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Handball – Oberliga Hessen: Schwache Leistung der Kirchzeller – Obernburg siegt souverän – Groß-Bieberau kommt unter die Räder

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der Handball Oberliga Hessen hat es auch dieses Wochenende Überraschungen gegeben. Spitzenreiter TV Kirchzell musste bei der SG Bruchköbel einen Punkt abgeben und konnte von Glück reden, dass es nicht zwei waren. Die TSG Groß-Bieberau als Tabellenzweiter kam bei der HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim böse unter die Räder. Einzig die Tuspo Obernburg wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann daheim gegen Großenlüder/Hainzell deutlich.

 

TV Kirchzell wurde seinem Anspruch nicht gerecht

Mit einem 31:31 (15:15) endete die Partie zwischen der SG Bruchköbel und dem TV Kirchzell. Die Tabellenführer hatten sich viel für diese Partie vorgenommen, doch ein schlechter Start und eine schwache Leistung über das ganze Spiel gesehen führten letztlich zur Punkteteilung – worüber die Kirchzeller noch froh sein können.

TVK-Trainer Andi Kunz sagte: “Ich kann nicht erklären, was heute los war. Es hat überall ein Stück gefehlt. Gerade nach der Vorlage, die uns Groß-Bieberau einen Tag zuvor mit der Niederlage in Breckenheim gegeben hat, wollten wir unbedingt einen Sieg. Doch anscheinend hat unser Team gemeint, dass es in Bruchköbel schon irgendwie gehen würde – ohne kompletten Einsatz.”

Der Start in die Partie war schon seitens der Gäste sehr holprig (1:6 – 11.). Die SG hingegen spielte mit viel Überzeugung und Emotionen, nutzte ihre Chancen gut. Mit zunehmender Spieldauer wurde es in den Reihen der Kirchzeller etwas besser und in der 28. Minute hieß es 13:13. Mit 15:15 ging es in die Pause.

“Danach ging es wieder bei Null los. Und wieder kommen wir nicht in die Gänge”, so Andi Kunz. Es wurde auf allen Positionen – auch im Tor – gewechselt. Doch irgendwie wollte es nicht besser werden. Beim 27:22 in der 48. Minute roch es nach einer ersten Niederlage des bisher so souverän aufspielenden Tabellenführers. Die Hausherren waren zu diesem Zeitpunkt völlig heißgelaufen, die Kirchzeller standen noch immer neben sich. Trotzdem nahmen sie den Kampf an und beim 27:27 und 30:30 war alles offen. Die SG legte vor, der TVK zog nach – 31:31. Am Ende bekamen die Gastgeber noch einen Strafwurf, den sie neben das Tor schossen. Glück für den TVK.

Andi Kunz: “Das war sehr enttäuschend und es muss sich wirklich jeder Spieler hinterfragen, was da passiert ist.” Zwar hat die Mannschaft versucht ruhig zu bleiben, doch die Souveränität hat völlig gefehlt. Und in der Deckung passte es auch nicht. “Wir brauchen vor der Winterpause nun noch zwei Punkte und bis zum nächsten Spiel müssen die Jungs miteinander reden und müssen wissen, was sie wollen”, so Andi Kunz.

 

 

Tuspo mit deutlichem Sieg im letzten Heimspiel des Jahres

Im Heimspiel gegen den Aufsteiger HSG Großenlüder/Hainzell gelang der Tuspo Obernburg ein deutlicher und verdienter 36:27 (15:11)-Erfolg. Dabei zeigte der Tabellenletzte in den ersten Minuten wenig Respekt und führte nach drei Minuten mit 2:1. Die Tuspo, die erneut auf Louis Markert verzichten musste, kam erst einige Minuten später ins Rollen und bis zur zehnten Spielminute führten die Römerstädter dann mit 7:3. Tuspo-Torhüter Jonathan Bausch hatte einen großen Anteil daran und konnte sich auch im weiteren Verlauf der ersten 30 Minuten mit mehreren Paraden mehrfach auszeichnen. Mit drei Toren in Folge verhalf der starke André Göpfert seiner Mannschaft dann Mitte der ersten Hälfte zu einem etwas größeren Vorsprung und der tapfer kämpfende Aufsteiger war beim Halbzeitpfiff bereits mit 11:15 im Rückstand.

Nach der Pause hielten die Gäste mit ihrem neuen Trainer Adrian Schild zunächst noch gut mit und auch in der 40. Minute war beim 22:19 für die Tuspo das Spiel noch lange nicht entschieden. Die Tuspo legte dann aber noch einmal einen Gang zu, wechselte Torhüter Marcel Rapp in den Kasten und nach dem 24:21 in der 42. Minute kamen die Gastgeber mit einem Vier-Tore-Lauf zum entscheidenden 28:21-Vorsprung. Jetzt war die Gegenwehr der HSG endgültig gebrochen und die Römerstädter konnten allen Spielern genügend Einsatzzeiten geben. Mit weiterhin hohem Tempospiel kamen die Gastgeber am Ende zu einem deutlichen 36:27-Heimsieg. Co-Trainer Philipp Wollbeck war nach dem Spiel zufrieden mit seiner Mannschaft und betonte, dass man keine Mannschaft in dieser Oberliga unterschätzen sollte und deshalb froh sei, die beiden Punkte geholt zu haben.

 

 

Böse Niederlage der Bieberauer bei den Ländches-Handballer

Nach zwei guten Spielen gegen Petterweil und zuletzt gegen Gensungen/Felsberg stürzten die Falken in der kalten und dunklen Breckenheimer Halle ab und verloren gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim mit 22:30 (11:16). Die Mannschaft von Trainer Beilstein stand von Beginn an völlig neben sich und hatte mit Ausnahme der beiden guten Torhüter Marko Ivankovic und Julius Gehring einen kollektiven Black Out. Die Heimmannschaft ging schnell und zielstrebig mit 3:0 in Führung und Groß-Bieberau gelang erst in der sechsten Spielminute das 3:1 durch einen Siebenmeter von Robin Büttner. Verzichten mussten die Falken auf Mittelmann Tristan Funk, der sich im Spiel gegen Gensungen einen Kreuzbandriss zuzog und längere Zeit ausfallen wird.

Die Falken kamen einfach nicht ins Spiel und ließen beste Torchancen reihenweise aus, was die Breckenheimer an diesem Abend zum Torewerfen einlud. Denn auch die sonst so kompromisslose Abwehr der Bieberauer stand nicht sicher und ließ viel zu viel zu. Breckenheim trug seine Angriffe bedacht und oft ins Zeitspiel gehend vor und fand immer wieder die Lücken in der Falken Abwehr. Nach 18 Spielminuten stand es 10:4 und Bieberau fand kein Mittel gegen die immer sicherer werdende Heimmannschaft. Ihr gelang plötzlich alles, während bei den Falken die Anzahl der Fehlwürfe stetig stieg. Zwei Auszeiten und die Halbzeitansprache von Trainer Björn Beilstein halfen nicht, die Falken wieder in die Spur zu bringen. Am Ende standen 23 Fehlwürfe zu Buche. Dabei hielten die beiden Bieberauer Torhüter Ivankovic und der erstmals eingesetzte Julius Gehring noch gut und verhinderten ein Tordebakel.

Ein Spiel, was schnell abgehakt und aus den Köpfen muss, denn nächste Woche soll noch ein Sieg gegen Bruchköbel gelingen und damit die Vorrunde mit maximal vier Verlustpunkten beendet werden. Das ließe den Falken die Möglichkeit, weiter im Meisterschaftsrennen zu bleiben.

Groß-Bieberaus Trainer Björn Beilstein sagte: „Das war eine massive Enttäuschung heute und war so nicht zu erwarten. Meine Mannschaft hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und es klappte so gut wie gar nichts. Mit so vielen Fehlwürfen und dazu kommenden technischen Fehler, kannst du kein Spiel gewinnen. Das ist nicht unser Anspruch und daran werden wir in der Weihnachtspause hart arbeiten müssen. Wir haben noch alle Chancen ganz vorne dabei zu bleiben, aber wir müssen sie auch nutzen.“

 

 

Das Bild von Antonio Schnellbacher hat uns der TVK zur Verfügung gestellt. Danke dafür.