Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Es war ein couragierter WM-Auftakt, der aber (noch) nicht belohnt wurde: Der Vierer ohne Steuermann mit Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister fuhr ein Dreiviertel-Rennen mit den Top-Booten aus den Niederlanden und Polen gut mit, musste dann aber abreißen lassen. „Das war kämpferisch gut und gut gerudert. Wir haben alles probiert und sind nicht unzufrieden, aber wir haben es nicht geschafft, den Bugball vor das polnische Boot zu bekommen“, meinte Bundestrainerin Sabine Tschäge. Als Dritter im Vorlauf verpasste das Quartett den direkten Halbfinaleinzug und muss den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen.
 
Packender Dreikampf bis zur 1.500-Meter-Marke

Der deutsche Vierer, in dem Schlagmann Marc Kammann, Max John und Theis Hagemeister ihr erstes Rennen bei einer A-Weltmeisterschaft bestritten, packte vom ersten Schlag richtig an. Die junge deutsche Crew lag über weite Strecken des Rennens, das bei Regen mit leicht seitlichem Schiebewind faire Bedingungen vorfand, nahezu gleichauf mit dem Titelverteidiger aus Polen und dem EM-Zweiten aus den Niederlanden an der Spitze. Wenige Zehntelsekunden trennte die drei Boote und dieses Trio lieferte sich bis kurz vor die 1.500-Meter-Marke einen packenden Dreikampf. Als der Rückstand bei der dritten Zwischenzeit eine gute Sekunde betrug, kam das Signal, nicht mehr auf Biegen und Brechen mitzugehen: „Wir hatten es vorher so besprochen: Malte hat entschieden rauszunehmen. Das war richtig, das habe ich von außen auch so gesehen. Wenn man Endspurt in so einer Situation fährt, muss man sich schon sehr sicher sein“, erklärte Tschäge. Schließlich steht keine 24 Stunden später schon der Hoffnungslauf an.

Im Hoffnungslauf gibt es kein Taktieren mehr

So riss auf den letzten 500 Metern der Kontakt ab und das deutsche Quartett musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben, während die Boote aus den Niederlanden (1.) und Polen (2.) den Sieg unter sich ausmachten und ins Halbfinale einzogen. Ebenfalls erreichten Europameister Großbritannien, der EM-Dritte Rumänien und Olympiasieger Australien als weitere Vorlaufsieger sowie Südafrika, Irland und den USA als Vorlaufzweite auf direktem Weg das Halbfinale.

Die deutsche Crew muss den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen, in dem sie am Dienstag um 11.44 Uhr auf Italien, die Schweiz, Litauen und Tschechien treffen wird. Hier kommen die zwei erstplatzierten Boote weiter. „Die Hoffnungsläufe sind sicher unfair verteilt, aber es wurde nach Setzsystem gelost. Mit den Schweizern und Italienern haben wir nicht die angenehmsten Gegner erwischt, aber wir brauchen uns nach diesem guten Auftaktrennen nicht verstecken. Da gibt es dann auch kein Taktieren mehr. Mit dieser Leistung sind wir in der Lage, ins Halbfinale zu fahren“, so Tschäge.
 
Die Ergebnisse:
Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Niederlande 5:52,36 Minuten. – 2. Polen 5:54,21. –  3. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:01,76. –  4. Frankreich 6:06,99. –  5. Indonesien 6:29,55.

 

Das tolle Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Endlich ist es soweit und der Saisonhöhepunkt steht vor der Tür. Vom 18. bis zum 25. September steigen die Ruder-Weltmeisterschaften im tschechischen Racice. Das Team Deutschland-Achter ist am gestrigen Mittwoch schon angereist. Nur Torben Johannesen reiste erst heute, Donnerstag, nach. Das junge Team hat in den Trainingslagern in Völkermarkt und Ternate eine gute Entwicklung genommen, die sich nun auch auf der Strecke zeigen soll.

Der Deutschland-Achter ist mit einer neuen und jungen Formation in die Saison gegangen, die sich wegen Krankheitsfällen immer wieder veränderte. Nach der Europameisterschaft rückten Tom Tewes und Mark Hinrichs für Laurits Follert und Olaf Roggensack, die wegen ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei pausieren, ins Boot. Seitdem konnte das Team tagtäglich geschlossen trainieren. Mit einem guten Fazit des Bundestrainers Uwe Bender: „Wir sind eingespielter als vorher und haben uns in jeder Hinsicht weiterentwickelt, auch wenn unser Weg noch nicht zu Ende ist.“

Die Ansprüche sind hoch

Nach Siegen bei der Internationalen Hügelregatta und dem Weltcup in Posen, einem dritten Platz beim Weltcup in Luzern und dem vierten Platz bei der Europameisterschaft hat die Crew des Deutschland-Achter bei den Weltmeisterschaften viel vor. „Wir nehmen uns immer viel vor. Das ist unsere Art, wie wir an die Sachen rangehen, wie wir trainieren und arbeiten. Das liegt natürlich auch in der Geschichte des Deutschland-Achter“, sagt Uwe Bender und wird konkreter: „Wir wollen relativ weit vorne landen und um das Podium mitfahren. Ob das realistisch ist, das können wir noch nicht einschätzen. Der Vorlauf wird den ersten Fingerzeig geben.“ Das erste Rennen für den Deutschland-Achter findet am kommenden Dienstag ab 12.31 Uhr statt, das A-Finale steigt am Sonntag, 25. September, um 14.10 Uhr.

Alle großen Achter-Nationen sind am Start

Die Ruderer und Steuermann Jonas Wiesen treffen auf ein Feld von zehn Achtern. Die großen Achter-Nationen sind mit dabei: Neben Europameister Großbritannien, den EM-Zweiten und -Dritten Niederlande und Italien gehen Gastgeber Tschechien, Rumänien, die Ukraine, Australien, Kanada, China und die USA an den Start. „Das Meldeergebnis ist groß, auch in den anderen Klassen. Ich habe hier selten so viele Boote gesehen, es ist zumindest lange her“, erzählt Uwe Bender: „Wir kennen den einen oder anderen Gegner, aber können nicht alle einschätzen.“ Der US-Achter hat sich in dieser Saison bislang noch gar nicht gezeigt, einige andere Boote wurden teilweise neuformiert.

Vorfreude beim Vierer

Beim Vierer ohne Steuermann herrscht große Vorfreude auf Racice. Für Max John, Marc Kammann und Theis Hagemeister wird es der erste Auftritt bei einer A-WM, Malte Großmann gewann 2017 im Zweier mit Steuermann WM-Bronze. „Keiner hat jetzt unmittelbar Erfahrung bei einer WM, aber wir nehmen das als Chance, auch wenn man merkt, dass es ab und zu ein paar Fragezeichen gibt“, so Vierer-Trainerin Sabine Tschäge.

Das beste Ergebnis in dieser Saison war der vierte Platz beim Weltcup in Luzern, zuletzt sprang ein Sieg im B-Finale bei der EM heraus. In den Trainingslagern in Völkermarkt und Ternate hat sich das Quartett gut weiterentwickelt, wie Tschäge berichtet: „Ich bin mit beiden Trainingslagern ganz zufrieden. Die Jungs haben gute Schritte gemacht. Das Zusammenspiel ist deutlich besser geworden und es ist ein Selbstverständnis reingekommen. Ich hoffe, dass im Wettkampf noch die nötige Aggressivität hinzukommt.“

19 Boote-Feld

Bei der WM tritt der deutsche Vierer ohne Steuermann ab Montag in einem 19-Boote-Feld an, darunter Europameister Großbritannien, die Niederlande, Rumänien, Südafrika, Australien und die USA. „Größtenteils sind es die Vierer, die über die Saison schon aufgetaucht sind. Wir haben eine gute Entwicklung genommen und werden dann sehen, wie die anderen sich entwickelt haben“, sagt Tschäge und nennt eine Zielrichtung: „Wir wollen um die Finalteilnahme kämpfen, auch wenn es schwer wird.“

 

Die WM-Besatzung:

Deutschland-Achter: Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin), Mattes Schönherr (Ruder-Club Potsdam), Benedict Eggeling (Ruder-Club Favorite Hammonia), Tom Tewes (Münchener Ruder-Club), Julian Garth (Crefelder RC), Jasper Angl (RV Münster), Mark Hinrichs (Limburger Club für Wassersport), Steuermann Jonas Wiesen (RG Treis-Karden).

Vierer ohne Steuermann: Marc Kammann (Der Hamburger und Germania Ruder Club), Max John (Olympischer Ruder-Club Rostock), Malte Großmann (Ruder-Club Favorite Hammonia), Theis Hagemeister (Frankfurter RG Germania).

Ersatzleute: Henry Hopmann (RC Hansa Dortmund), Leon Schandl (Bessel-Ruder-Club Minden).

Der Zeitplan:

Deutschland-Achter: Vorläufe, Dienstag, 12.31 Uhr; Hoffnungsläufe, Freitag, 12.36 Uhr; A-Finale, Sonntag 14.10 Uhr.

Vierer ohne Steuermann: Vorläufe, Montag, 12.26 Uhr; Hoffnungsläufe, Dienstag, 11.14 Uhr; Halbfinals, Donnerstag, 12.05 Uhr; A-Finale, Samstag, 14.54 Uhr.

 

Das tolle Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Das Team Deutschland-Achter hat das Trainingslager im österreichischen Völkermarkt erfolgreich hinter sich gebracht. Am Montag ging es von Österreich zurück nach Deutschland, wo bis morgen, Donnerstag, Erholung und individuelle Arbeit angesagt sind.

Am Freitag geht die Reise weiter nach Italien, wo die Sportler in Ternate das letzte Trainingslager vor dem Saisonhöhepunkt absolvieren. Der Fokus liegt voll auf den Weltmeisterschaften, die am 18. September in Racice (Tschechien) beginnen.

Trainingslager nach Maß

Das Trainingslager in Völkermarkt lief für das Team Deutschland-Achter nach Maß. Das Wetter spielte mit, die Sportler zeigten sich ehrgeizig und bei Messbootfahrten mit Trainingswissenschaftler Stefan Weigelt ergaben sich wichtige Erkenntnisse. „Ich muss ganz klar sagen: Die Jungs haben im Trainingslager richtig hochmotiviert trainiert und mitgemacht. Auch die Bedingungen waren gut. Wir konnten gut arbeiten und alles so umsetzen, wie wir es uns vorgenommen hatten – bis auf eine Radeinheit, die wir dann in Schwimmen geändert haben“, berichtet Bundestrainer Uwe Bender.

 In 2000 Meter Höhe

In Österreich lag der Fokus vor allem auf großen Umfängen, auf dem Völkermarkter Stausee wurden im Deutschland-Achter und im Vierer ordentlich Kilometer abgerissen. Bei einer Wanderung zum Gipfelkreuz des Hochobir, auf 2.139 Meter Höhe, konnten die Sportler auch einmal auf andere Gedanken kommen. „Das war eine gute Abwechslung. Und auch da waren die Jungs motiviert und haben richtig Gas gegeben auf dem Weg den Berg hoch. Das ist schon beeindruckend, wie die Jungs drauf sind. Für die Gruppe war es auch schön fürs Teambuilding“, erzählt Uwe Bender. Zum Abschluss des Trainingslagers wurden dann Strecken und Belastungen gefahren. „Mit guten Zeiten, da waren wir zufrieden“, so der Bundestrainer.

Ab nach Italien

Bereits am Freitag steht das nächste Trainingslager an. Das Team Deutschland-Achter macht bis zum 10. September erstmals im italienischen Ternate Halt, einer Gemeinde in der Lombardei mit rund 2.600 Einwohnern. „Für uns ist das noch unbekanntes Terrain. Wir kennen zwar die Region, in der Nähe von Varese, aber Ternate wird eine neue Erfahrung für uns“, sagt Bender.

In der Wettkampfvorbereitung auf die WM werden die Boote in Ternate schnell gemacht. „Da geht es dann um die Geschwindigkeiten. Der Schwerpunkt wird auf den Intensitäten und viel Streckenfahren liegen“, erklärt Bender, der mit positivem Blick nach vorne schaut: „Wir fahren optimistisch nach Ternate, wenn jetzt ein bisschen Frische reinkommt und alle gesund bleiben, das ist erstmal das Wichtigste.“

Das tolle Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür. 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Der Medaillentraum zerplatzte wie eine Seifenblase. Die junge Crew des Deutschland-Achter musste sich bei den Europameisterschaften in München mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben. Es siegte der britische Achter vor den Niederlanden und Italien. „Wir haben heute viel Lehrgeld bezahlt. Es ist uns nicht gelungen, das, was wir uns im Training hart erarbeitet haben, im Wettkampf umzusetzen“, sagte Bundestrainer Uwe Bender.

Schließlich gelang es nicht, auf der Olympiabahn von 1972 die Leistung aus dem Testrennen vom Donnerstag zu wiederholen, als das deutsche Flaggschiff den zweiten Platz belegt hatte. „Die Erwartungen an den Deutschland-Achter sind hoch, das haben wir uns über die vergangenen Jahre aufgebaut. Wenn man nur Vierter wird, sitzt die Enttäuschung nun mal tief. Wir sind schlecht ins Rennen gekommen und dann unruhig geworden“, meinte Torben Johannesen.

Es war wie verhext

Es war wie verhext. Schon mit den ersten Schlägen geriet der Deutschland-Achter überraschend ins Hintertreffen und fand nicht so richtig ins Rennen. Über die Strecke kämpften die Ruderer sich noch einmal heran, für den Medaillenendspurt waren die Kraftreserven aber weitestgehend aufgebraucht. „Die junge Mannschaft war gleich in einer ungewohnt defensiven Rolle, hat über die Strecke viel Aufwand betreiben müssen, um die Lücke zuzufahren. Im Endspurt fehlten dann die Körner“, so beschrieb Uwe Bender das Rennen, das so endete: Mit 37 Hundertstelsekunden Rückstand auf Italien verpasste das deutsche Flaggschiff die erhoffte Medaille bei der Heim-EM. Die Holländer, die unmittelbar nach dem Start einen Krebs fingen (wegen einer plötzlichen Welle oder ähnlichem den Riemen zum Rückholen nicht ordentlich aus dem Wasser bekommen. Die Redewendung beruht auf der Annahme, dass Krebse sich rückwärts fortbewegen, Anm. d. Red.) und weit in Rückstand gerieten, setzten alles auf eine Karte und wurden mit Silber belohnt, während Titelfavorit Großbritannien mit einem einsamen Rennen an der Spitze ungefährdet zu Gold fuhr.

Jonas Wiesen meinte nach dem Rennen: „Enttäuscht sind wir auf jeden Fall, weil wir aus verschiedenen Gründen nicht unsere Leistung gebracht haben. Den Start haben wir völlig verschlafen. Und dann haben wir nicht die Fähigkeit, uns aus so einem Loch wieder rauszuholen. Auf den letzten Metern haben wir nur noch versucht, das zu retten, was nicht mehr zu retten war. Jetzt müssen wir richtig hart an uns arbeiten.“

Torben Johannesen sagte: „Im Achter ist es wichtig, die ersten 1.000 Meter sehr aggressiv zu fahren. Wenn man aber schnell eine halbe Länge zurückliegt, ist das schon zu viel. Bis zum WM-Vorlauf sind es noch fünf Wochen. Bis dahin müssen wir jede Einheit nutzen. Das wird richtig wehtun.“

Trainer Uwe Bender sieht “mit der jungen Mannschaft ein Lern- und Lehrjahr. In den anderen Booten sitzen viele alte Hasen, wir sind dagegen noch unerfahren. Die Briten werden wir dieses Jahr nicht mehr bekommen. Das ist eine Aufgabe bis Paris.“

Vierer gewinnt B-Finale

Zu Beginn des ersten Finaltags bei der Ruder-EM in Oberschleißheim sorgte der Vierer ohne Steuermann schon früh für die erste Begeisterung auf den Rängen der Olympia-Regattastrecke von 1972. Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister gewannen das B-Finale vor Italien, Österreich, Dänemark und Norwegen und beendeten die Titelkämpfe auf dem siebten Platz. „Wir wollten das Ding gewinnen und Italien in Schach halten. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Malte Großmann: „Die Heim-EM hat Spaß gemacht. Dass man so früh am Morgen schon von so vielen Zuschauern angefeuert wird, ist sehr cool.“

Den EM-Titel gewann der favorisierte britische Vierer. Silber ging an die Niederlande, Bronze an Rumänien. Auch wenn das A-Finale das erklärte Ziel des Quartetts war, geht der Vierer mit einem guten Gefühl ins anstehende Trainingslager nach Österreich. „Hinten raus haben wir gegen die Italiener, die nicht lockergelassen haben, einen guten Fight geliefert. Den Streckenschlag können wir aber noch ökonomischer gestalten, daran werden wir arbeiten und die Zeit bis zur WM nutzen“, so Großmann.

 

Die Ergebnisse:

Achter, A-Finale: 1. Großbritannien 5:49,67 Minuten. –  2. Niederlande 5:54,21. –  3. Italien 5:55,08. –  4. Deutschland-Achter (Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Tom Tewes, Benedict Eggeling, Laurits Follert, Julian Garth, Jasper Angl, Olaf Roggensack, Steuermann Jonas Wiesen) 5:55,48. –  5. Rumänien 6:01,46.

Vierer ohne Steuermann, B-Finale: 1. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:10,41. –  2. Italien 6:12,03. –  3. Österreich 6:16,87. –  4. Dänemark 6:18,66. –  5. Norwegen 6:26,79.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Am gestrigen Freitag ist bei der Europameisterschaft in München das Quartett aggressiv losgefahren, aber der Mut wurde nicht belohnt. Der Vierer ohne Steuermann mit Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister kam im Hoffnungslauf nicht über Platz drei hinaus und verpasste damit den erhofften Einzug ins A-Finale. Dabei lag das deutsche Quartett bei Streckenhälfte noch knapp in Führung, musste dann aber die Boote aus Rumänien und der Schweiz vorbeiziehen lassen.

„Die ersten 750 Meter liefen gut. Wir haben viel investiert, vielleicht ein, zwei Körner zu viel – und es wurde zäh und zappelig. Da war der Aufwand relativ groß und wir konnten es nicht in Bootsgeschwindigkeit umsetzen“, sagte Max John. Und Bundestrainerin Sabine Tschäge analysierte: „Die Mannschaft ist das Rennen ein bisschen überambitioniert angegangen. Sie muss lernen, dass man vorne nicht zu viele Körner verschießt und im Mittelstück dann ein wenig cooler bleibt, wenn die anderen drücken.“

Nach dem vierten Platz beim Weltcup in Luzern muss der Vierer bei der Heim-EM mit dem B-Finale vorliebnehmen. Dieses fand am heutigen Samstag statt. Die Gegner sind Italien, Österreich, Dänemark und Norwegen. „Das Rennen wollen wir gewinnen, möglichst mit Abstand“, sagte Tschäge und John fügte mit Blick auf den Saisonhöhepunkt bei der WM in Racice hinzu: „Heute haben wir ein bisschen Lehrgeld bezahlt. In den Trainingslagern werden wir unsere Fähigkeit, im Mittelstück mitgehen zu können, zurückholen. Wir müssen auch konstanter werden, dass wir uns von Böen und Wind nicht zu stark beeinflussen lassen. In Richtung Racice bin ich nach wie vor guter Hoffnung.“

Die Ergebnisse:
Vierer ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Rumänien 6:27,68 Minuten. –  2. Schweiz 6:3014.-  3. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:35,32. –  4. Norwegen 6:48,58.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Test bestanden und den Fokus direkt aufs Finale gerichtet. Der Deutschland-Achter belegte bei den Europameisterschaften in München im Testrennen den zweiten Platz mit etwa einer Bootslänge Rückstand auf den großen Favoriten Großbritannien – und ist nach der kurzfristigen Umbesetzung auf Medaillenkurs.

„Da muss man realistisch sein. Die Briten sind klarer Titelfavorit. Aber wir haben gute Medaillenchancen. Silber ist unser Ziel“, sagte Torben Johannesen, der auf die Position des Schlagmanns für den verletzten Mattes Schönherr vorgerückt ist. Zufrieden war auch Bundestrainer Uwe Bender: „Nach den vielen Krankheits- und Trainingsausfällen, die sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen, ist das Ergebnis sehr erfreulich. Für uns war es wichtig, einen neuen Rhythmus zu finden und Selbstvertrauen zu bekommen.“

Starker Gegenwind

In dem Testrennen bei starken Gegenwind-Bedingungen fuhr der Deutschland-Achter auf den ersten 500 Metern nahezu zeitgleich mit dem britischen Achter, der sich auf den zweiten 500 Metern aber entscheidend absetzte. „Da haben die Briten ordentlich Betrieb gemacht, aber insgesamt haben wir es kämpferisch gut gemacht“, meinte Torben Johannesen. Schließlich setzte sich das deutsche Paradeboot klar gegenüber den anderen Booten im Feld durch. Rumänien wurde Dritter, gefolgt von Italien und den Niederlanden. „Es war ein Testrennen ohne Konsequenzen, alle Boote stehen auch im Finale. Wer wieviel investiert hat, wird man erst nach dem Finale wissen. In so einem Rennen ist immer ein bisschen Taktieren dabei“, meinte Uwe Bender.

Am Samstag um 13.36 Uhr kommt es zum erneuten Schlagabtausch der Männer-Achter. Die Ruderer und Steuermann Jonas Wiesen richteten ihren Fokus direkt auf den anstehenden Kampf um die Medaillen. „Die Briten haben ihre Favoritenrolle bestätigt, aber wir werden alles dransetzen, sie mehr zu ärgern. Eine komplette Bootslänge fährt man nicht so eben zu, aber wenn wir die Chance sehen, werden wir sie auch wahrnehmen“, sagte Jonas Wiesen, der die Stimmung der European Championships in München genießt: „Die EM ist ein emotionales Highlight, das kommt dem olympischen Feeling näher als eine normale Regatta. Aber der sportliche Saisonhöhepunkt bleibt die WM in Racice.“

Vierer setzt auf Hoffnungslauf

Der Vierer ohne Steuermann musste sich im Vorlauf mit dem vierten Platz zufrieden geben. Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister kamen hinter Großbritannien, Polen und der Schweiz ins Ziel und müssen nun auf den Hoffnungslauf setzen. „Wir wollten offensiv loslegen, haben aber nicht unseren Rhythmus gefunden. Es fehlte auch ein bisschen der nötige Biss, denn wir wussten, dass nur der Vorlaufsieger weiterkommt“, sagte Malte Großmann. Schließlich diktierte wie erwartet Luzern-Sieger Großbritannien das Rennen von der Spitze.

Aufgrund von drei Absagen schrumpfte das Feld von 15 auf zwölf Vierer zusammen, so dass nur der Vorlaufsieger direkt ins Finale einzog. Der Rest muss im Hoffnungslauf auf die zweite Chance setzen. Hier bekommt es der deutsche Vierer am Freitag um 11.02 Uhr mit Rumänien, der Schweiz und Norwegen zu tun. Die beiden Erstplatzierten lösen das Finalticket. „Morgen werden wir aggressiver rangehen und auch zeigen, dass wir auch bei den herausfordernden Bedingungen mit heute zum Teil böigem Gegenwind gut rudern können“, bemerkte Marc Kammann.

 

Die Ergebnisse:
Achter, Testrennen: 1. Großbritannien 5:59,29 Minuten. –  2. Deutschland-Achter (Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Tom Tewes, Benedict Eggeling, Laurits Follert, Julian Garth, Jasper Angl, Olaf Roggensack, Steuermann Jonas Wiesen) 6:01,68 Minuten. –  3. Rumänien 6:03,04. –  4. Italien 6:03,90. –  5. Niederlande 6:04,48.

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Großbritannien 6:32,26 Minuten. –  2. Polen 6:36,01. –  3. Schweiz 6:37,48. –  4. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 6:46,39. –  5. Italien 6:49,59, 6. Österreich 6:54,46.

 

Das tolle Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Ruder-Europameisterschaften in München stehen an. Für den gebürtigen Bayer Theis Hagemeister, der seit dieser Saison für die Frankfurter Germania startet, eine willkommene Gelegenheit für einen Heimatbesuch bei der Familie. Beim Ruder Club am Lech Kaufering, circa 70 Kilometer westlich von der EM-Strecke in Oberschleißheim entfernt, hielt sich der 25-Jährige zudem fit, um sich ab Donnerstag bei der EM vor dem heimischen Publikum im Vierer ohne Steuermann in Topform zu präsentieren.

Kurz nachgefragt, sagte der Sportler:

Wie lief die Vorbereitung, wie groß die Vorfreude auf die Heim-EM?

Theis Hagemeister: “Die Vorbereitung lief gut. Wir hatten nur einen minimalen Ausfall, so dass wir gut trainieren und an uns arbeiten konnten. Technisch haben wir auch einen Schritt nach vorne gemacht. Für mich als ursprünglicher Bayer ist es etwas ganz Besonderes, jetzt auf dem Wasser, auf dem ich früher so viel trainiert habe, eine so bedeutende Regatta zu bestreiten. Aber auch die anderen im Team sind sehr gespannt auf die Heim-EM.”

15 Nationen haben im Vierer ohne Steuermann gemeldet. Wie ist die Konkurrenz einzuschätzen, was ist drin?

Theis Hagemeister: “Die Briten haben zuletzt in Luzern mit Wasser vor dem Feld gewonnen. Sie sind hammerstark und der härteste Brocken im Feld. An ihnen wollen wir so nah wie möglich rankommen. Stark schätze ich auch die Rumänen ein, die in Luzern noch in den beiden Bootsklassen Vierer und Achter angetreten sind und sich jetzt aber voll auf den Vierer konzentrieren. Dazu sind auch die Holländer und die Schweizer zu beachten, man darf in dem Feld keinen unterschätzen. Wir wollen uns aber auf uns konzentrieren. Unser Ziel ist das A-Finale – und dann wollen wir den bestmöglichen Platz erreichen. Nach dem harten Training in den letzten Wochen bin ich zuversichtlich, dass das klappt.”

Die Ruder-EM ist eingebettet in die European Championships. Ein Megaevent, bei dem neun olympische Sportarten ihre Europameisterschaften ausrichten. Euer eigentlicher Saisonhöhepunkt ist ein Monat später bei den Weltmeisterschaften in Racice (Tschechien). Welchen Stellenwert nimmt für Dich die EM in München ein?

Theis Hagemeister: “Es ist ein weiterer Saisonhöhepunkt, auf den wir uns voll konzentrieren. Wir freuen uns auf die mediale Aufmerksamkeit, aber es ist auch ein Zwischenschritt und eine weitere Regatta, um uns zu entwickeln. Es ist noch viel zu tun – bis zur WM und langfristig Richtung Olympia.”

 

Das Bild zeigt den Vierer ohne Steuermann bei einer Trainingseinheit in Dortmund mit Marc Kammann, Malte Großmann, Max John und Theis Hagemeister. Vielen Dank an Carsten Oberhagemann, der uns die tolle Aufnahme zur Verfügung gestellt hat.

Liebe Leserinnen, liebe Leser. 

Nach den beiden Weltcups in Posen und Luzern muss der Deutschland-Achter auch bei den Europameisterschaften in München, die vom 11. bis zum 14. August stattfinden, eine Umbesetzung vornehmen. Mit Mattes Schönherr fällt der bisherige Schlagmann verletzungsbedingt aus. Der 22-Jährige laboriert an einer schmerzhaften Rippenentzündung und muss diese auskurieren. „Es ist besser, jetzt rausnehmen als es zu verschleppen, auch wenn es natürlich schwerfällt, nicht bei der Heim-EM dabei zu sein. Wir haben ja noch die WM in Racice als Saisonhöhepunkt, auf den ich mich jetzt fokussiere“, sagte Mattes Schönherr.

Torben Johannesen, der seit 2017 im Deutschland-Achter sitzt und im vergangenen Jahr Olympia-Silber mit dem Flaggschiff in Tokio gewann, übernimmt die Position des Schlagmanns. Tom Tewes, der eigentlich im Zweier ohne Steuermann in München antreten sollte, rückt auf Position 6 ins Großboot. „Es zieht sich durch die Saison. Immer wieder müssen wir aufgrund von Ausfällen die Mannschaft neuformieren und müssen neue Lösungen finden“, sagte Bundestrainer Uwe Bender.

Fünf Achter haben gemeldet

Für die Titelkämpfe in München, die im Rahmen der European Championships auf der Regattastrecke in Oberschleißheim ausgetragen werden, haben fünf Achter gemeldet: Großbritannien, die Niederlande, Rumänien, Italien und der Deutschland-Achter.

„Nach dem bisherigen Saisonverlauf sind die Briten klarer Favorit. Beim Weltcup in Luzern lagen sie fünfeinhalb Sekunden vor uns. Das ist – so realistisch muss man sein – in dieser kurzen Zeit eigentlich nicht aufzuholen“, meinte Bender. Und Torben Johannesen ergänzte: „Dieses Jahr sind wir in einer neuen Rolle. Wir waren die letzten Jahre das Maß der Dinge. Jetzt müssen wir versuchen, den Abstand so gut wie möglich zu verkleinern, auch wenn es durch den Ausfall von Mattes nicht einfacher wird.“

Das neue Boot

Deutschland-Achter fährt jetzt das Modell X88

Der Deutschland-Achter hat eine lange Tradition, das gilt auch für das Boot an sich. Die reine Rumpfform wurde im Jahr 1995 für die Olympischen Spiele 1996 in Atlanta (USA) entwickelt. Nun wurde eine neue Bootsform entwickelt. Die Bootswerft Empacher wirft das Modell X88 ins Rennen. Nach einer längeren Testphase mit Einsätzen bei der Internationalen Regatta in Essen und beim Weltcup in Luzern hat das neue Modell die Sportler und Trainer überzeugt. Ein neu gefertigtes Boot – in der gewohnten grünen Farbe lackiert – wurde am vergangenen Dienstag abgeholt, direkt aufgebaut und auch schon gleich eingeweiht.

Der Achter von Empacher wurde in den vergangenen Jahren sukzessive weiterentwickelt, allerdings ausschließlich in seinen Bauteilen, wie zuletzt beim neuen Ausleger-System, dem X Riemen Backwing. „Es gab einige Entwicklungsschübe, wo Dinge in das Boot hinein entwickelt wurden, das Unterwasserschiff hatte bis jetzt jedoch das gleiche Design wie das, was wir 1995 gezeichnet haben“, sagt Frank Günder, Konstrukteur bei Empacher und selbst lange Rennruderer: „Das ist schon etwas Besonderes, einen Achter machen wir nicht alle Tage.“

Veränderte Form

Die Veränderungen sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Von der Länge her ist das neue Modell von 17,63 Meter auf 17,40 Meter geschrumpft, die maximale Breite und Tiefe im Wasser sind durch eine veränderte Form geringer als zuvor. Der Effekt ist, dass das Boot stabiler im Wasser liegt und ein anderes Beschleunigungsgefühl entwickelt. „Es gibt weniger Auf und Ab in Heck und Bug, dafür ist die Seitenstabilität etwas empfindlicher. Anfangs hatten wir Probleme mit dem neuen Riss, es ist ein anderes Laufverhalten, aber jetzt haben wir es im Griff. Wir sind zufrieden mit dem neuen Modell“, verrät Bundestrainer Uwe Bender: „Wir hoffen, dass der Achter in seiner neuen Form noch schneller ist.“

Neuer Achter ist bereit

Für den Transfer des neuen Achters war Bootsmeister Markus Schmitz zuständig. Er machte den Weg direkt von der U23-Weltmeisterschaft im italienischen Varese über München nach Eberbach in Baden-Württemberg, wo die Empacher Bootswerft sitzt. Dort nahm er zusammen mit Steuermann Jonas Wiesen die Einstellungen an jedem einzelnen Sitz vor und beklebte das grüne Boot mit dem Logo von Hauptsponsor Wilo. „Es ist alles problemlos verlaufen, der Achter ist bereit. Wollen wir hoffen, dass er uns noch schneller macht“, so Schmitz.

 

Die Bilder hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Auf dem Dortmund-Ems-Kanal ist am vergangenen Dienstag die letzte Europameisterschaft-Vorentscheidung im Team Deutschland-Achter gefallen. Auf dem Kanal am heimischen Stützpunkt haben zwei Duos die Rollsitze im Zweier für die Europameisterschaften ausgefahren, die vom 11. bis 13. August in München stattfinden. Die letzten EM-Plätze sicherten sich letztlich Mark Hinrichs und Tom Tewes, die mit einem Start-Ziel-Sieg Leon Schandl und Henry Hopmann hinter sich ließen.

Bei sonnigen 28 Grad und leichtem seitlichen Schiebewind traten die beiden Duos am späten Dienstagvormittag auf dem Dortmund-Ems-Kanal über 2.000 Meter gegeneinander an. Hinrichs und Tewes suchten dabei schnell die Entscheidung und setzten sich schon am Start ab. In der Folge konnten sie das Rennen von vorne kontrollieren und das Duo Schandl / Hopmann klar distanzieren. Hinrichs und Tewes treten damit bei der EM im Zweier an. Schandl und Hopmann sind als Ersatzfahrer vorgesehen.

Der Plan für die Weltmeisterschaften im September, wo Tewes und Hinrichs als Ersatz für die beruflich verhinderten Laurits Follert und Olaf Roggensack im Deutschland-Achter eingeplant sind, bleibt davon unberührt.    

Anspannung gut gemeistert

Die Sieger waren überglücklich. „Wir wussten die Stärken von Henry und Leon einzuschätzen, konstant und schnell losfahren zu können. Da wollten wir uns nicht beirren lassen und haben dagegenhalten. Auf den mittleren 1.000 Metern, unsere eigentliche Schwäche, die mittleren 1.000 Meter, haben wir dann versucht, möglichst viel Druck zu setzen und immer weiter wegfahren zu können. Das hat überraschend gut geklappt“, erzählt Hinrichs vom Renngeschehen. Und weiter: „Es war ein ganz neues Gefühl, mal auf dem Kanal so ein wichtiges Rennen zu fahren, wo man ansonsten nur trainiert. Es hat sich so angefühlt, als würdest du daheim eine wichtige Klausur schreiben. Es war eine besondere Situation und die Anspannung war hoch, aber wir haben uns gut drauf einstellen können und sind auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“    

Auch auf Trainerseite herrschte Zufriedenheit. „Es ist immer undankbar, ein Zwei-Boote-Feld zu haben, denn es gibt am Ende immer genau einen Gewinner und einen Verlierer. Die Bedingungen waren aber recht fair, beide haben sich gestellt. Leon und Henry sind nicht so ganz glücklich losgefahren. Tom und Mark haben es mit dem Start-Ziel-Sieg sehr gut gemacht, die beiden Jüngeren haben sich letztendlich deutlich durchgesetzt“, fasst Bundestrainerin Sabine Tschäge zusammen und blickt voraus auf die EM: „Im Zweier ohne ist es ein hartes Feld. Irgendwas zwischen Platz fünf und zehn können wir hinkriegen. Das A-Finale wäre natürlich sensationell, das B-Finale ist eher realistisch. Wir wollen in jedem Fall gucken, dass wir uns nach vorne orientieren. Für die beiden jungen Sportler ist es ein super Einstieg mit der Heim-EM.“ 

Die glücklichen Sieger Tewes und Hinrichs freuen sich unglaublich auf das Großereignis in München. „Meine erste internationale Regatta war auch eine Heim-WM, aber noch bei den Junioren. Jetzt im A-Bereich eine Heim-WM im Zweier fahren zu können, ist unglaublich toll. Da freuen wir uns riesig drüber“, so Hinrichs.

 

Das tolle Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Das deutsche Flaggschiff belegte am vergangenen Wochenende beim Weltcup-Finale in Luzern auf dem Rotsee den dritten Platz hinter Großbritannien und Australien. Der Vierer zeigte mit Rang vier aufsteigende Tendenz.

Steuermann Jonas Wiesen verteilte die Bronze-Medaillen, Geburtstagskind Jasper Angl (22) nahm eine Torte in Empfang und Schlagmann Mattes Schönherr gönnte sich ein ausgiebiges Bad im Rotsee, nachdem der Deutschland-Achter beim Weltcup-Finale in Luzern auf Platz drei hinter Großbritannien und Australien fuhr. „Wir sind eine neue Mannschaft. Deswegen ist es gut, dass es bei stärkerer Konkurrenz für einen Podiumsplatz gereicht hat. Luzern war eine Zwischenetappe. Wir haben noch was zu tun und müssen weiter an uns arbeiten“, sagte Bugmann Olaf Roggensack.

Das neuformierte Flaggschiff des deutschen Ruderverbandes lieferte sich zum Abschluss der Weltcup-Saison einen packenden Fight auf dem Rotsee. Während der britische Achter das Renngeschehen von der Spitze diktierte, duellierte sich der deutsche Achter im mittleren Streckenabschnitt mit Australien. „Bis etwa 1.300 Meter haben wir es gut gelöst, danach fehlte in der Zusammenarbeit das blinde Verständnis. Diese Endspurt-Situation hatten wir noch nicht. Wir müssen daran arbeiten, dass wir dann geschlossen bleiben“, meinte Wolf-Niclas Schröder und Steuermann Jonas Wiesen fügte hinzu: „Insgesamt lief das Wochenende nicht wie erhofft. Wir hatten nicht mehr im Tank und haben uns letztlich ins Ziel gerettet.“ Knapp eine halbe Sekunde betrug schließlich der Vorsprung auf den heranrauschenden rumänischen Achter, der letztlich Vierter vor Italien und Kanada wurde.

Vierer: Zufrieden mit Platz vier

Große Freude beim Vierer, der das Weltcup-Finale im Kreis der Weltspitze auf einen hervorragenden vierten Platz beendete. Marc Kammann, Max John, Malte Großmann und Theis Hagemeister kamen hinter den Top-Booten aus Großbritannien, Australien und Rumänien und vor den beiden italienischen Vierern ins Ziel. „Hätte uns vorher jemand gesagt, dass wir Vierter werden, hätte ich sofort eingeschlagen. Wenn man im A-Finale steht, schielt man mit einem Auge auch auf eine Medaille. Bei dieser starken Konkurrenz sind wir aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Kammann.

Die Podiumsplätze machten schließlich die Top-Vierer aus Großbritannien, Australien und Rumänien unter sich aus. Während die Briten in ihrer Paradebootsklasse zum Sieg fuhren, behauptete sich Olympiasieger aus Australien im Zielspurt noch gegen den Olympia-Zweiten aus Rumänien. Der deutsche Vierer setzte sich auf den letzten 500 Metern deutlich von den beiden italienischen Booten ab. „Ganz vorne brennt schon die Luft. Wir können über die Mitte unser Herz in die Hand nehmen und noch mehr Zug nach vorne suchen. Schließlich sind wir das Rennen relativ solide zu Ende gefahren“, analysierte Kammann und blickte zuversichtlich in die Zukunft: „Das Wochenende hat Spaß gemacht. Wir sehen noch Luft nach oben – sowohl physisch als auch technisch – und wollen uns weiter von Einheit zu Einheit verbessern.“ Mit der EM in München wartet die nächste Bewährungsprobe auf die junge, motivierte Mannschaft.

 

Die Ergebnisse:

Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:25,09 Minuten. –  2. Australien 5:29,30. –  3. Deutschland-Achter (Mattes Schönherr, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Benedict Eggeling, Laurits Follert, Julian Garth, Jasper Angl, Olaf Roggensack, Steuermann Jonas Wiesen) 5:30,43. –  4. Rumänien 5:30,94 – 5. Italien 5:31,85. –  6. Kanada 5:35,77.

Vierer ohne Steuermann, Finale: 1. Großbritannien 5:51,14 Minuten. –  2. Australien 5:53,34. –  3. Rumänien 5:53,44. –  4. Deutschland (Marc Kammann, Max John, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 5:57,44. – 5. Italien 2 5:58,94. –  6. Italien 1 6:03,01.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann, Geschäftsführer und Pressesprecher, zur Verfügung gestellt. Dankeschön hierfür.