mit acht Treffern bei neun Versuchen der beste Schütze. Torhüter Petros Boukovinas lief – wie schon im Hinspiel – zur Hochform auf und hatte nach elf Minuten bereits sechs Paraden. Am Ende waren es 17. Trotzdem ging es nur mit einem knappen 18:17 für den TVG in die Pause, da auch der SG-Torhüter Genz gut hielt und der TVG sich den einen oder anderen technischen Fehler erlaubte, den die SG für sich nutzte. Der Freiwurf, den die Hausherren nach dem Pausenpfiff noch bekamen, verpuffte an der Latte.

Nach dem Wechsel fielen die Tore hüben wie drüben weiter schnell und die SG holte sich in der 34. Minute erstmals die Führung (20:19 – 34.). Aber der TVG gab nicht nach und führte Minuten später wieder mit zwei Treffern (24:22 – 42.). Von da an wurde jede Führung des anderen schnell wettgemacht. Mario Stark wurde Mitte der zweiten Hälfte gefoult, fehlte zehn Minuten lang und dies machte sich bemerkbar. Die Hausherren um den guten de la Pena (8 Tore) bekamen im Schlussakkord Oberwasser und führten drei Minuten vor dem Ende mit 31:28. Der TVG versuchte noch einmal dranzukommen, doch letztlich hatte sich der ganze Kampf nicht gelohnt.

Der letzte Tanz für diese Saison

Am Mittwoch bittet die zweite Handball-Bundesliga die Mannschaften zum letzten Tanz in dieser Saison. Für den TV Großwallstadt bedeutet dies, dass er am Mittwoch um 19 Uhr in der Aschaffenburger fan-Arena die Wölfe Würzburg zum vorerst letzten Derby empfängt. Die Würzburger werden die zweite Liga verlassen und in der kommenden Runde in der dritten Liga antreten. Der TV Großwallstadt hat sich schon frühzeitig jeglicher Sorgen entledigt, will aber auf jeden Fall das Derby gegen die Wölfe für sich entscheiden und sich damit mit einem Sieg von der Saison 2022/23 verabschieden. „Der volle Fokus liegt auf dem Derby. Wir wollen unbedingt zwei Punkte einfahren. Das sind wir unseren Fans, unseren Gönnern, Sponsoren, unserem Umfeld, aber auch uns selbst schuldig“, sagt TVG-Geschäftsführer Michael Spatz.

Dmytro Redkyn in Aktion

Die letzten sieben Derbys konnte der TVG nicht für sich entscheiden. In der Saison 2018/19 sowie in der letzten und vorletzten Runde heimste jedesmal Würzburg die Punkte ein. Auch das Hinspiel im Februar konnten die Wölfe mit 32:27 für sich entscheiden. Die Würzburger entpuppen sich so langsam als „Angstgegner“ des TVG und daher ist es kein Wunder, dass die Hausherren im letzten Spiel der Saison noch einmal alles reinlegen wollen, um wenigstens diesmal als Sieger das Parkett zu verlassen. „Sie haben in den Derbys gegen uns immer über performt und sie wollen sich sicher auch mit einem Sieg gegen uns aus der Liga verabschieden“, meint Spatz. Seit dem 33. Spieltag steht fest, dass der Gegner rechnerisch den Klassenerhalt nicht mehr schaffen kann.

Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann zwei wichtige Akteure

Mit Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann haben die Gäste zwei enorm wichtige Akteure in ihren Reihen, die auch in der dritten Liga beim Verein bleiben. Hinzu kommen Julius Rose, Kreisläufer Oliver Seidler sowie das gute Torhütergespann Andreas Wieser und Jonas Maier. Trotz allem fehlt es dem Kader an Breite und – wie Wölfe-Kapitän Patrick Schmidt sagt: „Wir haben den Abgang unseres Abwehrchefs Philipp Meyer enorm gemerkt. Im Angriff waren wir teilweise gar nicht so schlecht. Du hältst gut mit, aber am Ende reicht es nicht. Allerdings muss man auch sagen, dass die Liga immer stärker wird und sich der Abstieg dann doch abgezeichnet hat.“

Er hatte Angebote aus der Liga und aus dem Ausland, hat sich aber für seinen Verein, bei dem er seit 2015 ist, entschieden und für zwei weitere Jahre unterschrieben. 

Interessant ist, dass Patrick Schmidt in der Saison 2012/13 das Trikot des TVG trug und damals eben mit diesem TVG im letzten Spiel der Runde am 09. Juni 2013 abgestiegen ist.  „Das ist schon witzig, dass ich damals mit dem TVG aus der ersten Liga – übrigens auch in der fan-Arena Aschaffenburg – gegen den THW Kiel durch die 29:32-Niederlage abgestiegen bin. Danach bin ich zum TV Hüttenberg gewechselt. Und jetzt schließt sich der Kreis. Ich steige, wieder in der Aschaffenburger fan-Arena und wieder ist es der letzte Spieltag, ab. Diesmal mit den Wölfen. Vielleicht ist es eine Fügung des Schicksals und der Kreis schließt sich jetzt“, sagt Schmidt. Der einzige Unterschied ist, dass der TVG damals direkt am letzten Spieltag abstieg, für die Würzburger ihr Gang in Liga drei aber schon früher feststand. Der Kapitän, der in bisher 36 Spielen 190 Treffer erzielt hat, hofft, dass er und seine Mitstreiter sich im letzten Saisonspiel „noch einmal von unserer besten Seite zeigen. Wir haben in unserem letzten Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen gewonnen und es wäre ein schöner Ausklang, wenn wir jetzt auch das achte Derby gegen den TVG gewinnen würden. Wir wissen um die Stärke des TVG und daher wäre für mich das persönliche Ziel, gut aus dem Spiel herauszukommen.“

Ob beim TVG die erkrankten Spieler Eisenträger und Rink, die zuletzt nicht dabei waren, wieder einsatzfähig sind, bleibt abzuwarten. Auch hinter Jan-Steffen Minerva steht noch ein Fragezeichen und Görkem Bicer fällt eh noch aus.

Verabschiedungen wird es geben sowie die Players Night, in der der Rundenabschluss gefeiert wird.

 

 

Die Bilder hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

Beide Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.