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Handball – Ein paar Worte zum Abstieg des TV Kirchzell

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Jetzt ist es also soweit. Handball-Drittligist TV Kirchzell muss nach Jahren in Liga drei den bitteren Weg des Abstiegs in die Oberliga gehen. 
 

Aufgrund einer regulären Saison mit Höhen und Tiefen, vielen verletzungs-, krankheits- oder berufsbedingten Ausfällen innerhalb des Teams der Trainer Alex Hauptmann und Andi Kunz, aber auch aufgrund einiger unnötiger Punktverluste (siehe die Niederlage gegen Waldbüttelbrunn) fand sich der TVK in der Abstiegsrelegation wieder. Was die Mannschaft hier geleistet hat, ist kaum zu übertreffen. Woche für Woche wuchs das Team über sich hinaus und spielte – mit Unterstützung seiner unglaublichen Fans – eine überragende Runde. Diese wurde am vorletzten Spieltag ad absurdum geführt mit dem Spiel beim Team HandbALL Lippe II. Die junge gut ausgebildete zweite Mannschaft des Bundesligisten TBV Lemgo musste das Rückspiel gegen den ärgsten Konkurrenten um den Ligaverbleib, TVK gewinnen.

Was Maximilian Gläser (links) in der Abwehr, aber auch im Angriff leistete, war aller Ehren wert. Ein großes Kompliment für den jungen Mann, der ohne Training Woche für Woche überragend spielte

 
Kurzerhand setzte Lippe II – völlig regelkonform – zwei der besten Erstliga-Spieler mit bisher insgesamt 241 Toren plus den Erstliga-Torhüter im vorgezogenen Endspiel ein. Mit Mühe und Not gewann Lippe II das entscheidende Spiel um den Klassenerhalt mit 27:26 gegen einen TVK, der bis zum Umfallen kämpfte, eine bärenstarke Abwehr stellte und sogar hätte gewinnen können. So aber entschieden genau diese beiden tragenden Säulen der ersten Mannschaft die Schlussphase zugunsten der zweiten Mannschaft.
 
Lippe II ist sportlich kein Vorwurf zu machen. Sie haben völlig legitim ausgeschöpft, was der DHB in seinen Statuten festgelegt hat und damit zulässt. Zwei Spieler, die bis dato noch nie in der Mannschaft aufgelaufen sind, spielten das Zünglein an der Waage. Auch der TVK hatte sich vor der Abstiegsrelegation verstärkt. Allerdings mit einem Drittliga-Spieler, der seine Schuhe bereits an den Nagel gehängt hatte.
 
Ein kleiner, aber feiner Unterschied… Daher sagte Gottfried Kunz, sportlicher Leiter des TVK: „Lemgo ist sportlich kein Vorwurf zu machen. Es war alles regelkonform was sie gemacht haben. Aber wenn jetzt der DHB nicht in die Gänge kommt und dieses unsägliche Konzept mit den zweiten Mannschaften in der dritten Liga weiter verfolgt, dann fördert man dies genauso wie es am Samstag gespielt wurde. Noch einmal. Ich weiß, dass dies alles den Satzungen entspricht. Doch das geht so nicht.“
 
Trotz allem glaubte nicht nur Trainer Alex Hauptmann bis zum Schluss an das Handball-Wunder. Es traf nicht ein. Ein Trost bleibt ihm: sein TVK ist auf jeden Fall Sieger der Herzen! 
 
 

Philippe Kohlstrung ist völlig unkompliziert in der Abstiegsrunde eingesprungen. Toll, wie er das Team unterstützt hat.