Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Der Aschaffenburger Tennisspieler Philip Florig wird ab dem 15. Oktober bei einem der mitgliederstärksten Vereine in Frankfurt, dem SC Frankfurt 1880, seine Tätigkeit als Tennistrainer beginnen. Der 21-Jährige musste im Sommer seine noch so junge, aber bereits sehr erfolgreiche Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme beenden (wir berichteten). Nun hat er eine neue Aufgabe gefunden. Zusammen mit dem Karlsteiner Björn Simon, der seit Mai beim SC 1880 als Technical Direktor fungiert und 2022 vom Deutschen Tennis Bund als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, wird er als Trainer im Leistungsbereich männlich verantwortlich zeichnen. Desweiteren wird er seinen Freund Max Rehberg, mit dem er einst zusammen in der TennisBase Oberhaching trainierte und auf die Jagd nach Weltrangenlistenpunkte ging, auf dessen Turnieren betreuen. „Max steht bereits um die 340 der Welt und ist auf einem guten Weg. Wir kennen uns schon über zehn Jahre und ich freue mich, wenn ich ihn bei den Turnieren unterstützen kann“, sagt Philip Florig. 

Philip freut sich sehr auf die neue Aufgabe

Auf seine Arbeit beim SC 1880 freut er sich sehr. „Es ist schön für mich, mit Björn Simon zusammen zu arbeiten. Er war lange Zeit mein Trainer, wir kennen uns gut und menschlich passt es zwischen uns. Ich freue mich sehr darauf, von Björn zu lernen und so eine Art Lehre bei ihm zu absolvieren. Ich bin mir sicher, dass ich mich unter ihm als Trainer weiterentwickeln werde, da ich ihn für einen der besten Trainer in Deutschland halte.“ Weiter sagt der Aschaffenburger: “Der SC 1880 ist der mitgliederstärkste Verein in Frankfurt und Umgebung, hat eine schöne Tennisanlage und viele ambitionierte Jugendliche, mit denen das Training Spaß macht. Diese wollen wir voranbringen.“ 

Wenn es die Zeit des 21-Jährigen zulässt, wird er auch bei seinem Heimatverein TV Aschaffenburg Sparringsstunden geben, „denn ich habe gerade zum TVA eine große Verbundenheit und freue mich, auch hier dem Nachwuchs weiterhelfen zu können.“ 

Im nächsten Sommer will Philip Florig wieder in einer Mannschaft spielen. „Einmal die Woche ein Match kann ich meinem Körper zumuten“, meint er. Doch bis es soweit ist, wird er seine volle Konzentration auf seine neue Herausforderung legen.

 

Wir wünschen ihm alles Gute für seine neue Aufgabe!

 

Das Bild hat uns Philip zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

 

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Seit seiner Kindheit spielt der Aschaffenburger Philip Florig Tennis und er hat sich seinen Traum, Tennisprofi zu werden, erfüllt. Doch jetzt mit gerade einmal 20 Jahren muss er aufgrund gesundheitlicher Probleme diesen Traum ad acta legen. Wie es ihm dabei geht und noch einiges mehr, erzählt er uns im nachfolgenden Interview.

 

Philip, wann und wie bist Du zum Tennis gekommen?

„Hauptsächlich über meinen älteren Bruder. Er hat auch Tennis gespielt und hat mich früher immer mit auf den Platz mitgenommen. Angefangen habe ich mit vier, fünf Jahren. Ja und so ist das zustande gekommen und hat sich weiterentwickelt.“

Wann kam denn der Traum vom Profi?

„In jungen Jahren habe ich Tennis als Hobby gesehen, hab ja auch noch parallel Fußball beim TV Aschaffenburg gespielt. Aber im Tennis war ich besser als im Fußball und es hat mir auch mehr Spaß gemacht. Ich denke, bei allen Kindern sollte das so sein. Erst einmal spielen ohne Druck – egal, in welcher Sportart. Als ich das erste Mal in der Altersklasse U 14 deutscher Meister in der Halle wurde, dann habe ich angefangen darüber nachzudenken, Tennis zu meinem Beruf zu machen. Da war ich aber schon 14, 15 Jahre alt.“

Wie ging es nach dem ersten großen Titel deutscher Meister in der U 14 weiter?

„Danach wurde ich in den DTB-Jugendkader berufen. Ich wurde auf allen Turnieren von guten Trainern begleitet und betreut. Mein Wegbegleiter – übrigens bis heute – war Gerald Marzenell. Wir waren eine Gruppe von fünf Spielern und haben damals schon ITF Turniere (International Tennis Federation World Tennis Tour Juniors, Anm. d. Red.) gespielt.“

Wer waren die fünf und spielen die heute auch noch Tennis?

„Ja klar. Die spielen alle noch erfolgreich Tennis. Es sind Max Rehberg, Maximilian Homberg, Neo Niedner, Mika Lipp und ich. Wir sind in der Zeit zusammengewachsen und sind auch heute noch gute Freunde. Wir haben uns damals in die Top 100 gespielt. Ich war zu der Zeit die Nummer 46.“

Was waren Deine schönsten Erlebnisse im Tennis?

„Wir haben Jugend-Nationalmannschaft gespielt und standen im Jahre 2021 im Halbfinale in der U 18. Das war ein tolles Erlebnis. Max Rehberg musste damals gegen Lucas van Assche, die aktuelle Nummer 103 der Welt, spielen und verlor knapp. Mein Gegner war Arthur Fils, der derzeit an Nummer 38 der Welt steht. Auch ich verlor denkbar knapp. Mit 17 habe ich dann in Wimbledon und bei den US Open gespielt. Das sind unvergessliche Momente und Erlebnisse. Du spielst dort auf den gleichen Plätzen wie die „Großen“, hast die gleiche Umkleidekabine oder bist in der gleichen Players Lounge. Das ist nicht zu toppen.“

Im Juni 2020 bist Du dann nach Oberhaching in die TennisBase, einem DTB-Stützpunkt, gegangen. Warum?

„Gerald Marzenell sagte mir, dass ich diesen Schritt gehen soll. Ich hatte hier in der Umgebung keine Trainingspartner mehr, von denen ich lernen konnte. In der TennisBase hatte ich alles – angefangen von super Trainern, tollen Trainingspartnern, Fitnessraum, Physios usw. Es war alles da.“

War das so mit Deine schönste Zeit im Tennis?

„Jede Zeit war schön. Aber die schönste Zeit würde ich in der Jugend sehen. Damals holte ich zwei Meistertitel im Einzel und im Doppel in der U 14 und U 16. Du spielst als Jugendlicher bei den größten Jugendturnieren in Deutschland in Ludwigshafen und in Essen mit. Darauf trainierst du mit allem was du hast hin und wenn du dich dann mit den Besten aus ganz Deutschland messen kannst und auch noch gewinnst – das kannst du nur erträumen.

“Toll waren auch die Bundesliga-Matches”

Toll waren auch die Bundesliga-Matches, die ich für den Tennisklub GW Mannheim ausgetragen habe. Da habe ich einmal gegen Daniel Altmaier in Gladbach und gegen Philipp Kohlschreiber in Mannheim gespielt. Auch das bleibt im Gedächtnis. Gut, Philipp Kohlschreiber kannte ich ja schon von der Base. Damals spielte er noch aktiv. Er trainiert grad aktuell mit Max Rehberg und in der damaligen Zeit hat er uns viele Tipps gegeben und uns dadurch unglaublich gut geholfen. Aber insgesamt waren das schon tolle Erlebnisse, gegen solch gute Spieler anzutreten.“

Aber es war sicher auch eine schöne Zeit, als Du öfters in Südamerika gespielt hast, oder?

„Ja natürlich. Die Zeit zwischen 16 und 18 Jahren war auch eine ganz tolle. Wir fünf Freunde, Max Rehberg, Maximilian Homberg, Neo Niedner, Mika Lipp und ich sind zu vielen Turnieren geflogen, waren viel unterwegs. Immer dabei unsere Trainer Gerald Marzenell und Benjamin Benedikter. Wir waren in Südamerika oder in den USA. Die Stimmung war immer gut und die Turniere dort sehr gut organisiert. Allerdings spiele ich am liebsten in Deutschland und Österreich. Da ist alles perfekt durchgetaktet und du bist nicht so weit von der Heimat weg.“

Wann hast Du gemerkt, dass etwas in Deinem Körper nicht rund läuft bzw. wann fing die Verletzung an?

„Das war im August letzten Jahres beim Turnier in Augsburg. Zuerst habe ich mir keine großen Sorgen gemacht. Ich hab gedacht, dass ich mir am Rücken etwas gezerrt habe. Und normalerweise geht eine Verletzung ja auch schnell wieder weg. Doch diesmal war es anders. Es ging nicht wieder weg, denn es stellte sich heraus, dass es eine Entzündung im Körper, ein Knochenmarködem war, das einfach nicht ausheilen wollte.“

Was hast Du daraufhin alles unternommen?

„Ich war bei unzähligen Ärzten – in München, Heidelberg, Freiburg, Aschaffenburg, beim Physiotherapeuten Krass in der Sportreha in Heigenbrücken. Ich habe wirklich alles probiert – von Eigenblut-Therapie über Cortison-Spritzen-Therapie. Ich habe es mit Kälte-, mit Wärme-Therapie probiert. Aber es hat langfristig nichts gegriffen. Bei einem Bruch oder bei einer Zerrung weißt du, das ist in ein paar Wochen vorbei. Als ich im Januar den Bänderriss hatte, wusste ich, dass er in ein paar Wochen ausheilen würde. Doch bei meiner Entzündung im Körper wurde es richtig kritisch und ich konnte die letzten Monate bei keinem Turnier melden.“

Und wie schaut es jetzt für die Zukunft aus?  

„Ich kann derzeit keine Turniere spielen. Das konnte ja so nicht weitergehen und ich musste zu einer Entscheidung kommen. Deshalb habe ich mir die letzten Wochen ganz viele Gedanken um meine Zukunft gemacht. Ich habe neben meiner Mama, ohne deren tolle Unterstützung ich die letzten Jahre gar nicht hätte durchziehen können und meiner Freundin mit vielen mir wichtigen Menschen gesprochen und mir viele Meinungen eingeholt. Vor ein paar Tagen ist dann meine Entscheidung gefallen.“

Das heißt?

„Das heißt, dass ich meine noch junge Profikarriere beenden werde. Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen und hat mich viele schlaflose Nächte gekostet. Aber es bringt nichts. Ich kann kein Turnier schmerzfrei durchspielen, habe auch die Medenspiele bei GW Mannheim für heuer abgesagt, denn ich kann, zumindest im Moment, auch kein Einzel und im Anschluss Doppel spielen.“

Wie geht es jetzt weiter?

„Ich habe ein sehr gutes Abitur in der Tasche und könnte jederzeit mit einem Studium anfangen. Doch ich möchte erst einmal beim Tennis bleiben. Ich habe mit der Vorstandschaft vom TV Aschaffenburg gesprochen und ich möchte mir hier ein neues Standbein aufbauen. Ich will den Nachwuchsspielern durch Sparrings Stunden helfen, sich weiter zu entwickeln. Ich habe damals beim TVA meine ersten Schritte als Spieler gemacht. Jetzt mache ich sie als Trainer. Was aber nicht heißt, dass ich nur beim TVA trainieren werde. Ich werde im nächsten Jahr auf jeden Fall meine C- und B-Trainingsscheine machen und dann werde ich weitersehen. “

Du bist im Januar von Oberhaching zum Hessischen Tennisverband gewechselt. Wirst Du dort weiterhin bleiben?  

„Nein, denn ich trainiere ja für mich selbst nicht mehr. Wie gesagt, ich habe Spaß, den Spielern Sparrings Stunden zu geben und meine Erfahrung weiter zu geben. Ich habe damit selbst gute Erfahrungen als Spieler gemacht. Ich denke, da profitieren alle davon. Die Jungen können von mir lernen und ich kann mich fit halten. Dann wird man sehen, was kommt.“

 

 

Die Bilder hat uns Philip zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

 

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben. Er wurde in etwas abgeänderter Form dort abgedruckt.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Das neue Jahr fing für den Aschaffenburger Tennisprofi Philip Florig alles andere als gut an. Nach seinem Wechsel im Januar von der TennisBase des Bayerischen Tennisverbandes in Oberhaching zum Hessischen Tennisverband (wir berichteten) verletzte er sich direkt in der ersten Trainingswoche Anfang Januar. Das MRT ergab einen Bänderriss am linken Sprunggelenk und dies wiederum bedeutete mindestens acht Wochen Pause. „Ich hab mich sofort in Behandlung beim Physiotherapeuten Werner Krass begeben und die Reha hat so super gegriffen, dass ich tatsächlich vergangenes Wochenende schon das erste Mal wieder einen Schläger in der Hand hatte“, erzählt Florig. 

Mittlerweile beschwerdefrei

Zwar kann er mittlerweile beschwerdefrei laufen, doch mit dem Sprinten ans Netz oder von Ecke zu Ecke über den Platz hechten wird noch eine Weile dauern. „Aber ich bin guten Mutes, dass ich Anfang/Mitte März mein erstes Turnier in diesem Jahr spielen kann“, so der Aschaffenburger weiter. Seit August ist er fast durchgängig verletzt, konnte seit der Zeit kein Turnier mehr bestreiten. Erst war es der Rücken, der ihn monatelang ausbremste, jetzt ist es der Bänderriss. Doch der 20-Jährige schaut optimistisch in die Zukunft.

Auch wenn sich für ihn beim HTV trainingstechnisch etwas ändern wird. Mit ein Grund für seinen Wechsel nach Hessen war HTV-Cheftrainer Björn Simon. „Doch Björn wird den Verband demnächst verlassen und zu einem Verein nach Frankfurt wechseln. Deshalb werde ich jetzt beim HTV-Landestrainer Pirmin Hänle trainieren. Er hat viel Erfahrung, war lange genug Profi und kennt sich daher gut aus. Er ist ein super Typ und wir kennen uns gut von unserer gemeinsamen Zeit beim TV Aschaffenburg. Jetzt hoffe ich, dass ich schnell fit werde, damit ich wieder angreifen kann“, so der sympathische Sportler.

 

Das Bild hat uns Philip zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

 

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der vergangenen Woche spielte die Mainaschafferin in Monastir (Tunesien) bei einem mit 15 000 Dollar dotierten Turnier mit. Souverän spielte sie sich durch die Qualifikation und gewann im Finale gegen die an drei gesetzte deutsche Maria Vogt nach großem Kampf mit 3:6, 6:4, 10:7. Durch diesen Erfolg zog sie ins Hauptfeld ein und traf auf die Russin Arina Bulatova, die in der WTA Rangliste an 1267 geführt wird. Mit 6:1, 6:2 holte sich Luisa Hrda den Sieg, traf anschließend direkt auf die topgesetzte Griechin Sapfo Sakellaridi (WTA Rangliste 280). Mit 6:7, 0:6 musste sie sich geschlagen geben. War der erste Satz auf Augenhöhe, musste sie in Satz zwei körperlich angeschlagen eine Verletzungspause nehmen, konnte anschließend der Griechin nicht mehr viel entgegensetzen.

Im Doppel im Finale

Im Doppel spielte Luisa Hrda zusammen mit ihrer deutschen Partnerin Yasmine Wagner und die beiden erreichten das Finale, gaben auf dem Weg dorthin keinen Satz ab. Im Endspiel ging es gegen die eins gesetzten Mara Guth/Sapfo Sakellaridi (Deutschland/Griechenland). Mit 5:7, 1:6 musste sich das deutsche Duo letztlich geschlagen geben. Hatten sie in Satz eins beim 5:4 noch Satzball, konnten sie in Satz zwei nicht mehr dagegenhalten.

Durch das Erreichen des Doppel-Finales machte Luisa Hrda einen großen Satz in der Weltrangliste nach vorne  – wahrscheinlich um 70 bis 80 Plätze – und wird voraussichtlich im Ranking zwischen 820 und 830 geführt. Sie sagte nach Ende der Woche: „Ich bin sehr glücklich und stolz darüber endlich mein WTA Einzelranking geschafft zu haben. Jetzt bin ich richtig auf der Tour angekommen. Gleichzeitig ärgert es mich, dass sowohl im Einzel als auch im Doppel gute Chancen liegen gelassen wurden.“

 

Das Bild hat uns Luisa Hrda zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

 

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Am vergangenen Wochenende wurden die 38. nationalen deutschen Hallen Tennismeisterschaften der Damen und Herren, Altersklasse 30 und 35, in Leimen ausgetragen. Mit am Start war die Aschaffenburgerin Julia Sauer, die für den TC Klein-Krotzenburg spielt. Sie holte im Doppel mit ihrer Partnerin Mareike Köhler (TC Parkhaus Wanne-Eickel) in der Altersklasse 30 den zweiten Platz. Die beiden verloren das Finale gegen die Paarung Zehetgruber/Kappek (beide TC Plankstadt) mit 3:6, 3:6, setzten sich zuvor gegen starke Konkurrenz souverän durch.

Auch im Einzel gut dabei

Im Einzel war Julia Sauer im stark besetzten Feld in der AK 30 an vier gesetzt und spielte sich bis ins Halbfinale. Dort traf sie auf die Nummer eins der Setzliste, Lauren Wagenaar (Netzballverein Velbert). Sie ist die deutsche Meisterin der Freiluftsaison im vergangenen Sommer. In einem sehr guten Match, in dem sich beide nichts schenkten, verlor Julia Sauer mit 6:3, 1:6, 5:7. Dabei führte sie in Satz drei schon mit 5:2 und musste sich letztlich noch geschlagen geben. „Ich war zwei Punkte vom Einzug ins Finale entfernt und hab das Spiel dann leider noch aus der Hand gegeben. Trotzdem bin ich super stolz auf mich, denn das Feld war sehr stark besetzt“, sagte sie anschließend.  

Bei den Herren AK 35 war Michael Larem vom SSKC Poseidon Aschaffenburg gemeldet. Er spielte sich ins Viertelfinale, verlor dort gegen die Nummer sechs, Ahmed Hamijou (TC an der Schirnau).

 

Das Bild hat uns Julia Sauer zur Verfügung gestellt. Danke dafür.

Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

 

Rolf Miller ist Kabarettist mit Leben und Seele, ist in ganz Deutschland unterwegs und seine Vorstellungen sind stets ausverkauft. Sein trockener Humor kommt bei seinem Publikum gut an und er versteht es immer wieder, die Leute mit seinen Geschichten aus dem Alltag – also dem täglichen Wahnsinn – gut zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Der 56-Jährige ist aber nicht nur Kabarettist, sondern auch Sportler. Neben seiner Begeisterung für zum Beispiel Fußball, Tischtennis, Fitness oder Laufen hat es ihm der Tennissport angetan.

Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, ihn vor einiger Zeit in der Tennishalle in Wörth bei Aribert Hart zu treffen und habe ihm ein paar Fragen gestellt.

Rolf, Du bist ein überragender Kabarettist, bist in ganz Deutschland, in Österreich und der Schweiz unterwegs. Und Du bist sehr sportaffin. Hättest Du Dir auch eine Karriere als Sportler vorstellen können?

„Als Kind ja, da wollte ich Gerd Müller oder Günter Netzer werden.“

Wann hast Du Deine – ich sag mal salopp – komische Ader entdeckt?

Rolf Miller und Aribert Hart vorm Match in der Tennishalle in Wörth

„Das war in den 80er Jahren. Da habe ich mit meinem Vater zusammen Gerhard Polt im Fernsehen gesehen und mein Vater hat sich schief gelacht. Da dachte ich: eigentlich lacht mein Vater gerade über sich selbst, denn das, was Polt hier erzählt, passt genau auf meinen Vater. Und irgendwie war da der Funke übergesprungen.“

Kann man sagen, dass Dich dieser gemeinsame Fernsehabend damals in die Richtung Deines jetzigen Berufs geführt hat?

„Was mich eigentlich mehr noch als die Komik fasziniert hat, war die Stimmenparodie. Ich habe damals in meinen Anfängen sehr viele Stimmen von verschiedenen Menschen parodiert. In letzter Zeit mache ich das in meinen Zugaben wieder. Dann spiele ich von Auftritten vor etlichen Jahren exakt die gleiche Zugabe nochmal. Das ist teilweise 32 Jahre her. Da habe ich Hans-Dietrich Genscher oder Helmut Kohl parodiert. Im Fernsehen war damals oft Mathias Richling, ein Vorbild von mir, zu sehen. Er war ein hervorragender Stimmenparodist. Auch Thomas Freitag konnte sehr gut Stimmen nachahmen. 

Daher war mein erstes Programm auch aufgebaut auf 20 Minuten Parodie. Da parodierte ich Stimmen von zum Beispiel Rudi Carrell. Die Rolle, die ich heute spiele, gab es damals noch nicht. Ich bin bestimmt in meinen Anfängen sieben, acht Jahre mit dem Handwerk meiner Vorbilder aufgetreten.“ 

Was kam danach?

„Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo ich eine Figur, also einen Mann aus dem Volk gespielt habe. Heute kann ich sagen, dass es mein Vater war, den ich spielte. Das war mir damals nicht so bewusst. Im Grunde genommen spiele ich noch immer meinen Vater, nur in einem anderen Dialekt. Mein Vater war Schwabe, hat aber kaum schwäbisch gesprochen. Aber die Art und Weise, wie er spricht, was er sagt, habe ich parodiert und ich habe gemerkt, dass genau das bei den Leuten gut ankam.“

Du bist in Walldürn geboren, wohnst jetzt in der Nähe von Forchheim, hast Verwaltungswissenschaften studiert, danach Jura, Literatur, Philosophie. Und jetzt Kabarettist…

„Ja, aber in all der Zeit bin ich schon aufgetreten. Trotzdem bin ich zu den Vorlesungen gegangen, weil interessante Dinge dabei waren, die ich wiederum für meine Auftritte verwenden konnte. So gab es zum Beispiel den Film „To be oder not to be“ von Ernst Lubitsch. Eine Meisterleistung an Sarkasmus. Da sieht man, dass man auch solche ernsthaften Themen satirisch rüberbringen kann. Es gibt kein Thema, das man nicht satirisch erzählen kann. Es ist nur eine Frage der Art und Weise. Bei neun von zehn Mal wird es von den Interpreten falsch rüber gebracht – und dann ist es gleich antisemitisch. Generell denke ich, muss man vor keinem Thema Angst haben. Man muss es nur gut transportieren können.“

Wie bereitest Du Dich auf eine Rolle vor bzw. woher kommen die ganzen Themen? Schnappst Du mal hier was auf, mal da was auf und daraus entsteht dann ein Programm?

„Ja, so ist es in der Tat. Ich schnappe auf, schreibe auf, notiere Halbsätze oder Satzfetzen. Die sammele ich alle und wenn ich genug beisammen habe, guck ich, ob es schon für eine drei-, vier-Minuten-Nummer reicht. Immer häppchenweise reihe ich alles aneinander. Wenn sich das summiert, dann hast du schnell ein 90-Minuten-Abendprogramm beisammen.“

 

“Mein Dialekt ist weder in Kiel noch in Wien ein Problem”

Du spielst von Kiel bis an den Bodensee und Du trittst auch in Österreich oder in der Schweiz auf. Verstehen alle Zuschauer Deinen Dialekt?

„In der Schweiz spiele ich mehr noch als in Österreich. Aber mein Dialekt ist in Kiel so wenig ein Problem wie in Wien. Den Dialekt hat ein Gerhard Polt ja auch. Manche Wörter musst du halt ein bisschen deutlicher aussprechen. Aber es ist auch nicht schlimm, wenn man das eine oder andere Wort nicht versteht. Wichtig ist, dass der Humor klar ist. Dialektmäßig gab es bisher nie ein Problem. Die Schweizer und die Österreicher sind meinen Dialekt eh gewohnt. Immerhin ist es ein süddeutscher Dialekt. Und auch in Kiel ist es kein Problem. Dort oben kennen sie mich schon seit 20 Jahren. Und ich bin ja nicht der einzige, der mit Dialekt spricht.“

Du sagst gerade, dass die Kieler Dich schon seit 20 Jahren kennen. Wann hast Du mit Kabarett angefangen?

„1991 war mein erster Auftritt. Also mach ich das schon seit 33 Jahren.“ 

Das ist eine lange Zeit… Eine Tournee ist doch sicher auch körperlich anstrengend. Braucht es da einen Ausgleich?

Rolf Miller hochkonzentriert beim Aufschlag

„Eine Tournee ist nur für die Kollegen anstrengend, die mit dem Zug fahren müssen und noch drei Anzüge dabei haben… Bei mir ist alles was ich brauche, im Auto. Ich fahr zu jedem Auftritt mit dem Auto – auch nach Kiel. Für mich ist Tennis spielen und Sport treiben anstrengender als auf der Bühne zu sein. Ich sitz ja dort auch nur…“

Aber Du musst doch geistig so viel denken und total fit sein.

„Ich glaub anstrengend wird es, wenn du schlecht schläfst und keinen Ausgleichssport dazwischen machst. Ich will keine Namen nennen, aber über die Hälfte der älteren Kollegen sind Alkoholiker und rauchen. Die haben körperlich ein großes Problem, weil sie nicht sportaffin sind und keinen Ausgleich haben.“

Jetzt sind wir beim Thema Sport gelandet. Du treibst Sport als Ausgleich, spielst Tennis, hast Fußball und Tischtennis gespielt. Was noch?

„Ich geh ins Fitnessstudio und vor allem Joggen. Ich hab zehn Kilometer Volksläufe immer mitgemacht. Für mich ist der Wettkampf wichtig. Zum Glück habe ich vor fünf Jahren durch Zufall angefangen Tennis zu spielen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auf meinem Tourneeweg schon überall meine Tischtennis Partner für ein kleines Match zwischendurch gehabt, habe in Stuttgart einen Personal Trainer gehabt. Immer wenn ich durch Stuttgart gefahren bin, hab ich bei ihm Halt gemacht. Ich brauch einfach den Sport, am besten was mit Ball, zum Ausgleich. Ich bedauere es sehr, dass ich so spät mit Tennis angefangen habe. Ich komm ja jetzt erst in die Phase wo ich beim Einspielen einen Ball über das Netz bekomme. Vor einem halben Jahr habe ich erst einmal zehn Minuten die Bälle ans Hallendach geschossen…“

Apropos Hallendach. Du bist sehr gerne in der Tennishalle in Wörth,  fühlst Dich hier heimisch, oder?

„Ja, und trotz Ari (Aribert Hart, Besitzer der Tennishalle in Wörth, Trainer von Rolf Miller, Anm. d. Red.) fühle ich mich hier sehr wohl 🙂 ”

Wie kam die Verbindung zwischen Euch beiden zustande?

„Ich hatte mich zu einem Leistungsklassen-Turnier in Wörth angemeldet, da es auf meiner Tourstrecke lag. Es passte damals halbwegs in meinen Terminkalender, wobei das nicht immer der Fall ist. Ich spiel ja beispielsweise in Karlstadt, einen Tag danach in Stuttgart, dann in Ulm und muss abends um 22 Uhr noch 160 Kilometer von Ulm nach Ingolstadt fahren, um am nächsten Morgen nach Hilpoltstein weiterzufahren und dann nach Augsburg. Ein Kollege von mir, Django Asül, sagt immer: ich hoffe, dass deine Kabarett Termine noch in deine Tennistour reinpassen…“

Inzwischen kenne ich die Veranstalter der LK Turniere ganz gut und frage nach, ob ich so spielen kann, dass ich abends dann rechtzeitig bei meinen Auftritt bin. Meistens klappt es. Bei Ari habe ich tolle Bedingungen, er organisiert seine Turniere hervorragend und hat alles im Blick. Es gibt viele Dinge bei LK Turnieren, die nicht klappen. Hier in Wörth passt alles.“

Spielst Du auch in einer Mannschaft?

„Ich habe in mein Leben bisher sechs, sieben, acht Medenspiele gemacht. Aber die Medenspiel Termine passen meistens nicht zum Tourkalender. Ein Medenspieltag dauert auch zu lange. Ehrlich gesagt, am Wochenende bin ich auch gerne mal daheim bei meiner Familie. Die hat mir am Wochenende quasi Tennisverbot erteilt. Aber das macht mir nichts, weil es ja Donnerstag- und Montag-Turniere gibt… Wenn ich auf Tour bin, kann ich fast jedes Turnier mitspielen wenn es zeitlich passt. Da fällt es nicht so auf, dass meine Familie auf mich verzichten muss, denn ich bin ja eh nicht daheim.“

Spielst Du lieber Einzel oder Doppel?

„Doppel habe ich bisher vielleicht dreimal gespielt. Soweit bin ich noch nicht. Doppel ist auch eine ganz andere Sportart. Es langweilt mich auch ein bisschen, denn ich brauche eine Stückzahl an Schlägen. Beim Doppel steh ich teilweise nur rum, wenn die zwei anderen diagonal spielen. Aber wehe du rennst in den Ball rein und bekommst ihn nicht…“

Dank Aribert Hart kennst Du den Unterschied zwischen einem Rasenplatz, Teppichboden und Sand sehr gut. Er kann ja in Wörth wirklich alles bieten. Was ist Dein Lieblingsbelag?

„Für mich ist Sand besser, da das Spiel nicht ganz so schnell ist. Ich habe Zeit, mich etwas besser zum Ball zu stellen und meine Stopps greifen besser. Aber das schnelle Spiel auf Teppichboden oder Rasen macht mir auch Spaß. Vor allem auf dem Rasenplatz von Ari spiele ich besonders gern. Es ist ein Schmuckstückchen.“

Kennst Du sowas wie Lampenfieber – beim Tennis oder vor einem Auftritt?

„Jetzt nicht mehr. Am Anfang beim Tennis war es schlimmer als vor einem Auftritt. Aber meinen Beruf übe ich halt schon 33 Jahre aus. Mittlerweile bin ich beim Tennis auch nicht mehr so nervös. Vor allem weil die Vorhand jetzt viel stabiler ist als noch vor kurzem. Ich habe mir früher vor einem LK Turnier auf einem leeren Parkplatz eine Wand gesucht und Vorhand geübt. Das brauch ich jetzt nicht mehr zu machen. Ich habe Spaß und Freude am Tennis sowie bei meinen Auftritten. Da bin ich nur aufgeregt, wenn ich sehe oder spüre, dass der Raum ungeeignet ist.“

Wie muss ich das verstehen?

„Ein Raum kann zum Beispiel zu viel „Hall“ haben. Dann weiß ich schon im Vorhinein, dass es schwer wird, denn das Publikum versteht mich aufgrund der schlechten Akkustik nicht so gut. Wenn das der Fall ist, weiß ich, dass ich hier nicht mehr spielen werde. Trotzdem musst du in solchen Situationen das Beste herausholen. Aber inzwischen bin ich auch hier gelassener geworden.“

Wie kommt’s?

Rolf Miller beim Spiel auf dem “Schmuckkästchen”, dem Rasenplatz von Aribert Hart in Wörth

„Großteils durch Corona. Da war ja alles schlecht und du sagst dir dann eben: es ist immer noch besser als zu Coronazeiten, wo man gar nicht spielen konnte oder nur Auftritte in Autokinos stattfinden konnten. Corona hat mich – gerade durch die Autokino Auftritte und die schrecklichen Auftritte, wo dir die Leute mit Maske gegenüber saßen und die Atmosphäre dadurch immer schlecht war – gelassener werden lassen. So schlecht kann der schlechteste Saal nicht sein wie zu dieser Zeit.“

Ist es Dir eigentlich egal, ob Du vor 2000 Leuten oder vor 60 Leuten spielst?

„Das ist unterschiedlich. Je mehr Leute, desto besser ist es. Wenn du vor 60 Leuten spielst und es geht alles gut, dann klappt der Auftritt vor 2000 sicher auch. Wenn du aber vor 2000 Leuten gut spielst, muss der Auftritt vor 60 nicht unbedingt genau so gut verlaufen. Das kommt immer auf die Situation drauf an.“

Beim Tennis ist Aribert Hart Dein Tennistrainer und Sparringspartner. Er kann Dich beispielsweise gut auf ein Turnier einstellen. Wenn Du nun ein neues Programm Deinen Fans präsentierst, hast Du das vorher Deiner Frau oder einem guten Freund vorgespielt?

„Ich bringe ja nur alle drei, vier Jahre ein neues Programm raus. Da redest du mit der Familie natürlich immer mal wieder über den einen oder anderen Gag, den du schon vor ein paar Jahren mal gebracht hast. Aber mit den kompletten neuen 90 Minuten nerve ich die Leute in meinem Umfeld nicht. Da bin ich auch viel zu viel damit beschäftigt, das Programm auswendig zu lernen und immer wieder zu verbessern. Aber ich würde sagen, dass meine Frau schon jeden Gag und jedes Programm von mir im Laufe der Jahre gehört hat.“ 

Bist Du in Deinem Programm auch politisch unterwegs oder tagesaktuell?

„Ich bin nicht so tagesaktuell oder politisch, kann einiges was schon älter ist, in meinem Programm stehen lassen. Aber es kommt auch immer wieder vor, dass ich das eine oder andere aus meinem Programm rausnehmen muss, weil sich im Umfeld etwas verändert hat. Ich mache nichts politisches in der Sendung, sondern es geht mehr um privates – also um „Achim, den Türsteher, der steht Tür, um Jürgen und um mich”. Oder es geht um die Nachbarn, den Schwager, die Freunde. In meinem Programm geht es mehr um solche Dinge wie der völlig schiefgegangene Geburtstag, die zwischenmenschliche Vollkatastrophe, Scheidung. Vieles dreht sich um den Alltag. Die Alltagssachen haben aber oft auch eine politische Komponente. Aber erst beim zweiten Hinschauen.“

 

“Preise werden überschätzt”

Hast Du Deinen Beruf, den Du als Berufung und Hobby ansiehst, alles erreicht oder fehlt Dir noch der eine oder andere Preis oder Auszeichnung in der Sammlung?

„Preise werden überschätzt. Mein wichtigster Preis war der erste Scharfrichterbeil in Passau 1994. Den haben aber auch andere wie z. B. Hape Kerkeling gewonnen. Preise nützen dir nichts, wenn du kein Publikum hast. Publikum musst du dir im Laufe der Zeit erspielen. Heute bin ich kaum noch im Fernsehen zu sehen. Fernsehen ist nicht aufregend, aber es stresst. Für fünf Minuten musst du stundenlange Proben in Kauf nehmen. Entscheidend ist, dass ich vor meinem Publikum so gut spiele, dass meine Zuhörer und ich zufrieden sind. Das ist das Ziel. Das nächste Spiel ist immer das schwierigste. Wie beim Tennis. Der nächste Schlag ist immer der schwierigste. Wenn du nicht gut stehst, wirst du den Schlag verhauen. Das ist auch bei jedem Gag so. Ich will erreichen, dass ich jeden Gag gut bringe. Da entscheiden teilweise Details, damit das Große und Ganze stimmt. Aber ich habe trotzdem nie das Gefühl, dass ich arbeite.“

Das ist ja interessant…

„Ja, sobald es in Arbeit ausartet, bist du irgendwann fertig, dann schaffst du die Tour nicht. Natürlich brauchst du Disziplin. Das ist klar. Allerdings habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich Urlaub habe. Im Gegenteil. Ich bin 24 Stunden am Tag Kabarettist.“

Wie schaut es beim Tennis aus? Hast Du Dir da ein Ziel gesetzt, z. B. eine einstellige Leistungsklasse?

„Ja, klar habe ich da Ziele. Aber da ist es auch eher so, dass ich erst meine Fehler minimieren, meine Vorhand stabilisieren will. Dann greif ich an. Mittlerweile bin ich etwas verletzungsanfällig geworden, weil ich zu viel mache. Ich muss lernen, zu regenerieren und nicht alles auf einmal zu wollen.“

Kannst Du Dich an Dein erstes LK Turnier erinnern?

„Damals hab ich lustigerweise beide Matches beim Turnier gewonnen. Wie das passiert ist, weiß ich auch nicht. Aber da habe ich auch gegen schlechtere LK’s gespielt. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich zwei, drei Leistungsklassen runterspielen kann. Aber dafür muss ich verletzungsfrei bleiben. Mit 56 ist man halt keine 46.“

Hast Du eigentlich in Deinem Heimatverein Forchheim die ersten Schläge gemacht?

Der Rasenplatz in Wörth

„Ja, dort hatte ich gute Trainer, die aber auch fast an meiner Vorhand verzweifelt sind.“

Wie ist das erste LK Turnier, das Du in Wörth bei Aribert Hart gespielt hast, gelaufen? Ari erzählt immer, dass Du mit einem Bayerntrikot eingelaufen bist…

„Ach Quatsch, ich habe gar kein Bayerntrikot… Das Turnier habe ich klar verloren. Mein Gegner hatte LK 8. Ich hatte damals LK 17 oder 18. Ich hab damals den Veranstalter, also Ari gefragt, was das soll – ein Achter gegen mich. Da haben wir ja beide keinen Spaß. Doch ich muss zugeben, mein Gegner hat so toll gespielt, dass ich trotzdem Spaß am Spiel hatte. Trotz 0:6, 0:6.“

 

 

Alle Turnierdaten von Rolf Miller unter www.rolfmiller.de

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der Aschaffenburger Tennisprofi Philip Florig hat zum Ende des Jahres die TennisBase Oberhaching, den DTB-Bundesstützpunkt und Leistungszentrum des Bayerischen Tennis-Verbandes, verlassen. Wie der 20-Jährige mitteilte, wird er ab Januar in Offenbach beim Hessischen Tennisverband unter Björn Simon trainieren. Der Karlsteiner Björn Simon ist Cheftrainer des HTV und wurde im vergangenen Jahr vom Deutschen Tennisbund als Trainer des Jahres 2022 ausgezeichnet.

Philip Florig konnte die letzten Monate aufgrund einer langwierigen Verletzung (Knochenödem im Rücken) keine Turniere spielen, geschweige denn trainieren. „Doch jetzt ist alles wieder gut. Ich hatte jüngst ein MRT und es war keine Entzündung mehr zu sehen. Die Verletzung ist ausgeheilt. Nun habe ich zuletzt langsam wieder angefangen zu trainieren – erst 30 Minuten, dann 45 Minuten. Bis Weihnachten konnte ich es dann kontinuierlich steigern. Doch jetzt, wo ich schmerzfrei bin, ist es wirklich schwer, mich zurück zu halten und nicht gleich in die Vollen zu gehen.“ 

Philip Florig, der in Aschaffenburg beim TVA groß geworden ist, war seit Juni 2020 in der TennisBase zuhause und jetzt ist es – so der Tennisspieler – Zeit für einen Tapetenwechsel. Von Björn Simon erhofft sich der gebürtige Aschaffenburger den nächsten Schub. Hinzu kommt, dass auch der frühere Profi Pirmin Hänle, der seit Jahren für den TVA spielt und regelmäßiger Sparringspartner für Philip Florig ist, auch beim HTV arbeitet. Und einen Vorteil hat es ebenfalls noch. Er kann wieder zuhause wohnen und täglich zum Training pendeln. „Ich spiele cirka 35 Turniere im Jahr. Das heißt, ich bin fast nur unterwegs und da hat sich letztlich auch meine Wohnung, die ich in Oberhaching hatte, nicht rentiert. Ich war ja so gut wie nie da“, sagt Philip Florig. Ab heute, also 02. Januar, ist es dann soweit. Dann wird der Tennisprofi seine ersten Trainingseinheiten beim HTV starten und die Jagd nach Weltranglistenpunkte im neuen Jahr nach einer langen Verletzungsmisere wieder aufnehmen.

 

 

Das Bild hat uns Philip zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der Aschaffenburger Tennisspieler Philip Florig muss aufgrund einer alten Rückenverletzung erneut pausieren. Sein Plan war, nach seiner seit August anhaltenden Verletzungspause im Oktober und November einige Turniere in Frankreich und in der Türkei zu spielen. Der krönende Abschluss des Tennisjahres sollten die deutschen Meisterschaften der Aktiven in Biberach sein.

Doch es kam anders. „Ich bin nach Frankreich gefahren und musste beim ersten Turnier gleich in der ersten Runde verletzungsbedingt aufgeben. Die Schmerzen im Rücken waren zu groß“, erzählt Philip Florig ziemlich geknickt. Er fuhr zurück nach Deutschland und ließ sich erneut untersuchen. Diesmal bei einem Spezialisten in Heidelberg, Dr. Maibaum. „Er hat auch schon Steffi Graf behandelt und er sagte mir, dass ich ein Knochenödem im Rücken habe.“

Vier Wochen muss der sympathische Sportler nun absolute Ruhe geben. Danach soll ein erneutes MRT zeigen, ob das Ödem zurückgegangen ist. „Doch egal, wie. Das Jahr ist tennismäßig für mich so gut wie beendet. Ich hoffe wirklich, dass ich dann 2024 wieder durchstarten kann“, so der Tennisprofi.

 

Das Bild hat uns Philip zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Mainaschaffer Tennisspielerin Luisa Hrda hat in den letzten Wochen in Monastir, Tunesien, an drei ITF-Turnieren teilgenommen und war sehr erfolgreich. 

Die 23-Jährige, die in den letzten fünf Jahren in den USA College-Tennis gespielt hat und nun wieder in Deutschland ist, musste sich in allen drei Turnieren durch die Qualifikation spielen. Dies ist ihr problemlos gelungen. In der letzten Turnierwoche gelang ihr sogar der Sprung ins Viertelfinale. Zuvor gewann sie gegen die aktuelle WTA-Nummer 976, Louise Brunskog aus Schweden und auch gegen die an fünf gesetzte Georgia Gulin (Brasilien, WTA 861) gewann sie in zwei Sätzen. Im Viertelfinale musste sie sich allerdings krankheitsbedingt gegen die spätere Finalistin Valshnavi Adkar aus Indien deutlich geschlagen geben. Doch durch den Einzug ins Viertelfinale heimste sie ihre ersten beiden WTA-Ranglistenpunkte ein. 

Erfolgreich im Doppel

Auch im Doppel war Luisa Hrda erfolgreich und holte in der ersten Woche mit ihrer Doppelpartnerin Yasmine Wagner den Sieg. Die beiden gewannen im Halbfinale gegen die eins gesetzten Samir/Abdel Aziz aus Ägypten nach einem harten Kampf mit 7:6, 2:6, 14:12. Im Finale traf das deutsche Doppel auf das an zwei gesetzte Duo Iordache/Viviani aus Rumänien/Italien und gewann mit 7:5, 6:1.

Durch diesen Erfolg holte Luisa Hrda nun auch im Doppel ihre ersten zehn Punkte für die WTA-Doppel-Rangliste. In Woche zwei kam das Doppel Hrda/Wagner noch einmal bis ins Viertelfinale. Alles in allem belohnte sich die Mainaschafferin, die auch schon für den TC Schönbusch Aschaffenburg spielte, mit 15 von möglichen 19 Siegen und kann stolz auf ihre ersten WTA-Ranglistenpunkte (13) schauen. So kann es – geht es nach dem Willen der Spielerin – weitergehen.

 

Das Bild hat uns Luisa Hrda zur Verfügung gestellt und zeigt sie (links) mit ihrer Doppelpartnerin Yasmine Wagner.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Bernd Legutke vom TV Aschaffenburg nahm am ITF Turnier in Weil am Schönbuch teil und spielte sich dort bis ins Halbfinale.

Der 31. Schönbuch-Cup 2023, ein S1-Turnier, in dem es viele Ranglistenpunkte gibt, war – wie jedes Jahr – sehr stark besetzt und es wurde in den Altersklassen der Herren und Damen 40 bis 80 gespielt. Bernd Legutke trat bei den 55ern an. „Es war diesmal zwar nur ein 16er-Feld. Dafür war es bärenstark besetzt“, sagte er. 

In Runde zwei wartete die Nummer zwei der Setzliste

In Runde eins traf Legutke auf Marc Schmidt und gewann mit 6:4, 6:3. Schon danach ging es gegen die Nummer zwei der Setzliste, Oliver Mohr (Tübingen). Mit 7:6, 6:1 ging diese Runde an den Aschaffenburger. Dabei war der erste Satz hart umkämpft. Bernd Legutke lag mit 4:5 zurück, drehte das Ergebnis auf 6:5 zu seinen Gunsten, ehe der Tiebreak entscheiden musste. Diesen gewann er deutlich und im zweiten Satz trumpfte Bernd Legutke dann groß auf. 

Michael Kocher wartete im Halbfinale

Im Halbfinale wartete Michael Kocher (Bad Vilbel) auf den Aschaffenburger. Gegen den ehemaligen Bundesligaspieler und mehrfachen deutschen Meister in seiner Altersklasse lieferte Bernd Legutke eine starke Leistung ab, die am Ende nicht belohnt wurde. Mit 4:6, 6:7 musste er sich geschlagen geben. Nach eineinhalb Stunden war Satz eins vorbei und der Regen setzte ein. Über zwei Stunden mussten die Spieler warten, ehe es weitergehen konnte. Anschließend war der Boden tief und nass. Doch das störte die beiden nicht. Sie lieferten sich erneut einen Kampf auf Biegen und Brechen, den Kocher letztlich im Tiebreak für sich entschied. „Ich bin trotzdem sehr zufrieden, denn aufgrund langwieriger Fersenprobleme konnte ich heuer kaum schmerzfrei spielen und freu mich nun, es hier bis ins Halbfinale geschafft zu haben“, sagte Bernd Legutke. 

 

Das Bild, das uns Bernd zur Verfügung gestellt hat, zeigt ihn mit seiner TVA-Mannschaft ganz links außen. Danke fürs Bild.