Mitte Juni fanden auf der Anlage des TC RW Baden-Baden die Tennis-Europameisterschaften der Senioren statt. Mit dabei war Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg. Bei einem 64er-Feld traf er in der ersten Runde auf den in Kolumbien geborenen Vicente Jimenez Rengifo und gewann gegen den Vereinstrainer des TC Baden-Baden mit 6:0 und 6:2. In der zweiten Runde wartete Ralf Türck (TC  Münster-Wolbek) und diesen schaltete Bernd mit 6:1 und 6:2 aus.
Warren Hastings (Großbritannien), an Nummer sieben gesetzt, hieß der Gegner in Runde drei. Auch diesen besiegte der Aschaffenburger (6:3, 6:3) und musste nun im Viertelfinale gegen den an drei gesetzten Andreas Werling (GW Mannheim) ran. Der dritte Satz (6:1, 4:6, 6:2) brachte zugunsten von Bernd die Entscheidung. Im Halbfinale wartete mit Markus Bart vom TC Landau bereits der nächste Tennistrainer. „Jetzt musste ich mich entscheiden. Entweder hier weiterzuspielen oder meine Mannschaft in Memmelsdorf zu unterstützen“, fiel Bernd die Entscheidung nicht allzu schwer. Denn mit den 40er Herren peilt er die Meisterschaft in der Bayernliga an. Also sagte er in Baden-Baden ab und holte mit seiner Mannschaft einen wichtigen Sieg in Memmelsdorf.

Sein Gegner hingegen kam kampflos ins Finale der EM und verlor dieses nach drei Sätzen gegen Volker Marzenell (TC Brühl) mit 5:7, 6:2, 3:6.

Das Bild von Bernd hat uns freundlicherweise Jürgen Ramminger zur Verfügung gestellt. Dafür dankeschön.

… die Medenspiele ihren Namen haben?

Die Medenspiele wurden von der Hamburger Tennis-Gilde bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu Ehren von Carl August von der Meden, einem ehemaligen Präsidenten des DTB, ausgetragen. Ursprünglich waren die Medenspiele eine Vereinsmeisterschaft. 1927 wurden sie in eine Meisterschaft der Bezirke umgewandelt.  Seit 1948 werden die Medenspiele als Meisterschaften der Landesverbände ausgetragen.

Früher waren die Medenspiele in Deutschland die Rundenspiele im Männertennis. Bei den Frauen hießen die Saisonspiele Poensgen-Spiele, benannt nach Ernst Poensgen, Mäzen und Gründer des Rochusclub Düsseldorf. Erst 2006 wurden die Spiele zusammen gelegt und nennen sich seit dieser Zeit Medenspiele.

 

 

Zum 32. Mal fand vergangene Woche auf der Tennisanlage des TV Aschaffenburg das Turnier der Tretorn-Masters-Series statt. Von Dienstag bis Sonntag wurde traditionell die Freiluftsaison mit dem Kalkan-Cup eingeläutet. Auch diesmal tummelten sich wieder viele hochkarätige Spieler auf der TVA-Anlage und kämpften um Ranglistenpunkte. Die Organisatoren des Turniers scheuten erneut keine Mühe und holten viele Topleute nach Aschaffenburg.
Am Dienstag ging es bei dem mit 12 500 Euro dotierten Kalkan-Cup mit der Vorqualifikation los und die Zuschauer sahen viele bekannte Gesichter vom bayerischen Untermain. Akteure vom Gastgeber sowie von WB Aschaffenburg, Kahl, Karlstein oder Bürgstadt hatten gemeldet. Auch der Vorjahressieger Marvin Netuschil war wieder mit von der Partie. Er freute sich sehr auf seine Titelverteidigung, die erst am Freitag mit Beginn des Hauptfelds startete.
„”Küken”“ Sommer sorgte für die Überraschung
Gleich zum Auftakt sorgte der jüngste Spieler des Turniers, Julius Sommer vom TVA, für eine Überraschung. Der 13-Jährige spielte in seinem ersten Match sehr stark auf, musste sich dann aber in der nächsten Runde geschlagen geben. So nach und nach verabschiedeten sich alle regionalen Spieler aus dem Turnier. Mit Patrick Ostheimer (TVA) musste am Donnerstag der letzte Lokalmatador die Segel gegen Yannik Offermans (TV Reutlingen/195) streichen.
Titelverteidiger verlor im ersten Match
Am Freitag gab es dann die ersten großen Überraschungen. Zwei der acht gesetzten Spieler sind in ihrem ersten Match ausgeschieden. Andre Wiesler (TC Wolfsberg Pforzheim/Nr. 141) kegelte den an eins gesetzten Marvin Netuschil (TC Iserlohn/Nr. 27) in drei hart umkämpften Sätzen – 6:4, 2:6, 6:4 – aus dem Rennen. Christopher Waite (TC Ravensburg/225) gewann gegen den an sechs gesetzten Philipp Scholz vom Tennispark Versmold (Nr. 51). Alle anderen Gesetzten, wie Matthias Wunner (1. FC Nürnberg), Pirmin Hänle (TC Friedrichshafen), Steven Moneke (Marienburger SC), Michal Schmid (TC BW Dresden-Blasewitz), Maximilian Abel (Frankfurter TC) und Hannes Wagner (TC Großhesselohe) erledigten ihre Aufgaben mehr oder weniger souverän.
Der Wettergott meinte die ganze Woche über gut mit den Aschaffenburgern und auch die Finalspiele gingen bei bestem Tenniswetter über die Bühne.
Finale mit Jahn und Wiesler
Am Ende der Veranstaltung standen sich Jeremy Jahn (TC Blau-Weiss Neuss/82) und Andre Wiesler vom TC Pforzheim im Finale gegenüber. Der 25-jährige Jahn verwandelte gleich seinen ersten Matchball und war damit der strahlende Sieger bei der 32. Auflage des Kalkan-Cup vom TV Aschaffenburg. Mit 6:3 und 6:3 holte er sich den Titel. Sieben Jahre und 59 Ranglistenplätze trennen die beiden Kontrahenten. Doch sie lieferten sich ein Spiel auf Augenhöhe mit packenden Ballwechseln.
Zuvor mussten sich beide Spieler erst beweisen. Wiesler musste durch die Qualifikation, warf in der ersten Hauptrunde den Vorjahressieger Marvin Netuschil aus dem Rennen. Danach hatte er etwas Glück, denn Nils Brinkmann, sein Viertelfinalgegner, verletzte sich am Samstag, nachdem er den an sieben gesetzten Maximilian Abel besiegt hatte, und gab das Spiel kampflos ab. Im Halbfinale gab der 32-jährige Wiesler, der vergangenen Dezember als Hitting-Partner von Angelique Kerber fungierte, alles und besiegte den an vier gesetzten Steven Moneke glatt mit 6:3, 6:2.
Der für den TC BW Neuss spielende Jahn behielt gegen den an fünf gesetzten starken Tschechen Michal Schmid in drei hart umkämpften Sätzen die Oberhand und traf anschließend auf Matthias Wunner (an zwei gesetzt). Dieser fand am Samstag überhaupt nicht zu seinem Spiel und ging deutlich mit 0:6 und 4:6 unter. Im Halbfinale wartete auf die Nummer 82 in Deutschland mit Sumit Nagal ein Qualifikant. Gegen den 17-Jährigen Inder gewann Jahn mit 6:4, 6:2 und somit war der Weg ins Finale frei.
Nervöser Beginn
Die Finalisten begannen sehr nervös. Beide bekamen gleich zu Beginn viel Applaus, denn für die Zuschauer waren sie keine Unbekannten. Jahn stand bereits 2013 im Halbfinale, konnte im vergangenen Jahr aufgrund einer Schulterverletzung in Aschaffenburg nicht antreten. Andre Wiesler stand sogar schon 2010 und 2013 im Halbfinale. Der jüngere Jahn führte im ersten Satz schnell mit 2:0, 4:2 und sogar mit 5:2. Nun wurde Wiesler sicherer, erlaubte sich nicht mehr so viele Fehler und verkürzte auf 3:5. Aber Jahn machte mit 6:3 den ersten Satz zu. Im zweiten Satz brachte jeder seinen Aufschlag bis zum 3:3 durch. Weltklasse Ballwechsel wechselten sich mit „Kreisklasse-Fehlern“ ab. Wiesler musste seinen Aufschlag zum 3:4 abgeben und Jahn witterte seine Chance. Trotz heftigster Gegenwehr brachte er auch den zweiten Satz mit 6:3 nach Hause. Bei der anschließenden Siegerehrung bedankten sich die beiden überaus fairen Spieler bei der Turnierleitung für den reibungslosen Ablauf. „Es war wieder einmal ein tolles Turnier und ich komme auf jeden Fall wieder. Glückwunsch an Jeremy für die gute Leistung“, so Wiesler. Der glückliche Gewinner sagte: „Hut ab vor meinem Gegner. Er hat toll gespielt. Ich freu mich sehr, dass ich gewonnen habe und komme sicher wieder.“ Und pünktlich mit dem Schlusssatz öffnete der Himmel seine Schleusen und verwandelte die Plätze in kleine Seen.

 

Die Bilder hat uns freundlicherweise Christian Dietershagen zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

 

 

Mit sechs Jahren hat Andre Wiesler angefangen, Tennis zu spielen. Dabei frönte in seiner Familie niemand diesem Sport. Seine Mama hat früher zwar viel Tennis geschaut, aber nie ein Racket selbst geschwungen. Und seine beiden Schwestern begeistern sich mehr für den Pferdesport.
„Als ich zwölf, 13 Jahre alt war, war ich gar nicht so erfolgreich. Ich war zwar ein ‚Trainingsweltmeister‘, aber auf dem Court klappte es nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte“, grinst der sympathische Sportler. Erst als er 16 Jahre alt war, platzte der Knoten, die Erfolge stellten sich ein und der Übergang von der Jugend zu den Aktiven fiel ihm nicht schwer.

Abi oder Profi?

Wieder ein paar Jahre später stand Andre vor der Wahl: Entweder er musste jetzt fürs Abi büffeln und Tennis reduzieren oder er geht den Schwenk Richtung Profi. „Ich habe es mit der Profischiene probiert“, erinnert er sich. Im Jahre 2007/2008 stand der in Dorheim (bei Friedberg im Wetteraukreis) geborene Athlet bereits auf Rang 600 der Welt. Aber Tennis ist nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern vor allem sehr kostenintensiv. Daher entschloss sich der heute 32-Jährige sich vom Profitennis zu verabschieden und seine Konzentration mehr darauf zu legen, sein Wissen an andere weiter zu geben. „Ich spiele in der zweiten Bundesliga in Pforzheim, spiele in der zweiten Liga in Frankreich und fungiere als Hittingpartner von Leistungsspielern.“ So war er beispielsweise im vergangenen Dezember für zwei Wochen mit der derzeitigen Nummer 14 der Welt, Angelique Kerber, in Dubai unterwegs. Und Andre trainiert und betreut noch Spieler von cirka zwölf Jahren bis ins Erwachsenenalter im Taktikbereich. „Ich würde sehr gerne im Leistungsbereich bleiben und mein Wissen weiter geben“, erzählt der Kämpfer, der nie einen Ball verloren gibt.

Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga
Angesprochen, ob es einen Unterschied zwischen der deutschen und der französischen Liga gibt, sagt Andre: „Die deutsche Liga ist wesentlich ausgeglichener als die französische. Wobei die erste französische Liga sehr stark ist. Dort begegnet man vielen Profis, die sich in der Liga fithalten.“
Sehr gerne kommt Andre nach Aschaffenburg zum Turnier. „Es ist das erste Freiplatzturnier nach der Winterrunde und ich habe sehr gute Erinnerungen an Aschaffenburg“, lacht er. Kein Wunder. Schon zweimal stand er im Halbfinale und gerade erst vor ein paar Tagen schaffte er es bis ins Finale. Auf seinem Weg dahin besiegte er den Vorjahressieger Marvin Netuschil. Im Endspiel musste er sich allerdings Jeremy Jahn vom TC Neuss nach großem Kampf geschlagen geben. „Ich hatte in meiner bisherigen Laufbahn verschiedene schöne Erlebnisse. Ich kann jetzt gar nicht sagen, welches das schönste war. Aber der Kalkan Cup gehört auf jeden Fall dazu“, meinte er. Andre hofft, dass er noch viele Jahre fit ist, um den Mix aus Bundesliga und Turnieren noch lange gehen zu können. „Solange ich körperlich mithalten kann, genieße ich es. Ich schaue von Monat zu Monat und wenn es an der Zeit ist, werde ich neue Wege einschlagen.“
Wir wünschen dem sympathischen Sportler auf jeden Fall alles Gute und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr auf der Anlage des TV Aschaffenburg.

 

Die Bilder hat uns freundlicherweise Christian Dietershagen zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank.

 

 

Bei den 47. nationalen Tennis-Hallenmeisterschaften für Seniorinnen und Senioren in Essen kämpfte sich Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg bei den Herren 50 bis ins Halbfinale. Sein Teamkollege Ingo Hartmann, ebenfalls vom TCS, trat bei den Herren 45 an und für ihn war in Runde drei Schluss.
Über 800 Teilnehmer insgesamt tummelten sich vergangene Woche im Tenniszentrum Essen. Bei den 50er Herren gab es ein sehr starkes 128er-Teilnehmerfeld. „So ein gut besetztes und teilnehmerstarkes Turnier habe ich lange nicht mehr gespielt“, sagte Bernd Legutke.
Er durfte in der ersten Runde pausieren, traf in Runde zwei auf Ingo Balters vom Tennisclub Brederny e. V. Essen und gewann souverän mit 6:2, 6:2. In der dritten Runde musste er gegen Jürgen Elsner (TEVC Kronberg) antreten. Hier benötigte Bernd drei Sätze (6:3, 3:6, 6:1). Im anschließenden Achtelfinale wartete der an 15 gesetzte Thomas Wagenaar (Netzballverein e.V.). Auch hier ging es über drei Sätze und mit 3:6, 6:2, 6:4 hatte der Aschaffenburger erneut das bessere Ende für sich.
„Im Viertelfinale hatte ich ein bisschen Glück“, grinste der sympathische Spieler. Sein Gegner, Andreas Franz (TK Bietigheim), an fünf gesetzt, konnte verletzungsbedingt nicht antreten und Legutke musste sich im Halbfinale dem an eins gesetzten Martin Ridler (TC Bad Ems) stellen. Das Ergebnis liest sich deutlicher, als es letztlich war und mit 1:6, 2:6 war für Legutke Schluss. Er scheiterte am späteren Sieger. „Für mich war es eine gelungene Veranstaltung und ich freue mich sehr, dass ich in so einem starken Feld bis ins Halbfinale gekommen bin.“
Guter Auftakt von Ingo Hartmann
Ingo Hartmann, der bei den Herren 45 auf ein 64er-Feld stieß, war nach Runde drei Schluss. Zum Auftakt gewann Ingo gegen Dirk Erdmann (Odenkirchener TC) mit 6:4, 6:4. In Runde zwei fegte der an 15 gesetzte Hartmann seinen Gegner Heiko Weber (Tus Harsefeld) mit 6:1, 6:4 vom Platz. In der nächsten Runde traf er dann auf den an eins gesetzten Matthias Müller-Seele (Ratinger TC) und verlor gegen diesen nach hartem Kampf mit 7:6, 2;6, 6:7. Müller-Seele verlor anschließend gegen den Sieger Potthoff aus Remscheid.

Mit einem sensationellen 4:1-Erfolg über Australien hat das deutsche Tennisteam das Halbfinale des FedCup erreicht. Wieder war es Andrea Petkovic, die mit einem viel umjubelten Dreisatz-Sieg gegen Jarmila Gajdosova den entscheidenden dritten Punkt holte. Zuvor gewann Angelique Kerber mit 6:2, 6:4 gegen Samantha Stosur.
Die deutschen Damen spielen nun am 18./19. April auswärts gegen Russland um den Einzug ins Finale.
Das nächste Tennis-Highlight lässt nicht lange auf sich warten, denn vom 6. bis 8. März 2015 steht das Davis Cup-Spiel Deutschland – Frankreich an. Austragungsort wird die Fraport-Arena in Frankfurt sein. Die Deutschen spielen um den Einzug in das Viertelfinale. Noch immer ist unklar, wer als Teamchef auf der Bank sitzen wird, nachdem Carsten Arriens vom DTB abgesetzt wurde.
Einige Namen machen die Runde, einige haben auch schon abgesagt. Boris Becker zum Beispiel hat ebenso abgewunken wie Rainer Schüttler.
DTB-Präsident Ulrich Klaus wollte erst den FedCup die gebührende Aufmerksamkeit schenken, die er verdient hat. Er weiß aber auch, dass die Zeit drängt. Ein potenzieller Anwärter auf diesen Posten ist wohl Alexander Waske. Aber auch Namen wie Markus Zoecke, Lars Uebel oder Christopher Kas – um nur einige zu nennen – sind in diesem Zusammenhang gefallen. Wer auch immer es letztlich werden wird, einfach wird seine Aufgabe nicht. Es bleibt spannend für uns Tennisfans.

Mit einer unglaublich guten kämpferischen Leistung sicherte Andrea Petkovic am Samstag (07.02.) ihrem Team beim FedCup in der Stuttgarter Porsche-Arena gegen Australien den 1:1-Ausgleich. Nach 3 Stunden und 16 Minuten gewann sie gegen Samantha Stosur mit 6:4, 3:6, 12:10 und sorgte für den ersten deutschen Punkt. Das Auftaktmatch hatte zuvor Angelique Kerber gegen die Nr. 62 der Welt, Jarmila Gajdosova, überraschend mit 6:4, 2:6, 4:6 verloren.
Die Entscheidung bei den Weltmeisterschaften im Tennis, an der in diesem Jahr 99 Nationen teilnehmen, fällt also am heutigen Sonntag.

Viel Prominenz
Cirka 4000 Zuschauer, darunter viel Prominenz, wie zum Beispiel der ehemalige Fußballer Fredi Bobic, SPD-Politiker Sigmar Gabriel, der baden-württembergische Kultusminister Andreas Stoch, die ehemalige Tennisspielerin Anke Huber oder die Nummer 100 der Welt, Andreas Beck, sahen zum Auftakt eine Angelique Kerber, die gut in die Partie fand. Der erste Satz ging mit 6:4 an Deutschland. Danach kam die Australierin immer besser ins Spiel und die Weltranglisten-Zehnte musste den zweiten Satz mit 2:6 abgeben. Auch im dritten Satz fand Kerber nicht zu ihrem Spiel, machte zu viele Fehler und Gajdosova damit das Gewinnen leicht.

Schnelle Führung von Petkovic
Nach einer kurzen Pause ging es weiter und Andrea Petkovic begann ebenfalls im ersten Satz sehr gut, führte schnell mit 3:0 und gewann 6:4. Ohne ihre Leistung schmälern zu wollen, war Stosur doch weit von ihrer einstmals sehr guten Form entfernt. Trotz allem wehrte sich die Australierin im zweiten Satz vehement, schlug immer wieder durch die Mitte auf, erwischte Petkovic ein ums andere Mal auf dem „falschen Fuß“ und sicherte sich den zweiten Durchgang. Auch hier musste der dritte Satz für die Entscheidung sorgen. Bei beiden Spielerinnen wechselten sich Licht und Schatten ab, wobei die Spannung kaum zu überbieten war. Beim Stande von 4:5 wehrte die Deutsche einen Matchball ab, eine Stunde später verwandelte sie vor dem begeisterten Publikum ihren ersten. Nach drei Stunden und 5 Minuten stand es noch 10:10. Es war der Wahnsinn. „Ich hatte Mühe, meine Emotionen zu kontrollieren. 50 Prozent der Zeit hatte ich eine Gänsehaut“, zeigte sie sich anschließend überglücklich und ließ sich zurecht von ihren Fans feiern.

Der zweite Wettkampftag am Sonntag beginnt mit dem Match zwischen Angelique Kerber und Samantha Stosur. Anschließend treffen Andrea Petkovic und Jarmila Gajdosova aufeinander. Zum Abschluss steht das Doppel Sabine Lisicki und Julia Görges gegen Samantha Stosur und Casey Dellacqua auf dem Programm.

Nachfolgend ein paar Bilder vom Samstag.

 

Bei den bayerischen Hallen-Seniorenmeisterschaften im Tennis, die vom 6. bis zum 9. November 2014 im Tennis Center Noris in Nürnberg stattfanden, setzten sich, neben wenigen Ausnahmen, die Top-Favoriten durch. Auf 15 Plätzen kämpften 334 Teilnehmer um den bayerischen Titel. Allein in der Männerkonkurrenz waren insgesamt 254 Akteure am Start, unter anderem auch einige, die in der deutschen Rangliste unter den Top 10 ihrer Altersklasse zu finden sind.

Auch aus der hiesigen Region nahmen einige Spieler an den „Bayerischen“ teil. So gingen Oliver Bergmann vom TC Schönbusch Aschaffenburg und Patrick Ostheimer vom TV Aschaffenburg bei den 30er Männern ins Rennen. Oli Bergmann scheiterte in Runde zwei an Sebastian Schiessl vom TC RW Straubing (3:6, 5:7). Patrick Ostheimer musste anschließend gegen Schiessl antreten und verlor im Champions Tiebreak mit 3:10.

Kai Hagenkötter vom TC Schönbusch Aschaffenburg spielte bei den 35er-Männern mit, musste im ersten Spiel bereits in den Champions Tiebreak. Diesen konnte er mit 10:8 für sich verbuchen. Danach allerdings war gegen Thorsten Beck vom SV Höhenberg mit 0:6, 1:6 Schluss.

In der Konkurrenz Männer40 nahmen zwei Spieler vom TCS Aschaffenburg teil. Für Alexander Benesch und Christian Raupach war allerdings nach Runde eins der Wettbewerb vorbei. Benesch verlor denkbar knapp im Champions Tiebreak 9:11 gegen Rene Kopetzky (TC Eibach). Auch in der Nebenrunde war für Benesch im Halbfinale Schluss. Raupach musste beim 5:7 und 0:3 gegen Oliver Wagner (TC Eichenau) verletzt aufgeben.

Gleich drei Schönbuschler starteten bei den 45ern

Gute Resultate verbuchten hingegen die Schönbuschler bei den Männern 45. Bernd Legutke, an Position drei gesetzt, spielte sich souverän ins Halbfinale und musste sich erst dort dem späteren Sieger und an Position zwei gesetzten Günter Woisetschläger (TC RW Passau) nach großem Kampf mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. „Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis. Für mich ist es gut gelaufen“, sagte Bernd Legutke nach dem Match. Ebenfalls bis ins Halbfinale schaffte es Ingo Hartmann (TCS). Er musste gegen den an eins gesetzten Stefan Samweber mit 3:6, 2:6 klein beigeben. Kurios dabei, dass die beiden Schönbuschler an den jeweiligen Finalisten scheiterten, wobei Woiselschläger seinen Konkurrenten im Endspiel klar beherrschte.

Der Dritte im „Schönbusch“-Bunde war Stefan Haun. Er spielte sich bis ins Viertelfinale, traf dort auf den Favoriten Stefan Samweber und verlor mit 2:6 und 4:6.

Horst Trunk (TCS Aschaffenburg) startete in der 55er-Konkurrenz und verlor gegen den an zwei gesetzten Horst Engel (1. FC Nürnberg) in Runde zwei mit 3:6, 5:7.

Reinhard Heeg, Arno Welzenbach und Heinz Schollmeyer spielten bei den 60ern mit. Für alle drei war jeweils nach der ersten Runde Schluss und sie spielten in der Nebenrunde weiter. Hier kämpften sich Heeg und Welzenbach ins Halbfinale, trafen dort aufeinander und Welzenbach gewann mit 6:4 und 7:5. Im Endspiel musste Welzenbach nach dem 0:6 und 0:1 gegen Horst Kramp (ATSV Erlangen) verletzt aufgeben.

Bleiben noch die 65er-Männer. Bernd Siebler vom TCS Aschaffenburg verlor klar in Runde eins, war in der Nebenrunde an eins gesetzt, konnte aber die Erwartungen nicht erfüllen und scheiterte an Sebastian Kufner (TC Neunkirchen Brand).

Uli Schott gewann Nebenrunde

Die Frauen aus der Region waren spärlich besetzt und nur zwei Mömbriser Spielerinnen und eine aus Aschaffenburg hatten gemeldet. Bei den Frauen 40 gingen von der DJK Mömbris Sabine Englert und Uli Schott an den Start. Sabine Englert kam bis in Runde zwei, scheiterte dann mit 1:6 und 3:6 an Sabine Forster vom TSV Altenfurt, die später im Halbfinale ausschied.

Uli Schott musste bereits in Runde eins gegen Daniela Götz-Hellmuth (TC Schweinfurt) nach 6:7, 6:1, 5:10 die Segel streichen. Uli Schott trat anschließend in der Nebenrunde an und gewann diese mit 6:2, 7:5 gegen Ute Heitzer (SG Post Süd Regensburg).

Bei den 50er-Frauen ging vom TV Aschaffenburg Hildegard Ulrich ins Rennen. Sie gewann Runde eins mit 6:3, 6:2 gegen Sigrid Lieb vom TC GR Weiden, zog danach gegen Renate Werner (TSV Burgfarmbach) mit 3:6, 3:6 den Kürzeren.

 

Unsere Bilder, die uns freundlicherweise Jürgen Ramminger zur Verfügung stellte, zeigen die Halbfinalisten Bernd und Ingo in Aktion.

 

 

 

Am Sonntag war nach zwei Stunden und 57 Minuten der Traum der deutschen Tennismannschaft vom Fed Cup-Gewinn aus und vorbei. Die Weltranglisten-Vierte Petra Kvitova machte mit dem 6:4 im dritten Satz das „Wunder von Prag“ für die deutschen Frauen zunichte. Mit ihrem Sieg sorgte sie für den insgesamt achten Fed Cup-Gewinn für ihr Land. Bereits 1982 gewann die Tschechische Republik in Zürich das Finale gegen das deutsche Team. Für die Mannschaft von Chefin Barbara Rittner war es das erste Erreichen eines Endspiels seit 1992. Damals besiegten die Deutschen in Frankfurt im Finale Spanien. Für das Team um Kapitän Petr Pala ist es der dritte Fed Cup-Titel innerhalb von vier Jahren. Glückwunsch hierzu!

0:2-Rückstand am Samstag

Bereits am Samstag mussten sich Andrea Petkovic und Angelique Kerber den Tschechinnen mit 0:2 geschlagen geben. Trotzdem war noch das letzte Fünkchen Hoffnung da, am Sonntag die Wende zu schaffen. Angie Kerber war gegenüber dem Vortag nicht wieder zu erkennen. Sie eröffnete am Sonntag das dritte Einzel, wirkte sehr entschlossen, zwang Petra Kvitova zu vielen Fehlern und führte schnell mit 5:2. Anstatt den Sack zuzumachen, vertändelte sie den ersten Satz und musste sich im Tiebreak geschlagen geben (5:7). In Satz zwei kam Kerber zunächst überhaupt nicht ins Spiel, lag schnell mit 0:3 zurück. Doch sie kämpfte, fand den Hebel, legte diesen um und holte sich mit 6:4 den zweiten Durchgang. Die Spannung war kaum mehr zu ertragen und die gut 11 000 Zuschauer verwandelten die O2 Arena in einen Hexenkessel. Darunter cirka 1000 deutsche Schlachtenbummler. Unter ohrenbetäubendem Lärm lieferten sich beide Spielerinnen eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Kerber konnte, wie schon in Satz eins, kein Kapital aus einer 4:1-Führung schlagen und verlor letztlich mit 4:6. Damit war der dritte Punkt für die Tschechinnen erreicht und die Entscheidung gefallen. Im abschließenden Doppel, das nur noch für die Galerie spielte, gewannen Sabine Lisicki und Julia Görges mit 6:4 und 6:3 gegen Andrea Hlavackova und Lucie Hradecka.
Nach so einer Niederlage gehen die Meinungen natürlich auseinander. Die einen sagen, dass die Deutschen gegen ein Weltklasse-Team verloren haben. Die anderen meinen, dass Kerber und Co. nicht richtig eingestellt waren – weder mental noch spielerisch. Der Hexenkessel war zu erwarten und darauf müssen die Mädchen super gut vorbereitet sein. Das schien nicht der Fall. Die vielen einfachen Fehler und vor allem die Anzahl der Doppelfehler bei den Deutschen gibt zu denken. Ich bin selbst Tennisspielerin und ich habe immer wieder mit meinen Nerven zu kämpfen. Allerdings bin ich Hobbyspielerin und verdiene mein Geld nicht damit. Wenn ich als Profil den ganzen Tag nichts anderes mache, als Tennis zu üben, zu spielen, vor großer Kulisse aufzutreten usw., dann kann der Zuschauer eine etwas konstantere Leistung erwarten, als dies am Wochenende der Fall war.

Prag ist eine Reise wert

Egal wie, die drei Tage Prag waren sehr schön, brachten mir viele neue Eindrücke. Ich durfte morgens beim Frühstück mit Petra Kvitova und Co. ein paar Sätze wechseln, konnte unsere Mädels in der Hotel-Lobby begrüßen, hatte interessante Gespräche mit vielen unserer „Landesfürsten“, sprich Verbandspräsidenten und war angenehm überrascht von der Lockerheit des Bildungsministers von Baden-Württemberg, Andreas Stoch. Mit ihm, der total sportaffin ist, ging der Gesprächsstoff nicht aus.
Schöne Erlebnisse hatte ich auch mit den Menschen in Prag. Sie waren total hilfsbereit, sehr freundlich und zuvorkommend und ich konnte – trotz der sportlichen Enttäuschung – ganz viel positives mit nach Hause nehmen. Es war sicher nicht meine letzte Reise nach Prag. Diky za vsechno!

Hier könnt Ihr ein paar Bilder und Videos anschauen – es ist ein Sammelsurium der drei Tage. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

 

 

Es war angerichtet, alles passte. Am Ende des Tages stand aber ein bitterer 0:2-Rückstand der deutschen Tennisdamen. Heute (Sonntag, 9. November) stehen die Mädels um Teamchefin Barbara Rittner vor einer unglaublich schweren Aufgabe, denn es gilt diesen Rückstand aufzuholen und drei Spiele in Folge zu gewinnen, soll der WM-Titel her. Zwar ist nichts unmöglich. Aber diese Aufgabe ist verdammt schwer. Dafür braucht es eine enorme Leistungssteigerung.

Andrea Petkovic eröffnete gestern vor cirka 13000 Zuschauern und unter den Augen von Helena Sukova, Martina Navratilova und Anke Huber in der O2 Arena in Prag das Finale. Sogar Politiker Sigmar Gabriel machte sein Versprechen wahr und kam vorbei, um zuzuschauen. Morgens konnte ich in der Hotellobby noch ein paar Worte mit Andrea Petkovic wechseln und ihr viel Glück wünschen. Geholfen hat es nichts, denn sie verlor sang- und klanglos gegen Petra Kvitova. Die Tschechin gewann 6:2, 6:4. Alle Hoffnungen ruhten nun auf Angelique Kerber. Sie begann sehr zielstrebig, spielte aggressiv und führte schnell mit 4:2. Aber Lucie Safarova bog den ersten Satz und dem Jubel ihrer Anhänger zu ihren Gunsten um. Kurios war der Satzball der Tschechin, als Angie Kerber den Punkt schon für sich zählte. Safarova „grub“ den Ball aber noch aus und spielte ihn erfolgreich zurück. Auch im zweiten Satz führte die Deutsche bereits mit 4:2, ehe die einheimischen Fans ihre Spielerin nach vorne peitschten und diese sich auch Satz zwei mit 6:4 holte.

Lange Gesichter

Viele lange Gesichter gab es danach nicht nur bei den deutschen Verantwortlichen und Funktionären. Auch die mitgereisten Fans waren bedient. Natürlich ist es schwer, in so einem Hexenkessel zu gewinnen. Allerdings darf es nicht sein, dass sich sowohl Petkovic als auch Kerber derart viele einfache Fehler und vor allem reihenweise Doppelfehler erlauben. Und dass der verlegte Hardcourt in der Arena wohl angeblich zu schnell ist, dies ergaben die Messungen des Weltverbandes ITF, und dem tschechischen Tennisverband nun eine Strafe droht, bringt die Punkte auch nicht zurück.

Einziger Lichtblick gestern war der Besuch auf einem schwimmenden Restaurant. Das „Grosseto Marina“ wurde auf der Grundlage eines Frachtschiffes entwickelt und liegt auf der Moldau, flussläufig zum Intercontinental Hotel. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Prager Burg und die Karlsbrücke und so ganz nebenbei war auch noch das Essen hervorragend 🙂 Also ein etwas versöhnlicher Abschluss eines ansonsten verkorksten Tages. Denn auch aus der Heimat erreichten mich sportlich schlechte Nachrichten. Handball-Zweitligist TV Großwallstadt verlor am Samstag gegen den weit abgeschlagenen TV Hüttenberg.

Heute fällt die Entscheidung

Heute um 13 Uhr geht es weiter. Zunächst muss Angie Kerber gegen Petra Kvitova antreten. Anschließend stehen sich Andrea Petkovic und Lucie Safarova gegenüber. Sollte bis dahin die Begegnung nicht entschieden sein, wird das Doppel den fünften Punkt bringen müssen.
Viele Grüße aus dem heute etwas verhangenen und leicht regnerischen Prag!