Handball – Oberliga Hessen: TV Kirchzell und Groß-Bieberau im Gleichschritt – Obernburg gewinnt in Hüttenberg
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der Handball-Oberliga Hessen gehen der TV Kirchzell und die TSG Groß-Bieberau im Gleichschritt. Beide Mannschaften gewannen am Wochenende ihr Match und stehen mit jetzt 16:0 Punkten an der Spitze. Die Tuspo Obernburg fuhr beim TV Hüttenberg II einen Erfolg ein und rutschte in der Tabelle auf den fünften Platz hoch.
TV Kirchzell überzeugte
Mit einem deutlichen 36:26 (21:13)-Erfolg gegen den TV Petterweil gewann der TV Kirchzell sein achtes Spiel in Folge und wahrte damit seine weiße Weste. In einer sehr gut gefüllte Miltenberger Sporthalle agierten die Hausherren hochmotiviert, waren schnell auf den Beinen und führten mit 5:3 und 10:7 (17.). Da auch Torhüter Tobias Jörg einen sehr guten Tag erwischte und viele Freie wegnahm, hatten es die Gäste richtig schwer. Beim 12:9 nahm Petterweil die Auszeit und Trainer Martin Peschke versuchte seine Jungs neu einzustellen, versuchte es auch mit einem Torhüterwechsel. Er brachte in der 20. Minute Iteb Bouali für Frederic Becker. Doch auch diese Maßnahme brachte nicht den gewünschten Erfolg. Beim 13:9 schickten die Kirchzeller Trainer Joshua Löffelmann, den Siebenmeterkiller, für einen Strafwurf in den Kasten – und prompt erfüllte er die Erwartungen und hielt vom Punkt gegen Florian Henrich. Auf der Gegenseite machte es Ievgen Zhuk besser. Er verwandelte alle sieben Strafwürfe traumhaft sicher und ließ die Torhüter ein ums andere Mal “alt” aussehen. Beim 18:11 in der 27. Minute nahm Andi Kunz die Auszeit, stimmte seine Jungs auf die letzten Minuten vor der Pause ein. Anschließend gab es einen Aufreger. Antonio Schnellbacher wurde vom gegnerischen Torhüter Bouli böse gefoult und er bekam die Rote Karte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Zhuk traumhaft sicher zum 21:13-Halbzeitstand.
TVK hat alles im Griff
In Halbzeit zwei agierten die Hausherren unter den Augen des gebürtigen Kirchzeller Heiko Grimm, der sich mit Fug und Recht Vizeweltmeister und Europameister schimpfen darf, weiter so stark wie bisher, standen überragend in der Abwehr. Ab und an schlichen sich ein paar Leichtigkeitsfehler ein, sonst wäre der Abstand in der 38. Minute (26:15) schon höher ausgefallen. Beim 29:22 wechselte Andi Kunz den gut haltenden Tobias Jörg aus und schickte Joshua Löffelmann zwischen die Pfosten. Dieser reihte sich nahtlos ein. Beim 30:23 (49.) nahmen die Gäste noch einmal die Auszeit. Aber es brachte nichts mehr. Der TVK war nicht mehr aufzuhalten und obwohl Andi Kunz nun munter durchwechselte und die Spielanteile auch an die Jungen verteilte, kam kein Bruch ins Spiel. Am Ende stand ein verdienter 36:26-Erfolg.
Petterweils Trainer erkannte den Sieg der Kirchzeller neidlos an, gratulierte zum verdienten Erfolg und sagte, dass die Kirchzeller klar besser waren, während sie um den Klassenerhalt kämpfen. Andi Kunz freute sich, dass seine Mannschaft das Spiel so gut kontrollierte – vor allem in Halbzeit zwei – und dass er die Kräfte gut verteilen konnte. Torhüter Tobias Jörg war mit den ersten Minuten nicht so zufrieden: “Da haben wir zu früh abgeschlossen. Aber dann haben wir eine gute Abwehr gestellt, vorne vieles richtig gemacht und Ievgen Zhuk war natürlich überragend. Der Sieg war wichtig für uns, denn nun kommen die Wochen der Wahrheit.”
Toller Erfolg der Tuspo
Nach den beiden Niederlagen in der vergangenen Saison gegen den TV Hüttenberg II fuhr die Tuspo extrem motiviert zum Gegner und wollte sich unbedingt revanchieren. Dies ist mit 25:22 (14:8) auf jeden Fall gelungen. Tuspo-Coach Rudi Frank hatte seine Mannschaft mit einer offensiven Abwehr und dem vorgezogenen Rico Funck sehr gut auf den Gastgeber eingestellt und nach fünf Spielminuten führte seine Mannschaft mit 4:1. Die Römerstädter zeigten in den ersten dreißig Minuten ein starkes und variables Angriffsspiel und dominierten die Partie über die Spielstände von 8:3, 10:6 und 12:8. Auch die Tuspo-Abwehr stand sehr gut und erlaubte den Hausherren wenig Torchancen. Mit seinem vierten Tor gelang Rückraumshooter Louis Markert kurz vor der Halbzeitpause das 14:8 für die Tuspo und sorgte damit für einen schon beruhigenden Vorsprung nach der ersten Hälfte.
TVH kam besser ins Spiel
Nach der Pause kam dann aber die zweite Mannschaft des Zweitligisten besser ins Spiel und konnte den Rückstand in der 39. Minute bis zum 14:16 verringern. Trainer Frank nahm sofort eine Auszeit, weil es seiner Mannschaft mit zunehmender Spieldauer immer schwerer fiel, gute Lösungen zu finden. Rückraum-Allrounder“ Thomas Keck konnte anschließend mit zwei Toren in Folge wieder auf 18:14 erhöhen, aber das bedeutete noch keine Vorentscheidung auf den Sieg. Hüttenberg gab sich noch nicht geschlagen und kam in der 50. Minute sogar zum 19:20-Anschlusstreffer. Jetzt wurde es noch einmal richtig spannend. Die Tuspo zeigte sich in dieser Phase sehr kampfstark, wollte unbedingt die beiden Auswärtspunkte und kam nach Toren der beiden Linkshänder Jonas Riecke und Tobias Raab am Ende zu einem verdienten 25:22-Sieg.
Trainer Rudi Frank war nach dem Spiel extrem froh und erleichert, nun den vierten Sieg in Folge eingefahren zu haben. Jetzt möchte er mit seiner Mannschaft mit einer Leistungssteigerung am kommenden Wochenende auch in Petterweil beide Punkte holen.
Falken überzeugen im Spitzenspiel
Mit einer guten Gesamtleistung konnten die Falken gegen die HSG Pohlheim aufwarten und gewannen am Ende knapp, aber verdient mit 33:32 (19:17). Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine erfahrene und kämpferische Mannschaft, die von Beginn an ordentlich zur Sache ging, was aber auch zu frühen Zeitstrafen (3. Minute Neul, 8. Minute Happel) und bereits in der 20. Minute zu einer Roten Karte gegen Rühl führte. Danach wurde es zwar etwas ruhiger, aber die Pohlheimer Abwehr verteidigte weiterhin sehr stark und machte es den Bieberauer Angreifern nicht leicht. Geschickt konzentrierten sie sich auf die starke rechte Angriffsseite der Falken mit Büttner und Kunzendorf, was allerdings den gut aufgelegten Dennis Weit (11 Tore) und Nehrdich (5 Tore) größere Räume verschaffte, die sie zu nutzen wussten.
Die Falken ließen sich nicht den Schneid abkaufen und hielten dagegen, legten immer wieder eine Führung vor (10. Minute 6:4, 20. Minute 14:12). Zur Halbzeit stand es 19:17 und dieser Zwei-Tore-Abstand hatte eigentlich über die ganze Spielzeit – mal waren es drei, mal nur ein Tor – Bestand. Die Gäste ließen sich nicht abschütteln, wollten unbedingt den Sieg und kamen immer wieder zum Anschluss. Nach 40 Minuten stand es 24:22, nach 50 Minuten 29:27. Jetzt drehte Pohlheim noch einmal auf und nutzte eine Zeitstrafe von Hübscher zum 30:30-Ausgleich in der 56. Minute. Doch das beeindruckte die Falken nicht wesentlich und Nehrdich legte wieder zum 31:30 vor. Pohlheim markierte erneut den Ausgleich, ehe der elffache Torschütze Dennis Weit mit zwei blitzsauberen Distanzwürfen die 33:31-Führung wenige Sekunden vor dem Abpfiff eintütete. Im Freudentaumel ging der bedeutungslose Anschlusstreffer von Pohlheim zehn Sekunden vor Schluss unter. Geschickt ließen die Falken die Uhr ablaufen und gewannen am Ende das Spitzenspiel nach einer großartigen Gesamtleistung mit 33:32.
Trainer Björn Beilstein sagte: „Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine richtig gute Mannschaft. Wir haben aber die richtige Einstellung gefunden und unseren Matchplan diszipliniert durchgezogen. Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie hat den Fight angenommen sehr gut dagegen gehalten und immer die richtige Antwort gefunden.“
Das schöne Bild von Dennis Weit haben uns die Falken zur Verfügung gestellt. Danke dafür.