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Handball – 2. Liga: Ersatzgeschwächter TV Großwallstadt hatte gegen einen übermächtigen Gegner nichts zu bestellen

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

In der zweiten Handball Liga musste der TV Großwallstadt beim Tabellenführer 1. VfL Potsdam eine heftige 28:43 (12:21)-Niederlage hinnehmen. Der VfL um seinen Trainer Bob Hanning hingegen feierte mit diesem Kantersieg den Aufstieg in Liga eins. Dem “Kindergarten”, wie Bob Hanning seine Mannschaft gerne liebevoll nennt, fehlte exakt noch ein Punkt zum vorzeitigen Aufstieg.

Für den TVG hätte die Ausgangslage nicht schlechter sein können. Neben Stefan Salger, Finn Wullenweber, Adrian Kammlodt und Florian Eisenträger fehlten vier Stammspieler. Kapitän Mario Stark stellte sich noch immer ziemlich angeschlagen erneut in den Dienst der Mannschaft. Trotzdem hatte sich das Team von Trainer Michael Roth vorgenommen, dem Gegner Paroli zu bieten. Das gelang nur 15 Minuten lang. Bereits in der zehnten Minute musste Michael Roth die Auszeit nehmen. Der Coach forderte mehr Motivation und sagte: “Wir machen heute hier kein Schusstraining. Wir laufen zurück wie eine alte Dampflok.” Die Hausherren blieben von der Unterbrechung unbeeindruckt, drückten weiter aufs Gaspedal und überzeugten immer wieder mit tollen Toren. Der TVG fand in der Abwehr keinen Zugriff, vorne wurde das Tor nicht getroffen und die Fehler häuften sich. Beim 11:9 für den VfL sah es trotz allem für die Gäste gut aus. Doch innerhalb kürzester Zeit drehten die Hanning-Schützlinge auf, zogen auf 13:9 und 17:11 (23.) davon. Die Gäste stellten ab der 26. Minute Jan-Steffen Minerva für Petros Boukovinas ins Tor. Doch auch diese Maßnahme fruchtete nicht und der VfL ging mit 21:12 in die Pause.

Mohr mit Rot

Direkt nach Wiederanpfiff war es Florian Mohr, der den Platz aufgrund einer roten Karte wegen Foulspiels verlassen musste und seine Mannschaft damit weiter schwächte. Es war seine elfte rote Karte bisher. Potsdam wusste zu diesem Zeitpunkt, dass ihm der Aufstieg nicht mehr zu nehmen war und spielte sich in einen wahren Rausch. Es war ein deutlicher Klassenunterschied zu sehen – was aber auch den vielen Verletzten des TVG geschuldet war. Beim 25:15 in der 37. Minute war die Messe längst gelesen. Zwar nahm TVG-Coach Michael Roth in der 44. Minute noch einmal die Auszeit, forderte von seinen Spielern, besser zurück zu laufen. Doch beim 30:17 nutzte auch dieser Appell nichts mehr. Im Tor gab es nochmal einen Wechsel und Boukovinas kam zurück. Doch beim 34:22 konnte auch er nichts mehr retten. Noch einmal zog der TVG den grünen Karton – 54. – 38:25 – und Michael Roth sagte: “Weitermachen. Es geht um jedes Tor.” Am Ende stand gegen einen übermächtigen und vor Spielfreude sprühenden Gegner eine deutliche 28:43-Klatsche.

VfL-Trainer Bob Hanning konnte mit Fug und Recht stolz auf seine Jungs sein und sagte: “Ich habe wirklich ganz tolle Jungs und ich bin – ehrlich gesagt – von ihrer persönlichen Entwicklung am meisten begeistert. Es waren schöne Jahre, in denen ich sie aufwachsen sah.”

 

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür.