Handball – 3. Liga: Gelnhausen spielt sich in einen Rausch – Hanau behält die Punkte
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, spielte sich der TV Gelnhausen nach der bitteren Niederlage in Saarlouis diesmal in einen wahren Rausch und gewann gegen den TuS Dansenberg mit 33:23 (17:12).
„Die Jungs haben sich nicht unterkriegen lassen und eine tolle Reaktion gezeigt. Sie haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt, eine starke Moral gezeigt und ein echtes Feuerwerk abgebrannt. Unter der Woche war eine gewisse Anspannung zu spüren. Daher muss ich dem Team ein großes Kompliment aussprechen. Jeder hat ein paar Fehler weniger gemacht und daraus ist eine tolle Mannschaftsleistung entstanden“, schwärmte Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel vom Auftritt seiner Mannschaft.
In der Tat. Der TVG war vor 480 Zuschauern von Beginn an da, ging hochkonzentriert zu Werke und war wild entschlossen, die beiden Punkte in Gelnhausen zu behalten. Mit harter Arbeit in der Abwehr verhinderten Max Bechert und Co. immer wieder die gefährlichen Kreisanspiele der Gäste. Außerdem stand Kapitän Jonathan Malolepszy nach langer Verletzungspause wieder im Kader. Zwar trat er nur zu den Siebenmetern an, doch seine beiden Treffer in der Anfangsphase waren wichtig, sorgten sie doch schnell für Sicherheit im Gelnhäuser Spiel.
„Wir wollten die Werfer frühzeitig attackieren. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Geiger. Ebenso wie das gesamte Abwehrverhalten in Kombination mit dem Torhüterspiel. Und dieses Mal zeigte der TVG nicht nur phasenweise sein Können, sondern überzeugte über den kompletten 60 Minuten hinweg. So kauften sie dem Gegner immer mehr den Schneid ab. „Eine Mannschaft hat 100 Prozent gegeben, die andere nur 70 Prozent. Und mit 70 Prozent kann man in Gelnhausen nicht gewinnen. Das war heute ein Vier-Punkte-Spiel. Daher tut die Niederlage doppelt weh“, sagte Gäste-Coach Thomas Weber.
Bis zur neunten Minute beim Stande von 6:6 konnte Dansenberg die Partie noch ausgeglichen gestalten. Mit einem Fünf-Tore-Lauf schraubten die Rotweißen bis zur 16. Minute das Ergebnis auf 11:6. Dieser Vorsprung sollte auch bis zur Pause bestandhalten. Yannik Mocken traf kurz vor der Sirene zu 17:12.
Auch nach Wiederanpfiff gab sich der TVG keine Blöße. In der Vergangenheit startete man gerne einmal etwas fahrig in den zweiten Durchgang, doch nicht an diesem Abend. Julian Lahme steigerte sich von Minute zu Minute und bot eine Klassepartie zwischen den Pfosten. Und vorne leisteten sich seine Kollegen zwar hin und wieder eine Fahrkarte, doch meistens trafen sie ins Schwarze.
Nach 36. Minuten hieß es 20:12 für die Gastgeber. In der 40. Minute traf Thimo Wagner zum 25:15 und ballerte erstmals einen Zehn-Tore-Vorsprung heraus. Bitter, dass sich der Rechtsaußen bei dieser Aktion verletzte und nicht mehr weiterspielen konnte. Doch auch sein Nachfolger Tim Altscher konnte sofort Akzente setzen. In der Folgezeit wechselte Geiger munter durch, so dass nahezu alle Akteure Spielzeit erhielten und Selbstvertrauen tanken konnten. Am Ende stand auch ein in dieser Höhe verdienter Erfolg für den TV Gelnhausen auf der Anzeigetafel.
Gegen die Bergischen Panther zwei Punkte behalten
Beim letzten Heimspiel im Jahr 2023 hat die HSG Hanau eine überzeugende Vorstellung gegen die Bergischen Panther gezeigt. Beim 37:33 (14:14) vor eigener Kulisse beeindruckte die Mannschaft um Kreisläufer David Rivic und Linksaußen Julian Fulda mit großem Einsatz und Willensstärke. Dabei machten es die Gäste aus Nordrhein-Westfalen den Hausherren keinesfalls einfach. Viel Kampf, Leidenschaft und zwei rote Karte bekamen die Zuschauer in der zweiten Halbzeit zu sehen.
„In der Anfangsphase haben uns noch einige Prozent bei der Mentalität gefehlt“, bemerkte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff im Interview. „Da sprang auch der Funken noch nicht auf das Publikum über, welches uns trotzdem immer gepusht hat. Am Ende haben wir es besser gemacht, waren stabiler in der Deckung und sind besser mit unseren Chancen umgegangen.“
Zunächst fanden die Südhessen gegen die Bergischen Panther aber nur schwer in die Partie. Die Gäste aus Burscheid hatten sich, trotz reduziertem Kader, viel für die Begegnung in der Grimmstadt vorgenommen und zeigten in der Anfangsphase einen hohen Offensivdrang. Max Bergold verwandelte in der vierten Minute einen Siebenmeter zum 1:1. In der Folge legten die Gäste weiter vor, aber Hanau blieb beim 4:4 von Jan-Eric Ritter, der per Stemmwurf über den Mitteblock erfolgreich war, weiter dran.
Als die Bergischen Panther beim 7:4 (14.) auf drei Tore weggezogen waren, ließ Hanau erstmals ein zweikampfstarkes Abwehrspiel aufblitzen. Cedric Schiefer und Jonas Ahrensmeier schlossen im Deckungszentrum die Reihen und beim 8:7 machte Linksaußen Julian Fulda einen Vier-Tore-Lauf der Hausherren perfekt. Bis zur Pause blieb die Partie ausgeglichen, folgerichtig ging es für beide Teams mit 14:14 in die Kabine.
Viel vorgenommen
Die Pause nutzte Geist um seine junge Mannschaft neu einzustellen: „Wir haben die Tür einfach immer wieder offen gelassen, uns nicht für den gezeigten Einsatz belohnt und uns haben diese fünf Prozent Körpersprache gefehlt. Die Bergischen Panther können Handball spielen, das haben sie heute bewiesen und mein Team vor große Aufgaben gestellt.“
Für den zweiten Durchgang hatte Hanau sich somit viel vorgenommen, doch es dauerte einen Moment, bis dieser Wille auch auf das Feld übertragen wurde. Erst nach dem 18:21-Rückstand (39.) wurde die HSG merklich besser und verwertete die eigenen Chancen konsequenter. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr schickte Ahrensmeier seinen Kreisläufer David Rivic nach vorne, der zunächst den 21:22-Anschlusstreffer markierte, ehe Fulda von der Außenposition den 22:22-Ausgleich erzielte. Gerade Rivic war erneut Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft. Der Kreisläufer hatte bereits in den letzten Partien einen Lauf, steuerte auch am Samstagabend wieder zehn Treffer bei.
Die Bergischen Panther versuchten nun weiter mit dem taktischen Mittel des Sieben-gegen-sechs der Hanauer Defensive den Zahn zu ziehen, doch Schiefer, Adanir &. Co blieben hellwach und erarbeiteten sich Ballgewinn um Ballgewinn. Da beim Gegner jetzt auch die Kräfte nachzulassen schienen, landete das Spielgerät eins ums andere Mal im leeren Kasten – zusätzliche Motivation für die Grimmstädter. Als Fulda einen weiteren Konter zum 23:22 (42.) abgeschlossen hatte und die Bergischen Panther die Auszeit nahmen, schien die Partie endgültig zu kippen.
Nur wenig später verwertete Paul Hüttmann einen Siebenmeter im Nachfassen – das 24:22 (44.). Die Führung hatte auch in der 50. Minute noch Bestand, als Can Adanir über das komplette Feld zum 29:26 erfolgreich war. Die Schlussphase wurde dann mit der Roten Karte gegen Henning Padeken (51.) und der Hinausstellung von Fulda nach drei Zeitstrafen noch einmal hektisch, doch näher als drei Tore ließ Hanau den Gast nicht mehr herankommen. Der eingelaufene Hüttmann machte nach Anspiel von Philipp Busse beim 36:31 den Deckel drauf. In den Schlusssekunden kam Torhüter-Neuzugang Benedikt Müller noch zu seinen ersten Einsatzsekunden für die Grimmstädter, wurde aber nicht mehr geprüft.
Der TVG hat uns das Bild zur Verfügung gestellt. Danke dafür.