Die Freude, die ihm sein neuer Job als Trainer beim slowakischen Spitzenclub Tatran Presov seit seinem Amtsantritt im Juli 2014 macht, ist ihm deutlich anzumerken. Peter David war jüngst ein paar Tage auf „Heimaturlaub“ und nahm sich ein paar Minuten Zeit für uns.

„Presov ist die drittgrößte Stadt in der Slowakei. Hier ist immer etwas los“, sagt er. Der Trainer hat eine schöne Wohnung mitten in der Stadt und hat es nicht weit zu seiner Arbeitsstätte. „Wir haben eine tolle Halle, in die 4200 Zuschauer reinpassen. Alles ist neu, modern und es dürfen auch nur wir Aktiven und die Jugend-Handballmannschaften dort trainieren.“ Alle anderen Sportarten müssen in die alte Halle ausweichen.

Unangefochten an Platz eins

Derzeit steht Peter mit seiner Mannschaft in der slowakischen Liga auf dem ersten Tabellenplatz. Seit 13 Spielen ist sein Team ungeschlagen und es spaziert – wie erwartet – absolut souverän durch die Liga. In der SEHA League steht Tatran Presov derzeit auf dem dritten Rang. Sein Team misst sich hier unter anderem mit Veszprem, Metalurg, Meshkov Brest, Zagreb oder Vardar – um nur einige zu nennen. Alles klingende Namen in der Handballwelt. Auch in seinem Team gibt es klingende Namen. So steht beispielsweise der 2.15 Meter große Lette Dainis Kristopans auf halbrechts. Peter ist begeistert von ihm und sagt: „ Er ist sehr begehrt. Viele Vereine der ganzen Welt wollen ihn unbedingt haben. Auf Linksaußen spielt Radoslav Antl. Mein Landsmann ist pfeilschnell und kaum zu halten. Aber generell sind wir ausgeglichen besetzt.“ Bei dieser Belastung braucht er auch einen Kader, der gut besetzt ist, denn neben den zwei Ligen und dem EHF-Pokal mischt der ehemalige Trainer des TV Großwallstadt mit seinem Team auch noch im slowakischen Pokal mit und hat vor kurzem das Halbfinale erreicht.

Heute geht es gegen Melsungen

Dieses Wochenende (22. November 2014) trifft er mit seiner Mannschaft in der dritten Runde im EHF-Cup auf einen alten Bekannten. Es warten die MT Melsungen und sein ehemaliger Trainerkollege beim TV Großwallstadt, Michael Roth. „Es ist schon verrückt, wie klein die Welt ist“, schüttelt Peter grinsend den Kopf. Für Tatran Presov ist es das erste Eingreifen im EHF-Cup, denn bedingt durch die Champions League Qualifikation, in der Tatran den zweiten Platz erreichte, ist die Mannschaft von Trainer Peter David gesetzt.
Er weiß, dass diese Aufgabe schwer werden wird, denn „Melsungen hat einen ausgeglichenen und gut besetzten Kader. Der Papierform nach hat Melsungen leichte Vorteile. Michael muss mit seiner Truppe Woche für Woche gegen einen starken Gegner spielen, denn die deutsche Liga ist halt eben mal sehr stark. Bei uns ist das in der slowakischen Liga ist nicht so. Die ist nicht so stark. Allerdings sind wir in der SEHA League gefordert. Mit uns gibt es sechs Topteams und wir treffen daher auf richtig gute Mannschaften und müssen immer alles geben. So werden wir auch gegen Melsungen antreten. Wir werden alles geben, um erfolgreich zu sein.“

Michael Roth zeigt Respekt

Michael Roth zeigt ebenfalls viel Respekt vor dem kommenden Gegner auf internationaler Ebene und sagte: „Presov ist nach Toulouse ein anspruchsvoller Gegner und damit kein einfaches Los, aber durchaus machbar.“ Peter David machte sich mit seinen Jungs bereits am Mittwoch nach dem Abendtraining auf den Weg Richtung Deutschland. Die Fahrt war sehr lange, denn sie fuhren am Mittwoch gegen 19.30 Uhr los und kamen erst am Donnerstag um 11.40 Uhr in der Nähe von Kassel an. Am Abend und am Freitag wurde nochmal trainiert. Dazwischen lagen Spaziergänge, Gespräche, Vorbereitung. „Nach dem Spiel geht es zurück, so dass wir am Sonntagvormittag wieder in Presov eintreffen werden“, sagt der Coach. So ein Pensum muss Tatran auch in der SEHA League ständig absolvieren. Daher ist es auch enorm wichtig, dass Peter das Training wohl dosiert.

Peter freut sich auf Weihnachten

Bis Weihnachten hat der Trainer noch ein straffes Programm zu erfüllen. Dann hat er erst einmal eine Weile Pause und darauf freut er sich schon. „Endlich habe ich dann wieder Zeit für meine Familie. Darauf freue ich mich schon sehr, denn sie fehlt mir sehr.“ Zwar steht er mit seiner Familie im ständigen Kontakt und tägliche Telefongespräche sind normal, denn es gibt immer was zu erzählen. „Ich muss meiner Frau ein großes Kompliment machen und ich bewundere sie sehr, wie sie zu Hause in Obernburg alles organisiert und für die Kinder sorgt und alles im Griff hat. Das ist wirklich toll. Und sie unterstützt mich in allem, obwohl sie bedingt durch meinen Job so oft alleine ist. Um so mehr freue ich mich auf Weihnachten, bis wir alle wieder vereint sind. Und ich bin total glücklich, dass Ingrid nach dem Spiel in Melsungen mit mir nach Presov fährt und dort für ein paar Tage bleibt. Gott sei Dank sind unsere Kinder sehr selbstständig, so dass wir uns keine Gedanken machen müssen, wenn sie ein paar Tage alleine sind.“

Wir drücken Peter David die Daumen, dass es sportlich so gut weiterläuft wie bisher und freuen uns für ihn und seine Familie, dass sie bald für einige Wochen viel Zeit miteinander verbringen können.

Die Bilder hat uns freundlicherweise Peter David zur Verfügung gestellt.

Bei den bayerischen Hallen-Seniorenmeisterschaften im Tennis, die vom 6. bis zum 9. November 2014 im Tennis Center Noris in Nürnberg stattfanden, setzten sich, neben wenigen Ausnahmen, die Top-Favoriten durch. Auf 15 Plätzen kämpften 334 Teilnehmer um den bayerischen Titel. Allein in der Männerkonkurrenz waren insgesamt 254 Akteure am Start, unter anderem auch einige, die in der deutschen Rangliste unter den Top 10 ihrer Altersklasse zu finden sind.

Auch aus der hiesigen Region nahmen einige Spieler an den „Bayerischen“ teil. So gingen Oliver Bergmann vom TC Schönbusch Aschaffenburg und Patrick Ostheimer vom TV Aschaffenburg bei den 30er Männern ins Rennen. Oli Bergmann scheiterte in Runde zwei an Sebastian Schiessl vom TC RW Straubing (3:6, 5:7). Patrick Ostheimer musste anschließend gegen Schiessl antreten und verlor im Champions Tiebreak mit 3:10.

Kai Hagenkötter vom TC Schönbusch Aschaffenburg spielte bei den 35er-Männern mit, musste im ersten Spiel bereits in den Champions Tiebreak. Diesen konnte er mit 10:8 für sich verbuchen. Danach allerdings war gegen Thorsten Beck vom SV Höhenberg mit 0:6, 1:6 Schluss.

In der Konkurrenz Männer40 nahmen zwei Spieler vom TCS Aschaffenburg teil. Für Alexander Benesch und Christian Raupach war allerdings nach Runde eins der Wettbewerb vorbei. Benesch verlor denkbar knapp im Champions Tiebreak 9:11 gegen Rene Kopetzky (TC Eibach). Auch in der Nebenrunde war für Benesch im Halbfinale Schluss. Raupach musste beim 5:7 und 0:3 gegen Oliver Wagner (TC Eichenau) verletzt aufgeben.

Gleich drei Schönbuschler starteten bei den 45ern

Gute Resultate verbuchten hingegen die Schönbuschler bei den Männern 45. Bernd Legutke, an Position drei gesetzt, spielte sich souverän ins Halbfinale und musste sich erst dort dem späteren Sieger und an Position zwei gesetzten Günter Woisetschläger (TC RW Passau) nach großem Kampf mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. „Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis. Für mich ist es gut gelaufen“, sagte Bernd Legutke nach dem Match. Ebenfalls bis ins Halbfinale schaffte es Ingo Hartmann (TCS). Er musste gegen den an eins gesetzten Stefan Samweber mit 3:6, 2:6 klein beigeben. Kurios dabei, dass die beiden Schönbuschler an den jeweiligen Finalisten scheiterten, wobei Woiselschläger seinen Konkurrenten im Endspiel klar beherrschte.

Der Dritte im „Schönbusch“-Bunde war Stefan Haun. Er spielte sich bis ins Viertelfinale, traf dort auf den Favoriten Stefan Samweber und verlor mit 2:6 und 4:6.

Horst Trunk (TCS Aschaffenburg) startete in der 55er-Konkurrenz und verlor gegen den an zwei gesetzten Horst Engel (1. FC Nürnberg) in Runde zwei mit 3:6, 5:7.

Reinhard Heeg, Arno Welzenbach und Heinz Schollmeyer spielten bei den 60ern mit. Für alle drei war jeweils nach der ersten Runde Schluss und sie spielten in der Nebenrunde weiter. Hier kämpften sich Heeg und Welzenbach ins Halbfinale, trafen dort aufeinander und Welzenbach gewann mit 6:4 und 7:5. Im Endspiel musste Welzenbach nach dem 0:6 und 0:1 gegen Horst Kramp (ATSV Erlangen) verletzt aufgeben.

Bleiben noch die 65er-Männer. Bernd Siebler vom TCS Aschaffenburg verlor klar in Runde eins, war in der Nebenrunde an eins gesetzt, konnte aber die Erwartungen nicht erfüllen und scheiterte an Sebastian Kufner (TC Neunkirchen Brand).

Uli Schott gewann Nebenrunde

Die Frauen aus der Region waren spärlich besetzt und nur zwei Mömbriser Spielerinnen und eine aus Aschaffenburg hatten gemeldet. Bei den Frauen 40 gingen von der DJK Mömbris Sabine Englert und Uli Schott an den Start. Sabine Englert kam bis in Runde zwei, scheiterte dann mit 1:6 und 3:6 an Sabine Forster vom TSV Altenfurt, die später im Halbfinale ausschied.

Uli Schott musste bereits in Runde eins gegen Daniela Götz-Hellmuth (TC Schweinfurt) nach 6:7, 6:1, 5:10 die Segel streichen. Uli Schott trat anschließend in der Nebenrunde an und gewann diese mit 6:2, 7:5 gegen Ute Heitzer (SG Post Süd Regensburg).

Bei den 50er-Frauen ging vom TV Aschaffenburg Hildegard Ulrich ins Rennen. Sie gewann Runde eins mit 6:3, 6:2 gegen Sigrid Lieb vom TC GR Weiden, zog danach gegen Renate Werner (TSV Burgfarmbach) mit 3:6, 3:6 den Kürzeren.

 

Unsere Bilder, die uns freundlicherweise Jürgen Ramminger zur Verfügung stellte, zeigen die Halbfinalisten Bernd und Ingo in Aktion.

 

 

 

Am Sonntag war nach zwei Stunden und 57 Minuten der Traum der deutschen Tennismannschaft vom Fed Cup-Gewinn aus und vorbei. Die Weltranglisten-Vierte Petra Kvitova machte mit dem 6:4 im dritten Satz das „Wunder von Prag“ für die deutschen Frauen zunichte. Mit ihrem Sieg sorgte sie für den insgesamt achten Fed Cup-Gewinn für ihr Land. Bereits 1982 gewann die Tschechische Republik in Zürich das Finale gegen das deutsche Team. Für die Mannschaft von Chefin Barbara Rittner war es das erste Erreichen eines Endspiels seit 1992. Damals besiegten die Deutschen in Frankfurt im Finale Spanien. Für das Team um Kapitän Petr Pala ist es der dritte Fed Cup-Titel innerhalb von vier Jahren. Glückwunsch hierzu!

0:2-Rückstand am Samstag

Bereits am Samstag mussten sich Andrea Petkovic und Angelique Kerber den Tschechinnen mit 0:2 geschlagen geben. Trotzdem war noch das letzte Fünkchen Hoffnung da, am Sonntag die Wende zu schaffen. Angie Kerber war gegenüber dem Vortag nicht wieder zu erkennen. Sie eröffnete am Sonntag das dritte Einzel, wirkte sehr entschlossen, zwang Petra Kvitova zu vielen Fehlern und führte schnell mit 5:2. Anstatt den Sack zuzumachen, vertändelte sie den ersten Satz und musste sich im Tiebreak geschlagen geben (5:7). In Satz zwei kam Kerber zunächst überhaupt nicht ins Spiel, lag schnell mit 0:3 zurück. Doch sie kämpfte, fand den Hebel, legte diesen um und holte sich mit 6:4 den zweiten Durchgang. Die Spannung war kaum mehr zu ertragen und die gut 11 000 Zuschauer verwandelten die O2 Arena in einen Hexenkessel. Darunter cirka 1000 deutsche Schlachtenbummler. Unter ohrenbetäubendem Lärm lieferten sich beide Spielerinnen eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Kerber konnte, wie schon in Satz eins, kein Kapital aus einer 4:1-Führung schlagen und verlor letztlich mit 4:6. Damit war der dritte Punkt für die Tschechinnen erreicht und die Entscheidung gefallen. Im abschließenden Doppel, das nur noch für die Galerie spielte, gewannen Sabine Lisicki und Julia Görges mit 6:4 und 6:3 gegen Andrea Hlavackova und Lucie Hradecka.
Nach so einer Niederlage gehen die Meinungen natürlich auseinander. Die einen sagen, dass die Deutschen gegen ein Weltklasse-Team verloren haben. Die anderen meinen, dass Kerber und Co. nicht richtig eingestellt waren – weder mental noch spielerisch. Der Hexenkessel war zu erwarten und darauf müssen die Mädchen super gut vorbereitet sein. Das schien nicht der Fall. Die vielen einfachen Fehler und vor allem die Anzahl der Doppelfehler bei den Deutschen gibt zu denken. Ich bin selbst Tennisspielerin und ich habe immer wieder mit meinen Nerven zu kämpfen. Allerdings bin ich Hobbyspielerin und verdiene mein Geld nicht damit. Wenn ich als Profil den ganzen Tag nichts anderes mache, als Tennis zu üben, zu spielen, vor großer Kulisse aufzutreten usw., dann kann der Zuschauer eine etwas konstantere Leistung erwarten, als dies am Wochenende der Fall war.

Prag ist eine Reise wert

Egal wie, die drei Tage Prag waren sehr schön, brachten mir viele neue Eindrücke. Ich durfte morgens beim Frühstück mit Petra Kvitova und Co. ein paar Sätze wechseln, konnte unsere Mädels in der Hotel-Lobby begrüßen, hatte interessante Gespräche mit vielen unserer „Landesfürsten“, sprich Verbandspräsidenten und war angenehm überrascht von der Lockerheit des Bildungsministers von Baden-Württemberg, Andreas Stoch. Mit ihm, der total sportaffin ist, ging der Gesprächsstoff nicht aus.
Schöne Erlebnisse hatte ich auch mit den Menschen in Prag. Sie waren total hilfsbereit, sehr freundlich und zuvorkommend und ich konnte – trotz der sportlichen Enttäuschung – ganz viel positives mit nach Hause nehmen. Es war sicher nicht meine letzte Reise nach Prag. Diky za vsechno!

Hier könnt Ihr ein paar Bilder und Videos anschauen – es ist ein Sammelsurium der drei Tage. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

 

 

Es war angerichtet, alles passte. Am Ende des Tages stand aber ein bitterer 0:2-Rückstand der deutschen Tennisdamen. Heute (Sonntag, 9. November) stehen die Mädels um Teamchefin Barbara Rittner vor einer unglaublich schweren Aufgabe, denn es gilt diesen Rückstand aufzuholen und drei Spiele in Folge zu gewinnen, soll der WM-Titel her. Zwar ist nichts unmöglich. Aber diese Aufgabe ist verdammt schwer. Dafür braucht es eine enorme Leistungssteigerung.

Andrea Petkovic eröffnete gestern vor cirka 13000 Zuschauern und unter den Augen von Helena Sukova, Martina Navratilova und Anke Huber in der O2 Arena in Prag das Finale. Sogar Politiker Sigmar Gabriel machte sein Versprechen wahr und kam vorbei, um zuzuschauen. Morgens konnte ich in der Hotellobby noch ein paar Worte mit Andrea Petkovic wechseln und ihr viel Glück wünschen. Geholfen hat es nichts, denn sie verlor sang- und klanglos gegen Petra Kvitova. Die Tschechin gewann 6:2, 6:4. Alle Hoffnungen ruhten nun auf Angelique Kerber. Sie begann sehr zielstrebig, spielte aggressiv und führte schnell mit 4:2. Aber Lucie Safarova bog den ersten Satz und dem Jubel ihrer Anhänger zu ihren Gunsten um. Kurios war der Satzball der Tschechin, als Angie Kerber den Punkt schon für sich zählte. Safarova „grub“ den Ball aber noch aus und spielte ihn erfolgreich zurück. Auch im zweiten Satz führte die Deutsche bereits mit 4:2, ehe die einheimischen Fans ihre Spielerin nach vorne peitschten und diese sich auch Satz zwei mit 6:4 holte.

Lange Gesichter

Viele lange Gesichter gab es danach nicht nur bei den deutschen Verantwortlichen und Funktionären. Auch die mitgereisten Fans waren bedient. Natürlich ist es schwer, in so einem Hexenkessel zu gewinnen. Allerdings darf es nicht sein, dass sich sowohl Petkovic als auch Kerber derart viele einfache Fehler und vor allem reihenweise Doppelfehler erlauben. Und dass der verlegte Hardcourt in der Arena wohl angeblich zu schnell ist, dies ergaben die Messungen des Weltverbandes ITF, und dem tschechischen Tennisverband nun eine Strafe droht, bringt die Punkte auch nicht zurück.

Einziger Lichtblick gestern war der Besuch auf einem schwimmenden Restaurant. Das „Grosseto Marina“ wurde auf der Grundlage eines Frachtschiffes entwickelt und liegt auf der Moldau, flussläufig zum Intercontinental Hotel. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Prager Burg und die Karlsbrücke und so ganz nebenbei war auch noch das Essen hervorragend 🙂 Also ein etwas versöhnlicher Abschluss eines ansonsten verkorksten Tages. Denn auch aus der Heimat erreichten mich sportlich schlechte Nachrichten. Handball-Zweitligist TV Großwallstadt verlor am Samstag gegen den weit abgeschlagenen TV Hüttenberg.

Heute fällt die Entscheidung

Heute um 13 Uhr geht es weiter. Zunächst muss Angie Kerber gegen Petra Kvitova antreten. Anschließend stehen sich Andrea Petkovic und Lucie Safarova gegenüber. Sollte bis dahin die Begegnung nicht entschieden sein, wird das Doppel den fünften Punkt bringen müssen.
Viele Grüße aus dem heute etwas verhangenen und leicht regnerischen Prag!

Heute ist es soweit. Unsere Tennis-Mädels kämpfen erstmals nach 22 Jahren um den Weltmeistertitel. Ausgetragen wird das Finale zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland in der O2 Arena in Prag. Andrea Petkovic eröffnet das Finale um 13 Uhr mit ihrem Einzel gegen Petra Kvitova. Das zweite Einzel bestreiten Angelique Kerber und Lucie Safarova.

Für das deutsche Team ist es die erste Finalteilnahme bei dieser Mannschafts-WM seit 1992. Damals besiegte das Team um Steffi Graf in Frankfurt im Endspiel Spanien.

Die O2 Arena in Prag ist ausgelegt für 10850 Zuschauer. Ich bin gespannt, wie viele Menschen sich das Endspiel anschauen. Mein Taxifahrer, der mich übrigens mit seiner Fahrweise an den Rande eines Nervenzusammenbruchs brachte, war sich sicher, dass seine Landsleute die Arena in einen Hexenkessel verwandeln werden… Ich werde Euch berichten.

Viele Grüße aus dem wunderschönen Prag!

… zu ihrem tollen zweiten Platz bei den deutschen Tennismeisterschaften –  auch, wenn es ein bisschen spät ist. Aber für eine Gratulation ist es nie zu spät!

Seit 2010 ist der TC Bürgerweide Worms jeden Sommer Ausrichter der nationalen deutschen Meisterschaften der Tennis-Jungseniorinnen- und senioren. In diesem Jahr gingen aus unserem Verbreitungsgebiet neben Florian Preißler (WB Aschaffenburg) noch Patrick Ostheimer (TV Aschaffenburg) und Oliver Bergmann vom TC Schönbusch Aschaffenburg bei  den 30ern an den Start. Während Patrick nur die Einzelkonkurrenz spielte, waren Oliver und Florian auch im Doppel mehr als gut unterwegs. Am Ende schrammten die beiden haarscharf am Titel vorbei und mussten sich nach hartem Kampf mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Oliver traf in der ersten Runde auf den an Nummer sieben gesetzten Dominik Pfeiffer (OTHC Oberhausen). Mit 3:6 und 1:6 musste er sich dem späteren Finalisten geschlagen geben. Patrick  stellte seine gute Form unter Beweis, besiegte im Achtelfinale den amtierenden deutschen Meister Daniel Höppner (Braunschweiger THC, 4:6, 6:2, 4:2 Aufgabe Höppner), schied dann aber im Viertelfinale gegen Andreas Thivessen (TC Parkhaus Wanne-Eickel) mit 2:6, 2:6 aus.

Florian traf im Achtelfinale bereits auf die Nummer eins der Setzliste, Matthias Schramm vom TC Wuppertal. Er besiegte in einem umkämpften Match die aktuelle Nummer elf Deutschlands mit 6:4, 3:6, 6:1. Im Viertelfinale wartete mit Steffen Neutert (TC Ludwigshafen) ein dicker Brocken auf Flo. In einem packenden Linkshänder-Duell musste sich der Aschaffenburger am Ende mit 4:6, 6:1, 1:6 dem späteren neuen deutschen Meister beugen.

Im Doppel waren Preißler/Bergmann an vier gesetzt, spazierten durch das Viertelfinale und hatten auch das an Position zwei gesetzte Doppel Enser/Schmitt nach einem engen ersten Satz im Griff (7:6, 6:0). Im Finale wartete das topgesetzte Duo Matthias Schramm (Nr. 11 Herren 30) und Holger Zühlsdorff-Pavlovic (Nr. 5 Herren 35). Hochmotiviert gingen die beiden Cracks dieses Match an und spielten am Limit. 6:0 hieß es nach Satz eins und im zweiten Satz führten die beiden bereits mit 3:1. Danach erlaubten sie sich eine Schwächephase, die der Gegner sofort ausnutzte und bestrafte. Schramm/Zühlsdorff-Pavlovic bogen das Ergebnis mit 6:4 zu ihren Gunsten um und der Champions Tie-Break musste die Entscheidung bringen. Die Zuschauer waren begeistert und sie sahen Tennis vom Feinsten. Wieder führten die Aschaffenburger mit 3:0, mussten sich aber am Ende mit 7:10 geschlagen geben. „Dennoch war der Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft ein unerwarteter und toller Erfolg für uns“, sagte Flo, nachdem die erste Enttäuschung etwas verflogen war. Auch Oli freute sich am Ende über den zweiten Platz: “Tolle Sache”, grinste er.

Wir freuen uns schon auf den nächsten Einsatz der beiden.

Unsere Bilder, die uns freundlicherweise von Flo zur Verfügung gestellt wurden, zeigen ihn im Einzel und bei der Siegerehrung zusammen mit Oliver, einmal flankiert von Gratulantinnen und mit den Siegern Matthias und Holger.

 

 

 

Stolz wie Oskar sind sie: die frischgebackenenU 20-Europameister Jannik Kohlbacher, Tom und Lars Spieß. Nur mit der Stimme hapert es zum Wochenbeginn bei den Handball-Juniorennationalspielern ein bisschen. Kein Wunder, haben sie doch nach dem Titelgewinn am Sonntag die Nacht zum Tag gemacht. »Wir haben bis in den Montagmorgen hinein gefeiert. Es war schon recht hell, als wir ins Hotel kamen«, berichtet Lars, der gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Tom bei den DJK Rimpar Wölfen spielt (vormals waren die beiden beim TSV Lohr und HBLZ Großwallstadt). Und der Großwallstädter Jannik Kohlbacher verrät: »Obwohl am Tag nach dem Endspiel bereits um 7.30 Uhr Frühstück angesetzt war, kamen manche erst um 8 Uhr.« Aber was soll’s. Wer so souverän durch eine Europameisterschaft spaziert, darf auch dementsprechend feiern.

Der Aberglaube

Alle drei Spieler standen übrigens bereits im Juli 2012 beim Gewinn der U 18-EM im deutschen Kader. Damals wurden die Jungs von Klaus-Dieter »Pitti« Petersen und Christof Armbruster trainiert. Und da fast alle Handballer ein bisschen abergläubisch sind, teilten sich Jannik und die Spieß-Brüder bei dieser EM ihr Zimmer wieder mit den gleichen Kollegen von damals. »Tom teilte sich das Zimmer mit Christopher Rudeck von der SG Flensburg, ich bin mit Jannik Hausmann von Balingen-Weilstetten zusammen. Das war bisher eine sehr gute Konstellation«, erzählt Lars. TVG-Kreisläufer Kohlbacher wohnte mit Marcel Engels zusammen. »Wir sind ein eingespieltes Team. Es passt hervorragend. Er ist ja jetzt nach St. Gallen gewechselt, da hatten wir uns viel zu erzählen«, sagt Jannik.

Kein Problem mit der Favoritenrolle

Doch nicht nur abseits des Platzes lief für den deutschen Nachwuchs alles rund. Die Mannschaft wurde auch auf dem Feld ihrer Favoritenrolle gerecht. Schwierigkeiten damit, als Titelanwärter in die EM zu gehen, hatten die Jungs keine. »Wir sind eine gute Truppe und spielen alle bereits in der ersten, zweiten oder dritten Liga im Männerbereich – haben dementsprechend schon Erfahrung. Die Vorrunde wollten wir auf jeden Fall sehr gut abhandeln. Danach kam die schwere Hauptrunde, doch wir haben uns stetig gesteigert, das Halbfinale dann überraschend klar gewonnen – und dann standen wir auch schon im Finale«, lässt Jannik den Turnierverlauf Revue passieren. Und Tom ergänzt: »Wir hatten mit Fabian Wiede, Simon Ernst und Jonas Meier drei Spieler dabei, die uns extrem verstärkten. Sie spielten ja zwischenzeitlich schon bei den Älteren mit.« Begeistert sind die drei Europameister vom Trainergespann Markus Baur/Axel Kromer. Tom: »Für Markus freut es uns sehr, denn es ist sein erster Titel als Bundestrainer. Er findet genau die richtige Mischung für uns Jungen.« Jannik meint: »Das Trainerteam hat uns super eingestellt, ist auf jeden einzelnen Spieler eingegangen, hat uns gefördert. Es hat einfach Spaß gemacht, alles zu geben.«

Österreich tanzte aus der Reihe

Fast alle Teams wohnten in Österreich übrigens im gleichen Hotel. Die Stimmung war locker. Und da sich viele Spieler schon von diversen Turnieren zuvor kannten, gab es immer mal wieder den einen oder anderen Plausch. »Wir wohnten in einem Studentenwohnheim mit angegliedertem Hotel und waren im achten Stock untergebracht. Es war toll. Nur die Österreicher waren nicht bei uns. Sie wohnten in ihrem Olympiastützpunkt «, erzählt Lars. Das knappe 28:27 in der Vorrunde gegen die Gastgeber war für Jannik eines der schwersten Spiele im Turnierverlauf. Die Österreicher seien letztlich auch sehr enttäuscht gewesen, den Titel nicht gewonnen zu haben: »Immerhin haben sie ein ganzes Jahr darauf hingearbeitet, haben alles dafür getan, damit der Pott im eigenen Land bleibt.« Das Finale – die Neuauflage Schweden gegen Deutschland von 2012 – wollten rund 2000 Fans sehen. »Wir haben in einer Arena gespielt, die 6000 Leute fasst. Wenn da halt nur ein Drittel besetzt ist, ist die Stimmung nicht so toll. Aber von uns Spielern waren Familie, Verwandte und Freunde da, haben uns super angefeuert und alles gegeben «, erzählt der Kreisläufer. Seit Montag sind er und die Spieß- Brüder wieder zu Hause und froh, endlich im eigenen Bett schlafen zu können. »Wir sind seit dem 30. Juni unterwegs, hatten in all der Zeit nur vier Tage frei. Da freut man sich schon auf Daheim«, sagt Jannik. Während er von seinem Trainer Maik Handschke jetzt erst einmal drei Tage frei bekam und am Freitag wieder zur Großwallstädter Mannschaft stößt, waren die Spieß- Brüder bereits am Montagabend beim Training von Rimpar dabei. »Wir müssen nicht gleich voll mittrainieren, aber so richtig frei haben wir auch nicht«, erzählt uns Lars. Alle drei Europameister wollen in der restlichen Vorbereitung so richtig Gas geben und freuen sich auch schon auf die kommende Zweitliga-Saison. Während die Brüder Spieß sich weiterentwickeln und mehr Spielanteile bekommen wollen, hat Jannik andere Pläne: »Ich freue mich auf die neue Aufgabe und hoffe, dass wir unser Saisonziel erreichen. Dafür werden wir alles tun. Dann haben wir am Ende der Runde hoffentlich schon wieder etwas zu feiern – nämlich unseren Aufstieg. « Und Jannik hätte die nächste Gelegenheit, die Nacht zum Tag zu machen…

 

Wir haben von den Dreien ein paar Bilder herausgesucht, die uns freundlicherweise unser Fotograf Klaus Roos zur Verfügung gestellt hat. Sie zeigen Jannik, Tom (mit der Nr. 9) und Lars (Nr. 6) bei diversen Spielen.

 

Jetzt ist es amtlich. Die Staffeleinteilung in der dritten Handball-Liga bleibt wie sie ist. Die HSG Rodgau Nieder-Roden, stellvertretend für die Vereine aus dem südlichen Bereich des Hessischen Handballverbandes, der Pfalz sowie dem Raum Hannover, verzichtet vorerst auf eine weitere juristische Auseinandersetzung mit dem DHB.

Der DHB kann von Glück reden, dass die Vereine so umsichtig gehandelt haben und es nicht bis zum Äußersten haben kommen lassen. Vielleicht sollten die DHB-Verantwortlichen sich dieses Handeln zum Vorbild bzw. zu Herzen nehmen. Doch zurück zum Thema und zur Erklärung, warum die Einteilungen so bleiben wie bisher.

Zum zuletzt heiß diskutierten Thema Staffeleinteilung hat die HSG Rodgau Nieder-Roden nach erfolglos geführten Gesprächen mit der federführenden Spielkommission stellvertretend für die Vereine HSV Hannover, TSV Burgdorf II, HF Springe, TS Großburgwedel, TV Hochdorf sowie die hiesigen Vereine MSG Groß-Bieberau/Modau, TV Groß-Umstadt und TV Kirchzell beim DHB-Sportgericht Einspruch gegen die vorläufige Staffeleinteilung durch eben die vom DHB-Präsidium eingesetzte Spielkommission gelegt. Es erfolgte durch die erste Kammer des Sportgerichts des DHB erwartungsgemäß die Ablehnung des Einspruchs zur Staffeleinteilung. Nach eingehender Prüfung der Urteilsbegründung mit einem Rechtsbeistand kamen die Vereine zur Auffassung, dass sie sehr gute Chancen bei einem Zivilgericht zur Umsetzung der sachlich begründeten Vorschläge haben. Parallel dazu hat der DHB seine Dialog-Bereitschaft deutlich gemacht.

Aus diesem Grund und vor allem mit Rücksicht auf viele Vereine, die dann in ein zu erwartendes Terminchaos stürzen würden, haben sich die einspruchsführenden Vereine dazu entschlossen, dieser Entwicklung eine Chance zu geben und vorerst von weiteren juristischen Schritten in diesem Jahr abzusehen. „Im Interesse der Gesamtsituation wird es für die bevorstehende Runde keine weiteren juristischen Schritte geben“, sagte Kirchzells Trainer Gottfried Kunz. Er hofft, wie die anderen Vereine auch, auf eine bessere Einteilung und vor allem ein besseres Miteinander in der Saison 2015/16. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung war der erste gemeinsame Staffeltag für die dritten Ligen, der im Juli auf Antrag der hiesigen Vereine stattfand.

 

 

Die siebte Auflage der Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, ist Geschichte und es gab auch heuer wieder die eine oder andere Überraschung. Bei den internationalen bayerischen Meisterschaften der Damen setzte sich die Nummer drei der Setzliste, Lesley Kerkhove aus den Niederlanden, durch und bezwang die an eins gesetzte Carina Witthöft mit 7:5, 6:3. Neben dem Preisgeld in Höhe von 2900 US Dollar nahm die Niederländerin auch noch 50 Weltranglistenpunkte mit nach Hause. Aber auch die unterlegene Deutsche durfte sich über 30 zusätzliche Punkte freuen. Das Finale war geprägt von vielen Fehlern. Die beiden Finalistinnen zeigten zwar phasenweise schönes Tennis, doch immer wieder konnten sie gegenseitig von der hohen Fehlerquote der Gegnerin profitieren.

Der Weg der Gewinnerin führte über ihre Schweizer Doppelpartnerin Xenia Knoll, die sie mit 6:3, 6:4 besiegte. Anschließend gewann sie gegen die Französin Myrtille Georges mit 5:7, 6:2, 6:1. Danach wartete auf Kerkhove Ana Vrljic (CRO). Mit 6:4 und 6:2 nahm sie auch diese Hürde, um sich im im Halbfinale gegen die Nummer zwei der Setzliste, Viktoria Golubic (SUI) mit 7:5, 6:2 durchzusetzen.

Auch im Doppel war Lesley Kerkhove sehr erfolgreich unterwegs. Allerdings musste sie sich am Ende mit ihrer Doppelpartnerin Xenia Knoll den sehr konstant spielenden Japanerinnen Rika Fujwara und Yuuki Tanaka mit 1:6, 4:6 beugen. Und das bei einer 4:1-Führung im zweiten Satz.

Trotz einer eintägigen Regenpause gingen die siebten Schönbusch Open, powered by Brandt & Partner GmbH, reibungslos über die Bühne und ein großes Lob zollt dem Organisationsteam. Turnierdirektor Holger Dreisbusch zeigte sich zufrieden, auch mit dem Zuschauerzuspruch, und plant bereits für das kommende Jahr. Auch Brandt & und Partner-Geschäftsführer Karl-Heinz Unkelbach war begeistert von der Turnierwoche. „Den Zuschauern wurde tolles Tennis geboten und ich denke und hoffe, dass sie auch im nächsten Jahr den Weg auf unsere Anlage finden werden. Die Spielerinnen zeigten, was mit Kampf und Leidenschaft alles möglich ist und die eine oder andere wird sicherlich ihren Weg machen. Danken möchte ich an dieser Stelle dem gesamten Organisationsteam, allen freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Ballkindern, unserem Platzwart und allen, die dazu beitrugen, dass solch ein Turnier überhaupt durchführbar ist.“ In seiner launischen Rede schlug er auch noch den Bogen zum Fußball: „Wenn wir schon bei der WM in Brasilien kein Finale Deutschland – Holland zu sehen bekommen, haben die Mädchen in Aschaffenburg dafür gesorgt, dass wir im Tennis in den Genuss kamen… 🙂 “

Unsere Bilder, die uns von Jürgen Ramminger dankenswerterweise zur Verfügung gestellt wurden, zeigen die Siegerehrung mit allen Beteiligten.

 

 

Sverre Jakobsson hat den Handball-Zweitligisten TV Großwallstadt verlassen. Sein Vertrag wurde nicht verlängert und nach fünf Jahren geht es für den Abwehrchef der Unterfranken Richtung Island. Der 37-jährige Kreisläufer kam 2009 nach Großwallstadt. Zuvor spielte der isländische Nationalspieler schon einmal in der stärksten Liga der Welt. Von 2006 bis 2008 trug er das Trikot des VfL Gummersbach. Bevor Sverre seine letzten Tage in Großwallstadt genoss, beantwortete er uns einige Fragen, auch die nach der Teilnahme seines Landes an der WM 2015 in Katar. Er war sich so sicher, dass Island dabei ist und eine Medaille holen wird. Doch leider scheiterten sie an Bosnien-Herzegowina (32:33/29:29), die sich über ihre erste WM-Teilnahme freuen dürfen.

Sverre, nach fünf Jahren heißt es nun Abschied nehmen. Wie schwer fällt Dir der Abschied aus Großwallstadt?

Der Abschied fällt mir sehr sehr schwer. Es war eine super Zeit hier in Großwallstadt und ich habe viele nette Leute kennen gelernt. Nicht nur auf dem Spielfeld. Auch außerhalb des Sports haben sich in all der Zeit sehr viele Freundschaften entwickelt. Für mich fängt nun ein neuer Lebensabschnitt an, denn meine Profikarriere geht zu Ende. Mein Beruf war ja auch immer mein Hobby. Das ist nun nicht mehr so. Und weg von Deutschland zu gehen, ist ein ganz komisches Gefühl.

Aber nicht nur Du, sondern auch Deine komplette Familie hat sich am Untermain sehr wohl gefühlt.

Ja, das stimmt. Ich denke, dass auch meine Kinder Großwallstadt sehr vermissen werden. Sie realisieren das im Moment noch nicht so, schwanken mit ihren Gefühlen hin und her. Einerseits ist hier Deutschland, andererseits wartet Island. Es geht ihnen wie mir. Sie haben gemischte Gefühle. Wir hatten wirklich eine super Zeit hier.

Wenn Du die Jahre Revue passieren lässt. Was war Dein schönstes Erlebnis?

Die ersten Jahre hier waren überragend. Vor allem in meiner ersten Saison haben wir, glaube ich, 40 Punkte geholt. Das war perfekt. Das Team, die Moral, die Einstellung – alles hat gepasst. Und wir wollten mehr, hatten große Ziele. Dann kam der Europapokal und wir haben alle gedacht, dass es so weiter gehen würde. Aber es war nicht so. Die letzte Saison war ein riesiger Schock für uns alle. Es war mental so hart, so grausam. Ich kann es nicht beschreiben, wie schlimm der Abstieg für mich persönlich war. Trotzdem haben wir zusammen gehalten, sind zum Glück wieder auf die Füße gekommen und haben weiter gekämpft. Aber die Frage war ja nach meinem schönsten Erlebnis  🙂 Wie gesagt, die ersten Jahre waren sportlich toll. Aber auch privat hat alles, bis zum Schluss, gepasst. Wir haben so tolle Nachbarn, haben tolle Leute in der Schule, im Kindergarten, beim Einkaufen kennen gelernt. Das wird meine größte Erinnerung bleiben.

Dein letztes Spiel im TVG-Trikot ist schon einige Zeit vorbei. Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben schon angefangen, Umzugskartons zu packen. Zuvor war ich mit der Nationalmannschaft unterwegs. Wir hatten  am 8. und 15. Juni zwei WM-Qualifikationsspiele gegen Bosnien-Herzegowina, die wir ja leider beide verloren. Ich habe mit meiner Familie ein bisschen Urlaub gemacht, haben hier in der Region ein paar Freunde und Städte besucht. Dann geht es mit Packen weiter, denn Ende Juli kommt der Container und es geht Richtung Island.

Bleiben wir kurz bei der Nationalmannschaft.  Du warst Dir so sicher, dass Ihr die Quali für die WM schafft. Und jetzt?

Ich war mir so sicher, dass wir das schaffen werden und ich hoffte,  dass wir besser abschneiden als zuletzt bei der EM in Dänemark. Damals wurden wir Fünfter. Für mich war es die letzte Möglichkeit auf eine Medaille, denn spätestens im Januar werde ich aufhören.

Warum?

🙂  naja, ich kann ja nicht ewig spielen. Alles hat seine Zeit!

Was für eine neue Herausforderung wartet in Island auf Dich?

Ich werde Spielertrainer beim KA Akureyri in der ersten Liga werden. Zunächst einmal für ein Jahr. Danach soll ich den Trainerposten übernehmen. Derzeit sind wir zu zweit, teilen uns die Aufgabe, denn als Spielertrainer kann ich nicht alles alleine übernehmen.

Freust Du Dich auf die Aufgabe?

Ja klar. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und ich werde der Opa im Team sein 🙂  Ich will mir aber auch eine Stelle in einem Wirtschaftsunternehmen suchen. Das habe ich schließlich studiert (Magister der internationalen Wirtschaftswissenschaften, Anm. d. Red.). In Island kannst du nicht nur als Trainer arbeiten. Das reicht nicht. Ich hatte die Chance, mir in Deutschland eine Karriere als Co-Trainer aufzubauen – sogar in der ersten Liga. Doch ich musste abwägen, ob ich mir hier noch einmal eine Karriere aufbauen oder nach Island gehen und auf Dauer in der Sparte arbeiten will, die ich studiert habe. Die Entscheidung war nicht leicht.

Und trotzdem hast Du Dich für Dein Heimatland entschieden.

Meine Familie lebt dort, die Familie meiner Frau ebenfalls und meine Landsleute haben mir sehr viel sehr leicht gemacht. Ich bin vor 16 Jahren von Akureyri weggezogen und jetzt komme ich wieder zurück. Natürlich hätte ich mir erst noch einmal etwas in Deutschland aufbauen und dann zurück gehen können. Aber ich denke, vom Timing war es gut so, wie es jetzt ist. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl.

 

Wir wünschen Sverre auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute und hoffen, dass er uns in guter Erinnerung behalten wird.

 

Die tollen Bilder hat uns freundlicherweise Klaus Roos zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!