Bei der ersten Tennis-Weltmeisterschaft der Gehörlosen in Nottingham (GBR), die Ende Juli 2015 stattfand, holte sich die Laufacherin Verena Fleckenstein mit ihrem Partner Sebastian Schäffer aus Bünde die Bronzemedaille im Mixed.

Im Einzel und Doppel war der Deutsche Gehörlosen Sportverband (DGS) am Finaltag nicht mehr vertreten. Verena und Heike Albrecht (Düren-Niederzier) mussten sich im Einzel im Viertel- bzw. Halbfinale geschlagen geben. Im Doppel hatten die beiden gegen die USA gute Chancen. Doch beim 4:4 im ersten Satz verletzte sich Heike Albrecht, brachte den Tiebreak zwar noch hinter sich. Doch im zweiten Satz musste sie dann beim 1:2 aufgeben. Es ging nicht mehr.

Chance auf eine Medaille genutzt

So hing die einzige Chance auf eine Medaille am einzigen noch verbleibenden Mixed. Hier kämpften sich Verena und ihr Partner mit 6:3, 3:6, 10:4 durch das schwere Spiel gegen die USA. Die nächste Partie gegen die Franzosen wurde auch nicht leichter und erneut musste der Match Tiebreak die Entscheidung bringen (1:6, 6:3, 10:5). Nun warteten Chun-Wie Wang und Chiu-Mei Ho aus Taiwan auf die Deutschen und dieses Mixed erwies sich als richtig schwerer Brocken. „Beide waren einen Kopf kleiner als ich. Aber beide hatten eine derartige Power, dass uns die Bälle nur so um die Ohren geflogen sind“, erinnert sich Verena. Sie spielt schon sehr lange Tennis, doch sowas war ihr selten passiert. Der erste Satz war mit 1:6 schnell vorbei. Im zweiten stellten die Deutschen ihr Spiel um, kamen nach 1:5 auf 4:5 heran. „Doch unsere Gegner waren zu stark. Das war das stärkste Mixed gegen das wir je gespielt haben“, sagte die Laufacherin. Am Ende verloren sie mit 1:6 und 4:6. Nichtsdestotrotz freuten sich die beiden über ihren tollen dritten Platz und über die neuen Erfahrungen, die sie im kalten und regnerischen Nottingham bei 13 Grad machten. „Wir hatten in England viel Regen und nur 13 Grad. Gerade zu der Zeit, als es bei uns in Deutschland so heiß war, musste ich mich in Nottingham einmummeln und hatte zwei Hosen und drei vier Shirts und Jacken übereinander an. So kalt war es dort“, lacht Verena im Nachhinein.

Wir sagen Glückwunsch und wünschen ihr weiter alles Gute!

Die Bilder haben uns freundlicherweise der DGS und Verena zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!

 

 

In seinem zweiten Jahr im hohen Norden ist Handball-Torhüter Dominik Plaue ein weiterer großer Schritt in seiner noch jungen Karriere gelungen. Er wird in der kommenden Saison dem erweiterten Profikader des Bundesliga-Krösus THW Kiel angehören. „Domi“, wie ihn seine Freunde nennen, wird am 14. Juli 20 Jahre jung und stand zuletzt im Tor der U23-Mannschaft des Rekordmeisters. Zur Saison 2015/16 wird er zum Drittligisten und THW-Kooperationspartner TSV Altenholz wechseln und bei den Kielern mit einem Zweitspielrecht für das Bundesliga-Team ausgestattet. THW-Geschäftsführer Thorsten Storm sagte: „Dominik hat in der vergangenen Saison in unserer Nachwuchs-Mannschaft einen großen Sprung nach vorn gemacht und sich diese Chance verdient. Er wird in Altenholz spielen und bei uns regelmäßig mittrainieren. Seine Entwicklung wird auch von der Erfahrung unseres neuen Torwart-Gespannes aus Niklas Landin und Nikolas Katsigiannis profitieren.”

Von Großwallstadt nach Kiel

Der Keeper wechselte 2013 von der TVG Junioren Akademie in den Nachwuchsbereich des THW und freut sich nun unbändig auf die neue Aufgabe: „Ich bin unglaublich froh über die Chance, die der THW Kiel mir bietet und freue mich sehr über meinen Vertrag. Niklas Landin ist mein Vorbild. Mit ihm und Nikolas Katsigiannis zu trainieren und vielleicht einen kleinen Teil zu einem Titel beitragen zu können, ist eine riesengroße Ehre und ein noch größerer Ansporn für mich.“ Aber der sympathische „Schlaks“ ist auch Realist und weiß, dass sein Augenmerk zunächst auf Altenholz liegen wird. „Ich möchte mit dem TSV unbedingt in die zweite Liga aufsteigen und hoffe, dass uns dies gelingt.“

Am Geburtstag geht es los

Für Domi geht es an seinem Geburtstag beim THW mit der Vorbereitung los. „Mit Altenholz haben wir schon mit der Vorbereitung angefangen, schwitzen bereits auf dem Sportplatz und Ausdauer und Kraft stehen derzeit obenan“, grinst der Torhüter, bei dem es im Moment nicht nur sportlich, sondern auch privat richtig gut läuft. „Ja, ich habe seit einiger Zeit eine Freundin. Wir verstehen uns super und es passt alles“, strahlt er. Bei allem Glück vergisst er nicht, seinen Eltern zu danken: „Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Sie haben mich bisher in allem bedingungslos unterstützt und stehen voll hinter mir. Das ist ein schönes Gefühl. Aber auch meinem Arbeitgeber Herrn Bergemann und Herrn Jarosch von der Firma Haus & Grund und dem ganzen Team möchte ich danken. Alle zeigen sehr viel Verständnis und geben mir die Freiheiten, die ich brauche, um Handball und meine Berufsausbildung unter einen Hut zu bringen.“

Wir wünschen Dominik alles Gute – sportlich und privat – und werden ihn auf seinem weiteren Weg auf jeden Fall begleiten.

Die Bilder hat uns Dominik zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!

 

Exakt 3386 Zuschauer wollten jüngst das dramatische Endspiel um die dänische Handball-Meisterschaft sehen. Am Ende gewann Sabine Englert mit ihrem FC Midtjylland gegen das Team Esbjerg hauchdünn den Pokal (Hinspiel 23:22, Rückspiel 22:22, Gesamt 45:44) und freute sich riesig. „Wir haben richtig gut abgeräumt“, grinst sie bis über beide Ohren. Denn neben der dänischen Meisterschaft gewann die Torhüterin, die seit 2009 beim Spitzenverein FCM zwischen den Pfosten steht, noch den Europapokal der Pokalsieger, den dänischen Supercup (im letzten August), den dänischen Pokal (Ende des Jahres), mit ihrer Mannschaft holte sie den Fair play-Pokal und sie wurde ins Allstar-Team der dänischen „Boxer-Liga“ gewählt (Boxer ist ein dänischer TV Anbieter und Sponsor der Liga, Anm. d. Red.).

Solide Saison

„Wir haben über die ganze Saison sehr solide gespielt, haben ja im Herbst den Supercup und den dänischen Pokal geholt“, erzählt sie stolz. Zwar hat der FCM Anfang der Spielzeit die Champions League-Qualifikation nicht geschafft, aber „wir haben uns im September sofort nach dem Ausscheiden zusammen gesetzt und uns in einer Trotzreaktion gesagt: jetzt holen wir alle anderen Titel.“
Welcher der wichtigste Titel für die 33-jährige sympathische Obernburgerin ist, kann sie gar nicht beantworten: „Jeder Titel für sich ist etwas Besonderes. Der Europapokal war eine tolle Befriedigung und der Meistertitel ist immer sensationell.“ Mit dem gewonnenen Meistertitel haben sich Sabine und Co. direkt für die Champions League qualifiziert und sie sagt: „Das gibt uns etwas Ruhe.“

Vier Neue

Ruhe, um gleich vier neue Spielerinnen auf wichtigen Positionen im Team zu integrieren.  „Wir haben einen Monat mehr Zeit für uns, weil die Quali-Spiele wegfallen und das ist enorm viel“, weiß sie als Routinier, wie hart das Geschäft läuft und dass jeder Tag zählt.
Drei Spielerinnen werden auf der Rückraumposition eingesetzt und die Keeperin selbst bekommt eine neue Kollegin. „Meine jetzige Kollegin hat sich das Kreuzband gerissen und fällt lange aus. Daher mussten wir uns nach einem Ersatz umschauen.“ Aber Sabine, die ihre neue Partnerin noch nicht persönlich kennt, ist zuversichtlich, dass sie sich schnell mit ihr ergänzen wird.
Nach der ganzen „Feierei“ machte die immer gut gelaunte Vollblutsportlerin einen kurzen Abstecher in ihre Heimat. Die Eltern, den Bruder, die Verwandten und die Freunde besuchen. „Meine Familie ist enorm wichtig für mich und ich bin sehr dankbar für ihre Unterstützung. So oft es geht, kommen sie mich in Dänemark besuchen. Wenn meine Eltern vor Ort waren, haben wir noch kein Finale verloren. Das war auch diesmal wieder so. Wenn das kein gutes Omen für die Zukunft ist“, lacht sie.
Nach drei Tagen in der Heimat ging es zurück nach Dänemark. „Ein Teil unseres Teams ist mit der Nationalmannschaft unterwegs und wir trainieren noch volle zwei Wochen. Dann haben wir drei Wochen Pause, ehe die Vorbereitung los geht. Wir spielen bereits am 20. August um den Super Cup mit. Da bleibt nicht viel Zeit für Urlaub“, sagt sie. Trotz der kurzen Freizeit freut sie sich schon wieder auf die neue Runde mit all ihren Herausforderungen.

Wir wünschen ihr einen guten Start in die neue Runde und viel Erfolg!

Die Bilder hat uns Sabine freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

 

Mitte Juni fanden auf der Anlage des TC RW Baden-Baden die Tennis-Europameisterschaften der Senioren statt. Mit dabei war Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg. Bei einem 64er-Feld traf er in der ersten Runde auf den in Kolumbien geborenen Vicente Jimenez Rengifo und gewann gegen den Vereinstrainer des TC Baden-Baden mit 6:0 und 6:2. In der zweiten Runde wartete Ralf Türck (TC  Münster-Wolbek) und diesen schaltete Bernd mit 6:1 und 6:2 aus.
Warren Hastings (Großbritannien), an Nummer sieben gesetzt, hieß der Gegner in Runde drei. Auch diesen besiegte der Aschaffenburger (6:3, 6:3) und musste nun im Viertelfinale gegen den an drei gesetzten Andreas Werling (GW Mannheim) ran. Der dritte Satz (6:1, 4:6, 6:2) brachte zugunsten von Bernd die Entscheidung. Im Halbfinale wartete mit Markus Bart vom TC Landau bereits der nächste Tennistrainer. „Jetzt musste ich mich entscheiden. Entweder hier weiterzuspielen oder meine Mannschaft in Memmelsdorf zu unterstützen“, fiel Bernd die Entscheidung nicht allzu schwer. Denn mit den 40er Herren peilt er die Meisterschaft in der Bayernliga an. Also sagte er in Baden-Baden ab und holte mit seiner Mannschaft einen wichtigen Sieg in Memmelsdorf.

Sein Gegner hingegen kam kampflos ins Finale der EM und verlor dieses nach drei Sätzen gegen Volker Marzenell (TC Brühl) mit 5:7, 6:2, 3:6.

Das Bild von Bernd hat uns freundlicherweise Jürgen Ramminger zur Verfügung gestellt. Dafür dankeschön.

Seit Freitag  finden in Röllfeld, am Campingplatz Mainwiese, die deutschen und internationalen Meisterschaften im Barfuß Wasserski statt. Ausrichtender Verein ist der WSC Mainaschaff. Mitorganisator und Lokalmatador Stefan Weigand ist stolz, dass nach cirka 30 Jahren die Meisterschaften wieder einmal in seiner Heimatregion ausgetragen werden. Der 28-jährige Frankfurter Unternehmer sieht sich als halber Röllfelder. „Ich bin zwar gebürtiger Frankfurter, fühle mich aber als halber Röllfelder, da ich sehr viel Zeit dort verbringe.“ Die nicht ganz alltägliche Sportart ist ihm quasi in die Wiege gelegt worden. „Mein Vater war begeisterter Barfuß Wasserski-Läufer und seit ich acht Jahre alt bin, fröne ich ebenfalls dieser Sportart.“ Papa Jürgen Weigand hat es 1984 sogar ins Guinnessbuch der Rekorde mit einem Sprung von 14.80 Meter Weite geschafft. „Das war damals der Wahnsinn, denn vor soviel Jahren rasten die Sportler nicht mit 72 km/h übers Wasser, so wie wir jetzt“, erzählt Sohn Stefan voller Stolz.

Lockere 22.10 Meter

Sein weitester Sprung ist 22.10 Meter und er will diese Saison die 25 Meter-Marke angreifen.
Der Lokalmatador betreibt seinen Sport seit 2012 auch als Wettkampf, ist in seiner ersten Challenge gleich auf den ersten Platz gesprungen und hat sich den deutschen Meistertitel geholt. „Das gab es vorher auch noch nicht. Das erste Mal gelaufen und gleich den ersten Platz gemacht“, muss Weigand heute noch schmunzeln.
Konkurrenz bekommt er von dem erst 16-jährigen Kenneth Eissler aus der Pfalz. Der amtierende Junioren-Weltmeister will heuer nicht mehr bei den Jungen mitfahren, sondern bei den Aktiven, also in der Klasse Open Men, antreten. „Er ist mein direkter Konkurrent und ich lass mir natürlich nicht gerne einen Titel von einem Junior wegnehmen“, gibt sich Weigand, der zweimal im Jahr in Florida trainiert, kämpferisch.
Insgesamt haben sich bisher für die Meisterschaften in Röllfeld 22 deutsche und cirka zehn internationale Topleute angemeldet. „Von den Junioren bis über die Aktiven hin zu den Senioren ist alles vertreten“, ist Weigand zufrieden mit den Anmeldungen. Natürlich sind auch Frauen mit dabei wie zum Beispiel Weltmeisterin Steffi Kirsch (Schleich bei Trier) oder Europameisterin Svenja Hempelmann aus Herford.
Am heutigen Sonntag ist ideales Wetter für die Läufer und seit 8 Uhr geht es auf dem See rund. Stefan Weigand: “Wir sind sehr wetterabhängig. Wir benötigen für unseren Sport spiegelglattes Wasser. Beim Fußball schnappst du dir den Ball und gehst bei jedem Wetter zum Spielen raus. Bei uns funktioniert das so nicht. Wir müssen das Wasser behandeln, wie eine Frau“, grinst er. Warum das so ist? „Naja, wenn du sie schlecht behandelst, bekommst du es gleich doppelt zu spüren“, grinst er.
Der Eintritt zu den deutschen Meisterschaften, die als Qualifikation für die EM im britischen Lydd gilt, ist auch heute frei.

Die Bilder hat uns dankenswerterweise Stefan bzw. Kerstin zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

 

… die Medenspiele ihren Namen haben?

Die Medenspiele wurden von der Hamburger Tennis-Gilde bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu Ehren von Carl August von der Meden, einem ehemaligen Präsidenten des DTB, ausgetragen. Ursprünglich waren die Medenspiele eine Vereinsmeisterschaft. 1927 wurden sie in eine Meisterschaft der Bezirke umgewandelt.  Seit 1948 werden die Medenspiele als Meisterschaften der Landesverbände ausgetragen.

Früher waren die Medenspiele in Deutschland die Rundenspiele im Männertennis. Bei den Frauen hießen die Saisonspiele Poensgen-Spiele, benannt nach Ernst Poensgen, Mäzen und Gründer des Rochusclub Düsseldorf. Erst 2006 wurden die Spiele zusammen gelegt und nennen sich seit dieser Zeit Medenspiele.

 

 

Zum 32. Mal fand vergangene Woche auf der Tennisanlage des TV Aschaffenburg das Turnier der Tretorn-Masters-Series statt. Von Dienstag bis Sonntag wurde traditionell die Freiluftsaison mit dem Kalkan-Cup eingeläutet. Auch diesmal tummelten sich wieder viele hochkarätige Spieler auf der TVA-Anlage und kämpften um Ranglistenpunkte. Die Organisatoren des Turniers scheuten erneut keine Mühe und holten viele Topleute nach Aschaffenburg.
Am Dienstag ging es bei dem mit 12 500 Euro dotierten Kalkan-Cup mit der Vorqualifikation los und die Zuschauer sahen viele bekannte Gesichter vom bayerischen Untermain. Akteure vom Gastgeber sowie von WB Aschaffenburg, Kahl, Karlstein oder Bürgstadt hatten gemeldet. Auch der Vorjahressieger Marvin Netuschil war wieder mit von der Partie. Er freute sich sehr auf seine Titelverteidigung, die erst am Freitag mit Beginn des Hauptfelds startete.
„”Küken”“ Sommer sorgte für die Überraschung
Gleich zum Auftakt sorgte der jüngste Spieler des Turniers, Julius Sommer vom TVA, für eine Überraschung. Der 13-Jährige spielte in seinem ersten Match sehr stark auf, musste sich dann aber in der nächsten Runde geschlagen geben. So nach und nach verabschiedeten sich alle regionalen Spieler aus dem Turnier. Mit Patrick Ostheimer (TVA) musste am Donnerstag der letzte Lokalmatador die Segel gegen Yannik Offermans (TV Reutlingen/195) streichen.
Titelverteidiger verlor im ersten Match
Am Freitag gab es dann die ersten großen Überraschungen. Zwei der acht gesetzten Spieler sind in ihrem ersten Match ausgeschieden. Andre Wiesler (TC Wolfsberg Pforzheim/Nr. 141) kegelte den an eins gesetzten Marvin Netuschil (TC Iserlohn/Nr. 27) in drei hart umkämpften Sätzen – 6:4, 2:6, 6:4 – aus dem Rennen. Christopher Waite (TC Ravensburg/225) gewann gegen den an sechs gesetzten Philipp Scholz vom Tennispark Versmold (Nr. 51). Alle anderen Gesetzten, wie Matthias Wunner (1. FC Nürnberg), Pirmin Hänle (TC Friedrichshafen), Steven Moneke (Marienburger SC), Michal Schmid (TC BW Dresden-Blasewitz), Maximilian Abel (Frankfurter TC) und Hannes Wagner (TC Großhesselohe) erledigten ihre Aufgaben mehr oder weniger souverän.
Der Wettergott meinte die ganze Woche über gut mit den Aschaffenburgern und auch die Finalspiele gingen bei bestem Tenniswetter über die Bühne.
Finale mit Jahn und Wiesler
Am Ende der Veranstaltung standen sich Jeremy Jahn (TC Blau-Weiss Neuss/82) und Andre Wiesler vom TC Pforzheim im Finale gegenüber. Der 25-jährige Jahn verwandelte gleich seinen ersten Matchball und war damit der strahlende Sieger bei der 32. Auflage des Kalkan-Cup vom TV Aschaffenburg. Mit 6:3 und 6:3 holte er sich den Titel. Sieben Jahre und 59 Ranglistenplätze trennen die beiden Kontrahenten. Doch sie lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe mit packenden Ballwechseln.
Zuvor mussten sich beide Spieler erst beweisen. Wiesler musste durch die Qualifikation, warf in der ersten Hauptrunde den Vorjahressieger Marvin Netuschil aus dem Rennen. Danach hatte er etwas Glück, denn Nils Brinkmann, sein Viertelfinalgegner, verletzte sich am Samstag, nachdem er den an sieben gesetzten Maximilian Abel besiegt hatte, und gab das Spiel kampflos ab. Im Halbfinale gab der 32-jährige Wiesler, der vergangenen Dezember als Hitting-Partner von Angelique Kerber fungierte, alles und besiegte den an vier gesetzten Steven Moneke glatt mit 6:3, 6:2.
Der für den TC BW Neuss spielende Jahn behielt gegen den an fünf gesetzten starken Tschechen Michal Schmid in drei hart umkämpften Sätzen die Oberhand und traf anschließend auf Matthias Wunner (an zwei gesetzt). Dieser fand am Samstag überhaupt nicht zu seinem Spiel und ging deutlich mit 0:6 und 4:6 unter. Im Halbfinale wartete auf die Nummer 82 in Deutschland mit Sumit Nagal ein Qualifikant. Gegen den 17-Jährigen Inder gewann Jahn mit 6:4, 6:2 und somit war der Weg ins Finale frei.
Nervöser Beginn
Die Finalisten begannen sehr nervös. Beide bekamen gleich zu Beginn viel Applaus, denn für die Zuschauer waren sie keine Unbekannten. Jahn stand bereits 2013 im Halbfinale, konnte im vergangenen Jahr aufgrund einer Schulterverletzung in Aschaffenburg nicht antreten. Andre Wiesler stand sogar schon 2010 und 2013 im Halbfinale. Der jüngere Jahn führte im ersten Satz schnell mit 2:0, 4:2 und sogar mit 5:2. Nun wurde Wiesler sicherer, erlaubte sich nicht mehr so viele Fehler und verkürzte auf 3:5. Aber Jahn machte mit 6:3 den ersten Satz zu. Im zweiten Satz brachte jeder seinen Aufschlag bis zum 3:3 durch. Weltklasse Ballwechsel wechselten sich mit „Kreisklasse-Fehlern“ ab. Wiesler musste seinen Aufschlag zum 3:4 abgeben und Jahn witterte seine Chance. Trotz heftigster Gegenwehr brachte er auch den zweiten Satz mit 6:3 nach Hause. Bei der anschließenden Siegerehrung bedankten sich die beiden überaus fairen Spieler bei der Turnierleitung für den reibungslosen Ablauf. „Es war wieder einmal ein tolles Turnier und ich komme auf jeden Fall wieder. Glückwunsch an Jeremy für die gute Leistung“, so Wiesler. Der glückliche Gewinner sagte: „Hut ab vor meinem Gegner. Er hat toll gespielt. Ich freu mich sehr, dass ich gewonnen habe und komme sicher wieder.“ Und pünktlich mit dem Schlusssatz öffnete der Himmel seine Schleusen und verwandelte die Plätze in kleine Seen.

 

Die Bilder hat uns freundlicherweise Christian Dietershagen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

 

 

Mit sechs Jahren hat Andre Wiesler angefangen, Tennis zu spielen. Dabei frönte in seiner Familie niemand diesem Sport. Seine Mama hat früher zwar viel Tennis geschaut, aber nie ein Racket selbst geschwungen. Und seine beiden Schwestern begeistern sich mehr für den Pferdesport.
„Als ich zwölf, 13 Jahre alt war, war ich gar nicht so erfolgreich. Ich war zwar ein ‚Trainingsweltmeister‘, aber auf dem Court klappte es nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, grinst der sympathische Sportler. Erst als er 16 Jahre alt war, platzte der Knoten, die Erfolge stellten sich ein und der Übergang von der Jugend zu den Aktiven fiel ihm nicht schwer.

Abi oder Profi?

Wieder ein paar Jahre später stand Andre vor der Wahl: Entweder er musste jetzt fürs Abi büffeln und Tennis reduzieren oder er geht den Schwenk Richtung Profi. „Ich habe es mit der Profischiene probiert“, erinnert er sich. Im Jahre 2007/2008 stand der in Dorheim (bei Friedberg im Wetteraukreis) geborene Athlet bereits auf Rang 600 der Welt. Aber Tennis ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern vor allem sehr kostenintensiv. Daher entschloss sich der heute 32-Jährige sich vom Profitennis zu verabschieden und seine Konzentration mehr darauf zu legen, sein Wissen an andere weiter zu geben. „Ich spiele in der zweiten Bundesliga in Pforzheim, spiele in der zweiten Liga in Frankreich und fungiere als Hittingpartner von Leistungsspielern.“ So war er beispielsweise im vergangenen Dezember für zwei Wochen mit der derzeitigen Nummer 14 der Welt, Angelique Kerber, in Dubai unterwegs. Und Andre trainiert und betreut noch Spieler von cirka zwölf Jahren bis ins Erwachsenenalter im Taktikbereich. „Ich würde sehr gerne im Leistungsbereich bleiben und mein Wissen weiter geben“, erzählt der Kämpfer, der nie einen Ball verloren gibt.

Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga
Angesprochen, ob es einen Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga gibt, sagt Andre: „Die deutsche Liga ist wesentlich ausgeglichener als die französische. Wobei die erste französische Liga sehr stark ist. Dort begegnet man vielen Profis, die sich in der Liga fithalten.“
Sehr gerne kommt Andre nach Aschaffenburg zum Turnier. „Es ist das erste Freiplatzturnier nach der Winterrunde und ich habe sehr gute Erinnerungen an Aschaffenburg“, lacht er. Kein Wunder. Schon zweimal stand er im Halbfinale und gerade erst vor ein paar Tagen schaffte er es bis ins Finale. Auf seinem Weg dahin besiegte er den Vorjahressieger Marvin Netuschil. Im Endspiel musste er sich allerdings Jeremy Jahn vom TC Neuss nach großem Kampf geschlagen geben. „Ich hatte in meiner bisherigen Laufbahn verschiedene schöne Erlebnisse. Ich kann jetzt gar nicht sagen, welches das schönste war. Aber der Kalkan Cup gehört auf jeden Fall dazu“, meinte er. Andre hofft, dass er noch viele Jahre fit ist, um den Mix aus Bundesliga und Turnieren noch lange gehen zu können. „Solange ich körperlich mithalten kann, genieße ich es. Ich schaue von Monat zu Monat und wenn es an der Zeit ist, werde ich neue Wege einschlagen.“
Wir wünschen dem sympathischen Sportler auf jeden Fall alles Gute und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr auf der Anlage des TV Aschaffenburg.

 

Die Bilder hat uns freundlicherweise Christian Dietershagen zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank.

 

 

Geballte Großwallstädter Power gibt es zur neuen Saison in der Handball-Bundesliga der Frauen. Isabell Roch wechselt zur neuen Saison vom Erstligisten HSG Blomberg-Lippe zur SG BBM Bietigheim. Die 24-jährige Torhüterin erhält in Bietigheim einen Vertrag über zwei Jahre und bildet ab 2015/16 zusammen mit Ann-Cathrin Giegerich das Torhütergespann. Anca, wie ihre Freunde sie nennen, stand bereits beim TV Großwallstadt und bei der HSG Sulzbach/Leidersbach im Kasten. „Es ist schon witzig, dass nächste Saison zwei aus Großwallstadt das Tor der SG hüten“, schmunzelte Isabell, die mit Anca schon zusammen im Kindergarten war. Beide freuen sich auf ihre gemeinsame Zeit bei der SG.

Fünf Jahre bei Blomberg-Lippe

Über Großwallstadt und Aschaffenburg wechselte Isabell nach Thüringen. Vom THC ging es zurück in die Heimat zur HSG Sulzbach/Leidersbach, dann zur Borussia Dortmund, ehe sie bei der HSG Blomberg-Lippe unterschrieb. Fünf Jahre lang spielte die sympathische Sportlerin bei der HSG und in dieser Saison sogar erfolgreich im Europapokal. „Jetzt war es an der Zeit für Veränderungen und eine neue Herausforderung. Ich hatte sehr gute Gespräche mit der SG und vertraue auf die Umsetzung des Konzeptes. Der Verein und die aktuelle Mannschaft haben viel Potenzial. Daher freue ich mich darauf, ab Sommer mit Anca ein gutes Torhütergespann zu bilden und der Mannschaft zu helfen, ihre gesetzten Ziele zu erreichen“, sagte Isabell. Die Keeperin hatte gute Angebote aus ganz Deutschland und auch aus Frankreich. „Ich hätte da sogar Champions League spielen können“, sagt sie. Doch letztlich hat die SG das Rennen gemacht. „Ich kenne mit Anca jetzt schon drei Spielerinnen, denn zwei waren vorher in Blomberg. Ich freue mich auf die kommende Runde. Ich denke auch, dass Anca und ich ein gutes Gespann bilden werden. Wir sind ganz unterschiedliche Typen und das macht es oft aus.“

Papa Roch in Ober-Eschbach

Ihr Papa, Sigi Roch, ist Anfang des Jahres zur TSG Ober-Eschbach (3. Liga Frauen, Staffel West) gestoßen. Der ehemalige Nationaltorhüter trainiert die Torhüterfrauen bei der TSG. Er kennt den TSG-Manager Gerhard Döll schon lange Jahre und sagt: „Auf seine Frage, ob ich Unterstützung leisten könne, habe ich ja gesagt. Es ist ein Freundschaftsdienst.“ Sigi Roch trug 16 Jahre lang das Trikot des TV Großwallstadt und ist mit 533 nationalen und internationalen Einsätzen dessen Rekordspieler. 1984 und 1990 war der Torhüter dabei, als der TVG zwei seiner insgesamt sechs deutschen Meisterschaften gewann. 1984, 1987 und 1989 holte der 38-malige Nationalspieler, der 1984 mit Deutschland in Los Angeles hinter Jugoslawien die olympische Silber-Medaille gewann, mit den Großwallstädtern den DHB-Pokal und 1984 auch den IHF-Pokal. Und Sigi Roch hält den Rekord von sieben gehaltenen Siebenmetern in einem Spiel.

 

Wir wünschen Isabell alles Gute und viel Erfolg!

Bei den 47. nationalen Tennis-Hallenmeisterschaften für Seniorinnen und Senioren in Essen kämpfte sich Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg bei den Herren 50 bis ins Halbfinale. Sein Teamkollege Ingo Hartmann, ebenfalls vom TCS, trat bei den Herren 45 an und für ihn war in Runde drei Schluss.
Über 800 Teilnehmer insgesamt tummelten sich vergangene Woche im Tenniszentrum Essen. Bei den 50er Herren gab es ein sehr starkes 128er-Teilnehmerfeld. „So ein gut besetztes und teilnehmerstarkes Turnier habe ich lange nicht mehr gespielt“, sagte Bernd Legutke.
Er durfte in der ersten Runde pausieren, traf in Runde zwei auf Ingo Balters vom Tennisclub Brederny e. V. Essen und gewann souverän mit 6:2, 6:2. In der dritten Runde musste er gegen Jürgen Elsner (TEVC Kronberg) antreten. Hier benötigte Bernd drei Sätze (6:3, 3:6, 6:1). Im anschließenden Achtelfinale wartete der an 15 gesetzte Thomas Wagenaar (Netzballverein e.V.). Auch hier ging es über drei Sätze und mit 3:6, 6:2, 6:4 hatte der Aschaffenburger erneut das bessere Ende für sich.
„Im Viertelfinale hatte ich ein bisschen Glück“, grinste der sympathische Spieler. Sein Gegner, Andreas Franz (TK Bietigheim), an fünf gesetzt, konnte verletzungsbedingt nicht antreten und Legutke musste sich im Halbfinale dem an eins gesetzten Martin Ridler (TC Bad Ems) stellen. Das Ergebnis liest sich deutlicher, als es letztlich war und mit 1:6, 2:6 war für Legutke Schluss. Er scheiterte am späteren Sieger. „Für mich war es eine gelungene Veranstaltung und ich freue mich sehr, dass ich in so einem starken Feld bis ins Halbfinale gekommen bin.“
Guter Auftakt von Ingo Hartmann
Ingo Hartmann, der bei den Herren 45 auf ein 64er-Feld stieß, war nach Runde drei Schluss. Zum Auftakt gewann Ingo gegen Dirk Erdmann (Odenkirchener TC) mit 6:4, 6:4. In Runde zwei fegte der an 15 gesetzte Hartmann seinen Gegner Heiko Weber (Tus Harsefeld) mit 6:1, 6:4 vom Platz. In der nächsten Runde traf er dann auf den an eins gesetzten Matthias Müller-Seele (Ratinger TC) und verlor gegen diesen nach hartem Kampf mit 7:6, 2;6, 6:7. Müller-Seele verlor anschließend gegen den Sieger Potthoff aus Remscheid.