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Handball – 2. Liga: Starke Vorstellung des TV Großwallstadt gegen TUSEM Essen

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Alle.

Die Steine, die der Mannschaft, den ganzen Verantwortlichen und den Zuschauern vom Herzen fielen, waren deutlich zu hören, als beim 25:24 (12:7)  für den TV Großwallstadt in der zweiten Handball-Bundesliga die Schlusssirene ertönte. Mit einem verdienten Sieg gegen den Tabellensiebten Essen und den gleichzeitigen Niederlagen der mitabstiegsgefährdeten Teams aus Emsdetten und Ferndorf hat der TVG nun wieder die Abstiegsränge verlassen und steht mit 28:44 Punkten auf Platz 17. 
 
„Es war ein super Kampf von uns, aber wir haben es zum Schluss unnötig spannend gemacht. Allerdings hatten wir ja auch nicht viele Wechseloptionen und waren am Ende noch in Unterzahl“, sagte Mario Stark. Der Leistungsträger musste verletzt passen, hat sich einen Knorpel an einer Rippe abgerissen. „Diese Verletzung kommt nur ganz selten vor, sagen die Ärzte. Ich muss jetzt abwarten, wie es weitergeht“, so Stark. Neben ihm fehlte immer noch Tom Jansen.  Wie die Handschke-Crew diese Ausfälle wegsteckte, war sehr gut.
 
Aber auch der Gast aus Essen kam ersatzgeschwächt, musste auf seinen Innenblock Seidel/Szczesny verzichten. Essens Co-Trainer Michael Hegemann sagte vor dem Spiel: „Die Ausfälle treffen uns. Mal sehen, wie wir das wegstecken.“
 
Die Hausherren hatten sich gegen Essen viel vorgenommen, legten los wie die Feuerwehr und führten schnell mit 7:1 (17.). Zu diesem Zeitpunkt hatte Essens Trainer Jamal Naji bereits zweimal die Reißleine gezogen. Das erste Mal beim 5:1 für den TVG in der elften Minute, das zweite Mal beim 7:1 für die Hausherren. Aber die gut aufgelegten Gastgeber spielten vor einer tollen Kulisse wie aufgedreht.  Vor allem Savvas Savvas war nicht einzufangen, erzielte fünf seiner insgesamt zehn Tore schon in Halbzeit eins. Aber auch Eisenträger, Schauer und Busch trafen gut. In der Abwehr ackerten Dino Corak und Povilas Babarskas und was Jan-Steffen Minerva im Tor zeigte, war allererste Sahne. Der Gast wechselte den Torhüter – für Bliss kam Fuchs -, brachte ab der 19. Minute Linkshänder Lucas Firnhaber. Müller und Dangers kamen im Angriff, Morante und Glatthard in der Abwehr und ab der 26. Minute wurde der siebte Feldspieler eingesetzt. Der TUSEM konnte die Partie etwas ausgeglichener gestalten, aber der TVG ging verdient mit 12:7 in die Pause. Was Corak und Babarskas in der Abwehr zeigten, war große Klasse. Immer wieder gab es Applaus für die Hausherren, die Zuschauer standen auf und applaudierten und die Stimmung war richtig gut. So konnte es die nächsten 30 Minuten weiter gehen.
 
Beim 16:10 war die Welt in Ordnung
 
Nach dem Wechsel war auch bis zum 16:10 in der 38. Minute die blau-weiße Welt noch in Ordnung. Doch bereits zu diesem Zeitpunkt war den Gästen anzumerken, dass sie nun besser eingestellt waren. Die Deckung wurde gelockert und versuchte immer wieder den TVG-Rückraum frühzeitig zu stören. Die TVG-Torhüter – kurzzeitig kam Can Adanir ins Tor – bekamen nicht mehr so viele Bälle an die Hand und TVG-Trainer Maik Handschke nahm beim 16:13 (41.) seine Auszeit. Frieder Bandlow erhöhte zunächst auf 17:13. Aber es war zu sehen, dass sich die Handschke-Crew immer mehr von der Hektik anstecken ließ und anstatt ruhig weiter zu spielen wie bisher, wurden sie nervös und dadurch passierten auch Fehler. Der Gegner biss sich ins Spiel, verkürzte nun in der Folge immer wieder auf zwei Tore (17:15, 18:16, 21:19). Doch der TVG kämpfte, wollte, brauchte diesen Sieg. Trotzdem fiel der Anschluss in der 55. Minute (22:21). Erneut nahm Handschke die Auszeit, erneut war es Bandlow, der mit zwei Treffern auf 24:21 erhöhte.
 
Jetzt war Essen mit der Auszeit dran, verkürzte danach und ging zu einer noch offensiveren Deckung als zuvor über. Die Spannung stieg und die Zuschauer gaben alles, feuerten ihr Team lautstark an. Dem starken Dino Corak gelang das 25:22 und in dieser Phase hielt Jan-Steffen Minerva einen Strafwurf von Noah Beyer. Dies war enorm wichtig. Denn Essen gab die letzten Spielsekunden nicht nach, erzielte wieder den Anschluss. Der letzte Angriff von Kuno Schauer ging weiter über das Tor, doch das war egal, denn die Schlusssirene ertönte rechtzeitig und die zwei Punkte blieben beim TVG. Im Anschluss brachen alle Dämme, denn mittlerweile hatte auch das Ergebnis Emsdetten – Hamm (30:31) und Ferndorf – Bietigheim (30:32) die Runde gemacht. Emsdetten und Aue stehen wohl als Absteiger fest, denn in den letzten beiden Spielen können sie selbst bei der maximalen Punkteausbeute den TVG und Ferndorf, die derzeit beide 28:44 Punkte haben, nicht mehr einholen. Verdammt eng bleibt es aber trotzdem, denn auch Dormagen und Ludwigshafen (bei einem Spiel weniger) haben lediglich einen Zähler mehr auf der Habenseite. 
 
„Ein Kompliment an die Jungs, denn der Druck war heute schon immens groß. Schade, dass wir die ganze Saison über keine Konstanz in unsere Spiele bekommen haben. Auf der einen Seite spielen wir stark auf, auf der anderen Seite passieren uns wieder dumme Fehler“, sagte ein sichtlich mitgenommener Geschäftsführer Sport, Michael Spatz. „Schlimm, wenn man nicht selbst mit eingreifen kann… Ich glaube, nächste Saison schau ich mir nicht mehr alle Spiele an“, sagte er augenzwinkernd und hatte seinen Humor schon wieder gefunden.
 
Waren es bei Essen Firnhaber, Beyer und Morante, die gerade in Halbzeit zwei die Akzente setzten, agierten beim TVG Savvas, Busch, Bandlow, Corak und Minerva (in Halbzeit eins) sehr stark.
 
Weiter geht es für den TVG am Freitag in Hamm.
 
Ehrenamt-Award wurde übergeben
In der Halbzeitpause wurde dann auch das „Team hinter dem Team“ in den Vordergrund gestellt. Zusammen mit der Deutsche Vermögensberatung Direktion Jürgen Fries in Aschaffenburg hatte man über die Saison hinweg alle Units der ehrenamtlichen Helfer nominiert. Am Samstag wurde dann der Ehrenamtsaward übergeben. Aber statt einer einzelnen Person, nahm TVG-Urgestein Wolfgang Schüssler den Award stellvertretend für alle beim TVG aktiven ehrenamtlichen Helfer entgegen. Zudem wird es im August dann noch ein großes Fest für alle Ehrenamtler geben. Der Sport lebt vom Ehrenamt und der TVG könnte ohne diese Helfer nicht existieren.
 
Das Beitragsbild von Jan-Steffen Minerva und das Ehrenamt-Award-Bild mit allen Beteiligten hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke hierfür.