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Handball – 2. Liga: TV Großwallstadt kämpft sich bravourös mit Mini-Kader zum Sieg

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Am gestrigen Sonntag traf Handball-Zweitligist TV Großwallstadt erstmals auf den Aufsteiger TuS Vinnhorst und entschied die Partie mit 35:32 (17:16) für sich. Damit steht der TVG nun auf Platz sechs der Tabelle und zeigte einmal mehr, welche Moral in der Mannschaft steckt. Denn erneut konnte Trainer Michael Roth nur mit einem dezimierten Kader auftreten, denn Finn Wullenweber, Adrian Kammlodt und Stefan Salger traten die Reise nach Niedersachsen verletzungsbedingt nicht an.

Die Gäste fanden gut ins Spiel und schnell stand es 6:2. Der Gastgeber aber steckte nicht auf, hielt beharrlich dagegen, was sich peu à peu auszahlte. Besonders das Kreisspiel der Hausherren funktionierte vorzüglich. Die Gäste hingegen spielten in der Folge immer wieder ungenaue Pässe, was der Gegner konsequent ausnutzte und ab der 19. Spielminute einen 4:0-Lauf nutzte, um das Ergebnis zu egalisieren (13:13). Tatsächlich hätte der Gastgeber anschließend in Führung gehen können, doch Kuno Schauer nutzte im Gegenzug die Möglichkeit und brachte sein Team in Führung. Anstatt einen draufzusetzen, vergab der TVG die nächste Chance und Vinnhorst glich aus. Der TVG legte abermals vor, doch der überragende TuS-Kreisläufer Milan Mazic, der bis zur Pause bereits sieben Treffer erzielte, egalisierte das Ergebnis erneut. Görkem Bicer traf vom Siebenmeterpunkt. Mazic traf zum 16:16, Schauer erhöhte auf 16:17. Jetzt waren es die Unterfranken, die mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause hätten gehen können, doch ein erneuter technischer Fehler erlaubte noch einen letzten Wurf des TuS, welchen der erneut gut aufgelegte TVG-Torhüter Petros Boukovinas parierte.

Zwischenzeitlich wurde es eng

Nach dem Seitenwechsel traf Frieder Bandlow sofort zum 18:16, im Gegenzug hielt Boukovinas. Allerdings vergab Görkem Bicer anschließend bereits seinen drittten Konter und zu allem Überfluss fing sich Simon Strakeljahn bei einem unnötigen Foul die Rote Karte ein. Dadurch wurde der eh schon geschwächte TVG noch mehr gebeutelt. Mazic stellte von der Siebenmeterlinie den Anschluss her, Stefan Hanemann traf zum Ausgleich. Es ging hin und her. Kuno Schauer traf für den TVG und Görkem Bicer hatte wieder die Möglichkeit zum Kontertor, vergab erneut, so dass Vinnhorst zum 19:19 ausglich. Als dann auch der für Görkem Bicer eingewechselte Maxim Schalles den Konter nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnte, verzweifelte der Rest auf der TVG-Bank. Es war aber auch wirklich zum Haareraufen. Es stand 21:22 in der 43. Spielminute und jeder Versuch des TVG, sich abzusetzen, scheiterte. Die Frage stellte sich, würden die Kräfte des TVG reichen, denn es gab auf den Rückraum-Positionen keine Möglichkeiten mehr zum Wechsel.

Doch die Roth-Crew zeigte einmal mehr Moral und unbändigen Kampfgeist. Mario Stark, Maxim Schalles und Frieder Bandlow erhöhten auf 25:21 und der TuS konnte erst nach knapp zehn Minuten ohne Torerfolg in der 74. Spielminute wieder einnetzen. Beim Stand von 23:26 für den TuS nahm Michael Roth die Auszeit, beruhigte sein Team, kurz danach nahm Gästecoach Dominikovic beim Zwischenstand von 24:29 die Auszeit und stellte seine Abwehr auf offensiv um. Fünf Minuten vor Abpfiff lag der TVG mit sechs Toren in Front und die Entscheidung schien gefallen. Doch es sollte noch einmal spannend werden. Die Gäste taten sich mit der offensiven Abwehr schwer und Vinnhorst erzielte fünf Tore in Folge (32:33). In der Folge vergab Frieder Bandlow vom Siebenmeterpunkt, aber Florian Eisenträger agierte anschließend abgezockt und verwandelte den nächsten Strafwurf zum 34:32. TVG-Torhüter Petros Boukovinas traf zum Abschluss ins leere Tor des Gastgebers und am Ende stand ein verdienter mit 32:35.

TVG-Trainer Michael Roth sagte nach der Partie: „Heute muss ich den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Wir hatten nach dem sehr schweren Spiel gegen Potsdam nur zwei Tage Zeit, uns auf den Gegner vorzubereiten. Wir wussten, dass wir das Spiel nur über den Kampf gewinnen können. In der ersten Halbzeit hatten wir noch etwas Probleme mit dem Zugriff in der Abwehr. Dann haben wir uns gesteigert. Das war entscheidend. Leider haben wir uns am Schluss das selben selbst schwer gemacht. Aber am Ende ist es ein verdienter Sieg, der Gold wert ist. Jetzt haben wir eine Woche Zeit zu regenerieren.“

 

Das Bild von Flo Eisenträger hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.