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Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Handball-Drittligist HSG Hanau meldete für die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga. Die Hanauer haben den nächsten bedeutenden Schritt in der Vereinsentwicklung unternommen und nehmen an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga teil. Sie haben fristgerecht die Lizenzunterlagen bei der Handball-Bundesliga (HBL) abgegeben.

Damit einher gingen über mehrere Wochen umfangreiche organisatorische und wirtschaftliche Planungen. So musste unter anderem auch ein sogenannter „wirtschaftlicher Träger“ ins Leben gerufen werden.

„Wir haben uns in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Dabei wurde uns immer klarer, dass wir an einen Punkt gekommen sind, an dem wir unter anderem auch einen wirtschaftlichen Träger gründen müssen, um diese positive Entwicklung fortsetzen zu können. Wir haben die spielfreie Zeit während der Pandemie genutzt, um hinter den Kulissen viele kleinere und größere Dinge anzuschieben“, sagte der 1. Vorsitzende Uwe Just.

Geschäftsführer Hannes Geist

Darunter fiel auch die Gründung der „HSG Hanau Handball GmbH“ begleitet vom Rechtsanwalt Xaver Spenkoch und dem Notar Uwe Steinkrüger in den Geschäftsräumen der Kanzlei „Ludwig Wollweber Bansch“.  Zum Geschäftsführer wurde der bisherige Geschäftsstellenleiter Hannes Geist bestellt.  

Dass sich die HSG-Verantwortlichen bereits seit Längerem mit diesem Thema auseinandergesetzt hatten, spielt ihnen nun in die Karten. Aufgrund der Pandemie wurde der Spielmodus in der dritten Liga in dieser Saison vom DHB notgedrungen ausgesetzt. Absteiger wird es keine geben, dafür sollen aber Aufsteiger ausgespielt werden. Allen 72 Teams ist es freigestellt, ob sie an der Aufstiegsrunde oder an einer Pokalrunde teilnehmen wollen oder gar nicht mehr spielen möchten.

Aufgrund dieser besonderen Konstellation haben sich die Hanauer nun für eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde entschieden und somit die sportlich größtmögliche Herausforderung angenommen.

„Wir sind Realisten und wissen, dass diese Aufstiegsrunde sportlich für uns eine Herkulesaufgabe darstellt, zumal sich einige Mannschaften extra noch einmal verstärken werden. Aber wir fühlen uns unseren Spielern, Fans, Partnern und Sponsoren verpflichtet, alles dafür zu tun, um am attraktivsten Wettbewerb teilzunehmen, den diese schwierige Saison zu bieten hat“, sagte der Sportliche Leiter Reiner Kegelmann.

Für die HSG Hanau steht bei der Teilnahme an der Aufstiegsrunde vor allem der Lerneffekt im Mittelpunkt. „Wir wollen unsere Grenzen aufgezeigt bekommen und das in allen Bereichen, sportlich wie organisatorisch“, sagt Just. „Wir wollen wissen, wieviel uns noch fehlt, um irgendwann den nächsten Schritt ins Auge zu fassen. Dabei nehmen wir bewusst in Kauf, dass es für uns durchaus auch mal deutlich und schmerzhaft werden könnte. Aber nur so werden wir uns weiterentwickeln“, sagte Just.

Letzte Woche auf Anhieb elf, jetzt 14 Vereine

Sagte Gottfried Kunz, sportlicher Leiter des Drittligisten TV Kirchzell, noch letzte Woche, dass bereits elf Teams für die Aufstiegsrunde gemeldet hatten, sind es nun abschließend – also nach Ende der Meldefrist – 14 Vereine. Dies gab der DHB heute bekannt. Dafür erforderlich waren formale Meldungen an die spielleitende Stelle 3. Liga DHB und das Einreichen eines Lizenzantrages für die 2. Liga bei der HBL GmbH.

Neben der HSG Hanau haben noch der HC Oppenweiler/Backnang, TSB Heilbronn-Horkheim, VfL Pfullingen, TV Willstätt, TuS Vinnhorst, TuS Spenge, VfL Eintracht Hagen, VfL Potsdam, HC Empor Rostock, Eintracht Hildesheim, MTV Braunschweig, TuS Dansenberg und HSG Krefeld-Niederrhein gemeldet.
 
Über Modus und weitere Details wird, so der DHB, in Kürze entschieden.
 
Bleibt gesund, haltet durch, behaltet die Nerven und haltet Abstand.

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Es scheint Bewegung in die laufende Handball-Saison der dritten Ligen zu kommen. 
 
Der Vorstand des Deutschen Handballbundes hat jüngst eine Modus-Änderung für die dritte Liga Frauen und Männer beschlossen. In der aktuellen Saison 2020/21 wird es aufgrund des in Folge der Corona- Pandemie seit November ausgesetzten Spielbetriebs keine Absteiger geben. Die Voraussetzung hierfür traf der Bundesrat. Im Umlaufverfahren beschloss das Gremium, die Mannschaftszahlen für die Saison 2021/22 auf einen noch festzulegenden Wert zu erhöhen. 
Desweiteren sollen unter den interessierten Vereinen Aufsteiger in die zweite Liga der Frauen und Männer ermittelt werden. Die Teilnahme an Aufstiegsrunden und alternativen Wettbewerben ist freiwillig. Vereinen, die darauf verzichten, entsteht kein Nachteil. 
 
Die dritte Liga der Männer kann zwei Aufsteiger in die zweite Liga stellen. An einer Aufstiegsrunde interessierte Vereine müssen sich bis Montag, 01. März, verbindlich bei der Handball-Bundesliga sowie der Spielleitende Stelle melden und zudem ihre Lizenzierungs-Unterlagen bis zum 31. März beim Ligaverband HBL eingereicht haben. Über den Modus einer Aufstiegsrunde wird mit Blick auf die Zahl der hieran teilnehmenden Vereine entschieden. 
 
Gottfried Kunz, sportlicher Leiter des TV Kirchzell, sagte: „Bis zum Mittwochabend haben sich bereits elf Mannschaften gemeldet, die an der Aufstiegsrunde in die zweite Liga teilnehmen wollen.“
Alle Vereine, die keine Aufstiegsambitionen haben, aber am DHB-Pokal 2021/22 bzw. weiterhin an einem Spielbetrieb teilnehmen wollen, daneben auch zweite Mannschaften, können sich zur Teilnahme an einer zusätzlichen Spielrunde bei der Spielleitenden Stelle melden. Die Ausspielung ist ab April vorgesehen. Auch hier hängt das Spielsystem von den Meldezahlen ab. Über die Verteilung der Qualifikationsplätze für den DHB-Pokal 2021/22 aus den jeweiligen Spielrunden wird erst entschieden, wenn alle Meldezahlen bekannt sind. Sofern die Nachfrage besteht, können auch eine oder mehrere Runden ausschließlich für zweite Mannschaften organisiert werden. 
 
Für die Pokalrunde wird der TV Kirchzell melden. Die Mannschaft von Trainer Heiko Karrer darf seit ein paar Tagen wieder trainieren und diese Woche wird das Training in der Kirchzeller Halle von zweimal die Woche auf dreimal die Woche angehoben. Allerdings geht dies nur, so Gottfried Kunz, mit Tests. „Wir müssen uns zweimal, bei Bedarf dreimal die Woche einem Schnelltest unterziehen.“ Und weiter sagt der sportliche Leiter: „Die Pokalrunde ist keine Pflicht, sondern ein Angebot vom DBH.“ 
 
Ab April bis Mai soll die Runde gespielt werden, immer abhängig, wie sich die Corona-Pandemie bis dahin entwickeln wird.  „Ein Modus steht bisher noch nicht fest. Das kann erst festgelegt werden, wenn feststeht, wieviele Teams an der Pokalrunde teilnehmen wollen“, so Kunz weiter. 
 
Aus den Oberligen-Mannschaften der Frauen und Männer sind weiterhin jeweils zwölf Aufsteiger aus den Oberliga-Bereichen in die dritte Liga möglich. Hier können die Mannschaftszahlen in der dritten Liga der Frauen und Männer, Zahl der Staffeln sowie Auf- und Abstiegsregelungen für die kommenden Spielzeiten ab 2021/22 erst zu einem späteren Zeitpunkt durch den Bundesrat festgelegt werden.
 
 
Bleibt gesund, passt auf Euch auf, behaltet die Nerven und haltet Abstand!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Für die einen war das Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie eine Herausforderung und zehrte an den Nerven. Den anderen kamen die Lockdowns gerade recht und das Jahr verlief sehr gut. 

Lest nachfolgend das sehr interessante Interview mit dem sympathischen Vollblut-Handballer Tom Spieß:

Seit er denken kann, spielt Tom Spieß Handball. Der in Lörrach geborene Rückraumspieler begann seine Karriere beim TV Brombach und spielte dort von den Minis bis zur C-Jugend. 2009 wechselte er zum damaligen HBLZ Großwallstadt und wurde im Jahr 2011 mit der B-Jugend deutscher Meister.  Er trug das Trikot der Jugend-Nationalmannschaft, wechselte 2011 per Doppelspielrecht in die Bayernliga zum TSV Lohr. Anschließend ging es 2013 zum Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe und 2016 wieder zurück zum TV Großwallstadt.

Immer an seiner Seite sein Zwillingsbruder Lars. Die beiden sympathischen Junioren-Europameister von 2014 gleichen sich wie ein Ei dem anderen, gingen lange Jahre ihre sportliche Karriere zusammen. Doch im Mai 2020 wurde bekannt, dass sich zum Sommer hin ihre sportlichen Wege trennen würden.

Während Lars weiter beim TV Großwallstadt spielt, hat sich Tom eine neue sportliche aber auch berufliche Herausforderung gesucht. Im Juni 2020 verpflichtete Drittligist TV Kirchzell den  26-jährigen Allrounder, der sowohl im Rückraum als auch am Kreis zu finden ist.

Tom, wie hart ist für Dich der Lockdown in Bezug auf Handball? Schließlich spielst Du ja schon seit Kindesbeinen an ununterbrochen…

“Ich hab ja jetzt schon den zweiten Lockdown mitgemacht. Die letzte Saison wurde abgebrochen, da durften wir gar nicht weiterspielen. Als diese Runde angefangen hat, konnte man sich ja schnell ausrechnen, dass der Spielbetrieb über kurz oder lang zum Erliegen kommen würde. Das kam zwar alles nicht überraschend, trotzdem finde ich es sehr schade. Doch ich muss sagen, dass es in der allgemeinen Situation richtig ist, dass kein Spielbetrieb stattfindet. Es ist ja nur schwer zu vertreten, dass auf der einen Seite Restaurants, Läden, die Kultur und so weiter nicht öffnen dürfen oder brach liegen und wir rennen in der Halle rum.” 

Also fällt Dir der Lockdown gar nicht so schwer?

“Ich habe wirklich gedacht, dass es mir schwerer fallen würde. Natürlich würde ich gerne mal wieder trainieren und spielen, wobei an Spielbetrieb aktuell nicht zu denken ist. Wenn sich die allgemeine Situation wieder beruhigt, kann man hoffentlich wieder mit der Mannschaft trainieren und sich langsam steigern, denn aufgrund der langen Pause wäre die Verletzungsgefahr bei einer direkten Wiederaufnahme des Spielbetriebs meiner Meinung nach zu groß. Generell habe ich die freie Zeit gut genutzt.” 

Zum Beispiel?

“Naja, wir gucken nach Feierabend gerne mal Serien, ich mache viel Sport draußen und hab mich im Langlauf geübt 🙂 Im ersten Lockdown war ich ja noch beim TV Großwallstadt. Da bin ich sehr viel mit dem Mountainbike unterwegs gewesen. Allerdings war damals das Wetter Bombe und ich bin oft gelaufen, hab mich viel im Freien aufgehalten.”

Tom im Trikot des TV Kirchzell …

Jetzt darf ja Dein Bruder Lars, der in der zweiten Bundesliga beim TV Großwallstadt spielt, trainieren und in Kürze geht der Spielbetrieb nach der Winterpause wieder weiter. Du hingegen darfst nicht trainieren und die Saison in der dritten Liga wird wahrscheinlich gar nicht mehr fortgeführt werden. Wie fühlt sich das an?

“Es fühlt sich nicht schlimm an. Lars hat das Glück, dass er weiter trainieren und spielen darf. Er spielt in einer anderen Liga, da gelten andere Regelungen. Ich freue mich für ihn und gönne es ihm und seiner Mannschaft. Aber, ehrlich gesagt, möchte ich grad nicht mit ihnen tauschen. Im Dezember hattest du aufgrund des Corona-Zeitplans gefühlt jeden dritten Tag ein Spiel, dazwischen Training und Beruf oder Uni. Schön, dass sie spielen können, wobei ich es ohne Zuschauer auf Dauer kritisch sehe. Für den einen oder anderen Verein, der mit hohen Zuschauer-Einnahmen kalkuliert hat, könnte es finanziell eng werden. Man wird sehen, wie sich alles entwickelt.”

Apropos Runde. Gibt es Neuigkeiten aus der dritten Liga wie es weitergehen soll oder ob es überhaupt weitergehen wird?

“Wir beim TV Kirchzell haben so ungefähr alle drei Wochen eine Videokonferenz mit der Mannschaft, mit Trainer und dem sportlichen Leiter. Dann bekommen wir ein Update. Sieht man es realistisch, dann wird die Runde wohl nicht zu Ende gespielt werden können. Angedacht ist es, so eine Art Pokalrunde auszutragen. Wohl relativ sicher ist, dass es keine Absteiger geben wird. Es soll wohl eine Aufstiegsrunde zur zweiten Liga geben, an der jeder Verein gegen eine Startgebühr teilnehmen kann. Doch das steht alles noch nicht fest. Ich denke, dass sich der DHB an die Politik anheften und dementsprechend entscheiden wird. 

Trainingsbedingungen unterschiedlich

Wir hatten ja erst jüngst die Diskussion, ob die dritte Liga Profisport ist oder nicht. Fakt ist, dass viele Vereine derzeit keine Hallen von den Kommunen zur Verfügung gestellt bekommen. Deshalb sind die Trainingsbedingungen auch völlig unterschiedlich. Wir in Bayern dürfen nicht trainieren, in anderen Bundesländern wiederum darf trainiert werden. Vielleicht werden auch nur eine Art Trainingsspiele unter Wettkampfbedingungen ausgetragen. Wir müssen abwarten, was passiert.”

Du hast ja im letzten Jahr Dein Studium beendet. Was machst Du beruflich?

“Ich habe BWL und Recht studiert mit Fokus auf den wirtschaftlichen Bereich. Im Juni 2020 habe ich meinen Abschluss als Bachelor of Arts gemacht, habe schon als Praktikant und Werksstudent bei der Firma Alcon in Großostheim gearbeitet und habe seit 01. November einen Vollzeitjob im Bereich Vertrieb und Marketing bei Alcon. Da Ende Oktober Handball eingestellt wurde, hat das perfekt gepasst. Wenn es wieder losgehen sollte mit Handball, dann ist viermal Training plus ein Spiel in der Woche für mich machbar. Mein Arbeitgeber ist sehr flexibel, das ist also kein Problem.” 

Das heißt, Du bist finanziell unabhängig vom TV Kirchzell?

… hier macht er die Langlauf-Loipe unsicher …

“Auf jeden Fall. Ich lebe nicht davon, das würde auch gar nicht funktionieren. Ich hab meinen Job und bin sehr froh darüber. Aber es gibt ja auch in der dritten Liga „Fast-Profis“. Für die ist die Situation wahrscheinlich schwierig.”

Du hast ja jetzt schon ein paar Spiele ohne Deinen Bruder Lars absolviert. War das eine Umstellung für Dich? Da Ihr nicht mehr zusammen spielt, habt Ihr sicher auch nicht mehr so viel Kontakt wie früher, oder?

“Generell konzentriert man sich als Sportler ja aufs Wesentliche. Wenn einer von uns verletzt war, musste der andere ja auch alleine spielen 🙂 Das geht schon alles problemlos. Ich bin noch nie aufs Spielfeld und hab gedacht: oh mein Bruder ist nicht da oder mein Bruder fehlt mir… Nein, so ist das nicht. Privat haben wir immer noch ganz viel Kontakt. Da hat sich nichts verändert. Gut, jetzt in der Coronazeit muss sich jeder von uns einschränken und sich mit den privaten Kontakten zurückhalten. Wir sehen uns nicht mehr täglich, ja. Aber es gibt ja Telefon, Whats App und noch einiges mehr. Aufgrund unseres Berufs – ich arbeite jetzt Vollzeit und Lars derzeit noch als Werksstudent – wäre es in der Häufigkeit eh etwas weniger geworden. Auch, weil wir beide mittlerweile in unterschiedlichen Orten wohnen.”

Wenn Deutschland die Pandemie jemals wieder in den Griff bekommen sollte und es in der dritten Liga weiter geht, wie sehen Deine sportlichen Ambitionen aus?

“Derzeit kann ja keiner von uns voraussehen, was die nächsten Monate passieren wird. Aber gehen wir jetzt einmal davon aus, dass die neue Saison „normal“ verlaufen wird, dann wäre das Minimalziel der Klassenerhalt. Wir hatten zuletzt mit 0:6 Punkten einen suboptimalen Start in diese Saison. Aber wir sind eine junge Truppe und ich gehöre mit meinen 26 Jahren schon zu den „Alten“. Wir haben viel Potential, das wir bisher nicht ausschöpfen konnten. Schwer wog auch der Ausfall von Tim Häufglöckner nach seiner schweren Verletzung. Mein Ziel für die Zukunft wäre schonmal das Mittelfeld und dass wir nicht bis zum letzten Tag um den Klassenerhalt bangen müssen. Aber, wie gesagt, das hängt von vielen Faktoren ab – wir wissen nicht, wieviele und welche Vereine für die neue Saison melden, in welche Staffel kommen wir, ob wir als Mannschaft so zusammen bleiben und noch vieles mehr.”

Könnt Ihr denn derzeit in der vereinseigenen Halle ein wenig trainieren?

“Wir können – wenn überhaupt – nur zu zweit trainieren. Ein Feldspieler und ein Torhüter machen Wurftraining, manchmal gehen wir in den Kraftraum. Aber immer nur mit zwei Leuten. Und einmal die Woche gibt es ein Online-Training mit speziellen Übungen. Darüber sind wir froh, auch wenn es nur digital ist.”

Alles in allem klingst Du so, als wenn das vergangene Jahr für Dich – trotz der Pandemie – gut gelaufen wäre, oder?

… und hier die wunderschöne Braut und der fesche Bräutigam! Herzlichen Glückwunsch Euch beiden!

“Das kann man so sagen. Mir kam der Lockdown entgegen. Ich hatte viel Zeit für meine Bachelor-Arbeit, im Juni habe ich meinen Abschluss gemacht, im Sommer konnte ich mich super auf Handball vorbereiten. Im November kam der Vollzeitjob dazu und Ende Dezember habe ich geheiratet. Ich kann mich nicht über das Jahr 2020 beschweren.”

 

Wir freuen uns sehr für Tom, dass alles so gelaufen ist, wie er es sich vorgenommen hat. Wir gratulieren dem jungen Paar von Herzen und wünschen den beiden alles Gute für die Zukunft und Tom wünschen wir, dass er bald wieder seinem geliebten Handballsport nachgehen kann.

 

Die Bilder hat uns Tom zur Verfügung gestellt. Ganz herzlichen Dank hierfür.

 

Das Interview könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.

 

Bleibt gesund, passt auf Euch auf, behaltet die Nerven und haltet Abstand!

 

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Anfang September kam die Hiobsbotschaft für den Handball-Drittligisten TV Kirchzell. Mitten in der Vorbereitung hat sich Tim Häuf­glöck­ner, Dreh- und An­gel­punkt und Leis­tungs­trä­ger im Team von Trai­ner Hei­ko Kar­rer, die Achil­les­seh­ne ge­ris­sen.  Bei einem Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten der Staffel Süd, TSB Heilbronn-Horkheim ist es ohne Fremdeinwirkung in der zwölften Minute bei einem Angriff passiert.

Mittlerweile sind schon ein paar Wochen seit der schweren Verletzung des 21-Jährigen vorüber und ich habe ihn nach seinem Gesundheitszustand gefragt.

Tim, wie geht es Dir, wie ist der Stand der Dinge?

„Der Heilungsverlauf ist seit meiner Operation am 09. September sehr gut und vor allem positiv. Ich durfte nach kurzer Zeit mit Physiotherapie beginnen, damit die Beweglichkeit erhalten bleibt. Der VACOped-Schuh, den ich tragen musste, wurde stets nach dem Heilungsverlauf eingestellt. Nach circa acht Wochen durfte ich den Schuh ablegen, benötigte aber Krücken, um das Bein zu entlasten. Ich musste erst wieder das richtige Abrollen des Fußes lernen. Seit letzter Woche darf ich nun auch die Gehhilfen beiseite legen und ich darf Gott sei Dank wieder Autofahren. Dadurch bin ich flexibler und kann auch meine Familie etwas entlasten.“

Hast Du noch Schmerzen?

„Nein, das nicht mehr. Der Schmerz war nach der OP da, doch er hat sich zeitnah gelegt. Ab und an merke ich ein Ziehen. Aber das ist normal. Was ich hatte war Muskelkater in der Wade vom normalen Laufen. Da muss sich nach so langer Zeit die Wade erst wieder dran gewöhnen.“

Darfst Du denn schon die ersten leichten Joggingversuche machen oder gibt es einen Zeitpunkt, wo Du sagst, jetzt fang ich an zu trainieren?

„Nein, das wäre definitiv zu früh. Aber ich durfte vor ein paar Tagen das erste Mal auf ein Antigravitations-Laufband (ermöglicht ein normales Gehen oder Laufen unter weitgehender und exakt dosierbarer Entlastung vom Körpergewicht, Anm. d. Red.) und den ersten Lauf absolvieren. Das hat gut geklappt. Einen Zeitpunkt habe ich mir nicht gesetzt, denn bei so einer Verletzung wäre es, glaube ich, falsch, sich selbst Druck zu machen. Man muss dem Körper die Zeit geben, die er braucht.“

Aber für Dich als Vollblut-Sportler ist es doch sicher heftig, sich nicht bewegen zu dürfen…

„Das stimmt. Ich bin generell ein ungeduldiger Mensch. Daher habe ich gleich am Anfang probiert, wenigstens meinen Oberkörper an einem Handergometer zu trainieren, auch um Durchblutung in den Körper zu bekommen. Gepaart mit der Physiotherapie war das sehr gut für mich 🙂 Allerdings darf ich wirklich nichts überstürzen!“

Du spielst Handball seit Du denken kannst – und das beim TV Kirchzell. Gab es denn noch einen anderen Sport, der für Dich infrage gekommen wäre?

„Tatsächlich hat mich mein Papa schon als kleiner Knirps mit in die Halle genommen und ich bin von Anfang an dem Handball verfallen. Er ist mir sozusagen in die Wiege gelegt worden. Aber ich habe mich tatsächlich mal eine zeitlang im Judo probiert. Doch die Freude war nicht allzu groß… Und ganz kurz hatte ich mal das Gefühl, Fußball spielen zu müssen. Ich hatte auch eine Art Probetraining ausgemacht. Dieses ist dann – aus welchen Gründen auch immer – ausgefallen und ich habe keinerlei Bemühungen unternommen, diesen Termin zu wiederholen 🙂”

Könntest Du Dir vorstellen, in einem anderen Verein heimisch zu werden? Angebote gab es ja sicher.

„Ja, ich habe ja bereits in der Jugend für zwei Jahre bei der HSG Bachgau, sowie ein Jahr im Zweitspielrecht für die TVG Junioren Akademie Großwallstadt gespielt. Im Aktiven Bereich gab es tatsächlich das eine oder andere Angebot, das ich auch geprüft habe. Aber beim TVK fühle ich mich zurzeit am besten aufgehoben und es macht mir unglaublich Spaß, in dem Team zu spielen. Wichtig war für mich auch, mir ein berufliches Standbein aufzubauen. Und hier habe ich die beste Möglichkeit dazu.“

Wie sieht dieses aus?

„Ich habe im Oktober 2018 nach dem Abitur ein duales Studium BWL Sportmanagement angefangen, bin zwei Tage in der Woche in Darmstadt an der Internationalen Berufsakademie. Wegen Corona haben wir zur Zeit online Vorlesungen. Und drei Tage bin ich im MTZ in Großwallstadt. Das ist mein Praxispartner, der zum Studium dazu gehört. Ich studiere also 20 Stunden und arbeite 20 Stunden. Das läuft noch ein Jahr und wenn alles klappt, habe ich im Oktober 2021 meinen Bachelor in der Tasche. Das MTZ hat unglaublich super und flexibel auf meine Verletzung reagiert und ich konnte sehr schnell im Home Office arbeiten und habe die bestmögliche Physio-Betreuung.“

Hast Du schon immer auf der Position Linksaußen/Rückraum links gespielt? In Kirchzell – heißt es – wird ja auch schnell mal ein Spieler ‚umfunktioniert‘ wenn es irgendwo brennt…

„Ja das stimmt 🙂,  aber bei mir war es der klassische Weg. Ich habe alle Rückraumpositionen in der Jugend gespielt. Bei den Aktiven erst auf Linksaußen, damit ich mich auf die körperliche Präsenz und die Schnelligkeit im aktiven Bereich einstellen konnte. Im Verlauf der paar Jahre bei den Aktiven fühle ich mich auf Rückraum Mitte am wohlsten. Da kann ich helfen, das Spiel mitzusteuern. Aber es ist gut, wenn man auf allen drei Positionen helfen kann.“

Bis Dezember ruht jetzt erst einmal der Spielbetrieb in der dritten Liga. Bist Du guten Mutes, dass es im Januar weiter geht?

„Ich bin gespannt. Genau kann das wohl keiner sagen. Ich denke, wir werden abwarten müssen, was die Zahlen nach Weihnachten und Silvester sagen. Bisher hat ja der Lockdown light noch nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Ich denke, dass für alle Vereine die Situation, vor einer Geisterkulisse zu spielen, richtig heftig ist. Vor allem im finanziellen Bereich. Man muss eine Lösung finden, aber die richtige zu finden, ist sehr schwierig.“

 

Wir wünschen dem sympathischen Sportler alles Gute und hoffen, dass wir ihn bald wieder auf dem Handball-Parkett sehen können.

Das Bild hat uns Tim zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür!

Den Artikel könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo nachlesen.

 

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

So, jetzt ist es amtlich. Die dritte Handball-Liga und die Jugend-Bundesliga werden aufgrund der Corona-Pandemie ihren Spielbetrieb bis zum Ende des Jahres aussetzen.

Das Präsidium und der Vorstand des Deutschen Handballbundes haben am vergangenen Mittwoch in einer Videokonferenz beschlossen, den Spielbetrieb der dritten Liga und der Jugend-Bundesliga aufgrund der Corona-Pandemie bis Ende des Jahres auszusetzen. Vorangegangen war am Freitag, den 30. Oktober, ein ebenfalls von Präsidium und Vorstand gefasster Beschluss, den Spielbetrieb aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen zunächst bis zum 15. November zu unterbrechen. Eine Wiederaufnahme ist derzeit zum Wochenende 9./10. Januar beabsichtigt, sofern dies die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt.
 
„Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, verantwortungsvoll Möglichkeiten für Handball zu schaffen. Priorität haben dabei Wiederaufnahme und Fortführung des Trainings. Dies gilt insbesondere für die Nachwuchstalente. Unabhängig von der formalen Einordnung als Profi- oder Amateursport kämpfen wir für alle Mannschaften auf politischer Ebene darum, dass sie trainieren können, wenn sie dies tun wollen“, sagte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes. „Wir haben hierfür im ersten Lockdown mit dem Leitfaden ,Return to play‘ die Basis für in den Vereinen in der Zwischenzeit bewährte Hygienekonzepte geschaffen. Diese werden auch in der jetzigen Phase eine elementare Hilfe sein“, so Schober weiter.
 
Der DHB hat in den vergangenen beiden Wochen mit Spielkommission dritte Liga und Jugend-Spielausschuss alle Vereine in die Situationsanalyse eingebunden, mit den zuständigen Gremien unter anderem spieltechnische Szenarien entwickelt und als maßgeblichen rechtlichen Rahmen auch die Corona-Schutzverordnungen der Bundesländer ausgewertet. 
 
Ein Drittel darf nicht trainieren
 
Von insgesamt 131 Mannschaften der 3. Liga (72 Männerteams, 59 Frauenteams) haben derzeit ein Drittel keine Erlaubnis, weiter zu trainieren. Etwa die Hälfte dürfte den Spielbetrieb auch ohne Zuschauer nicht aufnehmen. Insgesamt ergibt sich für die dritte Liga ein heterogenes Bild auch, was die Einordnung als Amateur- oder Profisport betrifft. 
Am vergangenen Dienstagabend tauschte sich der DHB in zwei Videokonferenzen mit den Vereinen der dritten Liga Männer/Frauen aus. „Wir verstehen die Nöte vor Ort. Es ist jetzt unsere gemeinsame Aufgabe, Wege zu finden, wie der Handball in der 3. Liga aktiv bleibt und welche Formen des Spielbetriebs möglich und sinnvoll sind. Im ersten Schritt hat die Sicherung des Trainingsbetriebes Priorität“, erklärte Mark Schober. „Wir müssen mit Blick auf die Gesundheit aller immer verantwortungsvoll handeln, aber auch weiter mutig das Mögliche planen – mit der Bereitschaft, sehr flexibel zu reagieren.“
 
Matthias Kohlstrung, Vereinsvertreter in der Spielkommission der dritten Liga, sagt: „Wir wollen versuchen wieder zu spielen, sofern das möglich ist. Das sind wir unserem Handball schuldig. Allerdings müssen wir auch die bestmögliche Sicherheit für unsere Spieler erreichen.“
Der DHB, die Spielkommission dritte Liga und der Jugend-Spielausschuss werden in den kommenden Wochen weiter beraten, wie die Saison 2020/21 fortgesetzt werden kann.
 
Was sagt Heiko Karrer
 
Heiko Karrer, Trainer beim TV Kirchzell, sagte zu dieser Nachricht: „Jetzt ist eine Entscheidung gefallen und das war wichtig. Voraussichtlich wird unsere Runde erst wieder im Januar weitergehen. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Rückrunde beginnen sollen. Nun wird darüber nachgedacht, in welcher Form die Saison weitergehen kann.“ Derzeit trainieren die Kirchzeller Jungs nicht und der Coach hat ihnen Trainingspläne für Lauf- und Krafttraining gegeben, damit sie sich selbstständig fit halten können. “Angedacht ist demnächst ein gemeinsames Online-Training“, so Karrer. 
 
Gottfried Kunz, der sportliche Leiter der Kirchzeller, meinte: „Für mich ist dies die einzig richtige Entscheidung, bis Ende des Jahres den Spielbetrieb einzustellen. In cirka drei Wochen werden sich erneut die Verantwortlichen aller Vereine der dritten Liga zur nächsten Videokonferenz treffen, um zu besprechen, wie es weiter geht. Derzeit kann man ja wirklich nur auf Sicht fahren.”
 
Wie sieht die HSG Hanau die Entscheidung
 
Für die HSG Hanau bedeutet dies, dass sie mit ihrem Drittliga-Kader und der A-Jugend-Bundesliga-Mannschaft weiterhin trainieren darf, um sich für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs Anfang Januar vorzubereiten. „Wir sind erleichtert, dass jetzt Klarheit bei diesem Thema herrscht und wir unseren Sportlern unter Berücksichtigung der Hygieneregelungen weiterhin ermöglichen können, zu trainieren. Die Einstufung, zum Leistungssport zu zählen, ist eine große Wertschätzung unserer Arbeit. Das gibt uns die Möglichkeit den Handballsport in der öffentlichen Wahrnehmung am Leben zu erhalten und unsere Talente weiter zu fördern, um den erfolgreichen Weg der HSG Hanau fortzusetzen“, sagt Hanaus A-Jugend-Bundesliga-Coach und Geschäftsstellenleiter Hannes Geist. 
 
 
Den Artikel habe ich auch für meine Heimatzeitung Main Echo geschrieben.
 
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!
 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga musste das für heute Abend um 19.30 Uhr angesetzte Spiel zwischen der TSG Haßloch und dem TV Kirchzell abgesagt werden. Grund: ein Corona-Verdachtsfall im Mannschaftsumfeld der TSG. 

Am Freitag bekam der Sportliche Leiter der Kirchzeller, Gottfried Kunz, einen Anruf aus Haßloch. Trainer Thomas Müller erklärte, dass es im Mannschaftsumfeld einen Corona-Verdachtsfall gäbe und bat daher um Absetzung des Spiels und Verlegung.

„Wir haben der Verlegung natürlich zugestimmt“, sagte Gottfried Kunz. Selbst bei nur bisher einem Verdachtsfall beim Gegner ist das Risiko einer Übertragung einfach zu groß. Wann die Partie nachgeholt wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Die Partie der Odenwälder in der Staffel Mitte ist nun von insgesamt sieben Samstags-Spielen die fünfte Begegnung, die nicht stattfinden wird. Verlegt wurden aufgrund Corona noch TuS  Dansenberg  – SV  Zweibrücken, TuS Opladen  –  HSG Hanau, HSG Rodgau Nieder-Roden – VfL Gummersbach II und HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II – Leichlinger TV. 

Die Begegnung am Freitagabend zwischen Bergische Panther und Longericher SC Köln ging 31:33 aus. Die Partien des TV Hochdorf gegen den HSC Bad Neustadt und HG Saarlouis – HSG Krefeld Niederrhein laufen gerade. 

Alle Hanauer Spieler sind negativ getestet

Die HSG Hanau gab zu Corona folgendes bekannt: alle Spieler sind negativ getestet. Nachdem unter der Woche ein Spieler der HSG Hanau positiv auf Covid-19 getestet wurde, organisierte Mannschaftsarzt Dr. med. Ronald Yazdi vorsorglich auch für alle weiteren Spieler einen Corona-Test. Dabei stellte sich heraus, dass es keinen weiteren Covid-19-Fall im Team gibt. Alle Spieler wurden negativ getestet.

Trotzdem ist das Team von Trainer Oliver Lücke nun eine Weile spielfrei. Das Drittliga-Spiel an diesem Wochenende bei der TuS Opladen fällt aus und auch am kommenden Wochenende wird nicht gespielt. Das Derby gegen die HSG Rodgau-Nieder-Roden findet nicht statt, da die Baggerseepiraten den Trainings- und Spielbetrieb für alle Mannschaften bis zum 02. November eingestellt haben. Somit ist der nächste Spieltermin für die HSG am 06. November. Dann geht es zur HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II.

 

Das Bild hat uns die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür – und wir freuen uns und sind erleichtert, dass alle Spieler negativ getestet wurden!

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Am vergangenen Wochenende stand für einige Teams in der zweiten und dritten Handball-Bundesliga der dritte Spieltag an.

Der TV Großwallstadt musste eine bittere Niederlage gegen die DJK Rimpar Wölfe hinnehmen. Vor 500 Zuschauern stand am Ende ein 25:32 (11:16). Die Mannschaft von Trainer Ralf Bader fand keinen Zugriff auf den Gegner und man merkte dem jungen Team teilweise die fehlende Erfahrenheit an. “Es war ernüchternd”, sagte Ralf Bader. “In den drei bisherigen Spielen haben wir einmal zu zaghaft agiert, dann sind wir sehr eingeschworen aufgetreten und nun hat uns die letzte Partie zum Nachdenken angeregt.” 

Zwölf Fehlwürfe und elf technische Fehler seitens des TVG – da war die Sache gelaufen. Die Art und Weise hat dem Coach nicht gefallen, denn sein Team ist nicht ins Laufen gekommen. Auch als der Trainer die Deckung von 6:0 auf 5:1 umstellte, hatte Rimpar eine Lösung parat, hat in sich gelassen agiert und selbstbewusst weiter gespielt. 

Am Mittwoch muss die Bader-Crew in Bietigheim antreten und am Sonntag kommt der HSV Hamburg nach Aschaffenburg.

Das Spiel TV Emsdetten – TuS Ferndorf wurde wegen Coronaverdachts beim TuS verlegt. 

Weiter spielten: EHV Aue – HSV Hamburg 32:35, VfL Lübeck-Schwartau – ThSV Eisenach 32:21, TuS N-Lübbecke – HC Elbflorenz 21:27, HSG Konstanz – Dessau-Rosslauer HV31:26, ASV Hamm – VfL Gummersbach 27:25, TV Hüttenberg – SG BBM Bietigheim 20:22, TuS Fürstenfeldbruck – Wilhelmshavener HV 27:30.

Dritte Liga:

Der TV Kirchzell hatte am Samstag unglaubliches Pech bei der 25:26-Niederlage gegen die Bergischen Panther und die Enttäuschung war groß. Die Partie war weitgehend offen, hatte Höhen und Tiefen und war am Ende an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Unter anderem drei vergebene Siebenmeter in den ersten 14 Minuten sorgten dafür, dass der TVK ins Hintertreffen geriet. Sehr stark agierte TVK-Torhüter Tobias Jörg, hielt, was zu halten war und war auch bei einigen Gegenstößen nicht zu überwinden war. Die Gäste gingen immer wieder mit ein, zwei Toren in Front, die Kirchzeller glichen aus oder kamen dran. Die Führung wollte aber nicht gelingen. Dem starken Tom Spieß gelang kurz vor der Pause der 14:15-Anschlusstreffer.

Nach Wiederbeginn drehten die Hausherren die Begegnung und 20:16 hieß es in der 42. Minute.  Gästetrainer Marcel Mutz zog die Reißleine und ließ Tom Spieß in Manndeckung nehmen. Schnell schmolz der Vorsprung. Es war dem jungen Karrer-Team anzumerken, dass es sich durch die 5:1-Deckung etwas aus der Ruhe hat bringen lassen. Auch im Überzahlspiel während des gesamten Spiels fehlte die Übersicht und die Abgeklärtheit. In der Schlussphase war Spannung angesagt und die körperlich präsenten Gäste gaben alles und beim 25:23 drei Minuten vor dem Ende schien die Entscheidung gefallen. Aber die Männer von Trainer Heiko Karrer warfen noch einmal alles in die Waagschale, glichen aus und die Spannung war kaum zu überbieten. 30 Sekunden vor dem Abpfiff nahmen die Gäste noch einmal die Auszeit und Marcel Mutz gab letzte Anweisungen. Jens-Peter Reinarz war es vorbehalten, in letzter Sekunde seiner Mannschaft den Sieg zu bescheren. „Wir sind alle sehr enttäuscht, dass es nicht gereicht hat. Vor allem für das komplette Team um das Team, das dafür sorgt, dass wir überhaupt in diesen Zeiten spielen können, tut es mir leid. Aber wir haben uns zu viele Fehler erlaubt, suchen zu oft den schweren Pass anstatt den einfachen zu spielen“, sagte TVK-Coach Heiko Karrer. Und noch ein Wermutstropfen kam hinzu. Joshua Osifo musste bereits früh mit einer Gehirnerschütterung ausscheiden und wurde ins Krankenhaus gebracht.

Die Partie Zweibrücken – Haßloch wurde aufgrund eines Coronaverdachts verlegt und auch die Begegnung am 23.10. zwischen Groß-Bieberau und Gelnhausen wurde verlegt. 

Weiter spielten: 

Longerichter SC Köln – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II 27:21, HSC Bad Neustadt – TuS Dansenberg 23:26, TV Gelnhausen – HG Saarlouis 22:30.

 

Oberliga Hessen:

Wie bereits berichtet, wurde der komplette erste Spieltag der Männer abgesagt. Nächste Woche sind bisher nur zwei Spiele angesagt. Sind wir gespannt, wie Sportarten unter einem Hallendach in diesen schwierigen Zeiten weiter gehen. 

 

Bleibt gesund, passt auf Euch auf und haltet Abstand!

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Der zweite Spieltag in der zweiten und dritten Liga gehört auch schon wieder der Vergangenheit an.  Der TV Großwallstadt hat beim TV Emsdetten mächtig aufgetrumpft und dem Gegner nicht den Hauch einer Chance gelassen. Mit 30:24 gewannen die Schützlinge von Ralf Bader und die Freude war groß. „Ich bin sehr glücklich über den Sieg, aber vor allem freue ich mich für meine jungen Spieler, die heute Verantwortung übernommen und ihre Leistung abgerufen haben. Der Teamspirit war heute richtig gut und das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter war wirklich klasse. Wir waren im Kopf flexibel und haben eine extrem starke Teamleistung gezeigt.”

Am Samstag spielte Bietigheim gegen Dormagen 25:26, die DJK Rimpar besiegte den TV Hüttenberg mit 29:22 und der Wilhelmshavener HV verlor gegen Hamm mit 24:27. Auch am Sonntag wurde noch gespielt. Der HSV Hamburg zeigte Aufsteiger Konstanz mit 32:23 deutlich die Grenzen auf und Dessau-Roßlau gewann gegen Lübeck-Schwartau mit 26:24.

Dritte Liga: Niederlage für den TV Kirchzell

In der dritten Liga wurden einige Paarungen aufgrund Corona-Verdachtsfälle abgesagt. Die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II gegen Bergische Panther und Falken HSG Bieberau-Modau gegen VfL Gummersbach II wurden nicht gespielt. 

Der TV Kirchzell verlor beim Aufsteiger SV Zweibrücken mit21:28 und TVK-Trainer Heiko Karrer sagte: „Ich bin sehr enttäuscht und erwarte im nächsten Heimspiel die entsprechende Reaktion meiner Mannschaft. Nach einem Tief kommt ja bekanntlich auch immer ein Hoch.” Auch der sportliche Leiter der Kirchzeller, Gottfried Kunz, war enttäuscht: „Bei einem Aufsteiger das erste Spiel zu machen, ist immer sehr schwierig. Aber hier gibt es keine Ausreden, wie wir uns präsentiert haben.“

Weiter spielten: TV Hochdorf – TV Gelnhausen 22:16, TSG Haßloch – HSC Bad Neustadt 21:15, TuS 04 Dansenberg – HSG Krefeld Niederrhein 34:28, HG Saarlouis – HSG Hanau 31:22, HSG Rodgau Nieder-Roden – Longericher SC Köln 21:28.

„Wir sind auf einen Gegner getroffen, der uns in puncto Einsatzwille und Bissigkeit an diesem Tag überlegen war“, fasste ein sichtlich enttäuschter Jan Redmann, Trainer der HSG Rodgau Nieder-Roden, nach dem Spiel gegen den Longericher SC Köln treffend zusammen. Da seine Jungs wie schon in der Vorwoche zudem reihenweise beste Chancen liegen ließen, gab es am verdienten Erfolg der Gäste aus Longerich nichts zu rütteln.

Auch die HSG Hanau konnte in Saarlouis nicht punkten und Coach Oliver Lücke zollte dem Gegner großen Respekt: „Saarlouis ist eine bärenstarke Mannschaft. Sie werden am Ende unter den Top 3 landen. Standen wir zu defensiv, haben sie aus dem Rückraum geworfen, agierten wir in der Abwehr offensiver, spielten sie sehr gut über den Kreis.”

Wollen wir hoffen, dass nächste Woche gespielt werden kann, wobei zwei Paarungen ja bereits abgesagt sind. Dies sind die Freitagspiele HSG Hanau – Falken HSG Bieberau-Modau und Leichlinger TV – HSG Rodgau Nieder-Roden. Wann diese Partien nachgeholt werden, steht noch nicht fest.

 

Bleibt gesund und passt auf Euch auf!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Für den Handball-Drittligisten TV Kirchzell gab es die Tage eine Hiobsbotschaft. Tim Häufglöckner, Dreh- und Angelpunkt und absoluter Leistungsträger im Team von Trainer Heiko Karrer, hat sich die Achillessehne gerissen und fällt für Monate aus.
 
Der TV Kirchzell ist, wie alle anderen Konkurrenten auch, gerade mitten in der Vorbereitung zur neuen Saison. Am Donnerstagabend gab es daher ein Freundschaftsspiel gegen den Drittligisten der Staffel Süd, TSB Heilbronn-Horkheim. Ohne Fremdeinwirkung ist in der zwölften Minute bei einem Angriff dem 20-Jährigen die Achillessehne gerissen.
TVK-Trainer Heiko Karrer hatte gleich ein ungutes Gefühl und sagt: „So, wie er weggeknickt und da gelegen hat, habe ich gleich geahnt, dass etwas Schlimmes passiert sein muss.“ Bei ihm kamen Erinnerungen auf, denn auch er hatte sich vor Jahren die Achillessehne gerissen und konnte erst nach zehn Monaten wieder spielen.
 
Der Coach war am Freitag mit seinem Schützling bei Dr. Petermann in Großwallstadt, der ihn in der kommenden Woche operieren wird. „Tim fällt uns mindestens sechs, sieben Monate aus. Für ihn tut es mir und uns  allen unendlich leid. Er hat sich so fit gefühlt wie noch nie – und dann passiert sowas schlimmes. Er ist jung und ich hoffe, dass er diesen Rückschlag gut wegsteckt“, sagt Heiko Karrer. Und weiter: „Wir müssen nun gucken, wie wir ohne ihn zurecht kommen. Alles Jammern bringt nichts. Wir haben einen breiten Kader, müssen jetzt enger zusammenrücken. Nun müssen es andere richten.“
 
Tim sagte: “Ich habe gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich habe wie einen Peitschenknall gehört, ehe ich einfach weggeknickt bin.” Typisch für den jungen sympathischen Mann ist, dass sein erster Gedanke der DKMS-Spende gehörte. “Ich wurde ausgewählt und kann jetzt aber nicht spenden, weil ich Thrombose-Spritzen bekomme.” Das ehrt ihn, doch nun muss er erst einmal schauen, dass er seine OP in ein paar Tagen gut übersteht und alles gut verheilt. 
 
Stand heute geht die Saison für die Drittligisten im Oktober los. Da wird er nur Zuschauer sein können.  
Wir wünschen dem sympathischen Vollblut-Sportler auf jeden Fall alles erdenklich Gute und dass er bald wieder auf dem Spielfeld steht.
 
Bleibt gesund und passt auf Euch auf!
 
 
Den Artikel könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main-Echo lesen.
 
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was für eine verrückte Saison.  Hinter dem TV Kirchzell liegt eine lange, aufwändige Runde, die am Ende mit der Meisterschaft in der Handball-Oberliga und dem Aufstieg in die dritte Liga belohnt wurde. Die junge Mannschaft von Trainer Andi Kunz hat allen Unwägbarkeiten getrotzt, hat Verletzungen weg gesteckt und die Hürde Relegation genommen. Denn heuer war die Meisterschaft nicht gleichbedeutend mit dem Aufstieg. Diesmal mussten die Teams, die Meister wurden,  in die Verlängerung. Nachdem der TVK in der ersten Runde der Aufstiegsrelegation nicht zu den sechs Gesamtsiegern gehörte und in ihrer Gruppe dem TV Hochdorf den Vortritt lassen musste, entschieden Kapitän Nico Polixenidis und Co. in der zweiten Runde den Aufstieg für sich und krönten damit jüngst mit dem Sieg in Dinslaken eine strapaziöse Saison.
 
Grund genug, um zusammen mit Trainer Andi Kunz auf die abgelaufene Saison zurück zu blicken. Das Interview könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main-Echo lesen. 
 
Andi, im Oktober vergangenen Jahres hatte der TV Kirchzell nach dem Auswärtsspiel in Melsungen 7:7 Punkte auf dem Konto. Danach startete Dein Team einen Lauf und gab bis zur Winterpause nur noch das Spiel gegen Gensungen/Felsberg verloren. Danach stand im März noch ein Unentschieden gegen Groß-Umstadt. Alle anderen Matches wurden gewonnen.  Eine unglaubliche Quote. Wie erklärst Du Dir das?
 
“Ich hatte ja von Anfang an gesagt, dass unser Startprogramm gefährlich ist. In Dotzheim war eine Aufstiegseuphorie zu spüren und deren Kader war damals stark besetzt.  Auch Kleenheim ist ein sehr gutes Team.  Dann haben wir in Bürgel verloren.  Die hatten übrigens bis zu unserem Zusammentreffen im Oktober auch nur zwei Punkte abgegeben. Im Spiel gegen Bürgel trafen an dem Tag zwei schlechte Teams aufeinander. Doch Bürgel war daheim stark genug, um sich die Punkte zu holen.
Ohne Tim und Max
Beim Spiel in Melsungen mussten wir schon ohne Tim Häufglöckner und Maximilian Gläser auskommen. Das hat uns zu schaffen gemacht und auch die sechs Verlustpunkte, die wir bis dahin schon hatten, haben am Selbstvertrauen genagt. Hinzu kam, dass es so ein typisches, für uns ungewohntes, Sonntagabend-Spiel war, die Schiedsrichter einige Unruhe reinbrachten und wir mit Ach und Krach einen Punkt geholt haben.”
 
 Wie verlief die Heimfahrt?

“Ich war ziemlich sauer damals und habe mit meinem Team Tacheles geredet. Das war aber auch die Phase, in dem ich mein Team aufgefordert habe, sich mit Hilfe von Spieltag-Videos selbst herauszuarbeiten, was falsch gelaufen ist. Ich habe meine Jungs in die Vorbereitung mit eingebunden. Sie mussten schriftlich abhandeln, wie sie sich die Vorbereitung auf den nächsten Gegner vorstellen. So wollte ich ein Comeback in die Saison erzwingen.”

Und hat das so geklappt, wie Du Dir das vorgestellt hast?
 
“Für so ein Comeback-Spiel brauchst du ein Spiel zu Hause.  Doch wir mussten zunächst nach Hüttenberg. Ohne den verletzten Brian Heinrich. Dafür war Tim Häufglöckner wieder mit dabei. Der Sieg tat uns gut, aber das richtige Comeback war zu Hause gegen Groß-Umstadt. Wir haben den Gegner deklassiert und dann waren wir wieder im Rennen mit dabei.  Vieles ist uns zu diesem Zeitpunkt auch reingelaufen. So musste zum Beispiel Babenhausen gegen uns auf Leistungsträger Simon Brandt verzichten. Aber auch wir mussten ohne Max und Brian auskommen. Es gleicht sich immer wieder aus.”
 
Dann kam gegen Gensungen/Felsberg noch eine Niederlage…
 
“Ja, das stimmt. Wobei ich noch Wochen danach gesagt habe, dass wir – trotz der Niederlage – in Gensungen unser bestes Saisonspiel abgeliefert haben. Wir haben mit einem „Trümmerhaufen“ dort verloren und Gensungen musste ein Riesenspiel machen, um uns zu bezwingen. Ich kann mich erinnern, dass ich danach Gottfried Kunz, der an dem Tag nicht dabei sein konnte, angerufen und ihm von unserem unglaublich guten Auftritt erzählt habe. So blöd sich das anhört, diese Niederlage hat uns sehr viel Mut gegeben.”
 
Vor der Winterpause stand dann noch Münster auf dem Spielplan.
 
“Ja, und wir wussten, wenn wir gegen Münster gewinnen, dann ist noch alles drin für uns. Dann können wir vorne mitmischen. So war es dann auch.”
 
War der gute Start ins neue Jahr mitentscheidend für den Ausgang der Saison?
 
“Auf jeden Fall. Wir wollten uns mit den Heimspielen gegen Dotzheim, Kleenheim und dem hässlichen Auswärtsspiel gegen Wiesbaden das „Finale um Platz eins“ gegen Bürgel erarbeiten. Das haben wir geschafft. Gegen Bürgel zu Hause haben wir ein geiles Spiel abgeliefert, obwohl wir danach im direkten Vergleich immer noch schlechter waren. Aber wir waren punktgleich zu diesem Zeitpunkt. Und als Bürgel dann in Dotzheim verlor, waren wir Tabellenführer. Das sind dann die Momente, wo du anfängst, an dich zu glauben. Meine Jungs und ich haben damals viel geredet, wollten „frei aufspielen“, bloß nicht verkrampfen. Aufgrund der Situation war dies nicht einfach. Es spielt sich sehr viel im Kopf ab. Aber wir haben auch ganz viel unserer Disziplin zu verdanken, die wir immer wieder an den Tag legten.”
 
Da hat sich das „viele Reden“ ausgezahlt, oder?
 
“Auf alle Fälle. Als wir die Gejagten waren, hat sich der Knoten gelöst. Wir wollten mit jedem Spiel die Tabellenführung halten, wollten frei aufspielen und uns am Ende das Ding holen. Wir haben uns immer wieder gesagt, dass wir in jedem Spiel unsere Stärken einbringen wollen, uns immer vor Augen gehalten, was wir gut gemacht haben seit den 7:7 Punkten. Und diese Dinge dann Training für Training und Spiel für Spiel wiederholt. Natürlich haben wir auch an den Feinheiten gearbeitet. Aber die Abwehr und der Gegenstoß ist klar unsere Stärke. Wenn wir so in den Flow kommen, können wir auch Spiele zu unseren Gunsten frühzeitig entscheiden. Es war beeindruckend, was meine Mannschaft geleistet hat.”
 
An was machst Du die enorme Heimstärke fest?
 
“Ich habe meinen Jungs immer gesagt, wenn wir Meister werden wollen, dann müssen wir alle Heimspiele gewinnen. Darauf haben wir uns fokussiert. Aber wir wollten das Thema Meisterschaft auch nicht zu hoch hängen. Wir wollten nach jedem Spiel einfach feiern und gute Laune haben, zeigen, dass wir die Liga gewinnen können. Allerdings wusste ich auch nicht genau, wie meine Jungs mit dem Druck, der auf jeden Fall da war, umgehen werden. Ich habe immer wieder gesagt: entweder geht der Kopf nach dem Spiel runter oder wir haben Grund zum Feiern, wir haben es selbst in der Hand. Aber ein bisschen Angst war schon da, dass wir für diese geile Runde am Ende nichts bekommen. Wir hätten zum Schluss auch Zweiter werden können. Das ist auch ein toller Erfolg. Doch das wollten wir nicht. Wir wollten ganz oben stehen. Dafür haben wir gekämpft.”
 
Wer hat den größten Sprung in Deinem Team gemacht?
 
“Wir haben ein sehr junges Team, haben ein System, in dem die Aufgaben klar verteilt sind. Jeder hat seine Rolle und die muss er ausfüllen, muss da sein, wenn er gebraucht wird. Das gilt für den Stammspieler genauso wie für den auf der Bank. Ich möchte keinen herausheben. Für mich hat das Team als solches eine herausragende Entwicklung durchgemacht. Gerade in der Zeit, als wir ohne Max und Brian auskommen mussten, hat sich gezeigt, wie sehr jeder für jeden da ist.  Da mussten zum Beispiel Josip Punda, Jonas Wuth und Tim Häufglöckner Woche für Woche 60 Minuten vorne und hinten durchpowern und sie haben es geschafft. Michael Meyer-Ricks sorgte für Entlastung und so reihte sich ein Spieler an den anderen.
Es wäre vermessen einen herauszuheben
Es wäre vermessen, einen herauszuheben. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht.  Über die Bedeutung von Max als abwehrstarkem Linkshänder müssen wir nicht reden. Aber wir konnten auch ihn trotzdem kompensieren. Brian kann ein Spiel mittlerweile sehr gut lesen, der Weg von Leon David  hat sich abgezeichnet, Lukas Häufglöckner hat sich extrem stabilisiert. Nico Polixenidis kannst du immer überall einsetzen. Unser Torhüter Tobias Jörg spielte eine starke Runde, Niklas Eul war immer da. Marcel Schneider hat sich richtig herangearbeitet. Pascal Horak spielte zwar nur sporadisch, war aber als Typ unglaublich wichtig für das Team. Meine gesamte Mannschaft hat einen tollen Job gemacht. Aber alle haben auch noch Potential nach oben und das werden wir brauchen, wenn wir in der dritten Liga überleben wollen.”
 
In der Relegation kam das Harz. War das Wettbewerbsverzerrung?
 
“Im ersten Spiel gegen Hochdorf war es heftig. Klar, war Thomas Bolling im Tor super. Aber die ganze Runde ohne Harz und dann plötzlich mit Kleber zu spielen,  war extrem. Da passieren Fehler, die sonst nicht passieren. Es war für uns schon ein großer Nachteil und nach so einer Runde frustrierend. Wir mussten im Training Passen und Fangen üben…  Das muss man sich mal vorstellen. Da war natürlich auch bei meinen Spielern Redebedarf. Ganz normale Abläufe kamen plötzlich ins Wanken. Wir haben sogar die Bälle gewechselt, haben nichts unversucht gelassen, um mit Harz zu recht zu kommen.
Alle Finger mit Tape abgeklebt
Die Jungs haben angefangen, alle Finger mit Tape abzukleben. Wir haben in der Zeit cirka 240 Meter Tape benötigt. Es war eine Herausforderung, denn wir hatten bis zum ersten Spiel mit Kleber nur vier Einheiten zur Verfügung. Danach wurde es von Spiel zu Spiel besser. Gegen Hochdorf hätten wir vielleicht ohnehin Probleme gehabt. Aber es wäre enger als sieben Tore ausgegangen. Den Hauptgrund dafür muss man schon nennen dürfen – und das war der Kleber, den wir in unserer Liga nicht benutzen durften.”
 
Wie groß war die Nervosität vor dem Dinslaken-Spiel?
 
“Wir wussten, dass es in diesem Spiel um alles ging, hatten einen kleinen Vorteil gegenüber Dinslaken. Wir konnten uns eine Woche drauf vorbereiten. Dinslaken hat ja donnerstags noch gegen Bad Neustadt gespielt. Wir mussten schon mit der Nervosität kämpfen. Aber wir haben uns wie immer detailliert, akribisch vorbereitet und wir wussten, dass wir Tempo machen mussten. Denn Dinslaken hatte ein, zwei Spieler, die am Limit gingen. Das wollten wir für uns nutzen.
Wir haben uns vor der Abfahrt morgens alle getroffen, haben ein bisschen Fußball-Tennis zum Locker werden gespielt. Wir hatten sehr viel Spaß dabei. Das war mir wichtig. Wir wollten den Tag einfach mit Freude beginnen und auch mit Freude abschließen. Das ist uns gelungen.” 
 
Was hat die Jungs trotz der langen Runde außer dem Ziel Aufstieg noch beflügelt?
 
“Unser tolles Publikum, die Trommler, die immer da waren, die Familien und Freundinnen der Spieler, die Damenmannschaft, die uns teilweise nachgereist ist. Die ganze TVK-Familie war unterwegs und hat zusammen gehalten. Gerade in Dinslaken war es Gänsehaut pur. Ich möchte ein großes Dankeschön an alle loswerden. Was unser Umfeld geleistet hat, war unglaublich. Auch ein ganz dickes Dankeschön an unsere Ärzte Dr. Folger und Dr. Petermann. Gerade zum Schluss der Runde haben wir sie sehr oft gebraucht und sie waren immer da, waren unglaublich engagiert und haben uns enorm geholfen. Diese Wertschätzung von allen war für uns als Mannschaft ganz toll. Das wollten wir unbedingt zurückgeben.”
 
Schauen wir ein bisschen voraus. Wann geht es mit der Vorbereitung auf die neue Runde los?
 
“Wir fangen am 5. Juli an. Bis dahin müssen die Jungs selbstständig trainieren und sich fithalten. Es ist eine knappe Vorbereitung, aber wir hatten ja noch vier Wochen mehr zur „Vorbereitung“… Wichtig ist, wenn es wieder los geht, dass die Jungs Lust auf Handball haben.”
 
Stehen Turniere oder Trainingslager an?
 
“Wir werden uns klassisch vorbereiten. Natürlich wird es ein paar Testspiele geben. Wir werden gemeinsame Aktivitäten haben. Aber wir müssen innerhalb ein paar Wochen auf ein anderes Niveau kommen, werden an der Geschwindigkeit, am Timing und am Entscheidungsverhalten arbeiten. Dann werden wir sehen.”
 
Gibt es Neuzugänge?
 
“Mit Niklas Depp bekommen wir einen wurfgewaltigen Spieler von der HSG Stockstadt/Mainaschaff. Ich bin sehr gespannt, wie er den Sprung aus der Bezirksoberliga in die 3. Liga meistert. Ich freue mich auf die Arbeit mit ihm. Ansonsten halten wir den Kader zusammen. Wenn uns noch einer „zuläuft“, der passt, dann nehme ich gerne noch einen. Aber wir sind nicht zwingend auf der Suche.”
 
Wie sind die Aussichten in der dritten Liga?
 
“Ich bin kein Freund von Spekulationen, Vorhersagen und Hellseherei. Das sollen „Experten“ machen. Ich weiß nur: drei Teams müssen hinter uns bleiben. Das ist die Aufgabe vom ersten Spieltag an.”
 
Wir wünschen dem TVK einen guten Einstand in die neue Liga und viel Erfolg.