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Handball – 3. Liga: Gelnhausen kommt mit Sieg aus Düsseldorf zurück – Hanau gab in Krefeld alles

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der dritten Handball Liga, Staffel Süd-West, brachte der TV Gelnhausen einen Sieg aus Düsseldorf mit. Die HSG Hanau gab in Krefeld alles, doch es hat nicht gereicht.

 

TV Gelnhausen mit Sieg in Düsseldorf

Der TV Gelnhausen wirft auch nächste Saison seine Handbälle in der dritten Liga. Lange blieb das Spiel bei interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen offen, am Ende konnte der TVG sich aber mit 25:20 (10:11) durchsetzen und so vorzeitig den Klassenerhalt perfekt machen. Mit dem Auswärtserfolg festigten die Barbarossastädter den siebten Tabellenplatz.

„Nachdem der Klassenerhalt geschafft ist, möchte ich ein Lob an meine Mannschaft aussprechen. Wir hatten während der Runde in einer qualitativ abermals aufgewerteten Liga eine ganze Reihe von Verletzungen und demzufolge personelle Ausfälle zu verzeichnen. Hinzu kam der tragische Tod von Tim Altscher. Andere Mannschaften wären nach solchen Ereignissen vielleicht auseinandergefallen. Aber wir sind als Team und Verein zusammengerückt und haben diese Herausforderungen als TVG-Familie gemeistert“, wusste Cheftrainer Matthias Geiger den Erfolg richtig einzuordnen.

Das Team um Kapitän Jonathan Malolepszy erwischte ohne die verletzten Jannik Geiser, Fynn Hilb und Michael Hemmer zunächst den etwas schlechteren Start in die Partie. Sebastian Bliß, der Schlussmann von Düsseldorf-Ratingen, war von Beginn an präsent und hielt in der Anfangsphase nicht nur zwei Siebenmeter, sondern auch einige gut herausgespielte Würfe des TVG.

Doch auch sein Gegenüber auf Gelnhäuser Seite, Alexander Bechert, zeigte sich in guter Verfassung und sorgte dafür, dass der Rückstand in der Anfangsphase nicht zu hoch ausfiel. Nach 15 Minuten führte der Gastgeber beim Stand von 8:5 erstmals mit drei Toren. Geiger nahm eine Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Mit Erfolg. Die Abwehr stellte Düsseldorf-Ratingen immer wieder vor Probleme, sodass den Gastgebern zwölf Minuten lang kein Tor gelang.

Der TVG spielte sich durch sein gutes Tempospiel vereinzelt Möglichkeiten auf schnelle Tore heraus. Doch der in der ersten Hälfte bärenstark agierende Keeper Bliß sorgte dafür, dass der TVG den Rückstand nur langsam aufholen konnte. Nachdem sich die Barbarossastädter in der 21. Minute auf ein Tor herangekämpft hatten (7:8), blieben sie dran und gingen durch ein Tor von Leon David in der 30. Minute beim Stand von 10:11 mit einem Tor Rückstand in die Halbzeitpause.

Gelnhausen mit stabiler Abwehr

In der zweiten Hälfte stellte der TV Gelnhausen weiterhin eine sehr stabile und agile Abwehr und nutzte vorne die eigenen Tormöglichkeiten besser als im ersten Durchgang. So konnte das Team nach 37 Minuten durch ein Siebenmetertor von Yannik Mocken das erste Mal in diesem Spiel mit 14:13 in Führung gehen. Auch Julian Lahme, der für Bechert nun das Tor hütete, konnte sich immer wieder auszeichnen.

Das Anspiel an den Kreis funktionierte in der zweiten Spielhälfte beim TVG besonders zuverlässig, so dass sich das Team von Coach Geiger zwischenzeitlich mit drei Toren absetzte. Düsseldorf-Ratingen gab sich jedoch noch nicht auf und traf in der 50. Minute zum Anschlusstreffer (19:20).

„In der hektischen Schlussphase hat Ratingen nochmal auf eine offensive Abwehr umgestellt. Wir sind aber souverän geblieben, haben unsere Tore verwandelt und dann noch verhältnismäßig deutlich gewonnen“, lobte Geiger das Auftreten seiner Mannschaft in den Schlussminuten. So erzielte das Gelnhäuser Team noch fünf Tore in den letzten zehn Minuten und Torben Fehl setzte in der 60.Minute den Schlusspunkt zum 25:20 für den TV Gelnhausen.

„Wir wussten, dass Ratingen hier auf keinen Fall das Spiel herschenken wird. Dementsprechend hatten wir heute einen sehr bissigen Gegner. Wir freuen uns aber, dass wir gegen eine erfahrene Mannschaft so eine souveräne Leistung gezeigt haben und jetzt den vorzeitigen Klassenerhalt feiern können“, sagte Chef-Trainer Matthias Geiger.

 

Hanau hat 60 Minuten alles gegeben

Es sind herausfordernde Wochen, die das Team der HSG Hanau momentan bewältigen muss. Vier Spieltage vor dem Saisonende gehen die ersatzgeschwächten Grimmstädter personell auf dem Zahnfleisch und ausgerechnet nun musste die HSG-Sieben beim Tabellenzweiten HSG Krefeld Niederrhein antreten. Am Ende unterlagen Ritter, Adanir & Co. den „Eagles“ mit 26:34 (13:14) und das trotz einer aufopferungsvollen Leistung. 40 Minute lang agierten die Grimmstädter auf Augenhöhe mit dem jetzt feststehenden Teilnehmer an der Aufstiegsrunde.

„Ich glaube jeder hat gesehen, dass wir heute nicht mit voller Kapelle auflaufen konnten“, so Geist. „Dennoch hatten wir uns ein paar Sachen ausgedacht, die auch bis zur Pause ganz gut funktioniert haben.“ Wie schon im Hinspiel, in dem sich Hanau ein Unentschieden gegen die „Eagles“ erkämpft hatte, präsentieren sich die Grimmstädter als unangenehmer Gegner für die Hausherren.

Im Nordrhein-Westfälischen musste Geist erneut auf Max Bergold, Luca Braun, Robin Marquardt und Cedric Schiefer verzichten. Zudem fehlten auch Jonas Ahrensmeier, Torben Scholl, Niklas Schierling und Philipp Busse, sodass Hanau am Samstagabend mit nur neun Feldspielern in Krefeld antrat. Aus der Oberliga-Mannschaft hatte Geist kurzfristig Marco Müller nachnominiert, der viele Spielanteile erhielt und per Siebenmeter auch sein erstes Drittligator erzielte.

Hanau in den ersten 30 Minuten auf Augenhöhe

Vor 918 Zuschauer in der Glockenspitzhalle Krefeld nahm die HSG Hanau die Herausforderung mit großer Moral an und hielt 40 Minuten lang in hitziger Atmosphäre dagegen. Hanau war es auch, dass in den ersten Minuten mehr vom Spiel hatte und die Gastgeber mit viel Einsatz in der Deckung vor Probleme stellte. Max Moock, der zwischenzeitlich auf der vorgezogenen Position verteidigte, stibitzte Krefelds Lukas Hüller in der achten Minute den Ball und verwertete den Tempogegenstoß sicher zum 5:2.

Im Duell mit dem Tabellenzweiten setzte Geist am Samstagabend über weite Strecken auf ein Sieben-gegen-Sechs, welches Hanau eigentlich nur selten spielt. Gerade aber das Kreisläufertrio präsentierte sich gegen die resolute Deckung der Hausherren als das richtige spielerische Mittel. Nur wenig später wurde Paul Hüttmann mit einem sehenswerten Pass von Jan-Eric Ritter in Szene gesetzt und stellte damit auf 8:6 (14.). Hüttmann war es auch, der von der Siebenmeterlinie beim 9:7 die letzte Hanauer Führung herauswarf.

In der Folge gelang den Hausherren nun mehr der Zugriff auf das Spiel, während Hanau einige Möglichkeiten liegen ließ. Krefeld drehte mit dem eigenen 10:9 (22.) erstmals den Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Nach einer Zeitstrafe gegen Nils Schröder im HSG-Innenblock ging Krefeld dann sogar mit 13:10 (28.) in Front. Geist nahm die Auszeit und gab seiner Mannschaft für die Schlussphase der ersten Hälfte neue Instruktionen mit auf den Weg. Das gelang, denn die letzten beiden Minuten gewann Hanau, dank Treffern von Rivic, Jusys und Ritter, mit 3:1 und nahm so noch ein 13:14 mit in die Pause.

Wenig Wechseloptionen

Auch im zweiten Durchgang hielten die Grimmstädter, angeführt von Ritter und Jusys, weiter dagegen und belohnten sich mit den Ausgleichstreffern beim 16:16 (35.) und 18:18 (38.). Nachdem Rivic aber zum 19:19 (40.) erfolgreich verwertet hatte, schienen beim jungen Hanauer Team langsam die Kräfte zu schwinden. Krefeld nutzte die Schwächephase konsequent aus und erhöhte auf 22:19 (44.).

In der Schlussphase bäumte sich Hanau, wie bereits im ersten Durchgang, noch einmal auf. Im System mit zwei Kreisläufer wurde Nils Schröder freigespielt, der dafür verantwortlich war, dass man mit dem 21:23 (47.) weiterhin an den Gastgebern dranblieb.

Das Krefelder Team, welches nun bereits eine Dreiviertelstunde von den Grimmstädtern beim Vorhaben „Aufstiegsrundenqualifikation“ gestört wurde, erhöhte nun doch noch einmal deutlich den Druck und nutzte seine Chancen besser. Mit dem 27:22 von Krass in der 52. Minute legten die Hausherren erstmals auf fünf Tore vor und gaben diesen Vorsprung nicht mehr aus der Hand. „Mein Team hat in der 2. Halbzeit tapfer gekämpft und alles gegeben“, lobte Geist. „Das es dann irgendwann kippt ist ärgerlich, denn bis zum 19:19 waren wir am Gegner dran. Glückwunsch an Krefeld und ebenso Gratulation zur Qualifikation für die Aufstiegsrunde.“

 

 

 

Die Bilder haben uns Gelnhausen und Hanau zur Verfügung gestellt. Danke dafür.