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Handball – Oberliga Hessen: Machtdemonstration des TV Kirchzell gegen Groß-Bieberau

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel in der Handball-Oberliga Hessen zwischen den bis dato punktgleichen Mannschaften des TV Kirchzell und der TSG Groß-Bieberau endete mit einer Machtdemonstration des TVK. Mit 41:33 (16:15) gewannen die Gastgeber, wobei sie in der zweiten Hälfte den Gegner regelrecht überrollten.

Die Kirchzeller mussten ohne Tom Spieß antreten, der nach dem Abschlusstraining muskuläre Probleme hatte. Hinzu kam, dass Tim Häufglöckner in der 22. Minute verletzt ausscheiden musste. Er wurde unter dem Auge genäht, konnte aber in Halbzeit zwei wieder mitmischen.

In den ersten 30 Minuten war die Begegnung vor proppenvollem Haus hart umkämpft. Beide Abwehrreihen standen gut und keine Mannschaft konnte sich zunächst größere Vorteile erarbeiten. So ging es munter hin und her, wobei das schönste Tor sicher das von Antonio Schnellbacher zum 14:12 in der 27. Minute war. Torhüter Tobias Jörg warf einen langen Pass auf Ievgen Zhuk, der nur die Latte vom gegnerischen Tor traf. Den Abpraller krallte sich Antonio Schnellbacher und netzte reaktionsschnell ein. In der 29. Minute stand es 15:14. Tobias Jörg hielt einen Strafwurf von Robin Büttner und Ievgen Zhuk machte es postwendend per Siebenmeter besser und es stand 16:14. Dennis Weit war es für seine Falken vorbehalten, auf ein Tor zur Pause zu verkürzen.

Die zweite Hälfte war der Wahnsinn

Nach Wiederbeginn war Tim Häufglöckner wieder mit dabei und Niklas Ihmer war es, der das 17:15 für den TVK erzielte. Nach dem 19:16 wechselten die Gäste kurzzeitig die Torhüter und Daniel Bartylak kam für Marko Ivankovic. Genutzt hat es nicht viel, denn der TVK hatte Lunte gerochen, spielte sich in einen Rausch und traf nach Belieben. Innerhalb kurzer Zeit stand es 27:21 (43.). Drei Minuten später brachten die Kirchzeller Trainer Joshua Löffelmann für Tobi Jörg im Tor. Die Kirchzeller waren in der Folge nicht mehr zu halten, spielten sich in einen wahren Rausch und zogen Tor um Tor davon. Die Gäste hingegen wirkten völlig überfordert, wussten nicht, wie sie auf den starken Angriff des Gegners reagieren sollten. Sechs Minuten vor dem Ende führte der TVK mit 37:27! Und das gegen ein Team, das bisher ebenfalls noch kein Spiel verloren hatte. Die TSG nahm nun Tim Häufglöckner an die kurze Leine. Diese Maßnahme kam viel zu spät, denn die Messe war längst gelesen. Während die Kirchzeller nach Belieben schalteten und walteten, war bei Groß-Bieberau keinerlei Spielstruktur mehr zu erkennen. Beim 41:33 war dann das Publikum nicht mehr zu halten und feierte seine Mannschaft mit Standing Ovations.

Dennis Weit (TSG) war bedient

TSG-Trainer Björn Beilstein war sichtlich enttäuscht: “In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut dagegen gehalten, aber was dann kam war unterirdisch. Wir haben völlig den Zugriff in der Abwehr verloren, unsere Linie und Struktur im Angriff war dahin. So kann man nicht gegen einen starken Gegner agieren. Wir haben es den Kirchzellern in der zweiten Halbzeit viel zu leicht gemacht, insofern haben sie verdient gewonnen.“

Der Kirchzeller Niklas Ihmer hingegen freute sich: “Ich dachte, es wird bis zum Schluss ein knappes Spiel. Aber nach dem Wechsel ist es bei uns super gelaufen und es hat alles geklappt.” TVK-Trainer Alex Hauptmann war sichtlich stolz auf seine Jungs und sagte: “Wir haben bockstark agiert, haben in Halbzeit eins zwar gut gespielt, aber dann den Fehler in der Abwehr gemacht oder uns zu schnelle unnötige Abschlüsse genommen. In der Halbzeit haben wir der Mannschaft gesagt, dass sie die Fehler minimieren soll um sich selbst für die gute Leistung zu belohnen. Das hat sie super umgesetzt.”

Beim Gegner waren die Besten Dennis Weit, Kevin Kunzendorf und Robin Büttner. Beim TVK aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen hervorzuheben, ist schwer. Aber was Joshua Osifo, Kapitän Jan Blank, der junge Niklas Ihmer, Oleh Soloviov oder auch Ievgen Zhuk geleistet haben, war wahnsinnig gut. Aber der Rest des Teams darf keinesfalls vergessen werden. Sie alle haben sich den Sieg mehr als verdient.

Der TVK steht nun mit 18:0 Punkten alleine an der Tabellenspitze, gefolgt von Gensungen und Groß-Bieberau, die beide 16:2 Punkte auf dem Konto haben.

 

TV Kirchzell:

Jörg, Löffelmann; Blank 6, Soloviov, Häufglöckner 4, Schnellbacher 5, Hauptmann, Zhuk 8/4, Heinrich, Wolf 1, Mattern, de Waha, Ihmer 7, Osifo 10.

 

TSG Gross-Bieberau:

Ivankovic, Bartylak, Trautmann; Julian Kunzendorf, Buettner 8/6, Lubar 3, Kevin Kunzendorf 7, Hübscher 3, Berres, Nehrdich 4, Funk 1, Becker, Keller, Weit 7.