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Handball – 3. Liga: Hanau und Gelnhausen in Spiellaune – TV Kirchzell steht mit leeren Händen da

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Erneut konnte der TV Kirchzell in der dritten Handball-Liga am vergangenen Wochenende nicht punkten. Allerdings spielte er trotz allem gut gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden auf.

Der TV Gelnhausen gewann gegen Mundenheim und Hanau in Pohlheim.

 

Es war die dritte Niederlage in Folge für den TV Kirchzell. Trotzdem war TVK-Trainer Andi Kunz im Spiel eins nach der Verletzung des Leistungsträgers Tim Häufglöckner beim 20:25 nicht unzufrieden: „Wir haben nur 25 Tore bei einer spielstarken Mannschaft kassiert, ein paar zu viel, meiner Meinung nach. Die Abwehr plus Torhüter waren gut. Der Angriff war nicht so gefährlich, doch das ist erklärbar. Das braucht noch ein bisschen ohne Tim. Es war ein ganz anderer Rhythmus, in dem vieles gut, manches nicht so gut war. Das heißt nicht, dass ich zufrieden bin. Aber ich habe viel Positives gesehen. Darauf lässt sich die nächsten Wochen ohne Tim aufbauen.“

Schock für die Gäste

Los ging das Derby gleich mit einem Schock für die Gäste. Bereits nach 38 Sekunden musste der zuverlässige Torhüter Tobias Jörg mit einer Roten Karte vom Parkett. Er touchierte einen Gegenspieler leicht beim Abfangen eines langen Passes. Für ihn kam Joshua Löffelmann und dieser machte seine Sache sehr gut. Der erste Treffer im Spiel fiel nach dreieinhalb Minuten durch Antonio Schnellbacher. Danach blieb die Partie bis zum 4.4 (12.) ausgeglichen. Leichte Ausreißversuche des Favoriten gab es beim 6:4, 7:5 und 10:7 (26.). Beim 11:7 waren es schon vier Tore Differenz. Aber der TVK kam zurück, verkürzte durch Polixenidis und Spieß zum 9:11-Pausenstand. Dieser dirigierte seine Nebenspieler sehr gut und mit diesem Rückstand ließ es sich leben.

HSG erwischt den besseren Start

Nach dem Wechsel erwischten die Hausherren den besseren Start und ehe sich die Gäste versahen, lagen sie mit 10:16 im Rückstand (36.). Beide Teams erlaubten sich in der Folge viele einfache Fehler, fanden im Angriff nicht die richtigen Lösungen. Trotzdem erhöhte die HSG bis zur 43. Minute auf 20:13, auch dank ihres starken Torhüters Marco Rhein und dem achtfachen Torschützen Henning Schopper. Die Kirchzeller gaben sich nicht geschlagen, verkürzten schnell auf 18:21 (48.). Es schien noch einmal eng zu werden. Doch die HSG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und brachte die nächsten zwei Zähler auf die Habenseite. „Wir müssen das so akzeptieren. Es hat heute nicht gereicht. Doch das ist keinesfalls ein Vorwurf. Die HSG hat viel Qualität. Wir müssen im nächsten Spiel einiges besser machen und dran bleiben“, so Trainer Kunz.

 

Hanau dreht Auswärtsspiel in Pohlheim

Pure Freude bei der HSG Hanau nach dem Sieg

Mit einer starken zweiten Halbzeit hat die HSG Hanau am Samstagabend doch noch zwei wichtige Punkte aus Pohlheim mitgenommen. Beim Auswärtsspiel in Mittelhessen war das Team von Trainer Hannes Geist in der ersten Hälfte mental nicht voll auf der Platte und lag zunächst klar zurück. Am Ende sorgten ein leidenschaftlicher Kampf und die Tore von David Rivic und Dennis Gerst für eine eindeutige zweite Halbzeit und den 25:21-Erfolg.

„Es ist sehr schwierig für mich, heute dieses Spiel zu beschreiben. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit alles falsch gemacht haben, was wir diese Woche im Training besprochen hatten“, sagte Geist nach Abpfiff der Partie. „Pohlheim hat hingegen genau das umgesetzt, was sie angekündigt haben, nämlich uns lange zu ärgern. Das ist ihnen gelungen.“

Die Grimmstädter fanden zunächst nur schwer in die Partie und leisteten sich gleich zu Beginn mehrere Ballverluste. Hanau tat sich auch sehr schwer mit der resoluten 3:2:1-Deckung der Gastgeber.

Es blieb in den ersten 30 Minuten ein enges Match auf Augenhöhe, in dem beide Teams ihre Angriffe lange vortrugen. Hanau ließ allerdings beim 6:4 erstmals sein schnelles Konterspiel aufblitzen, als Jan-Eric Ritter mit einem weiten Pass den durchgestarteten Cedric Schiefer bediente und dieser den Ball an Jannik Schlegel im Tor vorbeilegte. In der Folge blieb Pohlheim aber weiter die tonangebende Mannschaft, auch da die Grimmstädter nur wenig Druck auf das Angriffsspiel der Gastgeber bekamen. Während Pohlheim vielleicht eine seiner besten ersten Halbzeiten in dieser Saison spielte, erreichte im Team der HSG zunächst kaum ein Akteur seine Normalform.

Hanau zeigte Moral

Die Mittelhessen kamen mit viel Schwung aus der Kabine und erzielten direkt das 15:8 (31.). Doch Hanaus Trainer Geist schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. „Nach dem 8:15 weiß ich nicht welcher Groschen gefallen ist, aber es muss ein gewaltiger gewesen sein, denn wir waren danach deutlich flexibler, agiler in der Deckung und haben die Schüsse bekommen, die wir wollten“, konstatiere er.

Gestützt auf einige guten Paraden von Can Adanir rannte Hanau nun an und setzte die nach einer intensiven ersten Halbzeit ausgelaugte Pohlheimer Abwehr unter Druck. In der Zweikampf-intensiven, aber dennoch fair geführten Partie, schien das Momentum nun deutlich in die südhessische Richtung zu kippen. Pohlheim zeigte Nerven und Hanau erzielte die 20:18-Führung. Dennis Gerst ließ mit seinem 23:20 (52.) die Grimmstädter auf die Siegerstraße einbiegen, ehe Ritter und Strohl mit ihren beiden Treffern zum 24:21 und 25:21 alles klar machten. „Hintenraus hatten wir scheinbar mehr Puste, haben unsere freien Dinger reingemacht – den einen oder anderen aber auch liegen lassen – und so das Spiel für uns entschieden“, sagte Geist.

 

Furioser Auftritt gegen Mundenheim 

Ein bestens aufgelegter Julian Lahme im Tor und eine ebenso kämpferisch wie spielerisch beeindruckende Mannschaftsleistung des TV Gelnhausen brachte diesen zurück in die Erfolgsspur und am Ende stand ein 31:22 gegen Mundenheim. „Das war ein wichtiger Sieg und wir sind froh, dass wir gewonnen haben. In der Vorbereitung auf das Spiel hatten wir den Schwerpunkt auf eine aggressive Abwehrarbeit gelegt. Das haben die Jungs heute sehr gut umgesetzt. Insgesamt haben wir eine konstante Leistung abgerufen und uns für eine starke Trainingswoche belohnt“, sagte TVG-Coach Matthias Geiger.

Der TV Gelnhausen trumpfte groß auf

TVG-Keeper Lahme setzte in der Anfangsphase die ersten Ausrufezeichen, als er gleich eine Handvoll Glanzparaden inklusive gehaltenem Siebenmeter zeigte. So nahm er den Gästen, die sich viel vorgenommen hatten und mutig in die Partie gestartet waren, frühzeitig den Wind aus den Segeln. Über 13:10 (25.) ging es mit 17:11 in die Pause.

Gleiches Bild in Abschnitt zwei

Gleiches Bild auch im zweiten Abschnitt. Mundenheim wehrte sich nach Kräften. Es war beeindruckend, wie sich die junge Gelnhäuser Mannschaft gegen die physisch stärkeren Gäste behaupten konnte und sich auch von kleineren Nickligkeiten nicht aus der Ruhe bringen ließ. Über 20:14 und 24:14 steuerte das Geiger-Team letztlich einem verdienten Sieg entgegen, der bei besserer Chancenverwertung noch deutlich höher hätte ausfallen können. “Wir haben auch im Angriff überzeugt, indem wir geduldig unser Positionsspiel aufgezogen haben und uns dabei viele Chancen herausspielen konnten. Leider haben wir einige freie Bälle liegenlassen“, sagte Geiger.

 

Die Bilder haben uns Nieder-Roden, Hanau und Gelnhausen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür.

 

Den Artikel über Kirchzell könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.