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Handball – Oberliga Hessen: Erstes Remis der Saison für Kirchzell – Tuspo verliert ersatzgeschwächt – Groß-Bieberau gewinnt Topspiel

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der Handball Oberliga Hessen musste der TV Kirchzell seinen ersten Punkt gegen Breckenheim/Wallau/Massenheim abgeben. Die Tuspo hatte in Münster das Nachsehen, während Groß-Bieberau das Topspiel gegen Gensungen für sich entschied.

 

Erstes Unentschieden für den TV Kirchzell

Gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim reichte es daheim für die Kirchzeller diesmal nicht zum Sieg und beide Mannschaften trennten sich nach spannenden 60 Spielminuten mit 24:24 (12:12). Dabei sah es für die Hausherren kurz vor Schluss beim 24:21 nach einem weiteren Erfolg aus. Doch am Ende hat es nicht sein sollen.

Die Kirchzeller mussten erneut ohne Tom Spieß antreten. Aber auch die Gäste kamen nicht vollzählig. Es entwickelte sich von Beginn an ein kampfbetontes Spiel, in dem sich beide Mannschaften bis zum 4:4 ebenbürtig waren. In der Folge übernahmen die Hausherren das Zepter, führten in der 19. Minute mit 9:5. Aber die Gäste waren nicht gewillt, es dem Spitzenreiter einfach zu machen, kamen heran und mit 12:12 ging es in die Halbzeitpause.

Umkämpfte zweite Hälfte

Auch die zweiten 30 Minuten waren bis zum Schluss umkämpft, wobei nach dem 14:14 die Gäste sogar kurz mit 15:14 in Front lagen. Immer wieder war es Ievgen Zhuk, der für seine Farben vorlegte und von zwölf Strafwürfen zehn traumhaft sicher verwandelte. So stand es in der 40. Minute 18:15. Allerdings ließen sich die Ländches-Spieler nicht abwimmeln – 20:20, 49. Minute. “Wenn die HSG so richtig Bock hat, dann tut sie jeder Mannschaft richtig weh”, sagte TVK-Trainer Alex Hauptmann. Es war der typische Abnutzungskampf, den die Hausherren allerdings in der 54. Minute beim 24:21 in ihre Richtung dirigierten. Die Kirchzeller erzielten sogar das 25:21 – und das wäre vielleicht die Entscheidung gewesen. Doch die Schiris sahen es anders, entschieden auf Stürmerfoul und nahmen das Tor zurück. “Nun kam die Phase, wo wir drei klare Chancen liegen lassen”, sagte Alex Hauptmann. Der Gast machte es besser und kam zum Ausgleich. Der sonst so sichere Siebenmeter-Schütze Ievgen Zhuk brachte den letzten Strafwurf, den die Schiedsrichter dem TVK zusprachen, nicht im gegnerischen Tor unter. Aus. Vorbei.

Doch das Unentschieden ist jetzt auch kein Beinbruch und noch ist nichts passiert. Wenn man bedenkt, dass die Kirchzeller seit Wochen einen Brocken nach dem anderen aus dem Weg räumen und mittlerweile auf dem Zahnfleisch gehen, ist der Mannschaft überhaupt kein Vorwurf zu machen. 21:1 Punkte stehen nach elf Partien an, Groß-Bieberau hat 20:2 und Gensungen 16:6. Bleibt abzuwarten, wie der TVK die letzten zwei Begegnungen vor der Weihnachtspause gestaltet.

 

 

Tuspo verliert deutlich in Münster

Ohne Louis Markert, Jonas Riecke und Tom Müller musste die Tuspo Obernburg am Samstagabend beim starken Aufsteiger TSG Münster antreten und verlor am Ende mit 22:30 (11:15). Trotzdem ging die Mannschaft von Trainer Rudi Frank sehr motiviert in die Partie und führte nach drei Minuten mit 2:1. In den folgenden Minuten kamen die Gastgeber mit ihren drei Bundesliga-erfahrenen Spielern besser ins Spiel und die Römerstädter scheiterten immer wieder an Johannes Jepsen, dem starken Torhüter der TSG. Aber auch in der 20. Spielminute war beim 9:8 das Spiel noch sehr ausgeglichen und drei Minuten vor der Pause nahm Trainer Frank beim 13:10 für Münster eine Auszeit. Die sehr aggressive Abwehr der Hausherren ließ bis zur Halbzeit aber nichts mehr zu und dem Tuspo-Angriff fehlte an diesem Tag die Durchschlagskraft, so dass es mit einem Spielstand von 15:11 in die Kabinen ging.

Rot für Niklas Geck

Die zweiten 30 Minuten begannen für die Tuspo denkbar schlecht, als Niklas Geck nach einem Foul in der 33. Minute die Rote Karte sah. Die TSG dominierte zu diesem Zeitpunkt das Spiel allerdings relativ deutlich und lag nach 40 Minuten mit 20:15 in Führung. Linkshänder Tobias Raab, der in der ersten Hälfte etwas “abgemeldet” war, kam nun immer besser zum Zug und konnte die Tuspo mit drei Toren in Folge zum 19:23 (47.) etwas heranbringen. Martin Bieger und Thomas Keck sorgten für das 21:23 – und nun sah es ganz gut aus. Als der eingewechselte Obernburger Torhüter Jonathan Bausch anschließend noch einen Siebenmeter parierte, hatte die Tuspo alle Karten in der Hand um das Spiel für sich zu entscheiden. Doch die routinierten Gastgeber machten noch einmal Druck und kamen nach dem 25:22 mit fünf Toren in Folge in den letzten Minuten zum etwas zu deutlichen 30:22-Sieg.

Trainer Rudi Frank sagte nach dem Spiel: „ Bis zur 51. Minute konnten wir das Spiel offen halten, aber dann sind uns die Kräfte ausgegangen. Wir waren trotzdem näher an Münster dran, als das Endergebnis vermuten lässt. Das Fehlen einiger Stammspieler und die frühe Rote Karte haben uns natürlich nicht geholfen. Jetzt wollen wir aber die letzten zwei Spiele vor der Winterpause unbedingt gewinnen.“

 

 

Falken siegen im Top-Spiel

Die Begegnung zwischen dem Tabellenzweiten und Dritten versprach viel Spannung und Dramatik, denn nur der Sieger konnte dem Tabellenführer Kirchzell auf den Fersen bleiben. Dabei standen die Gäste noch mehr unter dem Druck des „gewinnen Müssens“, weil sie bereits zwei Niederlagen auf dem Konto haben und bei einer weiteren Niederlage vorerst aus dem Meisterschaftsrennen ausscheiden würden. Doch auch auf den Falken lastete diese Bürde. Am Ende gewann die TSG mit 28:25 (17:15).

Beide Teams lieferten sich eine sehenswerte und hochklassige Partie. In den ersten 15 Minuten erspielte sich keine Mannschaft einen nennenswerten Vorteil, die Führungen wechselten ständig, bis Robin Hübscher erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung für die Falken in der 16. Minute erzielte. Doch das beeindruckte die Gäste nicht sonderlich und so zogen sie kurz darauf wieder gleich und konnten sogar in der 24. Minute mit 13:11 in Führung gehen. Aber auch die Falken kämpften sich wieder heran, der gut aufgelegte Robin Büttner verwandelte sicher einen Siebenmeter und Torhüter Marko Ivankovic nutzte die Zeitstrafe von Gensungens Wachs mit einem gezielten Wurf über das ganze Feld in das leere Tor zum umjubelten 13:13 Ausgleich. Das gleiche gelang ihm kurz darauf noch einmal, als Wachs seine zweite Zeitstrafe absitzen musste. So ging es mit einer 17:15 Führung für die Bieberauer in die Halbzeitpause.

Sichere TSG-Abwehr

Bieberaus Abwehr stand sicher und Keeper Ivankovic erwischte einen Sahnetag, machte zahlreiche Chancen der Gäste zunichte und hielt dazu noch zwei Siebenmeter. Falken Trainer Björn Beilstein nutzte die Halbzeitpause, um seine Mannschaft auf die zweite Hälfte einzuschwören und warnte eindringlich vor dem zu erwartenden Sturmlauf der Gäste. Die Spieler nahmen sich diesen Appell zu Herzen und gingen bis zur 39. Minute erstmals mit vier Toren in Führung (20:16). Die Gäste fackelten nicht lange und glichen aus. Die Spannung stieg. Als sich dann kurzzeitig einige Fehlwürfe bei den Falken häuften, gewannen die Gäste wieder Oberhand und gingen in der 52. Minute mit 24:22 in Führung. Der inzwischen eingewechselte Torhüter Daniel Bartylak entschärfte eine klare Einwurfmöglichkeit der Gäste und ebnete damit den Weg zum erneuten Ausgleich. Robin Büttner mit zwei Toren in Folge stellte das 24:24 her. Janis Kothe gelang noch einmal die Führung für Gensungen (25:24 – 55.), ehe die Hausherren in den letzten fünf Minuten wie entfesselt aufdrehten und zum 28:25 Endstand kamen.

Groß-Bieberaus Trainer Björn Beilstein meinte: „Das war das erwartete Spitzenspiel, mit viel Kampf und Dramatik, aber jederzeit fair und sportlich. Wir hatten uns gut auf die starken Gensunger eingestellt und haben in der Abwehr den Grundstein zum Erfolg gelegt. Was da heute weg verteidigt wurde, ist schon aller Achtung wert. Ein wichtiger Sieg gegen eine bärenstarke Mannschaft aus Gensungen, die nie aufgesteckt hat. Wir sind weiter in Bereitschaft und bleiben an der Spitze dran.“

 

 

Das Bild hat uns der TVK zur Verfügung gestellt. Danke dafür.