Handball – 3. Liga: HSG Hanau empfängt Haßloch und Gelnhausen muss nach Ferndorf
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In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West, empfängt Spitzenreiter HSG Hanau die TSG Haßloch und Gelnhausen fährt zum TuS Ferndorf. Die HSG Rodgau muss nach Pohlheim und der TV Kirchzell ist spielfrei.
Weiter spielen: VTV Mundenheim – DJK Waldbüttelbrunn, HG Saarlouis – mHSG Friesenheim-Hochdorf II, HSG Pohlheim – HSG Rodgau Nieder-Roden, VfL Gummersbach II – TuS Dansenberg.
Eine Woche nach dem Erfolg gegen den TV Kirchzell vor eigener Kulisse, steht für die HSG Hanau direkt das nächste Heimspiel an. Am Samstagabend gastiert die TSG Haßloch in der Main-Kinzig-Halle. Bergold, Ritter & Co. erwarten die Rheinland-Pfälzer als Tabellenführer der Staffel Süd-West. Mit zuletzt zehn Siegen in Serie schwimmt das Team von HSG-Trainer Hannes Geist weiterhin auf einer Erfolgswelle. Auch das Hinspiel in Haßloch ging mit 38:24 deutlich an die Grimmstädter.
„Das wird am Samstagabend wieder eine herausfordernde Aufgabe für uns. Vom Ergebnis im November dürfen wir uns nicht blenden lassen“, erklärt Geist mit Blick auf den Gegner. Auch an diesem 21. Spieltag wolle man wieder 60 Minuten lang „Powerhandball spielen und alles auf der Platte lassen.“ Eine frühzeitige Qualifikation zur weiterführenden Pokalrunde sei dabei ein zusätzlicher Ansporn für seine Mannschaft.
Die in der Tabelle auf dem fünften Rang verordnete TSG Haßloch (23:17 Punkte) dürfte es der HSG-Sieben dabei aber keineswegs einfach machen. Die „Bären“ und ihr Trainer Andreas Reckenthäler sinnen nach der deutlichen Pleite im Hinspiel auf Revanche. Die letzten Ergebnisse dürften die Pfälzer aber wenig hoffnungsvoll stimmen. In den vier Partien nach der Weihnachtspause gelang dem Team kein einziger Punkt. „Die TSG hat eigentlich eine wirklich gute Mannschaft und hat bis zum Jahreswechsel meiner Meinung nach auch eine gute Saison gespielt“, so Geist. „Momentan haben sie allerdings viele Verletzungssorgen, welche sie etwas dabei hemmen, die richtigen Ergebnisse zu erzielen. Man darf sie aber auf keinen Fall unterschätzen.“
Bester Werfer auf Seiten der Gäste ist Lars Hannes mit 96 Treffern, der in dieser Saison vor allem auf der Mittelposition eingesetzt wird. Dabei harmoniert er besonders gut mit dem robusten Kreisläufer Lino Messerschmidt und dem Rechtshalben Jan Triebskorn, die zusammen eine gefährliche Achse in der Offensive bilden. „Das sind alles körperlich starke Individualisten, die uns auch aus der Distanz unter Druck setzen können“, meint Geist, der weiß, dass auf sein Team wieder einmal Schwerstarbeit zukommt. „Es wird entscheidend sein, dass wir auch hier eine gute Abwehr stellen und daraus aktive Ballgewinne generieren.“
Wie man gegen die TSG Haßloch Erfolg hat, dass bewiesen Adanir, Rivic & Co. bereits im Hinspiel. Damals zogen die Grimmstädter der TSG mit einer sehr disziplinierten Leistung den Zahn und trieben den Zwischenstand durch schnelles Konterspiel immer weiter nach oben. Bemerkenswert war damals auch, dass die Partie das erste Pflichtspiel nach der unglücklichen Niederlage im Gipfeltreffen mit dem TuS Ferndorf gewesen war. Hanau zeigte Charakter, siegte hoch, blieb seitdem ungeschlagen und grüßt nun von der Tabellenspitze.
Kann Gelnhausen dem Topteam ein Bein stellen?
Der Zug im Kampf um die Qualifikation zur Aufstiegsrunde war nach der Derby-Niederlage gegen die HSG Hanau für den TV Gelnhausen eigentlich schon abgefahren. Doch die überraschende Auswärtsniederlage des TuS Ferndorf bei der HSG Rodgau-Nieder-Roden in der Vorwoche und der gleichzeitige Heimsieg gegen die TSG Haßloch haben dafür gesorgt, dass sich für den TVG plötzlich doch noch eine Mini-Chance aufgetan hat, um den ganz großen Wurf zu landen. Dazu bedarf es allerdings am Samstag einer weiteren Sensation. Denn dann sind die Barbarossastädter zu Gast in Ferndorf.
Mit einem Sieg würde der Tabellendritte TV Gelnhausen bis auf drei Punkte an den Zweitliga-Absteiger heranrücken., der aktuell auf dem zweiten Platz rangiert. Da Ferndorf auch noch beim Ligaprimus HSG Hanau antreten muss, könnte der Vorsprung weiter schmelzen. Doch das ist am Ende noch Zukunftsmusik. „Eine Niederlage ist erwartbar“, bleibt Matthias Geiger daher realistisch. Aber der TVG-Coach sagt auch: „Ferndorf ist nicht unschlagbar.“
Wie dem auch sei. Der TV Gelnhausen reist zu dem leichtesten Spiel der Saison nach Ferndorf. Niemand erwartet einen Sieg. Bereits in der Hinrunde konnte man bei der 24:29-Niederlage sehen, dass zwischen den jungen Himmelstürmern des TVG und der potentiellen Zweitliga-Mannschaft noch ein Unterschied klafft. „Ferndorf ist vermutlich die kompletteste Mannschaft der Süd-West-Staffel. Sie lassen den Ball sehr gut laufen und alle Spieler sind individuell super ausgebildet“, sagt Geiger.
Für den TV Gelnhausen wird es daher darauf ankommen, in der Abwehr so stabil wie möglich zu stehen. „Wir müssen es dem Gegner so schwer wie möglich machen, Tore zu erzielen. Ansonsten haben wir keine Chance“, sagt Geiger. Ziel wird es sein, das Spiel so lange wie möglich einigermaßen offen zu halten, um dann zuzuschlagen, sollte sich eine kleine Möglichkeit ergeben.
Baggerseepiraten spielen in Pohlheim
Die Rodgauer müssen eine Woche nach dem Überraschungscoup gegen den Staffelfavoriten Ferndorf eine echten Charaktertest bestehen. Mit der HSG Pohlheim wartet der aktuell Tabellenvorletzte auf die Baggerseepiraten. Doch die Mittelhessen haben sich noch lange nicht abgeschrieben. Dazu besteht auch gar kein Grund, denn mit lediglich sechs Punkten Rückstand auf Platz elf ist zumindest eine Relegation für die Pohlheimer noch im Bereich des Möglichen. In den letzten drei Partien sammelten die Spieler von Trainer Andreas Lex auch fleissig Punkte, liessen dabei vor allem beim verdienten 31:31 in Dansenberg aufhorchen. Im Lager der Rodgauer dürfte man also bestens gewarnt sein und wird den Gegner keinesfalls unterschätzen. Das sieht auch Trainer Jan Redmann ähnlich: „Wir haben jetzt erstmals seit langer Zeit wieder die Situation, dass wir als tabellarischer Favorit in eine Partie gehen. Dem wollen wir natürlich gerecht werden, wissen aber auch um die Schwere der Aufgabe.“
Die nicht gerade neue Erkenntnis der laufenden Saison lautet, dass man sich jeden Punkt hart erkämpfen muss, daher wird es für die Baggerseepiraten darauf ankommen, die gute Form der Vorwoche zu konservieren. Mit einer begeisternden Leistung und unbändigem Siegeswillen zwang man den haushohen Favoriten Ferndorf in die Knie. Dass einem jetzt selbst ein Favoritensturz passiert, wollen Rhein & Co. um jeden Preis verhindern. „Wenn wir mit der gleichen Konzentration an die Sache rangehen, haben wir eine gute Chance, aus Pohlheim etwas Zählbares mitzunehmen. Aber wenn wir das im Vorbeigehen erledigen wollen, erleiden wir Schiffbruch“, appelliert der Kapitän an den Einsatzwillen seiner Vorderleute.