Jetzt ist es amtlich. Die Staffeleinteilung in der dritten Handball-Liga bleibt wie sie ist. Die HSG Rodgau Nieder-Roden, stellvertretend für die Vereine aus dem südlichen Bereich des Hessischen Handballverbandes, der Pfalz sowie dem Raum Hannover, verzichtet vorerst auf eine weitere juristische Auseinandersetzung mit dem DHB.

Der DHB kann von Glück reden, dass die Vereine so umsichtig gehandelt haben und es nicht bis zum Äußersten haben kommen lassen. Vielleicht sollten die DHB-Verantwortlichen sich dieses Handeln zum Vorbild bzw. zu Herzen nehmen. Doch zurück zum Thema und zur Erklärung, warum die Einteilungen so bleiben wie bisher.

Zum zuletzt heiß diskutierten Thema Staffeleinteilung hat die HSG Rodgau Nieder-Roden nach erfolglos geführten Gesprächen mit der federführenden Spielkommission stellvertretend für die Vereine HSV Hannover, TSV Burgdorf II, HF Springe, TS Großburgwedel, TV Hochdorf sowie die hiesigen Vereine MSG Groß-Bieberau/Modau, TV Groß-Umstadt und TV Kirchzell beim DHB-Sportgericht Einspruch gegen die vorläufige Staffeleinteilung durch eben die vom DHB-Präsidium eingesetzte Spielkommission gelegt. Es erfolgte durch die erste Kammer des Sportgerichts des DHB erwartungsgemäß die Ablehnung des Einspruchs zur Staffeleinteilung. Nach eingehender Prüfung der Urteilsbegründung mit einem Rechtsbeistand kamen die Vereine zur Auffassung, dass sie sehr gute Chancen bei einem Zivilgericht zur Umsetzung der sachlich begründeten Vorschläge haben. Parallel dazu hat der DHB seine Dialog-Bereitschaft deutlich gemacht.

Aus diesem Grund und vor allem mit Rücksicht auf viele Vereine, die dann in ein zu erwartendes Terminchaos stürzen würden, haben sich die einspruchsführenden Vereine dazu entschlossen, dieser Entwicklung eine Chance zu geben und vorerst von weiteren juristischen Schritten in diesem Jahr abzusehen. „Im Interesse der Gesamtsituation wird es für die bevorstehende Runde keine weiteren juristischen Schritte geben“, sagte Kirchzells Trainer Gottfried Kunz. Er hofft, wie die anderen Vereine auch, auf eine bessere Einteilung und vor allem ein besseres Miteinander in der Saison 2015/16. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung war der erste gemeinsame Staffeltag für die dritten Ligen, der im Juli auf Antrag der hiesigen Vereine stattfand.

 

 

Die siebte Auflage der Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, ist Geschichte und es gab auch heuer wieder die eine oder andere Überraschung. Bei den internationalen bayerischen Meisterschaften der Damen setzte sich die Nummer drei der Setzliste, Lesley Kerkhove aus den Niederlanden, durch und bezwang die an eins gesetzte Carina Witthöft mit 7:5, 6:3. Neben dem Preisgeld in Höhe von 2900 US Dollar nahm die Niederländerin auch noch 50 Weltranglistenpunkte mit nach Hause. Aber auch die unterlegene Deutsche durfte sich über 30 zusätzliche Punkte freuen. Das Finale war geprägt von vielen Fehlern. Die beiden Finalistinnen zeigten zwar phasenweise schönes Tennis, doch immer wieder konnten sie gegenseitig von der hohen Fehlerquote der Gegnerin profitieren.

Der Weg der Gewinnerin führte über ihre Schweizer Doppelpartnerin Xenia Knoll, die sie mit 6:3, 6:4 besiegte. Anschließend gewann sie gegen die Französin Myrtille Georges mit 5:7, 6:2, 6:1. Danach wartete auf Kerkhove Ana Vrljic (CRO). Mit 6:4 und 6:2 nahm sie auch diese Hürde, um sich im im Halbfinale gegen die Nummer zwei der Setzliste, Viktoria Golubic (SUI) mit 7:5, 6:2 durchzusetzen.

Auch im Doppel war Lesley Kerkhove sehr erfolgreich unterwegs. Allerdings musste sie sich am Ende mit ihrer Doppelpartnerin Xenia Knoll den sehr konstant spielenden Japanerinnen Rika Fujwara und Yuuki Tanaka mit 1:6, 4:6 beugen. Und das bei einer 4:1-Führung im zweiten Satz.

Trotz einer eintägigen Regenpause gingen die siebten Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, reibungslos über die Bühne und ein großes Lob zollt dem Organisationsteam. Turnierdirektor Holger Dreisbusch zeigte sich zufrieden, auch mit dem Zuschauerzuspruch, und plant bereits für das kommende Jahr. Auch Brandt & und Partner-Geschäftsführer Karl-Heinz Unkelbach war begeistert von der Turnierwoche. „Den Zuschauern wurde tolles Tennis geboten und ich denke und hoffe, dass sie auch im nächsten Jahr den Weg auf unsere Anlage finden werden. Die Spielerinnen zeigten, was mit Kampf und Leidenschaft alles möglich ist und die eine oder andere wird sicherlich ihren Weg machen. Danken möchte ich an dieser Stelle dem gesamten Organisationsteam, allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Ballkindern, unserem Platzwart und allen, die dazu beitrugen, dass solch ein Turnier überhaupt durchführbar ist.“ In seiner launischen Rede schlug er auch noch den Bogen zum Fußball: „Wenn wir schon bei der WM in Brasilien kein Finale Deutschland – Holland zu sehen bekommen, haben die Mädchen in Aschaffenburg dafür gesorgt, dass wir im Tennis in den Genuss kamen… 🙂 “

Unsere Bilder, die uns von Jürgen Ramminger dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurden, zeigen die Siegerehrung mit allen Beteiligten.

 

 

Sverre Jakobsson hat den Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt verlassen. Sein Vertrag wurde nicht verlängert und nach fünf Jahren geht es für den Abwehrchef der Unterfranken Richtung Island. Der 37-jährige Kreisläufer kam 2009 nach Großwallstadt. Zuvor spielte der isländische Nationalspieler schon einmal in der stärksten Liga der Welt. Von 2006 bis 2008 trug er das Trikot des VfL Gummersbach. Bevor Sverre seine letzten Tage in Großwallstadt genoss, beantwortete er uns einige Fragen, auch die nach der Teilnahme seines Landes an der WM 2015 in Katar. Er war sich so sicher, dass Island dabei ist und eine Medaille holen wird. Doch leider scheiterten sie an Bosnien-Herzegowina (32:33/29:29), die sich über ihre erste WM-Teilnahme freuen dürfen.

Sverre, nach fünf Jahren heißt es nun Abschied nehmen. Wie schwer fällt Dir der Abschied aus Großwallstadt?

Der Abschied fällt mir sehr sehr schwer. Es war eine super Zeit hier in Großwallstadt und ich habe viele nette Leute kennen gelernt. Nicht nur auf dem Spielfeld. Auch außerhalb des Sports haben sich in all der Zeit sehr viele Freundschaften entwickelt. Für mich fängt nun ein neuer Lebensabschnitt an, denn meine Profikarriere geht zu Ende. Mein Beruf war ja auch immer mein Hobby. Das ist nun nicht mehr so. Und weg von Deutschland zu gehen, ist ein ganz komisches Gefühl.

Aber nicht nur Du, sondern auch Deine komplette Familie hat sich am Untermain sehr wohl gefühlt.

Ja, das stimmt. Ich denke, dass auch meine Kinder Großwallstadt sehr vermissen werden. Sie realisieren das im Moment noch nicht so, schwanken mit ihren Gefühlen hin und her. Einerseits ist hier Deutschland, andererseits wartet Island. Es geht ihnen wie mir. Sie haben gemischte Gefühle. Wir hatten wirklich eine super Zeit hier.

Wenn Du die Jahre Revue passieren lässt. Was war Dein schönstes Erlebnis?

Die ersten Jahre hier waren überragend. Vor allem in meiner ersten Saison haben wir, glaube ich, 40 Punkte geholt. Das war perfekt. Das Team, die Moral, die Einstellung – alles hat gepasst. Und wir wollten mehr, hatten große Ziele. Dann kam der Europapokal und wir haben alle gedacht, dass es so weiter gehen würde. Aber es war nicht so. Die letzte Saison war ein riesiger Schock für uns alle. Es war mental so hart, so grausam. Ich kann es nicht beschreiben, wie schlimm der Abstieg für mich persönlich war. Trotzdem haben wir zusammen gehalten, sind zum Glück wieder auf die Füße gekommen und haben weiter gekämpft. Aber die Frage war ja nach meinem schönsten Erlebnis  🙂 Wie gesagt, die ersten Jahre waren sportlich toll. Aber auch privat hat alles, bis zum Schluss, gepasst. Wir haben so tolle Nachbarn, haben tolle Leute in der Schule, im Kindergarten, beim Einkaufen kennen gelernt. Das wird meine größte Erinnerung bleiben.

Dein letztes Spiel im TVG-Trikot ist schon einige Zeit vorbei. Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben schon angefangen, Umzugskartons zu packen. Zuvor war ich mit der Nationalmannschaft unterwegs. Wir hatten  am 8. und 15. Juni zwei WM-Qualifikationsspiele gegen Bosnien-Herzegowina, die wir ja leider beide verloren. Ich habe mit meiner Familie ein bisschen Urlaub gemacht, haben hier in der Region ein paar Freunde und Städte besucht. Dann geht es mit Packen weiter, denn Ende Juli kommt der Container und es geht Richtung Island.

Bleiben wir kurz bei der Nationalmannschaft.  Du warst Dir so sicher, dass Ihr die Quali für die WM schafft. Und jetzt?

Ich war mir so sicher, dass wir das schaffen werden und ich hoffte,  dass wir besser abschneiden als zuletzt bei der EM in Dänemark. Damals wurden wir Fünfter. Für mich war es die letzte Möglichkeit auf eine Medaille, denn spätestens im Januar werde ich aufhören.

Warum?

🙂  naja, ich kann ja nicht ewig spielen. Alles hat seine Zeit!

Was für eine neue Herausforderung wartet in Island auf Dich?

Ich werde Spielertrainer beim KA Akureyri in der ersten Liga werden. Zunächst einmal für ein Jahr. Danach soll ich den Trainerposten übernehmen. Derzeit sind wir zu zweit, teilen uns die Aufgabe, denn als Spielertrainer kann ich nicht alles alleine übernehmen.

Freust Du Dich auf die Aufgabe?

Ja klar. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und ich werde der Opa im Team sein 🙂  Ich will mir aber auch eine Stelle in einem Wirtschaftsunternehmen suchen. Das habe ich schließlich studiert (Magister der internationalen Wirtschaftswissenschaften, Anm. d. Red.). In Island kannst du nicht nur als Trainer arbeiten. Das reicht nicht. Ich hatte die Chance, mir in Deutschland eine Karriere als Co-Trainer aufzubauen – sogar in der ersten Liga. Doch ich musste abwägen, ob ich mir hier noch einmal eine Karriere aufbauen oder nach Island gehen und auf Dauer in der Sparte arbeiten will, die ich studiert habe. Die Entscheidung war nicht leicht.

Und trotzdem hast Du Dich für Dein Heimatland entschieden.

Meine Familie lebt dort, die Familie meiner Frau ebenfalls und meine Landsleute haben mir sehr viel sehr leicht gemacht. Ich bin vor 16 Jahren von Akureyri weggezogen und jetzt komme ich wieder zurück. Natürlich hätte ich mir erst noch einmal etwas in Deutschland aufbauen und dann zurück gehen können. Aber ich denke, vom Timing war es gut so, wie es jetzt ist. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl.

 

Wir wünschen Sverre auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute und hoffen, dass er uns in guter Erinnerung behalten wird.

 

Die tollen Bilder hat uns freundlicherweise Klaus Roos zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!

 

 

 

 

 

 

Die 7. Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, werfen ihre Schatten voraus

Die Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, die dieses Jahr vom 06. bis zum 13. Juli auf der Anlage des TC Schönbusch Aschaffenburg stattfinden, gehen in ihr siebtes Jahr. Auch heuer wird es beim mit 25 000 US Dollar dotierten Turnier der internationalen bayerischen Meisterschaften der Damen wieder Spitzentennis am Aschaffenburger Schönbusch zu sehen geben. Mehr als 80 Spielerinnen aus „aller Herren Länder“ gehen an den Start und kämpfen um Preisgelder und Weltranglistenpunkte.

Vier Mädels sind mit einer Wildcard ausgestattet (zwei vom BTV, eine vom Veranstalter und eine vom DTB). Die Wildcard des Veranstalters erhielt Rebeka Stolmar aus Ungarn. Sie spielt in der ersten Damenmannschaft des TC Schönbusch.

Carina Witthöft an eins gesetzt

Im vergangenen Jahr holte sich die Slowenin Masa Zec-Peskiric den Titel. Sie setzte sich gegen ihre Landsfrau Dalila Jakupovic mit 6:4, 6:4 im Finale durch. Dieses Jahr ist Carina Witthöft an Nummer eins gesetzt. Die 19-Jährige spielte in ihrer jungen Karriere bereits im letzten Jahr in Wimbledon und heuer bei den Australian Open. Sie ist Mitglied des DTB Porsche Talent Teams und hat bisher viermal ein ITF-Turnier gewonnen. Vor wenigen Wochen kam die Nummer 174 der Welt in Stuttgart ins Finale und musste sich dort nur knapp geschlagen geben. Auf ihr Auftreten dürfen die Zuschauer gespannt sein. An Nummer 2 spielt die Schweizerin Viktoria Golubic (198). Auch sie war jüngst in Stuttgart am Start, scheiterte dort aber bereits im Viertelfinale. Auf Position acht wird Cindy Burger (Niederlande, 253) geführt. Sie kommt mit viel Selbstvertrauen an den Schönbusch, gewann sie doch erst vor ein paar Tagen ein Turnier in Frankreich.

Neben der Einzelkonkurrenz erwartet die Zuschauer in der Turnierwoche ein ebenfalls hochkarätig besetztes Doppelturnier. Das Hauptfeld mit den 16 Doppeln startet ebenfalls am Dienstag, das Finale findet am Sonntag statt.

Der vorläufige Zeitplan:
Sonntag, ab 10 Uhr: Qualifikationsspiele Runde eins und zwei
Montag, ab 14 Uhr: Qualifikations-Finalspiele
Dienstag, ab 14 Uhr: Runde eins Einzel, Runde eins Doppel
Mittwoch, ab 14 Uhr: Runde eins Einzel, Runde eins Doppel
Donnerstag, ab 14 Uhr: Einzel Achtelfinale, Doppel
Freitag, ab 14 Uhr: Einzel Viertelfinale, Doppel
Samstag, ab 14 Uhr: Einzel Halbfinale, Doppel
Sonntag, ab 13.30 Uhr: Einzel Finale, anschließend Doppel-Finale

 

Bevor die Schönbusch Open losgehen, hat sich der Geschäftsführer der Firma Brandt & Partner GmbH, Karl-Heinz Unkelbach, unseren Fragen gestellt. Herausgekommen ist ein lesenswertes Interview.

Herr Unkelbach, Sie sind der Hauptsponsor der heuer zum siebten Mal ausgetragenen Schönbusch-Open. Die internationalen bayerischen Tennismeisterschaften der Damen sind mit 25 000 US Doller dotiert und gehören zur German Masters Series. Was waren die Gründe für Sie, dieses Turnier als Hauptsponsor zu unterstützen?

Unkelbach: „Einerseits bin ich selbst begeisterter Tennisfan und -spieler und damit motiviert, guten Tennissport zu fördern. Andererseits möchten wir gerne seitens Brandt&Partner GmbH den Tennissport auch in unserer Region fördern, da wir in den Reihen unserer Mitarbeiter viele aktive Tennisspieler im Raum Aschaffenburg haben. Da gibt es für alle noch einen richtigen Motivationsschub, wenn man die Möglichkeit bekommt, ein Tennisturnier auf hohem Niveau zu besuchen.“

Wenn Sie die letzten Jahre Revue passieren lassen, welche Spielerin hat Sie am meisten überrascht oder beeindruckt?

Unkelbach: „Für mich war zunächst generell beeindruckend, mit welcher Akribie und welchem Ehrgeiz alle Spielerinnen an der Vervollkommnung ihrer Leistungen gearbeitet haben. Natürlich kommen dann Talent und nimmermüder Fleiß dazu, die eine Spielerin zum Topniveau führt. Bei der Art Tennis zu spielen gibt es dann auch viele Spielarten, die jeden Zuschauer unterschiedlich ansprechen. Deshalb waren für mich Anna-Lena Friedsam, Siegerin von 2012,  und die letztjährige Finalistin Dalila Jakupovic die Spielerinnen, die mir am besten gefallen haben und meinem eigenen Spiel und meiner Spielauffassung am nächsten kommen.“

Seit Februar diesen Jahres sind Sie auch als Sponsor beim Deutschen Tennisbund aktiv. Was waren die Beweggründe?

Unkelbach: „Neben unserem bekannten Engagement für den Tennissport sind wir einerseits Sponsor des DTB aber auch andererseits IT-Partner, der sich um die IT-Belange des DTB kümmert. Dadurch sehen wir die Möglichkeit, uns bei potentiellen Kunden durch die Öffentlichkeitsarbeit des DTB bekannt zu machen. Erste positive  Reaktionen hierauf sind bei uns schon eingetroffen und es ist schön zu sehen, dass unsere Außendarstellung Wirkung zeigt.“

Sie selbst sind aktiv im Tennis unterwegs und spielen beim TC Schönbusch bei den Herren 55 und 60.  Wie zufrieden waren Sie persönlich mit der abgelaufenen Medenrunde?

Unkelbach: „Da wir in beiden Altersklassen mehrere Mannschaften gemeldet haben, die in unterschiedlich hohen Klassen spielen, also von der Regionalliga bis zur Kreisklasse, fallen auch die Zufriedenheitsgrade mit den Resultaten unterschiedlich aus. Bei unseren Mannschaften 60, zweite Mannschaft, und 60, dritte Mannschaft, haben wir die Meisterschaft erreicht, während uns klar war, das unsere erste 60er-Mannschaft, die in der Regionalliga spielt, nur geringe Chance hatte, die Klasse zu halten, was leider auch nicht gelungen ist.
Unsere erste Mannschaft 55 in der Bayernliga, bei der ich selbst zweimal bedingt durch Verletzungen wichtiger Spieler aushelfen konnte, wird voraussichtlich die Saison mit Platz drei abschließen, was als großer Erfolg zu bewerten ist. Unsere zweite 55er-Mannschaft wird wohl die aktuelle Landesliga halten (stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, Anm. d. Red.).“

Seit wann schwingen Sie selbst das Racket?

Unkelbach: „Ich bin relativ spät, erst im Alter von 33 Jahren, durch einen Arbeitskollegen zum Tennis gekommen und habe mit zunehmendem Erfolg auch immer mehr Spaß daran gefunden. Neben meiner Tischtennis-Leidenschaft hat sich aber über die Jahre hin der Tennissport für mich zur Nummer eins entwickelt, auch wenn sich mit zunehmendem Alter natürlich auch die begleitenden kleinen und großen Wehwehchen einstellen.“

Kommen wir zurück zum Turnier. Trotz hohem Niveau war der Zuschauerspruch in den letzten Jahren nicht ganz so wie gewünscht. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe?

Unkelbach: „Naja, ich denke, dass es zum einen am fehlenden Bekanntheitsgrad liegt. Es müsste einfach mehr Werbung für und rund um das Turnier gemacht werden. Hinzu kommt der Wettereinfluss. Meiner Meinung nach liegt es auch etwas an der Fehleinschätzung potentieller Zuschauer, dass das Frauentennis nicht so attraktiv ist wie zum Beispiel bei den Männern.“

Trotz allem ist es dem TC Schönbusch Aschaffenburg auch heuer wieder gelungen, dank der Unterstützung seiner Partner ein qualitativ hochwertiges Turnier auf die Beine zu stellen. Was wünschen Sie sich für die siebte Auflage der Schönbusch Open?

Unkelbach: „ Primär möchte ich gerne wieder den Kampfgeist der Teilnehmerinnen wahrnehmen, was automatisch zu hervorragenden Spielen führt und dadurch auch für die Zuschauer die gewünschte Attraktivität bringt.“

 

Zur Person Karl-Heinz Unkelbach:
Der Diplom-Mathematiker (22. November 1950 in Wiesbaden geboren) ist seit 1984 Geschäftsführer bei Brandt & Partner GmbH, einem führenden Unternehmen für Consulting und IT-Realisierung mit Sitz in Aschaffenburg. Ein Jahr zuvor beschlossen Karl-Heinz Unkelbach, zusammen mit seinem Geschäftspartner Dr. Winfried Brandt, die Firma Brandt&Partner GmbH zu gründen. 1984 wurde die Brandt & Unkelbach GbR ins Leben gerufen. Seit nunmehr über 30 Jahren entwickelt sich das Unternehmen organisch in einem stetigen Aufwärtstrend mit nahezu 110 Beratern und Software-Entwicklern.
In seiner knapp bemessenen Freizeit frönt der Unternehmer seinen Hobbys Tennis und Tischtennis.

Auch heuer gaben die Staffeleinteilungen des Deutschen Handballbundes (DHB) in den dritten Ligen wieder viel Grund zur Unzufriedenheit respektive Aufregung. Viele Vereine sind mit der Einteilung nicht einverstanden, darunter auch die hiesigen Clubs. Sie sollen in der neuen Saison erneut in der Staffel Ost antreten. Das wiederum bedeutet weite Fahrten und immens hohe Kosten. Die Vereine wollen das nicht hinnehmen und setzen sich nun zur Wehr.

Der TV Groß-Umstadt hat in seinem und im Namen der Vereine TV Kirchzell, MSG Groß-Bieberau, HSG Rodgau Nieder-Roden den Antrag an den DHB und seine Spielkommission gestellt, die Einteilung wegen der unter anderem zahlreichen Einsprüche der Vereine zu überarbeiten und dabei noch mehr den ökonomischen Gesichtspunkten der Vereine Rechnung zu tragen. Dies begründen sie mit der Spielordnung des DHB im § 38 (3) „…Ihre Zusammensetzung erfolgt nach geografischen Gesichtspunkten“. Der Definition nach darf von einer geografischen Einteilung ausgegangen werden, wenn die Summe aller Fahrten (Kilometer-Berechnung) minimiert ist. Dies ist aber aus Sicht vieler Vereine bei der Einteilung vom 26. Mai 2014 nicht erfolgt.

Überlange Fahrten und ein immenser Aufwand

Die derzeitige Einteilung mutet den Vereinen überlange Fahrtstrecken und einen immensen Aufwand zu und auch die Umwelt wird durch überflüssig lange Fahrten stärker als nötig belastet. Die langen Reisen sind nach Auffassung der Amateurvereine diesen nicht zuzumuten. Groß-Umstadt und Co. sind sich im Klaren, dass es keine Lösung geben kann, die allen 64 Vereinen gerecht wird. Es wird immer Kompromisse geben müssen und es wird zu Härtefällen kommen. Aber die sind möglichst gering zu halten und das ist – aus Sicht der vier Vereine – auch möglich.

Korrektur der bisherigen Vorgehensweise wird gefordert

Der Einwand, wer 3. Liga spiele, müsse wissen was auf ihn zukomme, zieht in diesem Fall nicht. Die Aufteilung der 64 Mannschaften folgt keinen starren und objektiv nachvollziehbaren Kriterien, sondern hängt offensichtlich von einer Vielzahl weicher Faktoren ab.
Die Stimmen werden immer lauter, die eine Korrektur der bisherigen Vorgehensweise und mehr Mitspracherecht der betroffenen Vereine fordern. Vor allem die vier oben genannten Vereine haben sich vehement für eine Änderung der Einteilung eingesetzt und haben auch eine Alternative erarbeitet, die den 64 Vereinen aller vier Staffeln insgesamt 30 000 Kilometer über die Saison verteilt einsparen würde. „Es gibt keinen mir bekannten Verein, der dem von uns Südhessen gemachten Vorschlag ablehnend gegenübersteht. Wir müssen sehen, ob das letztlich tragfähig ist, aber ich denke schon, dass sich das DHB-Präsidium als entscheidende Instanz damit sehr intensiv auseinandersetzen und die Anregungen der betroffenen Vereine ernsthaft prüfen sollte“, äußerte sich Michael Blechschmitt, Teammanager des TV Groß-Umstadt und Mitinitiator der Alternativlösung. Dies passiert derzeit und Blechschmitt steht mit DHB-Präsident Bernhard Bauer in Kontakt.

Staffel West – anstatt Ost

Würden der TV Groß-Umstadt, der TV Kirchzell, die MSG Groß-Bieberau und die HSG Rodgau Nieder-Roden in der Staffel West, anstatt Ost, spielen, würde dies viele Vorteile in Form von weniger Reise- und Benzinkosten bringen und viel Zeit einsparen. „Insgesamt gesehen ist es für uns ein Unding, dass die Herren nach ihren Einfällen die ‚Hütchen hin- und herschieben‘ und nach Wohlbefinden einteilen“, gibt sich Gottfried Kunz, Trainer des TV Kirchzell, verärgert über die Einteilung.
Ein Etappenziel haben die vier Vereine aber bereits erreicht. In der Vergangenheit gab es für jede Staffel einen eigenen Staffeltag. Diese Tage wurden nun abgesagt und dafür dem Antrag der Vereine stattgegeben, einen gemeinsamen Staffeltag ins Leben zu rufen. „Wir 64 Vereine werden als eins behandelt. Warum können wir uns daher nicht alle zusammen an einem zentralen Ort in Deutschland an einen Tisch setzen und einen gemeinsamen Staffeltag abhalten?“, fragte sich Kunz. Dies passiert wohl jetzt am 12./13. Juli in Dortmund.

Die derzeitige Einteilung

Die derzeitige Einteilung für die Saison 2014/15 in der 3. Liga, Staffel Ost, Männer: TV Groß-Umstadt, SG LVB Leipzig, TV Kirchzell,, SC Magdeburg II, HG Köthen, TSV Burgdorf II, HSV Bad Blankenburg, HC Elbflorenz, Dessau-Rosslauer HV, MSG Groß-Bieberau/Modau, ESV Lok Pirna, HSG Rodgau Nieder-Roden, HSV Hannover, HSC Bad Neustadt, Northeimer HC, SV Anhalt Bernburg.

 

Unsere Deutschlandkarte, die uns freundlicherweise von der HSG Rodgau/Nieder-Roden zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die derzeitige Einteilung der vier Staffeln in der 3. Liga Männer.

Peter David, langjähriger Trainer beim jetzigen Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt, hat eine neue Aufgabe. Ab 1. Juli wird der 66-fache slowakische Nationalspieler den Handballclub HT Tatran Presov übernehmen. Peter wird mit seinem Team in der multinationalen SEHA-Liga (Southeast Handball Association) spielen. Tatran hat sich in den letzten Jahren zum erfolgreichsten und stärksten Verein der Slowakei entwickelt und gehört in der neugegründeten SEHA-Liga neben Vardar Skopje und Szeged Veszprem zu den Spitzenteams.

„Ich freue mich sehr auf meine neue Herausforderung“, erzählte uns Peter begeistert von seiner neuen Trainerstelle. Der 48-Jährige kennt die Mentalität der Spieler in seiner Mannschaft aus dem Effeff. Diese ist gespickt mit vielen Nationalspielern aus der Slowakei, Tschechien, Lettland oder Serbien. „Ich bin ja schon so lange in Deutschland, denke schon wie ein Deutscher, weiß aber auch, wie meine Landsleute ticken“, grinst Peter, der einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben hat und nun in seine Heimat zurück geht. Doch so direkt “neben seiner Familie” lebt er nicht. Peter ist in der Nähe von Bratislava zu Hause, sein jetziges Domizil ist über 400 Kilometer weg. “Das ist so, wie wenn du von Obernburg nach Hamburg fährst”, erklärt uns der zweifache Familienvater. Seine Frau und seine Kinder werden erst einmal in Deutschland bleiben. “Für die drei ändert sich erst einmal nichts. Sie bleiben weiter in Obernburg wohnen. Wir werden sehen, wie das alles klappt und passt. Aber ich denke, es wird sich einspielen”, ist Peter zuversichtlich, dass er und seine Lieben Beruf und Privates unter einen Hut bekommen.

Die Vorbereitung bei Tatran geht am 1. Juli los. Der erste Höhepunkt wird schon Ende August kommen, denn dann will sich der ehrgeizige Trainer mit seinem Team die Qualifikation für die Champions League sichern. Ligabeginn ist im September.

Wir gratulieren Peter herzlich zu seinem neuen Job und wünschen ihm alles Gute!

Doppelten Grund zur Freude hatte Isabell Roch in den letzten Wochen. Erstmals seit sie beim Erstligisten HSG Blomberg-Lippe im Tor steht, haben die Frauen das DHB-Pokal Final Four erreicht. Am letzten April-Wochenende war es soweit. In der Arena in Leipzig standen sich in der bedeutendsten Veranstaltung im Frauen-Handball die vier besten Teams, HC Leipzig, Buxtehuder SV, TSV Bayer Leverkusen und HSG Blomberg-Lippe, gegenüber. Die HSG Blomberg-Lippe setzte sich im Halbfinale mit 27:26 gegen den TSV Bayer Leverkusen durch und stand im Finale gegen Gastgeber Leipzig. Zwar verloren sie das Endspiel mit 26:36, doch das tat der Freude keinen Abbruch. Der unglaubliche Erfolg, überhaupt im Finale zu stehen, überwog alles andere. Und dem nicht genug: Isabell, Tochter von TVG-Urgestein Sigi Roch, wurde zur besten HSG-Spielerin gekürt.

„Ich habe nie gedacht, dass wir soweit kommen“, strahlte Isabell.  „Dass wir soweit gekommen sind, ist einfach toll. Unser Finale war das Halbfinale. Hier hat alles gepasst“, erzählt sie. Sie stand vorher noch nie in einem Pokal-Finale und das war natürlich für die junge Torhüterin das Größte. Denn dass ihre Mannschaft überhaupt so weit kam, war ein großes Stück ihr Verdienst. Und gerade in der Arena in Leipzig vor über 5000 Zuschauern zu spielen, war großartig. „Unser Trainer hat im Vorhinein zu uns gesagt: genießt es! Das haben wir dann auch gemacht.“

Komplizierte Meisterschaftsrunde

Die Meisterschaftsrunde dauert bei den Frauen etwas länger als bei den Männern. „Wir haben heuer eine neue Auf- und Abstiegsregelung. Play downs und Play offs. Die ersten sechs spielen um die Play offs, der Rest spielt Play down. Doch nächste Runde haben wir schon wieder einen neuen Modus. Da gibt es keine Play offs mehr“, erzählt Roch. Etwas verwirrend ist die Meisterschaft mit der Aufstiegs- und Abstiegsrunde schon. Das soll in der neuen Saison besser, sprich einfacher, werden. Die Zahl der Teilnehmer wird von zwölf Mannschaften auf 14 aufgestockt. Die HSG Blomberg-Lippe ist diesmal in der Endabrechnung auf dem siebten Platz gelandet. Alles in allem ein gutes Ergebnis.

„Wir haben ein Durchschnittsalter von 22 Jahren, sind damit das jüngste Bundesliga-Team. Natürlich hätte es ein bisschen mehr sein können. Aber generell sind wir zufrieden und unser Highlight war ganz klar, das Erreichen des Final Four“, sagt die 23-Jährige, deren Vertrag noch bis 2015 läuft.

Die Torhüterin fühlt sich bei der HSG sehr wohl, wohnt in Detmold und hat dadurch die Chance, auch die Männer-Bundesliga live zu erleben. „Nach Hannover, Minden, Lübbecke, Melsungen oder Lemgo ist es nicht weit und wir Mädel schauen schon immer mal bei den Männern vorbei. Je nachdem wie unser Spielplan es zulässt“, so Isabell. Bei den HSG-Frauen geht es etwas beschaulicher zu als bei der männlichen Konkurrenz. Isabells Team hat einen Zuschauerschnitt von 730. „Unsere Halle wurde umgebaut und erstmals können wir aufgrund der erweiterten Zuschauerkapazität von bisher cirka 500 Fans vor 900 spielen.“ Die HSG-Mannschaft hat keine Stars. „Wir können nur geschlossen zum Erfolg kommen. Jeder muss alles geben und jeder für jeden kämpfen. Doch so manchmal fehlt uns schon eine richtige Führungsspielerin“, meint die staatlich anerkannte Kosmetikerin. 2012 war sie mit ihrer Lehre fertig. Gefragt, warum es ausgerechnet der Kosmetikberuf sein sollte, sagte sie: „Ich wollte schon immer etwas Kreatives machen. Also habe ich mich für diesen Beruf entschieden und es nicht bereut.“

Der Handball ist ihr, wie ihrer älteren Schwester auch, in die Wiege gelegt worden. Mit fünf Jahren hat sie beim TV Großwallstadt angefangen, in der D-Jugend wechselte sie dann zur HSG Aschaffenburg 08. Bereits mit 15 Jahren entschied sich Isabell, nach Erfurt ins Internat zu gehen. „Die Thüringer hatten mich bei einer Sichtung gesehen und angefragt, ob ich zu ihnen kommen wollte.“ Der Schritt war damals sicher hart für so ein junges Mädchen, doch bereut hat sie ihn nie. „Es war genau richtig“, sagt die Tochter von Sigi Roch heute.

Die Familie ist ihr Rückhalt

Ihr großer Rückhalt ist und war schon immer ihre Familie. „Ich habe nie Druck von meinen Eltern verspürt. Auch nicht von Papa. Das einzige, auf das meine Eltern bei meiner Schwester und mir Wert legten, war, dass wir als kleine Pimpfe zum Turnen gingen.“ Die Eltern waren der Meinung, dass ihre Kinder beim Turnen die grundlegenden Kenntnisse für alle Sportarten mitbekommen. Und sie sollten Recht behalten.

An was sich Isabell sehr gerne in ihrer noch jungen Karriere erinnert, sind die Eintragungen ins goldene Buch. „Zweimal durfte ich es in Erfurt erleben, als wir die deutsche Meisterschaft geholt haben. Nun das erste Mal in Blomberg. Das ist schon ein toller Moment“, freut sie sich.

Wenn Isabell nicht gerade in der Halle steht, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten zu Hause in Großwallstadt. „Ich bin sehr gerne daheim bei meiner Familie. Viele denken zwar, dass sich bei uns alles um Handball dreht. Aber das ist nicht so. Mit Papa rede ich über so viele Dinge, wir haben so viele Gemeinsamkeiten. Aber wir reden ganz wenig über Handball.“ Das ist wohl das Rezept, warum sich die beiden so gut verstehen!

Wir wünschen ihr für ihre Zukunft weiter alles Gute und sind überzeugt, dass wir noch viel von ihr hören werden.

Die Bilder hat uns Isabell freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Dafür danke.

 

 Vita:

Geboren am 26. Juli 1990 in Erlenbach

1.77 Meter groß

Position: Torhüterin

Vereine in der Jugend:

TV Großwallstadt

HSG Aschaffenburg 08

Thüringer HC

 Vereine als Aktive:

Thüringer HC

Rhein-Main-Bienen

BVB Dortmund

HSG Blomberg-Lippe (seit 2010)

 

 

 

Zwei große Lieben hat Ronnie Büttner aus Aschaffenburg. Seine Ehefrau Marion und den FCK. Oder war es doch umgekehrt? 🙂 Egal, Marion sieht es gelassen, denn sie ist ebenfalls FCK-Fan und begleitet ihren Mann sehr oft ins Stadion.

Von klein an hat Ronnie Fußball beim TV Aschaffenburg gespielt. Er hatte damals in der F- und E-Jugend den gleichen Trainer wie Felix Magath, nämlich Alexander Petschner. Nach der E-Jugend ging er für zwei Jahre zur Viktoria Aschaffenburg und spielte dort im Tor. Anschließend zog es ihn zum Eisenbahner SV, wo er bis zu seinem 14. Lebensjahr spielte. „Dann hatte ich keine Lust mehr auf Fußball“, sagt der Aschaffenburger. Obwohl in seiner Familie Fußball von jeher ein Thema war. Sein Papa war bekennender MSV Duisburg-Fan. „Daher kommt auch mein Vorname“. Denn beim MSV spielte damals Ronnie Worm. Also war klar, wenn es männlichen Zuwachs im Hause geben sollte, dann heißt der Bub Ronnie.

Der FCK-Virus
Seine Mama und sein Bruder sind Bayern-Anhänger und Ronnie war früher 60er-Fan. Seine Liebe zum FC Kaiserslautern fing bei einem Spiel der Eintracht Frankfurt an. „Es war die Abstiegssaison 96. Damals fuhr ich mit Kumpels zum Spiel, weil die 60er und die Kaiserslautern Fans eine sogenannte Fan-Freundschaft hatten. Und mir hat es dann so gut gefallen, dass ich die Woche darauf zum Spiel nach Kaiserslautern gefahren bin“, erzählt er grinsend. Damals hat er 50 Mark für eine Eintrittskarte auf dem Schwarzmarkt bezahlt. Aber das war es ihm wert und von diesem Tag an wurde er vom FCK-Virus infiziert.
In der Saison 96/97 spielte sein Verein in der 2. Liga und er hat damals alle 34 Spiele gesehen und eine Saison später kaufte Ronnie sich zum Wiederaufstieg seine erste Dauerkarte. „Die Atmosphäre, die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion ist einfach toll“, erzählt er begeistert. In der Saison 97/98 musste sein FCK das erste Spiel bei Bayern München bestreiten und er fuhr mit Kumpels im Zug dahin, sagte mehr aus Spaß: „Wenn wir heute dort gewinnen, werden wir deutscher Meister!“. Er sollte sich als Orakel betätigen, denn es hat tatsächlich geklappt und der Mannschaft gelang das Kunststück, im Aufstiegsjahr sofort deutscher Meister zu werden.
Für Ronnie war das Ansporn genug, jetzt auch die Champions League-Spiele, den UEFA Pokal usw. zu besuchen.

Die erste Fahne
In der Spielzeit 99/2000 gab es noch den Ligapokal, der vor der Saison ausgetragen wurde. Der FCK spielte damals in Mannheim – ausgerechnet gegen 1860 München. Zu diesem Highlight hat Ronnie die erste Fan-Fahne anfertigen lassen mit der Aufschrift „FCK-Fans Aschaffenburg“. In der darauffolgenden Woche spielte sein Club gegen die Bayern in Augsburg. Er schaute sich natürlich auch die Fernsehaufzeichnungen an und merkte, dass die Fahne im TV zu klein rüberkam. „Also habe ich eine größere anfertigen lassen“, grinst er. Diese war dann zehn Meter lang und 1.20 Meter hoch. Kosten: 300 Mark.
2000/01 war er erneut bei allen Heim- und Auswärtsspielen zugegen plus UEFA Pokal. Sein Verein verlor im Halbfinale gegen den spanischen Club CD Alavez. Zu dieser Zeit nahm er seine damalige Freundin und jetzige Ehefrau das erste Mal zu einem Auswärtsspiel mit. Es ging nach Prag und Marion hatte der Ausflug so gut gefallen, dass seitdem auch sie das FCK-Fieber gepackt hatte. Die darauffolgenden Runden (2001/02, 2002/03, 2003/04) verbrachte Ronnie seine freie Zeit wiederum in vielen Stadien, denn er hat kein einziges Pflichtspiel seiner Lauterer verpasst. Erst 2004 konnte er das vorletzte Spiel im DFB-Pokal gegen Freiburg nicht sehen, da er sich an der Achillessehne operieren lassen musste. „Ich hatte damals einen tollen Chef, der Verständnis für meine Leidenschaft hatte. Also habe ich zu den Spielen immer Urlaub genommen und in der fußballfreien Zeit durchgearbeitet.“ In jedem Stadion in der ersten und zweiten Liga kennt sich der heutige Stadtbusfahrer aus und weiß, wo es die beste Stadionwurst gibt … 🙂
Ab 2003/04 gab es die dritte Fahne, diesmal mit rotem Hintergrund und weißer Schrift. Die Sammlung war nun komplett, denn die große Variante wurde für die Heimspiele genutzt, die kleine für die Auswärtspartien eingepackt. Zu dieser Zeit hat sich der Tattoo-Fan sogar einen FCK Teufel auf den rechten Unterarm stechen lassen.
Allerdings gab es in all der Zeit auch nicht immer Grund zur Freude, denn der Aschaffenburger war zweimal live beim Abstieg dabei. „Das war echt traurig und tat weh“, erinnert er sich ungern an die Zeit. Als es wieder einmal soweit war und die zweite Liga rief, fuhr Ronnie nur noch zu den Heimspielen nach Lautern. Er erinnert sich: „Im zweiten Jahr zweite Liga in der Saison 2007/08 sind wir fast in die dritte Liga abgestiegen. Am 18. Mai 2008 war das entscheidende Spiel gegen den 1. FC Köln. Das haben wir dann daheim mit 3:0 gewonnen. Köln hatte eine Riesenchance durch Helmes. Der traf nur den Pfosten. Danach setzte Regen ein und es folgte typisches Fritz-Walter-Stadion-Wetter. Die Kölner hatten keine Chance mehr und nach Spielschluss haben wir alle geweint.“ Tränen der Erleichterung!
2009/10 machte sein Club den Wiederaufstieg perfekt, doch erneut ging es 2012/13 nach unten. Seither spielt der FCK in der zweiten Liga. Nach all den Jahren ist Ronnie nicht mehr so „verrückt“ wie zu Beginn. „Ich habe immer noch eine Dauerkarte, aber ich bin nicht mehr bei jedem Spiel dabei“, sagt er. „Es gibt wichtigeres im Leben.“ Und durch den Umbau wegen der WM ist die Stimmung auch nicht mehr so gut wie zuvor. „Das Stadion ist von 38000 auf 51000 Zuschauer ausgebaut worden. Das merkt man natürlich, wobei derzeit im Schnitt nur cirka 30 000 Fans zu den Spielen kommen.“
In seiner langen Zeit als Fan sind auch viele private Kontakte entstanden. Er hat zum Beispiel sehr guten Kontakt zu Tim Wiese, hat sicherlich 15 Trikots und 20 paar Torwarthandschuhe von ihm alleine. Insgesamt ist seine Trikotsammlung auf ungefähr 100 Stück angewachsen und er sagt stolz: „Die, die ich gekauft habe, kann ich an einer Hand abzählen. Die meisten wurden mir von den Spielern geschenkt.“
An eine Geschichte erinnert sich der 35-Jährige auch sehr gerne. Beim Aufstieg 2009/10 war ein „Aschaffenburger Jung“ mit auf dem Platz. Ivo Ilicevic, aufgewachsen in Aschaffenburg Südring in „Fort Yuma“. Und 2010/11 aufm Betze schoss Ilicevic das 1:0 gegen die Bayern. Am Ende hieß es dann 2:0.
Mit der aktuellen Saison ist der „Fußballspezialist“ nicht ganz einverstanden. Seiner Meinung nach zeigt sein Team seine Qualitäten nicht und er orakelt: „ Ich denke, dass wir Ende der Runde hinter den Aufstiegsplätzen stehen.“
Einen Traum hätte der Aschaffenburger schon noch. Einmal Busfahrer beim FCK zu sein. 2003 hatte er die Chance, als Zeugwart bei den Amateuren anzufangen. „Das hätte mich sehr gereizt. Aber damals hatte ich gerade eine Lehre als Gerüstbauer angefangen und die wollte ich zu Ende bringen und nicht zwischendurch abbrechen.“
Im Nachhinein ist alles gut, wie es gekommen ist und Ronnie wird weiter seinem Verein die Treue halten, seinen Platz auf der Haupttribüne auch in der kommenden Runde haben und – anstatt die FCK-Spieler die Aschaffenburger Einwohner im Bus „herumkutschieren.“

Die Fotos hat uns Ronnie dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Dafür sagen wir vielen Dank!

 

 

 

„Gemeinsam Geschichte geschrieben: 2. Bundesliga – WIR sind dabei!“

So ist es zu lesen auf der Homepage des frischgebackenen Fußball-Zweitligisten FC Heidenheim 1846. Nach 35 Spieltagen machte die Mannschaft von Erfolgstrainer Frank Schmidt den Aufstieg beim SV Elversberg mit dem 1:1 vorzeitig perfekt. Die rund 1000 mitgereisten FCH-Fans erlebten den erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga mit und es gab nach dem Schlusspfiff kein Halten mehr. „Nie mehr dritte Liga, nie mehr, nie mehr“, sangen die Fans immer wieder und freuten sich unbändig mit ihren Lieblingen. Der Vater des Erfolgs, Trainer Schmidt, sagte: „Die Spieler sind die wahren Helden“ und das macht ihn so sympathisch. Denn ohne ihn wäre dieser Kraftakt sicher nicht möglich gewesen.

Egal, wie. Uns bleibt, dem FCH alles Gute und weiter viel Erfolg zu wünschen.

Unser Fotograf, Jan Mauch, war live in Elversberg dabei und hat uns ein paar Bilder zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele mögen sich jetzt denken, hm, FC Heidenheim? Wer oder was ist das denn? Ehrlich gesagt, habe ich das auch noch bis vor kurzem gedacht. Da das Leben aber sehr oft eigene Wege geht, ist mir der FCH mittlerweile bestens bekannt und vergangene Woche, genauer gesagt am 29. März, habe ich einen Spieltag dort verbracht.

Der FCH ist auf dem Sprung in die zweite Fußball-Bundesliga und hatte vergangenen Samstag den Tabellenachten RW Erfurt zu Gast. Vor einer Rekordkulisse von 11400 Fans machte sich die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt daran, den nächsten Dreier einzufahren und damit die Verfolger Leipzig und Darmstadt weiter auf Distanz zu halten.

Doch bevor es soweit war, durfte ich zunächst den Business Club besuchen und mich über die Gastfreundschaft der Heidenheimer freuen. Das Spiel stand im Zeichen des „Darmkrebsmonat März“, was heißt, dass in ganz Deutschland bereits zum 13. Mal für die Darmkrebsvorsorge geworben wird. Das Darmkrebszentrum Heidenheim hat mit der Aktion „Rote Karte dem Darmkrebs“ vor den Fußballfans des 1. FC Heidenheim 1846 in der Voith-Arena versucht, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Seitens des FCH stößt die Aktion auf großes Interesse und wird tatkräftig unterstützt.

Dicke Chancen – keine Tore

Pünktlich um 14 Uhr ging es los und die Einheimischen hatten gleich mehrere dicke Chancen, die sie allerdings nicht verwerteten. Ob sich das wohl rächen würde? In der 40. Minute passierte, was nicht sollte: Die Gäste bekamen von dem keineswegs souverän leitendenden Schiedsrichter einen Elfmeter zugesprochen und Nils Pfingsten-Reddig verwandelte diesen zur 1:0-Führung der Erfurter. Mit einer Menge Wut im Bauch gingen die Heidenheimer in die Pause, waren danach erneut die bessere Mannschaft und endlich erlöste Kapitän Marc Schnatterer in der 58. Minute die Fans mit einem tollen Tor. Wenige Minuten danach nutzte Paddy Mayer eine Chance und netzte zum 2:1 ein (65.). Das sollte auch der Endstand sein. Die Fans kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus und feierten ihr ersatzgeschwächtes Team euphorisch. Und das zu Recht!

Schmuckstück Voith-Arena

Während der Großteil der Zuschauer sich noch über den Erfolg freute, durfte ich mich über einen sehr interessanten Rundgang durch das “Schmuckstück Voith-Arena” freuen. Vorbei am Kids-Club, der mit tollen Steiff-Kuscheltieren ausgestattet ist, über den Presseraum bis hin zum Fan-Shop führte mein Weg.

Nicht zu vergessen Maskottchen „Paule“. Ihn hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Paule ist bei jedem Heimspiel, bei jeder Autogrammstunde und bei allen Events dabei und wird von „Groß und Klein“ geliebt.

Wer sich unter dem von der Firma Steiff gesponserten Kostüm versteckt, bleibt ein Geheimnis. Trotzdem konnte ich Paule ein bisschen etwas entlocken. Er freut sich schon auf den „Paule Talenttag“ am 1. Mai. An diesem Tag sichten die FCH-Juniorentrainer ehrgeizige und talentierte Fußballspieler zwischen sieben und 13 Jahren, die gerne beim FCH spielen möchten. „An diesem Tag kommen ganz viele Jugendliche, es gibt ein tolles Rahmenprogramm und leckere Verpflegung“, weiß Paule zu berichten. Er freut sich schon jetzt auf seinen Einsatz und die vielen Fußballtalente um ihn herum. Und wenige Tage danach könnte es ein erneutes Highlight für Paule und Co. werden. Denn mit dem Ende der Runde wird der FCH, so wie es derzeit ausschaut, in die zweite Liga aufsteigen. „Wenn es soweit ist, gibt es hier eine ganz große Sause“, fiebert Paule schon ein bisschen dem Saisonende entgegen. Doch, wie alle hier im Verein, schaut auch er erst einmal noch von Spieltag zu Spieltag.

Nach einem ereignisreichen und vor allem erfolgreichen Tag hieß es für mich zunächst einmal Abschied nehmen. Allerdings steht die nächste Einladung bereits und dieser werde ich gerne folgen. Und ich hoffe, dass ich die „große Aufstiegs-Sause“ live mit erleben darf… Bis dahin wünsche ich dem FCH alles Gute und viel Erfolg!

Diese Woche muss der FCH beim SV Wehen Wiesbaden antreten. Diesem Spiel sehe ich mit etwas gemischten Gefühlen entgegen,  denn auch in Wiesbaden bin ich sehr gerne zu Gast… Deshalb an dieser Stelle viele Grüße an Torsten und Michael!

 

Unsere Bilder zeigen ein paar Eindrücke rund um den FCH und natürlich darf das Maskottchen Paule nicht fehlen…