Am Dienstag morgen geht es los. Die Bahn bringt in aller Herrgottsfrüh die C- und B-Jugend des Hermann Staudinger-Gymnasiums, hoffentlich ohne Verspätung, nach Berlin zum Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“.

Die verantwortlichen Trainer, Roland Weber und Henrik Barz vom HSG Erlenbach sowie Felix Rother und Christian Plesser von der TVG Junioren Akademie, fahren mit einem guten Gefühl. Immerhin holten die Jungs im vergangenen Jahr den zweiten Platz. Erst im Endspiel mussten sie sich den Hauptstädtern mit 13:9 geschlagen geben.

Die C-Jugend trifft in der Vorrunde auf das  Sportgymnasium Neubrandenburg Mecklenburg-Vorpommern, auf das Altes Gymnasium Flensburg Schleswig-Holstein und auf das Ernst-Abbe-Gymnasium Jena Thüringen.

Die B-Jugend muss sich in der Vorrunde mit dem Sportgymnasium Magdeburg Sachsen-Anhalt, der Humboldtschule Hannover Niedersachsen und dem Sportgymnasium Schwerin Mecklenburg-Vorpommern auseinandersetzen.

Damit die Kids nicht nur den „Handball“ zu sehen bekommen, gibt es am Mittwoch (24.04.) ein besonderes Highlight. Sie besuchen, zusammen mit den Lehrern und Verantwortlichen, das Basketball-Bundesligaspiel zwischen Alba Berlin und TBB Trier in der 02 World. Einen Tag später sind die Verantwortlichen vom Berliner Handballbund eingeladen.

„Es wird einiges geboten und das Bundesfinale ist eine tolle Veranstaltung“, freut sich Christian Plesser von der Junioren-Akademie. „Zusammen mit unserer Partnerschule, dem HSG Erlenbach, nehmen wir bereits zum fünften Mal hintereinander an der Veranstaltung teil. Dieses Jahr sogar mit der C- und der B-Jugend. Das zeigt aber auch, wie gut die Kooperation zwischen der Schule und den TVG-Junioren funktioniert“, erzählt Plesser weiter.

Die B-Jugend spielt in folgender Aufstellung:

Ben Fuhrmann, Patrick Gempp, Pascal Schumann, Leon Schneider, Jannik Schneider, Felix Spross, Luca Hein (alle TVG Junioren Akademie), Maximilian Bergold, Maximilian Kehlenbach (JSG Wallstadt), Niklas Hansen, Tim Kroth (TuSpo Obernburg).

Die Aufstellung der C-Jugend:

Jan König, Sascha Hein, Tobias Raab (TVG Junioren Akademie), Lukas Hansen, Lukas Bischhof, Leander Specht, Martin Bieger, Julian Klimmer, Sebastian Peters (TuSpo Obernburg), Tom Hofmann (JSG Wallstadt).

Handball-Bundesliga, Männer: HSG Wetzlar – FA Göppingen 30:27 (12:14). –

Das einzige Bundesliga-Spiel am „Pokal-lastischen“ Wochenende stieg in Wetzlar. Hier trafen am Freitagabend zwei kampfstarke Mannschaften vor 4412 Zuschauern aufeinander. Die Partie war alles andere als ein handballerischer Leckerbissen. Der Kampf stand im Vordergrund und beide Teams erlaubten sich viele technische Fehler. Nach 60 verbissen geführten Minuten stand ein alles in allem verdienter Sieg der Mittelhessen, die sich mit nun 29:27 Punkten auf Platz acht verbesserten.

Mich persönlich hat sehr gefreut, dass Philipp Müller nach seiner OP schon wieder auf dem Spielfeld zu sehen war. Er fieberte bereits ein paar Tage vor der Begegnung seinem Einsatz entgegen – eine Kampfmaschine halt …

Was mich zum Schmunzeln brachte, war der Fan hinter mir. Er gab super Kommentare ab, wusste wirklich auf jede Aktion etwas zu sagen. „Den werf ich noch mit 72 rein. Das ist doch Stürmerfoul. Mensch, mach hinne und halt mal einen Ball.“ So ging es die ganze Zeit. Doch genau solche Leute braucht die Sportart, denn sie stehen hinter ihrem Team.

Immer wieder fasziniert bin ich davon, was die Wetzlarer Verantwortlichen vorher und nachher rund ums Spielfeld auf die Beine stellen. Sie haben es wirklich geschafft, aus jedem Match ein Event zu machen. Vor Spielbeginn ist die Vorfreude schon immer greifbar und vor der Halle stehen die Fans in Scharen unter Partyschirmen und stimmen sich auf die Partie ein. Im Foyer der Halle sind Tische und Stühle aufgebaut und hier geht danach der Punk ab. Lange nach Spielschluss wird hier diskutiert, erklärt, gelacht und gescherzt. Auch der VIP-Raum platzt aus allen Nähten und keiner der Zuschauer macht Anstalten, nach Hause zu gehen. So muss es sein. Chapeau HSG!

 Auf den Spuren des verlorenen Henkelpotts
oder
das Wunder von Dortmund

Was für ein Fußballabend! Ich kann es kaum in Worte fassen. Als ich zwei Stunden vor Spielbeginn auf den Parkplatz im Signal Iduna Park fuhr, war ich beileibe nicht die Einzige. Ich war total überrascht, wie viele Fans sich schon versammelt hatten, um ihren BVB im Spiel gegen den FC Malaga zu unterstützen. Der Weg zum Stadion ähnelte einem schwarz-gelben Meer. Die Vorfreude war bereits jetzt zu erkennen.
Was die 65829 Zuschauer dann in der Arena ablieferten, war aller Ehren wert. Die Stimmung war von Anfang an am Überschwappen und als dann die Choreographie auf der Südtribüne losging, war Gänsehaut pur angesagt. Nicht nur bei mir. Und selbst den alt eingefleischten BVB-Zuschauern blieb der Mund offen stehen.
Es hat einfach alles gepasst. Bis auf das Ergebnis. Der BVB hat, meiner Meinung nach, nicht gut gespielt. Zu viele technische Fehler, zu wenig Spritzigkeit. Malaga hingegen machte aus seinen Möglichkeiten das Optimale. Das 1:2 war die Quintessenz. In meiner Reihe standen die Leute auf und wollten enttäuscht nach Hause gehen – als plötzlich das Unfassbare geschah. Als Marco Reus das 2:2 erzielte, waren exakt 90 Minuten und 45 Sekunden gespielt. Die Fans hatten sich noch gar nicht vom Ausgleich beruhigt, da schoss Felipe Santana das nie und nimmer für möglich gehaltene 3:2. Nun waren 90 Minuten und 54 Sekunden gespielt. Es gab kein Halten mehr. Weder auf dem Rasen, noch auf den Rängen. Nicht nur Spieler und Verantwortliche lagen sich in den Armen. Auch auf den Rängen herzten und drückten sich wildfremde Menschen, feierten ihre Helden euphorisch!

69 Sekunden, die eine ganze Region zum Ausflippen brachten! 69 Sekunden, die Trainer Klopp und seine Jungs zu den glücklichsten Menschen werden ließ! 69 Sekunden, die den Fußball-Fans den Himmel auf Erden bescherten!
Auf der anderen Seite schlichen die Gäste aus Malaga wie ein Häufchen Elend vom Feld. Sie konnten einem schon fast wieder leid tun. Aber so ist der Sport.
Ich für meinen Teil freute mich unendlich, dass ich bei so einem Highlight dabei sein durfte. Mein besonderer Dank geht deshalb an unseren Freund Patrick, der mir dies ermöglicht hat.
Auf jeden Fall bin ich beim nächsten Mal wieder dabei und vielleicht wiederholt sich das Wunder! Wer weiß …

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Die Nachricht war ein Riesenschock für die TVG-Junioren-Akademie. Kein Wunder, denn einer der Macher des Leistungszentrums, Christian Plesser, wird nach Saisonende die Akademie Richtung Ostwestfalen verlassen.

Sechs Jahre lang war er neben Manfred Hofmann das Herzstück der TVG-Junioren-Akademie. Nach dieser Saison ist Schluss. Christian Plesser nimmt ein Angebot des TBV Lemgo an und wird ab Sommer in Ostwestfalen tätig sein. Als Jugendkoordinator wird er die A-Jugend Bundesliga trainieren und, zusammen mit dem Kapitän des Erstligisten Florian Kehrmann, für die zweite Mannschaft (3. Liga, Staffel Nord) verantwortlich sein.

„Ich habe im Leistungszentrum alles, aber auch wirklich alles mitgemacht“, sagt Plesser. „Manfred und ich haben aus Ruinen einen deutschen  Meister gezaubert, eine Insolvenz – ohne Hilfe des TVG – abgewandt und das Schiff wieder auf Kurs gebracht. Mich kann nichts mehr schocken“, grinst der 34-Jährige. Sein Abgang wird eine Riesenlücke reißen, denn er war das sprichwörtliche „Mädchen für alles“. Ein richtiger Tausendsassa, der überall zu finden war: in der Trainingshalle, in den WG‘s der Jungs, in den Schulen, auf der Geschäftsstelle, bei den Sponsoren und und und…

Wenn er an die letzten Jahre zurückdenkt, überkommt Plesser trotz aller Vorfreude auf seinen neuen Job ein wehmütiges Gefühl: „Der Abschied tut mir sehr weh. Aber in Lemgo tut sich für mich eine Riesenchance auf. Die muss ich einfach ergreifen“, erzählt er. Dem Allrounder lagen noch andere Angebote vor. Das von Lemgo war wohl das verlockendste, sprich das lukrativste.

Unter seiner und Hofmanns Fittiche wurden viele Erfolge erzielt, wie 2011 die deutsche B-Jugend-Meisterschaft. 2012 stand die A-Jugend im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Im gleichen Jahr wurde die B-Jugend dritter deutscher Meister. Und auch heuer ist die B-Jugend wieder sehr erfolgreich unterwegs und holte sich jüngst den bayerischen Meistertitel. Auch viele Nachwuchsspieler, wie Bardina, die Spieß-Brüder, Purucker, Plaue oder Kohlbacher, um nur einige zu nennen,  wurden von ihm zu dem gemacht, was sie heute sind.

„Für uns ist Christians Abschied eine Überraschung und natürlich auch ein riesiger Verlust. Er ist in all den Jahren die gute Seele der Akademie gewesen. Nun müssen wir sehen, wie wir diese Lücke schließen“,  zeigte sich der Vorstand der Junioren-Akademie, Manfred Hofmann, geschockt. Er muss dies erst einmal verdauen und dann schauen, wie es weitergehen soll. Trotzdem versteht er Plesser und sagt: „Das Paket, das ihm Lemgo vorgelegt hat, ist so gut geschnürt und nicht abzulehnen. Da musste er die Chance annehmen.“ Die Akademie konnte da wohl finanziell nicht mithalten.

Plesser selbst stieß 2005 zum TV Großwallstadt und war dort ein Jahr lang auf der Geschäftsstelle tätig. Ein Jahr später ging er zu einem großen Sportartikelhersteller und war für Fußball Marketing zuständig. Im April 2007 holten die damaligen TVG-Trainer der Profimannschaft, Roth und Wilde, den gebürtigen Iserlohner nach Großwallstadt zurück. Seit dieser Zeit ist der bekennende BVB-Fan in der Junioren-Akademie tätig, seit ein paar Jahren als Jugend-Koordinator.

Foto: TVG-Junioren-Akademie

Nach einigen Jahren hochklassigem Tennis auf der Anlage des TC Schönbusch Aschaffenburg wird es heuer keine Bundesliga-Mannschaft Herren 30 geben.

Die Spieler um ihren Betreuer Walter Haun konnten leider im vergangenen Jahr die Liga nicht halten und mussten in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. Zusammen mit Westfalia Dortmund war der Gang in die zweite Liga nicht aufzuhalten.  Die Überlegungen, in der zweiten Liga weiterzuspielen, zerschlugen sich nach vielen Gesprächen.

Vernünftige Lösung

Letztendlich finde ich es persönlich zwar sehr schade. Immerhin habe ich die Mannschaft pressemäßig lange Jahre begleitet. Finanziell war es wohl für den Verein auf Dauer nicht zu stemmen, so dass es die vernünftigste Lösung war.

Die u. a. Bilder zeigen das erfolgreiche Team um Walter Haun. Ihm hatte die Mannschaft sehr viel zu verdanken. Er kümmerte sich wirklich um alles, glättete die Wogen und Emotionen, war stets auf das Wohl seiner Jungs bedacht, sorgte für gute Laune nach Niederlagen und vieles mehr.

Endlich spielt das Wetter mit und die Golfer können sich wieder – anstatt nur auf der Driving Range- auf den Golfplätzen auspowern. Im vergangenen Sommer gab es das dritte BRK Benefiz-Golfturnier unter der Schirmherrschaft von Christa Prinzessin von Thurn und Taxis und dieses war einmal mehr ein voller Erfolg. 60 Teilnehmer kämpften auf der schönen Anlage des Golfclubs Rosenhof in Niedernberg trotz widriger Wetterverhältnisse um den Sieg.

Mit dem Kanonenstart ging es am Samstag, 14. Juli, um 9 Uhr los. Zuvor begrüßte Kreisgeschäftsführer Michael Rückert die Teilnehmerrunde mit launischen Worten und sorgte gleich für gute Stimmung. Bevor der stellvertretende Schatzmeister Jürgen Neuhaus die Scorekarten austeilte, richtete der Landesgeschäftsführer des BRK, Leonhard Staerk, das Wort an die Golferinnen und Golfer. Er wünschte allen Beteiligten eine gute Runde und bedauerte, dass er selbst passen musste.

Nachdem sich die bunt gemischte Golferrunde noch in der eigens aufgebauten Feldküche des BRK mit einer „Rundenverpflegung“ eindeckte, ging es los. Es wurde Wind und Regen getrotzt und am frühen Nachmittag versammelten sich alle wieder bestens gelaunt am BRK-Zelt, das eigens für die Teilnehmer aufgebaut wurde. Hier gab es Warmes aus der Gulaschkanone, das gerne angenommen wurde.

Die Siegerehrung nahm Golfplatzbetreiber Andrew Payne vor. Er stellte, wie in den Jahren zuvor, die Golfanlage wieder kostenlos zur Verfügung und konnte folgende Gewinner verkünden:

Bruttoklasse Männer: 1. Christian Wilfing (Lindenhof GC), 2. Kurt Rödel (Golfpark Rosenhof). – Bruttoklasse Frauen: 1. Jennifer Landsherr (Miltenberg GC), 2. Cosima Stecho (Gut Hühnerhof GC).

Netto, Klasse A (bis Hcp 18): 1. Michael Herrmann (Erftal G&CC), 2. Edmund Hart (Erftal G&CC), 3. Jochen Cerny (VcG).

Netto, Klasse B (Hcp 19 – 37): 1. Alexander Jung (Erftal G&CC), 2. Etienne Ari (Erftal G&CC), 3. Helmut Kunkel (Miltenberg GC).

Im Anschluss wurden die Tombolapreise von Michael Rückert und Jürgen Neuhaus verlost und viele „Ahhs und Ohhs“ machten die Runde. Das Schlusswort gehörte dem BRK-Vorsitzenden Frank Faust. Er bedankte sich noch einmal aufs Herzlichste bei den Teilnehmern, die mit ihrem Antrittsgeld ihren Teil an einer neuen mobilen Sanitätsstation beisteuerten.

Das Fazit der gelungenen Veranstaltung war einhellig: nächstes Jahr wird es wieder ein Golfturnier geben und dieses wirft schon seine Schatten voraus. Die Macher, Jürgen Neuhaus und Michael Rückert, rühren schon fleißig die Trommeln, damit wieder viele für einen guten Zweck mitmachen.

Im Spiel der Tabellennachbarn aus dem unteren Drittel stand viel auf dem Spiel. Vor allem die Bochumer mussten unbedingt Boden gut machen, schließlich haben sie noch ein schweres Restprogramm.
Doch die gut 13000 Zuschauer trauten ihren Augen nicht. In der achten, 29. und 37. Minute platzten die Träume im rewirpowerStadion und die Fans waren richtig sauer. „Wir haben die Schnauze voll“ klang es von den Rängen und den Unmut bekam vor allem Keeper Andreas Luthe zu spüren.
Nach der Partie war „dicke Luft“ angesagt. Als dann auch noch die Spieler sich der Presse gegenüber nicht gesprächsbereit zeigten, war dies kein gutes Zeichen nach außen. Die Mannschaft nahm einen Tag später Stellung, wollte nach dem Gang in die Ostkurve sich erst als Team zusammen zu setzen, ehe sie sich den Medienvertretern öffnet.
Probleme mit dem Trainer?
Doch das war nur das eine Problem. Das weitaus größere Problem zeigte sich in der Leistung des Teams. Es wirkte schon wie Arbeitsverweigerung und die Vereinsführung muss sich fragen, ob der Trainer die Mannschaft überhaupt noch erreicht.
Wie es in Bochum weitergeht, werden die nächsten Tage zeigen.

Handball-Bundesliga, Männer: TSV GWD Minden – TV Großwallstadt 26:24 (11:11). –
Am Ostersonntag musste der abstiegsbedrohte TV Großwallstadt in Minden antreten. Die Hausherren hatten zu diesem Zeitpunkt schon zwölf Zähler auf dem Konto. Nach 60 hart umkämpften Minuten waren es 14! Damit schubsten die Ostwestfalen den TVG in ein Tal der Tränen.
Dabei sah es zu Beginn so gut aus. Mit Unterstützung vieler Fans (sie füllten einen kompletten Bus)  und des fahnenschwenkenden „Wischer Michel“ (siehe Bild) fingen die Unterfranken sehr gut an und führten nach 20 Minuten mit 10:5. In der Folge blieben sie ihrer Linie treu, verdaddelten den Vorsprung, so dass es mit 11:11 in die Pause ging.
Nach dem Wechsel boten beide Mannschaften den Zuschauern einen Kampf auf Biegen und Brechen – diesmal allerdings mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Aber die Gäste kämpften sich heran und beim 20:20 (49.) hofften die TVG-Anhänger auf die Wende. Sieben torlose Minuten brachen den Unterfranken letztlich „das Genick“. In dieser Zeit zog Minden auf 24:20 davon und die Messe war gelesen. Zwar kämpfte der TVG auch in den letzten Minuten vorbildlich – an der Einstellung lag es mit Sicherheit nicht – aber gebracht hat es nichts mehr. Was funktionierte war noch ein bisschen Ergebniskosmetik.
Die Mindener feierten den Sieg wie die Meisterschaft und vor allem Manager Horst Bredemeier hatte allen Grund zum Jubeln. Er wurde am Ostersonntag 61 Jahre jung und seine Jungs machten ihm das schönste Geburtstagsgeschenk.

Er ist Handballer von Kindesbeinen an, verdiente sich seine ersten Sporen bei seinem Heimatverein TuSpo Obernburg. Und dennoch legt Tobias Niessner in dieser Saison eine Pause ein. Grund ist sein Sport-Ökonomie-Studium an der Uni Bayreuth, auf das er sich ganz konzentrieren will. Dafür hat er beim Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf ein Praktikum absolviert. Los ging es Mitte August letzten Jahres, beendet hat der Torhüter es dieses Jahr Mitte Februar. „Ich habe im Internet geschaut, ob bei einem Handball- oder Fußballclub eine Praktikantenstelle Richtung Sportmarketing, Sportmanagement frei ist und bin auf die TSV gestoßen“, erzählt der 24-Jährige. Er hat sich beworben und wurde genommen. Für ihn war dies ein Glücksfall, denn da der junge Mann, der kurz vor seinem Bachelor-Abschluss steht, alle Stationen beim niedersächsischen Verein durchlief, hat er überall Einblicke bekommen. „Egal, ob Ticketing, Marketing oder Organisation, ich durfte überall mithelfen. Und es war sehr lehrreich und interessant. Interessant auch deshalb, weil der hauptamtliche Geschäftsführer Benjamin Chatton viele neue Strukturen geschaffen hat.“

Seinen ersten Tag beim aktuellen Tabellenfünften der Liga wird der Obernburger so schnell nicht vergessen. „Mein erster Arbeitstag war der Tag, an dem die TSV seinen Markenrelaunch der Öffentlichkeit vorstellte. Ich bekam hautnah alles mit, war sofort mittendrin bei der Hektik des Bekanntgebens, der Veröffentlichung von Pressemitteilungen, den Schreiben an die Sponsoren, dem neuen Logo der „Recken“ und den Reaktionen darauf“, grinst der Keeper.

Manchmal war der Praktikant auch am Wochenende im Einsatz. An einem Spieltag ging es schon vormittags in die Arena. Arbeit gab es genug, denn die Technik muss reibungslos laufen, die Sponsorenbanden hängen, die Einlaufshow muss passen und die kommunikativen Aufgaben, wie Homepage oder Facebook, müssen erfüllt werden. Besonders gern erinnert sich Niessner an einen Spieltag Mitte Dezember. Gegen den TUSEM Essen zogen die „Recken“ von der AWD Hall in die große TUI Arena um. „Das war ein logistisches Highlight“, erzählt der Student und erinnert sich: „Ich durfte die komplette Koordination vorbereiten und dachte nur: oh lieber Gott, hoffentlich habe ich nichts vergessen!“.

Auch bei den Fußballkollegen Hannover 96 schaute der junge Mann mal vorbei. „Wir waren dieses Jahr gegen den VfL Wolfsburg im Stadion. Es war sehr schön, aber sehr kalt“, erinnert er sich.

Von Hannover hat Niessner in den letzten Monaten einiges gesehen, auch schon aufgrund des Plakate austragens, das mit zu den Aufgaben gehörte, und entdeckte viele schöne Ecken. „Gerade rund um den Marschsee ist es sehr schön“. Für ihn war die Großstadt am Anfang eine Umstellung. „Klar, gibt es größere Städte. Aber für mich war es schon eine Umstellung wegen dem Studium von Obernburg nach Bayreuth zu ziehen. Und von Bayreuth nach Hannover war es noch einmal ein großer Schritt.“

Der Abschied aus Niedersachsen ist ihm schwergefallen, denn er hat sich nicht nur sehr wohlgefühlt bei der TSV. Er hat auch sehr viel gelernt, viel mitgenommen. „Alle waren unglaublich nett und hilfsbereit und die Atmosphäre war wirklich sehr angenehm. Beim TSV tut sich sehr viel und die werden sich mit Sicherheit noch weiterentwickeln“, ist sich Niessner sicher.

Bevor es wieder zurück nach Bayreuth ging, verbrachte der Student noch ein paar Tage zu Hause in Obernburg bei der Familie und den alten Freunden. Und so ganz nebenbei fungierte er noch als Glücksbringer bei seinem alten Verein. Er war vergangenen Sonntag beim Spiel gegen Holzheim in der Ballmann-Halle und prompt trumpfte sein altes Team groß auf. „Ich habe eine besondere Verbindung zur TuSpo. Schließlich habe ich von den Minis bis zur 2. Liga alle Mannschaften durchlaufen, ehe ich 2009 wegen dem Studium nach Bayreuth gezogen bin. Obernburg hängt zwar zurzeit hinten drin. Ich denke aber, dass sie auf jeden Fall noch die Kurve bekommen und die Klasse halten.“

Am kommenden Sonntag ist der Torhüter in Aschaffenburg zu Gast. Dann spielt „seine“ TSV gegen den TV Großwallstadt. „Zum Abschied hat mir der Verein eine Karte für das Spiel geschenkt“, freut sich der Sportler. Gefragt, für wen er die Daumen drückt, sagt er: „Mein Praktikum ist ja gerade erst vorbei und es ist alles noch ganz frisch. Von daher schlägt mein Herz schon für die TSV. Dass die Mannschaft soweit vorne steht, ist kein Zufall. Die haben sich clever verstärkt, haben ein gutes Umfeld, eine gute Geschäftsstelle und ein gutes Trainerteam. Aber die Großwallstädter brauchen jeden Punkt und ich hoffe wirklich, dass sie in der Liga bleiben. Die gehören einfach in diese Liga. Puh, das ist schwer…“

Nach sieben Jahren am Seilersee hieß es für Robert Hock Abschied nehmen. Die Verantwortlichen haben seinen Vertrag nicht mehr verlängert und dementsprechend enttäuscht war der Kapitän. „„Ich habe es am Donnerstagnachmittag (kurz vor dem letzten Saisonspiel, Anm. d. Red.) erfahren und das Gespräch mit den Verantwortlichen hat keine 20 Sekunden gedauert.“ Die Begründung wollte der 40-Jährige gar nicht mehr hören. Er ist einfach gegangen. „Nach sieben Jahren habe ich mir die Art und Weise, wie man es mir mitgeteilt hat, anders vorgestellt.“ Hock wollte in Iserlohn bleiben, vielleicht sogar nach seiner aktiven Zeit und hat somit auch noch mit keinem anderen Verein gesprochen. Derzeit befindet er sich in seiner Wahlheimat Florida. Wo er demnächst aufschlägt, wird sich zeigen.
Unser Bild zeigt die Freunde Michael Wolf (links), der erstmals Vaterfreuden entgegensieht, und Robert Hock.