,

Handball – 3. Liga: Nachholspiel am Gründonnerstag zwischen Hanau und Gelnhausen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Am Gründonnerstag kommt es in der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, zum Nachholspiel zwischen der HSG Hanau und dem TV Gelnhausen. Die Partie wurde vom ursprünglichen Termin auf den morgigen Donnerstag aufgrund eines schlimmen Todesfalles in den Reihen des TVG verlegt. Anwurf in der Main Kinzig Halle ist um 20.15 Uhr.

Die Grimmstädter erwarten für Donnerstagabend eine picke packe vollbesetzte Halle, wenn sie als Tabellenfünfter auf den Tabellensiebten treffen. Das Hinspiel in Gelnhausen endete im vergangenen September 23:23-Unentschieden.

„Man muss sagen, dass sich Gelnhausen nach der Niederlage gegen Aldekerk gut gefangen hat. Die letzten beiden Spiele in Homburg und zu Hause gegen Longerich haben sie gewonnen und momentan einen positiven Aufschwung“, so HSG-Cheftrainer Hannes Geist mit Blick auf den kommenden Gegner. „Sie haben sich gefestigt und spielen weiterhin eine aggressive Deckung. Das wird eine Herausforderung für uns, dagegen die richtigen Lösungen zu finden.“

Bei Hüttmann, Ahrensmeier und Co. war am vergangenen Wochenende, nach dem wichtigen Heimsieg gegen den TV 1878 Homburg, die Erleichterung doch deutlich zu spüren. Nach zuvor drei Spielen ohne Sieg setzten sich die Grimmstädter unter schwierigen Bedingungen mit 37:29 auch in der Höhe verdient gegen den Aufsteiger aus dem Saarland durch. Gerade Cedric Schiefer (104 Saisontore) und Luca Braun (92 Tore in dieser Spielzeit) zeigten sich dabei vor dem Heimderby einmal mehr in richtig guter Verfassung.

„Ich gehe davon aus, dass die Jungs am Donnerstag richtig heiß sind und unseren Matchplan gut umsetzen, der auch von der Konzentrationen und einem erfolgreichen Balltransport lebt“, so Geist. Gegen den TV Gelnhausen dürfte dies kein leichtes Unterfangen werden, denn die Gäste leben von einer physisch starken Deckung, die zudem überaus beweglich und aggressiv agiert.

In der eigenen Offensive profitiert Gelnhausen, wie auch die HSG Hanau, von gleich mehreren schnellen Spielertypen und einem konzentriert ausgeführten Konterspiel. Topscorer Yannik Mocken bringt es im Team von TVG-Trainer Matthias Geiger auf 86 Saisontore. „Wir wollen sie in das Spiel Sechs-gegen-sechs zwingen und dort die Räume bestimmen, so wie wir es auch erfolgreich gegen Homburg gemacht haben“, gibt sich Geist kämpferisch. „Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie in der Deckung fleißig und konzentriert agiert und unseren Torhütern die Möglichkeit gibt sich, in den von uns festgelegten Wurfsituationen, auszuzeichnen.“

TV Gelnhausen mit dünnem Kader

Mit dünner Personaldecke, aber mit neu gewonnener Gelassenheit blickt der TV Gelnhausen hingegen dem Nachholspiel entgegen. Nach zwei Erfolgen in Serie gegen den TV Homburg und zuletzt gegen den Longericher SC haben sich die Barbarossastädter den drohenden Abstiegssorgen weitestgehend entledigen können und sich im Tabellenmittelfeld etabliert. Entsprechend gelöst richtet sich der Blick trotz Personalnot auf das Duell gegen die Grimmstädter.

„Wir haben gegen den Longericher SC gesehen, dass wir gegen eine sehr gute Mannschaft auch mit einem dezimierten Kader ein gutes Spiel abliefern und gewinnen können. Wir hoffen, dass wir am zurückliegenden Wochenende nicht schon zu viel Emotionen herausgelassen haben, so dass es uns auch gegen Hanau gelingen wird, ein tolles Spiel abzuliefern“, sagt TV Gelnhausens Cheftrainer Matthias Geiger.

Neben Jannik Geisler, Fynn Hilb und David Leon wird auch Michael Hemmer an seiner alten Wirkungsstätte nicht auflaufen können. Der Rückraumspieler bekam gegen den Longericher SC einen Schlag mit dem Ellenbogen gegen den Kopf und klagte anschließend über Schwindelgefühle. Auch für Jonathan Malolepszy kommt nach seiner Grippeerkrankung ein Einsatz zu früh. Der TVG wird also voraussichtlich lediglich mit zehn Feldspielern und zwei Torhütern die Reise nach Hanau antreten.

Doch auch ohne die fünf Stammkräfte ist den Rotweißen nicht bange. Sie haben den Verarbeitungsprozess nach dem plötzlichen Tod ihres Freundes und Teamkammeraden Tim Altscher in den letzten Wochen auf bemerkenswerte Art und Weise in einen Spirit verwandelt, der dem Team eine besondere innere Kraft verleiht. Dazu ist die Bindung zu den Fans noch einmal ein ganz andere geworden. Am Donnerstag werden sicher auch einige Anhänger aus Gelnhausen den Weg nach Hanau finden, um ihre Mannschaft anzufeuern. Das dürfte auch nötig sein. Schließlich hängen die Trauben hoch beim letztjährigen Staffelsieger und Zweitliga-Aspiranten.

„Die Abwehrarbeit wird ein wichtiger Faktor sein“, sagt Geiger. „Wir müssen ähnlich wie zu Beginn der zweiten Hälfte gegen den Longericher SC agieren. Da haben wir eine sehr bewegliche, aggressive Abwehr gestellt. Gegen Hanau müssen wir das allerdings über die gesamten 60 Minuten abrufen und hoffen, dass uns nicht die Luft ausgeht.“

Im Angriffsspiel sah der TVG-Coach gegen den Longericher SC bereits sehr gute Ansätze. „Hier wollen wir versuchen noch etwas nachzulegen und uns noch bessere Lösungen erarbeiten“, so Geiger, der hofft auch das Ein- und Auswechseln so hinzubekommen, dass es die Spielroutine nicht zu sehr stört. Angesichts des dünnen Kaders ist Geiger hier natürlich stark zum Improvisieren gezwungen.  „Am Ende hoffen wir, dass wir kühlen Kopf bewahren, die Emotionen nicht zu hoch kochen, wir uns voll auf uns konzentrieren und unser Ding machen“, sagt Geiger.

 

Die Bilder haben uns die Vereine Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Danke dafür.