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Handball – 3. Liga: Derbysieg ging an Nieder-Roden – Johannes von der Au ließ Fans jubeln

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, kam es am Wochenende zum Derby zwischen der HSG Rodgau Nieder-Roden und der HSG Hanau. Mit 32:31 (15:17) gewann Nieder-Roden nach einem Tor vom überragenden Johannes von der Au in letzter Sekunde. Die Rodgauer bleiben auf Platz drei der Tabelle, Hanau hat Platz fünf inne.

Das hochspannende Spiel, das von Anfang an von großer Intensität geprägt war, bot den Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena eine packende Auseinandersetzung zweier Top-Teams. Die HSG Hanau startete vielversprechend in die Partie. Angeführt durch einen herausragend parierenden Benedikt Müller zwischen den Pfosten der Grimmstädter führten diese nach den ersten zehn Spielminuten beim 7:5 erstmals mit zwei Treffern. Bis zum ersten Team-Timeout der Gastgeber in der 20. Spielminute konnten die Mannen um Co-Kapitän Jan-Eric Ritter ihren Vorsprung halten. Dank einer stark kämpferischen Leistung bestand der zwei Tore Vorsprung beim 17:15 auch zur Halbzeit. Mit einer Sekunde länger auf der Uhr hätte es sogar 18:15 stehen können, jedoch wurde das Tor von Julian Fulda mit der Sirene korrekterweise nicht gegeben.

Ausgeglichenes Match

HSG Hanau bei einer Auszeit

Nach Wiederanpfiff gab es dann direkt Gänsehautmomente. Philipp Hoepffner – nach überstandenem Kreuzbandriss wieder mit an Bord – ersetzte den etwas glücklos agierenden Kapitän Marco Rhein und der Youngster, der schon vor zwei Jahren im Derby gegen Hanau eine überragende Leistung gezeigt hatte, entschärfte zwei Strafwürfe von Julian Fulda. Dazu gesellte sich eine konzentriertere HSG-Offensive und mit einem 4:0 Lauf drehten die Rodgauer binnen drei Minuten das Ergebnis auf 19:17. Hanau schlug zurück, kam wieder zum Unentschieden und zeigte deutlich, warum sie zurecht einen Spitzenplatz in der dritten Liga belegen. Um jeden Zentimeter Hallenboden wurde gekämpft. Die Ausgeglichenheit der Partie spiegelte sich in den Zwischenständen von 21:21, 23:23 und 24:24 wider und so langsam ging es für die Teams in Richtung Crunch-Time. Dort legten die Gäste zunächst den besseren Lauf hin, aus einem 25:24 wurde bis zur 53. Minute ein 25:28, das Momentum lag klar bei den Grimmstädtern.

Hassler und Schopper verkürzten auf 27:28, doch der Ausgleich wollte trotz zwischenzeitlicher Überzahl einfach nicht gelingen. Ganz im Gegenteil  – beim 31:29 hatten die Hanauer alle Trümpfe in der Hand. Hassler netzte für die Hausherren zum 30:31 ein, dann leisteten sich die Gäste einen technischen Fehler und 30 Sekunden vor Schluss nahm Jan Redmann eine Auszeit. Mit einem wunderschönen Kempa-Trick gelang Johannes von der Au der 31:31 Ausgleich. Jetzt war es Gäste-Trainer Hannes Geist, der seinen Jungs die Marschroute für den letzten Angriff mit auf den Weg gab. Marco Rhein, der wieder zwischen den Rodgauer Pfosten war, vereitelte eine hundertprozentige Torchance, der Abpraller landete bei Wunderlich, der schnell zu Johannes von der Au passte. Mit raumgreifenden Schritten und einem unbedingten Siegeswillen stürmte der Rückraumschütze nach vorne, schraubte sich bei knapp zwölf Metern nach oben und überwand mit einem wuchtigen Aufsetzer in letzter Sekunde Torhüter Müller.

Grenzenloser Jubel

Der Jubel war seitens der Nieder-Rodener grenzenlos und ein sichtlich mitgenommener HSG-Trainer Jan Redmann war völlig ausgelaugt: „Wahnsinn, das kann man kaum beschreiben, was hier los war. Wir sind am Ende cool geblieben, das ist wirklich eine unserer absoluten Stärke dieses Jahr“. Und auch Kapitän Marco Rhein, der ebenfalls sein letztes Derby bestritt, wusste gar nicht richtig, wohin mit all den Emotionen: „Unfassbar, Geschichte wiederholt sich manchmal doch. In Hanau war es Henning, heute Johannes. Den allerletzten Wurf wollte ich unbedingt halten, das habe ich mir in der Auszeit noch mal vorgenommen. Dass wir das Ding dann noch gewinnen, ist natürlich sehr glücklich für uns. Es war eine absolut geile Stimmung, besser kann man gar nicht abtreten. Von daher Danke an alle Beteiligten!“

Hanaus Trainer Hannes Geist sagte anschließend: „Heute hat am Ende die glücklichere Mannschaft gewonnen. Nieder-Roden hat sich über die gesamte Saison dieses Glück erarbeitet und sie sind in einem Flow ähnlich wie wir im letzten Jahr. Doch ich bin stolz auf meine Jungs. Die vielen Nackenschläge, die wir in der letzten Zeit hatten und haben stecken sie immer wieder weg. Niemand hat im Vorfeld ein etwas auf uns gesetzt und dann hauen wir so eine Leistung raus. Respekt an meine Mannschaft.“

 

 

Die Bilder haben uns die Vereine Nieder-Roden und Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür.