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Handball – 2. Liga: Unglaubliche Leistung brachte TV Großwallstadt den Klassenerhalt – Matchwinner Can Adanir – Savvas Savvas zum Abschied mit elf Toren

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

Dieses Saisonfinale werden die Großwallstädter und ihre Anhänger sicher so schnell nicht vergessen. Das Spiel, in dem es um alles oder nichts für den TV Großwallstadt ging, fand nach einer Saison mit Höhen und Tiefen letztlich ein gutes Ende. Mit dem 27:23-Erfolg gegen die SG BBM Bietigheim sicherte sich die Mannschaft von Trainer Maik Handschke die Liga. Matchwinner war Torhüter Can Adanir, der in der Schlussphase sein Tor regelrecht vernagelte und über sich hinaus wuchs. Aber auch Savvas Savvas sorgte mit seinen elf Treffern mit für den Ligaerhalt.

Dass es aber nicht nur ums Punkte,- sondern auch noch ums Torverhältnis ging, war schon eine besondere Konstellation. Sechs Tore war der TVG besser und genau diese Differenz schickte den TuS Ferndorf, der mit 40:37 beim TSV Dormagen gewann, im Fernduell um den Klassenerhalt in Liga drei.

Was nach Spielende und dem Bekanntwerden des Ergebnisses aus Dormagen in der Elsenfelder Untermainhalle los war, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Die Mannschaft verfiel in einen regelrechten Freudentaumel und die ganze Last der letzten Wochen fiel vom Team, von den Verantwortlichen und dem gesamten Umfeld ab.

Anspannung war zum Greifen nah

In der mit 2153 Zuschauern gefüllten Halle war die Anspannung von Beginn an zum Greifen und schon beim Einlaufen des Heimteams standen die Fans auf und bejubelten ihren TVG. Die Stimmung blieb die gesamte Spielzeit unglaublich gut und die Fans verwandelten die Halle in einen Hexenkessel. Mario Stark, der verletzt passen musste, sagte vor dem Spiel: „Ich bin total hippelig und nervös. Ich glaube, würde ich mitspielen, wäre ich jetzt ruhiger…“

Den Hausherren war zunächst der unglaubliche Druck und die Nervosität gegen eine von Beginn an hochmotivierte und aggressiv zu Werke gehende Gästemannschaft anzumerken. Es war sofort klar, dass Bietigheim dem TVG in keinster Art und Weise entgegenkommen würde. So wechselte die Führung, wobei der TVG schon nach zehn Minuten einen Strafwurf und eine klare Chance liegen ließ. Gästetrainer Iker Romero hatte bereits nach 15 Minuten all seine Feldspieler durchgewechselt. Als in der 25. Minute nach langer Verletzungspause erstmals wieder Tom Jansen auflief, gab es viel Applaus. Er bedankte sich auch gleich mit einem schönen Tor zum 12:12 (28.). In der zerfahrenen und umkämpften ersten Hälfte machte in der 26. Minute Jan-Steffen Minerva seinem Kollegen Can Adanir Platz im Tor und mit 13:13 ging es in die Pause. Zu diesem Zeitpunkt stand es in Dormagen ebenfalls 16:16 zur Halbzeit.

Emotionsgeladen ging es weiter

Nach dem Wechsel ging die spannende und emotionsgeladene Partie weiter und Savvas gelang zunächst das 14:13. Er war es auch, der anschließend mit drei Toren in Folge für das 17:15 (37.) sorgte. Aber die SG war heiß wie Frittenfett, ließ sich nicht abschütteln und kämpfte um jeden Zentimeter Boden. Aggressiv in der Abwehr und mit schnellen Beinen stand es ratzfatz 17:17. Die Gastgeber erkämpften sich erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung und in der 43. Minute stand es sogar 21:18. Die SG nahm die Auszeit, ließ nicht locker und es war klar, dass sie den Sieg unbedingt wollte. Anschließend schickte der TVG seine Anhänger durch ein Wechselbad der Gefühle, denn erst wurde ein Strafwurf, dann ein Gegenstoß vergeben und danach noch ein Freier. Dieses Spiel war wirklich nichts für schwache Nerven. Beim 23:21 in der 51. Minute nahm Maik Handschke seine Auszeit. Nun kam die Zeit von Torhüter Adanir. Er vernagelte sein Tor, ließ von der 51. bis zur 59. Minute keinen Treffer mehr zu und avancierte zum Matchwinner. Egal, was die SG probierte, Adanir war zur Stelle. Der Gast probierte es noch einmal mit einer vorgezogenen Deckung, doch es sollte nicht mehr reichen. Das letzte Tor von Nikola Vlahovic, der nächste Runde das TVG-Trikot trägt, war nur noch Makulatur.

Alle Blicke gehen nach Dormagen

Gespannt wurden die letzten Sekunden von Dormagen – Ferndorf auf der Leinwand verfolgt. Als auch hier der Schlusspfiff fiel und klar war, dass der TVG nach Toren nicht mehr einzuholen war, brachen alle Dämme. Es gab nur glückliche Gesichter, aber es wurde bei der Verabschiedung der fünf Spieler Jansen, Savvas, Busch, Weit und Adanir noch einmal emotional.

TVG-Kapitän Florian Eisenträger sagte: „Wir haben damit gerechnet, dass Bietigheim uns alles abverlangen wird. Es war nicht einfach heute und wir wollten auch gar keinen Zwischenstand aus Dormagen erfahren, sondern uns nur auf uns konzentrieren. Jetzt bin ich einfach nur glücklich.“ Auch Maik Handschke, der seit Amtsbeginn nun 14:14 Punkte geholt und damit den TVG in der Liga gehalten hat, erwartete einen heißen Kampf: „Nach der Vorstellung der SG vergangene Woche war klar, dass die sich heute hier anders präsentieren. Ich habe erwartet, dass sie bis zum Schluss beißen werden. Jetzt bin ich einfach nur froh, dass wir die Liga gehalten haben.“ Auch Torhüter Can Adanir freute sich, dass er seinen TVG zum Abschied noch einmal so unterstützen konnte.

Jetzt geht es erst einmal in den wohlverdienten Urlaub, ehe am 18. Juli die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.

 

Das Bild, das Can Adanir zeigt, hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.