Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die erste Bewährungsprobe bei der Europameisterschaft im bulgarischen Plovdiv gab es für die neuen jungen Mannschaften aus dem Team Deutschland Achter. Eine Woche nach der Präsentation des Team Deutschland-Achter steht bei den Europameisterschaften schon die erste Bewährungsprobe für die junge Mannschaft bevor. Vom 29. Mai bis zum 1. Juni trafen und treffen der Deutschland-Achter, der Vierer ohne Steuermann und der Zweier ohne Steuermann im bulgarischen Plovdiv erstmals auf die internationale Konkurrenz aus Europa.

Der Deutschland-Achter geht mit fünf Veränderungen im Vergleich zur vergangenen Saison in die internationalen Wettkämpfe: Paul Klapperich, Tobias Strangemann, Julius Christ, Sönke Kruse und Theis Hagemeister als Schlagmann ergänzen die Crew um Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen. „Das Achter-Training ist ganz gut angelaufen. Wir haben schon einige Schritte gemacht. Es herrscht eine gute Atmosphäre in der Gruppe, alle wollen etwas erreichen und zeigen, was sie können“ berichtet das Bundestrainer-Duo Sabine Tschäge und Mark Emke.

EM-Plätze 10 und 11 für den Zweier und Vierer

Die Debütanten Schubert/Virnekäs sind mit ihrem Auftritt im Zweier zufrieden. Der Vierer ist dagegen enttäuscht. Alle Augen sind jetzt aufs Achter-Finale am heutigen Sonntag gerichtet.

Vier Wochen sitzen sie erst gemeinsam im Zweier, mit Platz 10 bei den Ruder-Europameisterschaften sind sie „im Großen und Ganzen zufrieden“: Simon Schubert und Kaspar Virnekäs belegten bei ihrem EM-Debüt mit dem Zweier ohne Steuermann im B-Finale den vierten Rang hinter Tschechien, die als neutrale Athleten startenden Russen und Irland. Klar auf Distanz hielten die Youngsters die Boote aus der Ukraine und Frankreich.

„Das ist ein guter Anfang, darauf können wir aufbauen und sicher noch ein bisschen im Laufe der Saison rausholen“, ergänzte Schubert. Und Virnekäs wurde konkret: „Über Trainingskilometer müssen wir das Zusammenspiel verbessern und – ganz klar – im physischen Bereich noch deutlich zulegen.“ Das ist die Basis, um mit Top-Booten aus Europa – insbesondere auf dem dritten Teilabschnitt – besser mithalten zu können.

Einige Dinge sind zu verbessern

Das hatten sie sich anders vorgestellt: René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John und Friedrich Amelingmeyer mussten sich mit EM-Platz 11 zufrieden geben. Im B-Finale kam das neu zusammengestellte Quartett nicht über Rang fünf hinaus. Während Dänemark und Großbritannien um den Sieg in diesen Rennen stritten, musste das deutsche Boot im Dreikampf mit Serbien und Tschechien knapp den Kürzeren ziehen. „Wir sind mutig losgefahren, auf den dritten 500 Metern haben die anderen einen draufgesetzt. Diese Lücke haben wir dann versucht zu schließen“, sagte Max John. Am Ende fehlten drei Hundertstelsekunden auf Tschechien und Rang zehn. „Gegenüber dem Vorlauf haben sie sich deutlich verbessert. Sie sind in Schlagweite, aber die Krankheitsfälle im Vorfeld der EM machten sich bemerkbar“, sagte Bundestrainern Sabine Tschäge.

„Jeder von uns hat sich gewünscht, dass der erste Auftritt erfolgreicher verläuft. Das Ergebnis ist ernüchternd. Insgesamt ist es enttäuschend. Aber wir haben genug Zeit, was aufzubauen. Es gibt viele Dinge zu verbessern“, fügte John hinzu. Und auch Bugmann Friedrich Amelingmeyer analysierte die Rennen nüchtern: „An der Platzierung können wir nichts mehr ändern, wir müssen professionell damit umgehen. Es gibt einiges zu verbessern, damit fangen wir direkt morgen an.“ Entsprechend wurde für den Vierer wie auch für den Zweier, bevor am Sonntag die Finals beginnen, eine Trainingseinheit angesetzt. Denn in zwei Wochen steht beim Weltcup in Varese schon der nächste internationale Vergleich an.

Achter-Vorbereitung vor dem Finale am heutigen Sonntag

Die letzten Vorbereitungsrunden auf der Regattastrecke in Plovdiv vor dem mit Spannung erwarteten Achter-Finale am Sonntag (12.28 Uhr Ortszeit/11.28 Uhr deutscher Zeit) standen für den Deutschland-Achter am Samstagnachmittag auf dem Programm. Die Stimmung im Team ist gut, die Vorfreude auf das Medaillenrennen groß. Schließlich tankte das deutsche Flaggschiff am Donnerstag beim überraschend starken Vorlauf noch eine zusätzliche Portion Selbstvertrauen. Der deutliche Sieg über Olympiasieger Großbritannien und die schnelle Zeit – nur elf Hundertstelsekunden über der bisherigen Weltbestzeit – lassen hoffen…

 

 

Die Ergebnisse:
Zweier ohne Steuermann, B-Finale:

1. Tschechien 6:23,91 Minuten. – 2. Neutrale Athleten AIN 6:25,93. –  3. Irland 6:26,50. – 4. Deutschland (Simon Schubert, Kaspar Virnekäs) 6:28,10. –  5. Ukraine 6:31,46. –  6. Frankreich 6:31,88.

Vierer ohne Steuermann, B-Finale:

1. Dänemark 5:47,96 Minuten. –  2. Großbritannien 5:48,98. –  3. Serbien 5:51,09. –  4. Tschechien 5:51,67. –  5. Deutschland (René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John, Friedrich Amelingmeyer) 5:51,70.

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Heute Abend um 18 Uhr geht es in der Elsenfelder Halle für den Handball Zweitligisten TV Großwallstadt um die Wurst. Im Kampf um den Klassenerhalt empfangen die Schützlinge von Trainer Andrè Lohrbach den ASV Hamm-Westfalen. Die Gäste belegen derzeit Platz 16 und haben 27:37 Punkte auf dem Konto. Der TVG liegt auf dem zwölften Rang und hat 29:35 Zähler inne. Es geht also in diesem für beide Teams enorm wichtigen Spiel um die Wurst – im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn der TVG dieses Match gewinnen sollte, dann wäre der Klassenerhalt vor dem allerletzten Saisonspiel nächste Woche sicher.

Das weiß auch TVG-Kapitän Patrick Gempp, der vergangene Woche aufgrund von Knieproblemen pausieren musste. Er sagte vor der Partie: “Meinem Knie geht es besser und ich hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann. Hamm hat eine sehr hohe Qualität und hatte sicher vor der Saison eher mit einem Aufstiegskampf als mit einem Abstiegskampf gerechnet. Mit dem neuen Trainer von Hamm wissen wir nicht so recht, was uns erwartet.” Aber Patrick Gempp weiß auch, dass – egal, wie der Trainer heißt -, dass der ASV viele gute Spieler in seinen Reihen hat. “Mit Tom Jansen, Fabian Huesmann, Kreisläufer Jonas Stüber, Ian Hüter oder dem “Werfer” Julius Meyer-Siebert hat Hamm eine enorme Qualität in seinen Reihen. Hinten stehen sie sehr kompakt 6-0, da dürfen wir das Zentrum komplett dicht machen.”

Fans als wichtiger Rückhalt

Daher lautet die Frage: Welche der beiden Mannschaften hält dem Druck stand? Fakt ist, dass der TVG sicher wieder auf den achten Mann in der Untermainhalle in Elsenfeld baut. In den letzten Partien haben die Fans die Halle wiederholt in einen Hexenkessel verwandelt und den Blau-Weißen vor allem in kritischen Situationen den Rücken gestärkt.

60 Spielminuten volle Konzentration gefordert

In Großwallstadt sind sich jedenfalls alle bewusst, was ein Sieg im letzten Heimspiel der Saison bedeuten würde. Das Team um André Lohrbach will sich perfekt auf diesen Tag vorbereiten, um nicht in der letzten Partie in Balingen auf einen Auswärtserfolg angewiesen zu sein. 60 Minuten, die also noch einmal alles von den Hausherren abverlangen werden. Jeder einzelne Spieler muss an seine Grenzen gehen, um als Team den erhofften Erfolg einzufahren. Julius Meyer-Siebert, Top-Torschütze des Gegners, Fabian Huesmann, Jonas Stüber, Ian Hüter und Co werden das auf der anderen Seite auf jeden Fall ebenfalls tun. Und dann kommt es ja auch noch zu einem Wiedersehen mit ehemaligen TVG-Spieler Tom Jansen. Die TVG-Mannschaft wird alles geben, um Geburtstagskind Andrè Lohrbach das schönste Geschenk zu machen.

 

Das Bild von Geburtstagskind Andrè Lohrbach hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In einem hochklassigen, intensiven und leidenschaftlichen Rückspiel musste sich Handball Drittligist TV Gelnhausen nach großem Kampf mit 30:34 (14:15) geschlagen geben. Damit verpassten die Barbarossastädter zwar das Finale der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga um gerade einmal ein Tor im Gesamtvergleich (60:61), eroberten aber wieder einmal die Herzen der Fans im Sturm, die ihre Mannschaft noch minutenlang nach Abpfiff feierten, als hätte man gerade die Champions League gewonnen.

Damit geht eine Saison zu Ende, mit der vorher niemand gerechnet hatte. Die junge Gelnhäuser Mannschaft spielte sich über die Monate hinweg in einen Rausch, der sie bis an die Tür zur zweiten Bundesliga führte.

Die Partie begann exakt so, wie es sich die Verantwortlichen des TVG erträumt hatten: Konzentriert, mutig, aggressiv – Gelnhausen spielte befreit auf. In der siebten Minute markierte Yannick Mocken bereits das 4:2 für die Rot-Weißen. Auch eine frühe Zeitstrafe gegen Torben Fehl brachte das junge Team von Matthias Geiger nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil – mit cleverem Stellungsspiel und leidenschaftlichem Abwehrverhalten hielt der TVG die Eintracht zunächst in Schach.

Ein abgefälschter Wurf von Hildesheims Rückraumspieler Jakub Tonar bedeutete zwar das 4:4, doch Gelnhausen antwortete postwendend und setzte sich in der 16. Minute erneut durch Mocken mit zwei Toren ab (8:6). Die mitgereisten Fans verwandelten die Volksbank-Arena in eine zweite Hölle Süd und sorgten für atemberaubende Heimspielatmosphäre. Doch Hildesheim ließ sich nicht abschütteln.

In der 24. Minute kassierten Fynn Hilb und Jonas Dambach binnen Sekunden zwei Zeitstrafen. Hildesheim witterte die Chance und ging beim Stand von 12:10 selbst zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung. Doch der TVG ließ sich wie so oft in dieser Saison nicht abschütteln und antwortete erneut – Leon David markierte mit einem frechen Heber das 12:13 und nur eine Minute später konnte der Kreisläufer einen weiteren Treffer erzielen und das Spiel in der 27. Minute wieder ausgleichen (13:13).

Vor der Halbzeitpause erspielten sich die Hildesheimer erneut eine Zwei-Tore-Führung (15:13), Akos Csaba verkürzte jedoch in der 29. Minute zum 14:15-Halbzeitstand. Somit blieb alles offen für die zweite Hälfte.

Zunächst ausgeglichen

Zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb das Spiel zunächst weiterhin ausgeglichen. Nach 40 Minuten lag Hildesheim mit 20:19 in Front. Dann schien den Hausherren aber immer mehr zu gelingen, während sich beim TVG Fehler einschlichen und so schien das Spiel ab der 43. Minute endgültig zu kippen: Robin Müller traf zum 24:20 – der erste Vier-Tore-Rückstand für das Geiger-Team.

In der 45. Minute scheiterte Malolepszy vom Siebenmeterpunkt am Aluminium – ein Sinnbild für die Phase. Es wurde hitzig, intensiv, nervenzehrend. Nach einer erneuten Doppelzeitstrafe in der 52. Minute (Fehl und Hilb) erhöhte Matteo Ehlers auf 31:25 und eine Vorentscheidung schien endgültig gefallen. Die Hildesheimer Fans feierten bereits den Einzug ins Finale.

Doch der TVG gab sich einfach nicht auf. Keeper Daniel Drozdz parierte beim Stand von 27:32 einen Siebenmeter von Piet Möller und Jannik Geisler verkürzte im Gegenzug auf 28:32. Hildesheim traf anschließend jedoch zweimal und ging durch Moritz Schade in der 59. Minute mit 34:28 in Führung. Aber erneut hatten Malolepszy und Co. eine Antwort parat. Der TVG holte in den letzten zwei Minuten noch einmal alles aus sich heraus und agierte mit einer offensiven Manndeckung in der Abwehr, was die Hausherren vor sichtbare Probleme stellte. Mocken und Malolepszy verkürzten auf 30:34. Erneut parierte Drodz im Gegenzug einen freien Ball und hielt sein Team im Spiel.

Mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr bekam der TVG somit tatsächlich die allerletzte Chance: Ein Treffer zum 31:34 hätte aufgrund des Hinspielergebnisses (30:27) und der Auswärtstorregel das Weiterkommen bedeutet. Doch der Pass von Malolepszy auf Rechtsaußen zu Simon Belter geriet zu ungenau, trudelte ins Seitenaus – und mit ihm auch der Traum vom Finaleinzug.

Was dann folgte, war ein Sinnbild für Sport in seiner reinsten Form. Die Gelnhäuser Fans, die bereits während des Spiels als rote Wand unermüdlich anfeuerten, feierten ihre enttäuschten Spieler mit stehenden Ovationen. Und auch der Gegner zollte Respekt: „Ich ziehe meinen Hut vor dem jungen Gelnhäuser Team. Sie haben sich gut verkauft und sind eine richtig gute Handballmannschaft“, sagte Eintracht-Trainer Daniel Deutsch. TVG-Kreisläufer Torben Fehl brachte es auf den Punkt: „Hier sollte heute keiner enttäuscht sein. Hier überwiegt der Stolz.“

Cheftrainer Matthias Geiger sagte: „Als allererstes muss ich mal ein riesiges Kompliment und Dankeschön an die Fans ausrichten. Was die heute abgefackelt haben – Wahnsinn. Das hat die Jungs unglaublich unterstützt.“ Zur Leistung seiner Mannschaft sagte er: „Wir haben im Grunde da weitergemacht, wo wir im Hinspiel aufgehört haben. Diese bissigen Zweikämpfe führen müssen. Hildesheim will natürlich mit aller Gewalt aufsteigen. Und das hat man auch gesehen. Die haben sich reingeworfen – aber wir genauso.“

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Wie Handball Zweitligist TV Großwallstadt in einer Pressemitteilung bekannt gab, wird Kuno Schauer nach dieser Saison den TVG verlassen und zum LHC Cottbus wechseln.

Der 26-Jährige, der seit 2021 beim TV Großwallstadt unter Vertrag steht, hat sich über die letzten Jahre stetig weiterentwickelt und konnte zuletzt auf der Spielmacherposition wichtige Akzente setzen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mario Stark zu Beginn der Saison hat Kuno Schauer die Verantwortung übernommen und das Team bravourös geführt. Leider hat das Verletzungspech dann auch bei ihm zugeschlagen und er musste sich in eine lange Reha begeben. Am 18. Mai kehrte er erstmals wieder in den Kader zurück und will in den letzten Spielen den Verein noch einmal tatkräftig unterstützen, bevor er seine Karriere als Profihandballer beenden wird, um sich voll auf sein Studium zu konzentrieren.

Der künftige Verein des Rückraumspielers, der LHC Cottbus, spielte zuletzt in der Nord-Ost-Staffel der dritten Liga, stieg aber in die Regionalliga Ostsee-Spree ab. Ziel der Clubführung ist es, den direkten Wiederaufstieg in  Liga drei zu schaffen.

Keine Punkte für den TVG in Hüttenberg

Trotz einer unglaublichen Stimmung durch die mitgereisten Fans konnte der TVG nur in Halbzeit eins im Derby dem Gegner die Stirn bieten. Hüttenberg demonstrierte in der zweiten Hälfte seine Übermacht und gewann mit 34:27 (14:13).

TV Großwallstadt mit besserem Start in Halbzeit eins

Beide Mannschaften waren sich der Brisanz der Begegnung und den wichtigen Punkten bewusst. Besser ins Spiel startete der TV Großwallstadt – Trainer André Lohrbach überraschte den Gegner durch das Spiel ohne Kreisläufer. Notwendig geworden war diese Variante unter anderem, da sich Kapitän Patrick Gempp im Training unter der Woche eine Knieverletzung zugezogen hatte und nicht zur Verfügung stand. Maxim Schalles traf durch den Gegenstoß dreimal in Folge zum 3:0, der Gegner verkürzte anschließend auf 2:3. Florian Eisenträger erhöhte noch einmal auf 4:2, dann war es der Gastgeber, der durch drei Tore in Folge auf 5:4 umstellte. Es folgte ein munterer Schlagabtausch, den die Hausherren mit 14:13 zur Halbzeit für sich entschieden.

In Halbzeit zwei war es Hüttenberg, das den besseren Start erwischte und auf 16:13 erhöhte. Doch die Gäste kämpften sich noch einmal auf 18:17 heran. Ein anschließender 5:0-Lauf der Hessen brachte dann aber die Vorentscheidung. Der TV Großwallstadt steckte zwar nie auf, konnte aber durch zu viele technische Fehler und Fehlwürfe dem Gegner an diesem Tag kein Paroli mehr bieten. Am Ende stand ein verdienter 34:27 -Sieg für den Aufstiegsaspiranten aus Hüttenberg auf dem Tableau.

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

„Kommt alle nach Hildesheim. Wir brauchen euch!“ Mit dieser Botschaft hat sich die junge Mannschaft des Handball Drittligisten TV Gelnhausen zu Wochenbeginn per Videobotschaft an die Fans gewandt. Wer die unglaubliche Hexenkessel-Atmosphäre am vergangenen Samstag in der Rudi-Lechleidner-Halle beim sensationellen 30:27 (15:11)-Sieg im Hinspiel der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga gegen den großen Favoriten HC Eintracht Hildesheim miterlebt hat, weiß, warum der TVG seinen Anhang auch beim Rückspiel bei den Niedersachsen (Sonntag, 17 Uhr) dabeihaben möchte. Auch Bürgermeister Christian Litzinger wird die Reise in den Norden antreten.

Die Symbiose, die Team und Mannschaft schon seit Monaten eingegangen sind, fand am vergangenen Samstag einen weiteren Höhepunkt. Frenetisch angefeuert von den Rängen wuchsen die Spieler einmal mehr über sich hinaus und erspielten sich mit Mut, totaler Leidenschaft und unbändigem Willen einen nie erwarteten Drei-Tore-Vorsprung. Das ist im Handball natürlich nicht viel und daher ist Hildesheim weiterhin der große Favorit. Doch mit der Unterstützung der Fans ist vielleicht doch ein Wunder möglich.

Denn eines ist klar: Die Volksbank Arena ist ein echtes Pfund für die Gastgeber. Mit bis zu 2.800 Zuschauern bietet sie nicht nur eine imposante Kulisse, sondern kann – wie im letzten Jahr – spielentscheidend sein. Schon damals lag Hildesheim nach dem Halbfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde auswärts bei Empor Rostock mit fünf Toren hinten (27:32), drehte das Duell aber mit einem furiosen 30:24 im Rückspiel vor heimischer Kulisse. Die Erfahrung solcher Drucksituationen könnte der Eintracht jetzt erneut in die Karten spielen.

Riesen Erfolg für den TVG

Für den TV Gelnhausen ist das Erreichen der Aufstiegsrunde bereits ein großer Erfolg. Mit der Vizemeisterschaft in der Staffel Süd-West und 52:8 Punkten hat sich die Mannschaft für ein herausragendes Jahr belohnt. Die Teilnahme an der ersten Runde des DHB-Pokals ist bereits sicher, doch die Gier nach mehr ist spürbar. Cheftrainer Matthias Geiger betont: „Eins steht außer Frage: Wir brauchen eine absolute Topleistung! Wir hoffen natürlich, dass die Zuschauer, die mit uns reisen, uns auch weiter so tragen werden wie im Heimspiel. Das war der absolute Wahnsinn.“

Er weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe: „Wir müssen mindestens wieder so ein Spiel abliefern und uns vermutlich noch steigern. Wir haben noch einige Themen im Zweikampfverhalten und im Rückzug, bei denen wir uns noch verbessern können.“ Für Geiger steht vor allem eines im Fokus: „Wichtig ist, dass die Jungs wieder so eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen. Die haben gebrannt, die haben sich nach jedem Ball geworfen. Da war ein enormer Wille da.“

Die Unterstützung von den Rängen wird in Hildesheim umso entscheidender. Zwar erwartet die Gelnhäuser Mannschaft eine stimmgewaltige Arena mit überwiegend heimischen Fans, doch der TVG setzt alles daran, möglichst viele eigene Anhänger zu mobilisieren.

Die Niedersachsen sind trotz Hinspiel-Niederlage weiterhin klar in der Favoritenrolle. Ihre Bilanz in der Saison: 58:2 Punkte, zweitbeste Defensive der staffelübergreifenden 3. Liga (790 Gegentore), drittbester Angriff (1.056 Treffer), gespickt mit Erfahrung und Einzelkönnern wie Champions-League-Sieger Philipp Wäger oder Rückraum-Ass Jakub Tonar. Und vor allem: Lothar von Hermanni – Kapitän, Leistungsträger und Torschützenkönig der Staffel Nord-West mit 194 Toren.

Doch ausgerechnet er erlebte im Hinspiel einen gebrauchten Tag. Zwei vergebene Siebenmeter an TVG-Keeper Daniel Drozdz und insgesamt nur drei Treffer – das wird ihm vermutlich nicht noch einmal passieren. Die Eintracht wird alles daransetzen, im Rückspiel ein anderes Gesicht zu zeigen.

Trotz aller Qualität beim Gegner: Gelnhausen ist heiß auf dieses Spiel. Die Mannschaft will die positiven Erfahrungen aus dem Hinspiel nutzen, als Kollektiv auftreten und mutig agieren. Geiger ist überzeugt: „Die Jungs wissen, was sie können und das haben sie jetzt auch schon gezeigt. Für uns gilt es, die Topleistung abzurufen.“

Und vielleicht reicht es am Ende für das ganz große Märchen: Den Einzug in das Finale der Aufstiegsrunde – dort würde der Sieger des Duells zwischen dem HC Empor Rostock und HC Oppenweiler/Backnang warten (Hinspiel: 27:26 für Rostock).

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die Stimmung ist locker, das Leistungsniveau hoch, die Vorfreude auf die Saison groß: Das Team Deutschland-Achter startet mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Sportlern ins nacholympische Jahr. Die WM in Shanghai (China) im September ist das Ziel, die langfristige Ausrichtung der Trainer und Trainerinnen schon jetzt auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles ausgelegt. Erster Gradmesser sind die Europameisterschaften in einer Woche in Plovdiv (Bulgarien, 29. Mai bis 1. Juni).

Der Deutschland-Achter geht mit fünf neuen Ruderern in die Saison. Sönke Kruse und Julius Christ, die im Vorjahr im Zweier ohne Steuermann überzeugten und Platz elf bei den Olympischen Spielen belegten, rücken genauso ins Flaggschiff wie die Youngster Tobias Strangemann (20 Jahre) und Paul Klapperich (22) sowie Theis Hagemeister, der die Position des Schlagmanns übernimmt. Ihren Platz im deutschen Flaggschiff behalten Olaf Roggensack, Benedict Eggeling, Mattes Schönherr und Steuermann Jonas Wiesen. Bei der EM in Plovdiv trifft die Mannschaft auf Olympiasieger Großbritannien und den Olympiazweiten aus den Niederlanden.

Eine Veränderung gab es auch im Trainerteam. Mark Emke, Erfolgstrainer aus den Niederlanden, bildet seit Ende Februar gemeinsam mit Sabine Tschäge und Thomas Affeldt das Trainertrio für das Team Deutschland-Achter. „Die Zusammenarbeit mit allen ist gut angelaufen. Ich denke, dass meine lockere Art, die vielleicht nicht unbedingt typisch deutsch ist, bei den Ruderern gut ankommt. Wir haben schon einen guten Schritt nach vorne gemacht, aber es geht noch besser. Mal sehen, wie schnell wir den Achter und die anderen Boote noch bekommen“, sagt der 65-jährige Emke, der mit dem holländischen Achter schon zwei Olympiamedaillen (Silber 2004, Bronze 2016) gewann und noch zwei weitere Male im olympischen Achter-Finale stand (2008 und 2021).

Sabine Tschäge, die den Deutschland-Achter im Vorjahr in Paris auf den vierten Platz führte, ist ebenso optimistisch, dass die Entwicklung seit dem großen Umbruch nach Tokio 2021 fortgesetzt wird. „Dieses vierte Jahr, dass uns nach Tokio durch die coronabedingte Verschiebung der Olympischen Spiele fehlte, hätte ich gerne gehabt. Es dauert nun einmal, bis man eine Gruppe mit vielen jüngeren Sportlern konstant auf hohem Niveau hat. Die hohe Leistungsdichte, die wir jetzt bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften in den Zweiern gesehen haben, scheint vielversprechend zu sein“, meint Tschäge und ergänzt: „In Paris waren wir Vierter, jetzt wollen wir attackieren und den Rennen unseren Stempel aufdrücken. Eine WM-Medaille ist das Ziel mit dem Achter.“

Mark Emke und Sabine Tschäge betreuen primär den Deutschland-Achter und den Vierer ohne Steuermann. Sie verstehen sich als Team und arbeiten eng zusammen. „Wir machen es gemeinsam – und es klappt gut zusammen. Wir haben beide unsere eigenen Qualitäten und ergänzen uns“, erklärt Emke. Die Betreuung vom Zweier ohne Steuermann liegt in den Händen von Bundestrainer Thomas Affeldt.

Mit einem guten Altersmix geht auch der Vierer ohne Steuermann an den Start. Die oympiaerfahrenen Wolf Niclas Schröder und Max John bilden zusammen mit René Schmela (Schlag) und Friedrich Amelingmeyer das deutsche Quartett. Im Zweier ohne Steuermann sitzen bei der EM zwei Youngster: Simon Schubert und Kaspar Virnekäs, die sich am vergangenen Wochenende bei einer weiteren internen Ausscheidung durchsetzten. Als EM-Ersatz sind Mark Hinrichs und Tom Tewes dabei. Nicht zur Verfügung stehen aus dem Olympia-Achter von Paris Torben Johannesen, der weiteren Familiennachwuchs erwartet, und Frederik Breuer (Studium in den USA); Laurits Follert befindet sich nach seinem Abschluss zum Polizeimeister bei der Bundespolizei im Aufbautraining.

 

Bild und Text hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Danke dafür

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der zweiten Handball Liga muss der TV Großwallstadt am heutigen Freitag beim TV Hüttenberg antreten. Die Rollen sind klar verteilt. Der TVG geht als Außenseiter ins Rennen, der TVH hat den Aufstieg fest im Blick.

Statistik spricht für TVH

Die Statistik spricht für den TVH. Die Mannschaft von Stefan Kneer hat eine überragende Heimbilanz. Neben einem Unentschieden gab es in dieser Saison nur Heimsiege. Der TVG hingegen wartet noch auf den ersten Auswärtssieg im Jahr 2025. Auch das Hinspiel in der Süwag Energie ARENA in Frankfurt am 15.12.2024 konnte Hüttenberg für sich entscheiden. Doch Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Somit wird der TV Großwallstadt alles in die Waagschale werfen, um Hüttenberg vielleicht doch unter Druck zu setzen und dann das Momentum zu nutzen. Wichtig wird sein, dass der an einer Grippe erkrankte Yessine Meddeb rechtzeitig bis Freitag fit wird. Dennoch kann André Lohrbach auf einen weiteren Spieler im Rückraum zurückgreifen: Kuno Schauer stand im letzten Spiel erstmals nach seiner Verletzung wieder im Kader. Beim TV Hüttenberg ist Tristan Kirschner der Top-Torschütze, den es unter Kontrolle zu bringen gilt. Aber auch Paul Kompenhans, Niklas Theiß und David Kuntscher zählen zu den Top-Talenten der Hessen.

TVG-Kapitän Patrick Gempp, der zuletzt einmal mehr eine tolle Partie gespielt hat und sich im Training etwas verletzt hat, wird dem Team wahrscheinlich fehlen. “Hüttenberg habe ich persönlich als Aufsteiger getippt. Sie haben eine unglaublich starke Abwehr. Diese 3-2-1-Abwehr knacken die wenigsten Mannschaften in der Liga. Sie haben ein enormes Tempospiel, ein gutes 1-1-Spiel, gute Kreisläufer. Aber ihr Hauptmerkmal ist ihr Abwehr, die sie so besonders macht. Sie sind allerdings auch extrem gut aufeinander eingespielt.”

 

Das Bild von Maxim Schalles hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der zweiten Handball Liga hat der TV Großwallstadt mit einer unglaublichen Energieleistung den HC Elbflorenz mit 35:32 (17:17) besiegt. Damit haben Patrick Gempp und Co. einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt geschafft. Das Team von Trainer Andrè Lohrbach hat nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugt.

Die Hausherren kamen nach dem 3:3 (8.) immer besser in Schwung und lagen mit drei, teilweise mit drei, vier Toren vorne. Die Gäste kamen nicht so recht in die Gänge, ließen sich allerdings vom 10:14 nicht aus der Ruhe bringen, sondern erzielten bis zur Pause den 17:17-Ausgleich.

Zweite Hälfte hart umkämpft

Nach dem Wechsel entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen und kein Team gab auch nur einen Zentimeter Boden preis. Dem TVG war allerdings anzumerken, dass er diesen Sieg unbedingt wollte und auch brauchte und er legte immer wieder eine Schippe drauf. Trotzdem stand es in der 51. Minute 28:30. Die Auszeit von Trainer Andrè Lohrbach brachte die Wende und mit einer Energieleistung drehten seine Jungs die Partie. Beide Mannschaften standen sehr stark in der Abwehr – der TVG den Ticken besser, den es für den Erfolg brauchte. Am Ende stand ein umjubelter und verdienter Sieg.

Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragten Kapitän Patrick Gempp, Finn Wullenweber, Max Horner und Maxim Schalles noch heraus.

Dresdens Julius Dierberg sagte nach Spielschluss: “Wir haben uns das Leben schwer gemacht und die Halle in Elsenfeld hat viel Druck gemacht. Wir haben es nicht geschafft, das Spiel an uns zu reißen. Jetzt sind wir gestolpert, aber es geht weiter.”

Connar Battermann vom TVG meinte: “Das sind genau die Spiele, für die wir Handball leben und täglich trainieren. Wir haben nie aufgegeben und uns immer wieder reingekämpft.”

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

 

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Vor 1.500 restlos begeisterten Zuschauern in der brodelnden Rudi-Lechleidner-Halle hat der TV Gelnhausen im Halbfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde zur zweiten Handball-Bundesliga ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Mit 30:27 (15:11) bezwangen die Barbarossastädter den haushohen Favoriten HC Eintracht Hildesheim. 

Dabei war die Rollenverteilung vor dem Spiel klar: die junge Mannschaft voller Eigengewächse aus Gelnhausen, Überraschungs-Vizemeister der Staffel Süd-West gegen den Nord-West-Meister Hildesheim, ausgestattet mit einem Millionen-Etat, Bundesliga-erfahren und mit nur einer einzigen Saisonniederlage im Gepäck. Und doch zeigte sich früh: Der TVG hatte nicht vor, Spalier zu stehen – sondern war entschlossen, Geschichte zu schreiben.

Ein wesentlicher Faktor war die Hexenkesselatmosphäre, die jeden mitriss. Die Halle bebte, der Fanclub Rot-Weiß Barbarossa brachte die Ränge zum Kochen und die Zuschauer hielt es nur selten auf ihren Sitzen. Lautstärker als beim Derby gegen Hanau, intensiver als bei manchem Endspiel – es war ein Abend, wie ihn die Hölle Süd seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Auch die 100 mitgereisten Fans aus Hildesheim trugen ihren Teil dazu bei. Entfacht wurde dieses Feuer einmal mehr durch einen leidenschaftlichen Auftritt der Gelnhäuser Mannschaft, der seinesgleichen sucht.

Vor den Augen von rund 15 TVG-Legenden, die der Einladung des Vereins gefolgt waren,  und Bürgermeister Christian Litzinger, Bundestagsabgeordneter Johannes Wiegelmann sowie Kreisbeigeordneter Jannik Marquart erwischten die Barbarossastädter den besseren Start.  Mit einer aggressiven, hellwachen Abwehrarbeit und einem überragenden Daniel Drozdz im Tor – der gleich zwei Siebenmeter von Hildesheims Topscorer Lothar von Hermanni parierte – setzte der TVG sofort die Akzente. Benjamin Wörner brachte Gelnhausen in der 5. Minute mit 2:0 in Führung. Zwar konnte Hildesheim zum 2:2 ausgleichen, doch Gelnhausen konterte mit einem 3:0-Lauf und setzte sich in der 15. Minute auf 5:2 ab.

„Wir sind super ins Spiel gestartet, waren sofort hellwach und die Zuschauer haben uns von Anfang an nach vorne gepeitscht“, sagte TVG-Cheftrainer Matthias Geiger nach dem Spiel. „Wir haben vorne unseren Job erledigt, uns immer wieder Chancen erarbeitet und die Jungs haben eine wahnsinnig kämpferische Leistung abgeliefert.“

Nach 20 Minuten stand es 8:6 für den TVG, ehe Akos Csaba mit drei Treffern in einem 5:1-Lauf maßgeblich zur 13:7-Führung beitrug. Hildesheim wirkte überrascht vom Mut und der Wucht des der Gelnhäuser, fing sich jedoch kurz vor der Pause wieder und verkürzte den Rückstand. So ging es mit einem 15:11 in die Kabinen.

Hildesheim drehte nach dem Wechsel auf

Nach dem Seitenwechsel drehte Hildesheim auf. Drei schnelle Tore brachten die Gäste wieder heran, und als in der 42. Minute Piet Möller per Siebenmeter zum 21:20 für Hildesheim traf, schien die Partie zu kippen. Aber der TVG kämpfte weiter. Jonas Dambach, Felix Reinhardt und Leon David erzielten wichtige Treffer – Gelnhausen lag wieder vorne (23:21). Hildesheim antwortete jedoch erneut eiskalt und stellte auf 25:23 für die Eintracht (52. Minute). Doch wer dachte, Gelnhausen würde jetzt einbrechen, wurde eines Besseren belehrt.

Geiger lobte später besonders die Reaktion seiner Mannschaft in dieser Phase: „Wir haben uns nicht verunsichern lassen, auch als wir mit zwei Toren hinten lagen. Die Jungs haben sich zurückgekämpft, eine Wahnsinnsabwehr gespielt – in Kombination mit Alex im Tor – und wieder die Kontrolle übernommen.“

In der Tat. Mit einem 7:1-Schlussspurt drehte der TVG in den letzten acht Minuten noch einmal mächtig auf. Alexander Bechert, der im Laufe der zweiten Hälfte Drozdz im Tor ablöste, wuchs über sich hinaus, Kreisläufer David sowie Fynn Hilb und Kapitän Jonathan Malolepszy trafen in der entscheidenden Crunchtime eiskalt. Besonders spektakulär war das Kempa-Tor von Malolepszy in der 59. Minute nach perfektem Zuspiel von Silas Altwein – der emotionale Höhepunkt eines ohnehin denkwürdigen Abends. Den letzten TVG-Treffer erzielte erneut David mit dem 30:26, ehe Hildesheim zwei Sekunden vor Schluss noch per Siebenmeter auf 30:27 verkürzen konnte.

Die treffsichersten Spieler des Abends waren bei den Rot-Weißen David mit sechs Toren sowie Hilb mit fünf Toren. Auf Seiten der Gäste war Piet Möller mit acht Toren der auffälligste Akteur.

Hildesheims Trainer Daniel Deutsch zeigte sich nach Spielende selbstkritisch: „Wir sind extrem schlecht gestartet. Wir hatten eigentlich ganz gute Chancen, aber haben die nicht genutzt.“ Auch wenn man sich nach einem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Vorsprung selbst wieder in die Partie gebracht habe, sei man am Ende „zu schlecht im Abschluss und auf der Torhüterposition“ gewesen. „Wir haben das Spiel wieder aus der Hand gegeben. Dann ist die Kulisse da und wir machen leichte Fehler. Da sind wir selbst schuld.“

Für Gelnhausen war es hingegen ein Abend der Emotionen – nicht nur wegen des sportlichen Triumphs, sondern auch wegen der bewegenden Verabschiedung von Außenspieler Reinhardt, der vorerst seine Karriere beendet und sich auf eine Campertour begibt. Trotz aller Euphorie bleibt der Blick realistisch: Das Rückspiel am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der Hildesheimer Volksbank Arena wird eine Herkulesaufgabe. Hildesheim hat zu Hause in der gesamten Saison noch keinen Punkt abgegeben und behält deswegen weiterhin klar die Favoritenrolle inne. Drei Tore Vorsprung sind ein hart erarbeiteter, aber keinesfalls komfortabler Puffer. Aber wenn dieses Spiel eins gezeigt hat, dann das: Mit dieser Mannschaft und diesem Teamgeist ist alles möglich.

 

Das Bild hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Danke dafür

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die erste Business & Sports Night des Handball Drittligisten HSG Bieberau/Modau war ein voller Erfolg und war sicher nicht die letzte Veranstaltung dieser Art im Odenwald. Zunächst als Sponsorveranstaltung geplant, waren sich die Verantwortlichen der erfolgreichen Handballgemeinschaft schnell klar, dass da mehr passieren müsse. Schnell war die Idee geboren, Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Sport zusammen zu bringen und sie mit einem anspruchsvollen Programm zum gegenseitigen Austausch anzuregen, um ihnen einen kurzweiligen Abend zu bescheren.

Die geeignete Location dafür war schnell gefunden. Der Merzhof in Groß-Bieberau-Rodau, ein ehemaliger Bauernhof aus dem Jahre 1813, vom Unternehmer Friedrich Merz 1936 erworben und als Domizil für seine in Frankfurt ansässige Familie genutzt, wurde aufwendig saniert und ist nunmehr nicht nur ein geschichtsträchtiger Ort, sondern auch ein Ort der Bildung, Wissenschaft und Kultur. 

​Genau richtig für die erste Business & Sports Night der Falken. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Sport trafen sich zu einem regen Austausch, der von Dr. Alexandra Kohlmann (CEO der ROWE Group) als Key Speakerin zum Thema „Leidenschaft und Erfolg“ – Sponsoring ist mehr als Bandenwerbung“ vortrefflich eingeleitet wurde. Sie berichtete von ihrem Engagement beim eigenen Rowe Rennteam, vom Erfolg beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring, aber auch von ihrem Sponsoring bei Borussia Dortmund. Sponsoring bedeute für sie nicht nur Bandenwerbung, sondern persönliches Engagement mit Emotionen und viel Gemeinsinn. Vereine, wie die Falken bieten dazu ideale Plattformen sich zu engagieren und gegenseitigen Nutzen aus der Partnerschaft zu ziehen.    

Frank Pieroth von Hitradio FFH moderierte anschließend eine spannende und hochrangig besetzte Talkrunde mit Michael Weilguny (Geschäftsführer SV Darmstadt 98), Tim Maurer (Chefredakteur Darmstädter Echo), Thomas Sulzer (Geschäftsführer Skyliners Frankfurt), Lisa Mößinger (Marketing Flames HSG Bensheim) und Michael Rodenhäuser (Gesellschafter der Bieberauer Handball UG). Schnell wurden die Unterschiede zwischen den einzelnen Sportarten im Bereich des Sponsorings klar. Lisa Mößinger berichtete, dass sie alleine und ehrenamtlich etwa 90 Sponsoren betreue. Michael Weilguny hingegen, habe sechs hauptamtliche Mitarbeiter alleine im Bereich Social Media. Von großer Bedeutung sind aber auch die Rahmenbedingungen, in welcher Halle, welchem Stadion wird gespielt, was kann geboten werden, welche Möglichkeiten der Präsentationen sind gegeben, wie kann ein Wohlfühlrahmen geschaffen werden. Da ist man in Groß-Bieberau weit von optimalen Bedingungen entfernt, wie Michael Rodenhäuser zu berichten wusste. „Unsere Halle ist zur Zeit eine Bauruine und muss dringend saniert werden. Hier sind wir aber in guten Gesprächen mit dem Landkreis.“

Thomas Sulzer bestätigte die enorme Wichtigkeit der Spielstätte und ihren Voraussetzungen, so freuen sich die Skyliners bereits auf die neue Multifunktionshalle in Frankfurt. Tim Maurer vom Darmstädter Echo unterstrich die Bemühungen der redaktionellen Berichterstattung seines Hauses im Sportbereich und der Zunahme der Frequenzen im Online Bereich. Das Echo berichtet jetzt auch vermehrt mit Live Übertragungen vom lokalen Sportgeschehen und erlebt danach erhöhten Zuspruch.    

Im Laufe der Diskussion wurde ganz klar die Erfordernis einer multifunktionalen Halle in Südhessen formuliert. An einem zentralen Ort gelegen, könnte die Halle zur Heimat vieler hochklassigen Vereine werden. Dazu könne man noch andere Events im mittleren Zuschauerbereich bieten. Wenn sich Wirtschaft, Politik und Vereine zusammenschließen, ist ein solches Projekt durchaus attraktiv und für Investoren lukrativ.    

Große Beachtung fand auch das Gespräch von Frank Pieroth mit Falken Trainer Thomas Weber und den Spielern Robin Hübscher, Robin Büttner und Mika Trautmann. Alle bestätigten, dass sie sich im Odenwald sehr wohl fühlen und wollen in der neuen Saison mit verstärkten Bemühungen wieder einen Spitzenplatz in der Regionalliga anstreben.

Der 1. Kreisbeigeordnete Lutz Köhler sagte den Falken seine und die Unterstützung des Landkreises Darmstadt-Dieburg bei der dringend erforderlichen Sanierung der Sporthalle in Groß-Bieberau zu. Er habe an diesem Abend ja mehrfach die Wichtigkeit und Bedeutung einer optimalen Spielstätte erkannt. Bürgermeisterin Anja Vogt lobte die Falken für ihre vorbildliche Arbeit und will ebenfalls bei der Sanierung unterstützen.