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Handball – 3. Liga: Interessante Begegnung in der Süd-West-Staffel am Wochenende

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, treffen am Sonntag Tabellenführer HSG Hanau und der TV Kirchzell aufeinander. Die HSG Rodgau Nieder-Roden steht gegen Ferndorf vor einer hohen Hürde und der TV Gelnhausen empfängt die TSG Haßloch.

Weiter spielen: mHSG Friesenheim-Hochdorf II – VfL Gummersbach II, HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II – VTV Mundenheim, DJK Waldbüttelbrunn – HG Saarlouis, TuS Dansenberg – HSG Pohlheim.

 

TV Kirchzell muss zum Tabellenführer

Vergangene Woche fuhr der TV Kirchzell beim VTV Mundenheim einen souveränen und auch in dieser Höhe verdienten Sieg ein und hat sich in der Tabelle auf den zehnten Platz geschoben. Nach 19 Spielen stehen nun 15:23 Punkte an. TVK-Trainer Alex Hauptmann sagte: „Ich hab unseren Jungs vor dem Mundenheim-Spiel gesagt, dass wir heute die Möglichkeit haben, die Tabelle etwas durcheinander zu werfen. Das ist uns mit dem Sieg gelungen.“ 
 
Doch Ausruhen auf dem Erfolg ist nicht drin, denn am Sonntag steht das nächste Spiel an. Und da steht den Kirchzellern mit dem Primus der Liga ein anderes Kaliber als in Mundenheim gegenüber. Bei der HSG Hanau hängen die Trauben richtig hoch. Mit 33:5 Punkten und 19 Spielen steht die Mannschaft von Trainer Hannes Geist völlig zurecht auf Platz eins der Tabelle. So wie es momentan ausschaut, werden in der Staffel Süd-West der TuS Ferndorf und die Hanauer in die Aufstiegsrunde zur zweiten Liga einziehen. 
 
Die letzten neun Begegnungen hat die HSG allesamt für sich entschieden. Die letzte Niederlage resultiert vom November 2022. Damals verlor Hanau in Ferndorf mit 24:25. Trainer Hannes Geist hat einen ausgeglichen besetzten Kader beisammen, in dem sich jeder seiner Aufgabe bewusst ist. Mit Can Adanir im Tor, Luca Braun, Max Bergold, Dennis Geist, Jan-Eric Ritter oder Jonas Ahrensmeier stehen bärenstarke Akteure im Team. Die Liste der weiteren Leistungsträger ließ sich beliebig fortsetzen. Doch Alex Hauptmann sagt trotz der Dominanz des Gegners: „Wir fahren ohne Angst dahin. Wir müssen unsere Leistung abliefern und das zeigen, was wir können. Unsere Jungs haben sich super in der Tabelle hinten rausgespielt und wir wollen auch in Hanau Farbe bekennen. Also müssen wir auf dem Level weiterspielen.“ Der Coach kann im Moment auch im Training aus dem Vollen schöpfen und die Zeiten, in der es in der Trainingshalle ganz viel Platz aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen gab, sind aktuell vorbei. „Wir nehmen den Schwung der letzten Spiele mit nach Hanau und wollen uns dort von unserer besten Seite zeigen“, so Hauptmann. 
 
Luca Braun, einer der Leistungsträger der HSG, meinte vor der Partie: „Wir wissen, dass der Tabellenplatz von Kirchzell nicht dem entspricht, was sie können. Für sie geht es um den Klassenerhalt und sie werden alles reinwerfen. Wir dürfen das Spiel keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, sondern müssen an unsere letzten Leistungen anknüpfen. Dann stehen unsere Chancen gut, das Spiel erfolgreich für uns zu gestalten.“ Das Hinspiel im Oktober gewann die HSG mit 27:21.
 

Auch HSG-Trainer Hannes Geist sagt: „Wir dürfen uns gegen den TVK einfach keine Schwächephase erlauben und müssen unsere optimale Leistung abrufen. Dann werden wir nach 60 Minuten sehen, wozu es gereicht hat.“ Gerade die Wichtigkeit der eigenen Deckungsleistung hob der Coach hervor, denn die individuelle Stärke von Tim Häufglöckner, dem zweitligaerfahrenen Tom Spieß und Leon David sorge auf Seiten der Gäste immer wieder für Torgefahr. Mit 98 Treffern ist Häufglöckner an achter Position der Torschützenliste zu finden und der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft.

„Damit ist klar, dass wir ihnen abwehrtechnisch unser Spiel aufzwingen müssen“, meint Geist. „Dass sie erst gar nicht in ihre Wurfpositionen kommen.“ Gerade die beide Rückraumshooter Joshua Osifo und Michael Meyer-Ricks sind dafür bekannt, auch einmal aus der Distanz sehr ordentlich zu verwerten. Zudem hob Geist die gefährliche Achse um Kreisläufer David und Allrounder Häufglöckner hervor.

 

TV Gelnhausen erwartet Haßloch zum wichtigen Spiel

Am prestigeträchtigsten war sicher das Derby gegen die HSG Hanau in der vergangenen Woche. Doch das vorerst wichtigste Spiel der Saison steht dem TV Gelnhausen jetzt bevor. Erneut in eigener Halle empfangen die Barbarossastädter am Samstag die TSG Haßloch. Es ist das Duell Dritter gegen Vierter und ein wegweisendes Spiel im Kampf um den Einzug in die Pokalrunde.

„Dieses Spiel ist sehr wichtig für uns. Mit einem Erfolg können wir uns etwas absetzen“, weiß Trainer Matthias Geiger, was auf dem Spiel steht. Haßloch erwischte keinen guten Start ins neue Jahr. Aufgrund von einigen Verletzungen konnte man nicht auf die volle Mannschaftsstärke zurückgreifen und musste drei Niederlagen in Folge hinnehmen, zuletzt zu Hause gegen die HSG Rodgau-Nieder-Roden. Entsprechend motiviert dürften die Gäste in die Barbarossastadt reisen. Mit einem Sieg würden sie den TVG von Platz drei verdrängen.

„Haßloch steht nicht umsonst auf Platz vier. Sie hatten zwar eine kleine Schwächephase, aber besitzen nach wie vor einen Kader mit jeder Menge individueller Klasse. Außerdem sind sie uns körperlich überlegen. Auch das Hinspiel war eine sehr enge Kiste. Wir wissen also, was auf uns zukommt. Im Vergleich zur Vorwoche müssen wir uns in der Abwehr deutlich steigern“, weiß Geiger, dass auf seine Mannschaft Schwerstarbeit zukommen wird.

Dennoch ist dem Trainer nicht bange. Im Gegenteil. Er vertraut seiner Mannschaft, die bis dato in jedem Spiel stets alles in die Waagschale geworfen hat. Personell kann er dabei auf den gleichen Kader setzen wie in der Vorwoche. Also wird auch Jonathan Malolepszy mit an Bord sein. Der Kapitän gab gegen Hanau nach langer Verletzungspause ein eindrucksvolles Comeback und war mit acht Toren gleich bester Werfer seines Teams.

 

Rodgau mit Rückenwind gegen Ferndorf

Mit Rückenwind geht es für die HSG Rodgau Nieder-Roden in die Partie gegen den Titelaspiranten TuS Ferndorf. Das Team von Trainer Robert Andersson dominierte lange die Liga, ehe gerade die TSG Haßloch die Erfolgsserie beendet und beide Punkte aus dem Siegerland entführte. Kurz vor Weihnachten leistete man sich zudem noch einen Ausrutscher, verlor knapp in Dutenhofen und liegt inzwischen punktgleich mit Hanau auf Rang zwei der Tabelle. Der Restart in 2023 ist jedoch mehr als geglückt, in Friesenheim (22:35) und gegen Dansenberg (42:27) siegte man deutlich und lässt damit keinen Zweifel am Willen zum Aufstieg und der Rückkehr in die zweite Liga aufkommen. Vor allem die Defensive mit Routinier Lucas Puhl zwischen den Pfosten wusste zuletzt zu überzeugen und wird auch die Rodgauer am heutigen Samstagabend vor enorme Probleme stellen. Im Angriff gilt es nicht nur auf den jungen Rückraumshooter Marvin Mundus und den bosnischen Rechtsaußen Josip Eres zu achten. „Ferndorf hat ohne Frage den am besten besetzten Kader zur Verfügung, alle Positionen sind mit bundesligaerfahrenen Spielern doppelt besetzt. Das wird eine Herkulesaufgabe für uns“, so Trainer Redmann im Vorfeld der Partie.

Auf Seiten der Baggerseepiraten scheint man die richtigen Lehren aus den letzten beiden Heimspielen gezogen zu haben. Vor allem im Angriff zeigte man sich deutlich verbessert und ließ wieder den Spielwitz erkennen, für den die Baggerseepiraten gefürchtet sind. Gerade über Linksaußen war man dieses Mal besonders erfolgreich (11 Treffer), doch leider kehrte Lucas Eisenhuth mit einer Knieverletzung vom Gastspiel in Haßloch zurück und steht für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung. Weiterhin verzichten muss Trainer Jan Redmann zudem auf Ketil Horn, Lars Spiess (Schulterverletzung) und Felix Mann (Muskelfaserriss), ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung.

 

 

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.

 

Den Artikel über Kirchzell habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.