Mit reichlich tollen Eindrücken und mit einem 14. Platz von insgesamt 20 teilnehmenden Nationen kam Bernd Legutke von den Tennis-Weltmeisterschaften der Senioren aus Helsinki zurück. Der Aschaffenburger, der für den TC Schönbusch Aschaffenburg aufschlägt, war hellauf begeistert.

Deutschland in einer Dreier-Gruppe

Deutschland war in einer Dreier-Gruppe mit Frankreich und Russland und das war eine Hammergruppe. „Wir hatten echt etwas Lospech“, sagte dann auch Bernd bei seiner Rückkehr. „Wir mussten gleich im ersten Spiel gegen die starken Franzosen ran und verloren deutlich mit 0:3.“ Gegen Russland lief es zunächst besser und nach dem 1:1 nach den Einzeln musste das Doppel die Entscheidung bringen. Hier lagen die Deutschen schon mit 6:0 und 3:0 vorne, ehe Russland die Partie umbog und für sich entschied. Bernd, der sich bei diesem Match am Oberschenkel verletzte,  weiter: „Wenn du am Anfang ein Spiel gewinnen kannst, dann spielst du um die vorderen Plätze mit. So blieben uns nur die Platzierungsspiele ab Rang 12.“

Weiter ging es gegen Estland. Diese Begegnung gewann das deutsche Team, ebenso wie gegen Lettland. Am Ende blieb ihnen der 14. Platz. Sieger wurde Italien, das sich gegen Holland durchsetzte. “Die Italiener waren extrem stark. Aber auch Holland, USA, Frankreich”, wusste der 51-Jährige zu erzählen.

Tolles Helsinki

Beeindruckt war der Aschaffenburger nicht nur von der Stadt Helsinki. „Die Eröffnungsfeier war der Hammer. 20 Nationen liefen mit ihren Fahnen ein und versammelten sich dann auf dem Center Court. Es war gigantisch und ich bin froh, dass ich das erleben durfte.“ Die riesige Tennishalle umfasst 22 Courts. Gespielt wurde auf „Green Set“, ein Hartplatz, bestehend aus Schichten unter anderem von Acrylharz auf einer Asphalt- oder Betonbasis. Die Courts waren durch Brücken miteinander verbunden und der Zuschauer hatte den Luxus, auf jeden Platz “von oben” zu schauen. Etwas umständlich war, dass die Unterkunft der Sportler cirka 20 Minuten von der Halle entfernt war. „Da die Einspielzeiten vorgegeben waren und wir morgens meist um 7.45 Uhr schon dran waren, mussten wir natürlich früh vom Hotel wegfahren“, erzählt Bernd. Ein bisschen haben er und seine Kumpels Ree Gramminger und Uli Schmidt auch von der Stadt gesehen. „Einmal liehen wir uns Fahrräder aus und erkundeten die Stadt. Sie ist wirklich sehr schön.“ Und das mit den Fahrrädern war ein Riesenspaß. Groß und gelb sind sie und völlig unkompliziert konnte das Dreier-Gespann Helsinki “unsicher” machen…

Es ging nahtlos weiter

Der “Tennisverrückte” im positiven Sinne landete am Samstag um 9 Uhr in Frankfurt und stand wenige Stunden später schon wieder auf dem Platz, um mit seiner Mannschaft gegen Nürnberg zu spielen. “Die Umstellung vom Hart- auf den Sandplatz war weniger problematisch, als ich gedacht habe,” sagte er nach seinem Match.

Die Bilder hat uns Bernd freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank. Auf dem ersten Bild ist Bernd rechts zu sehen.

 

 

Glückwunsch für Verena Fleckenstein, denn bei den vor ein paar Tagen zu Ende gegangenen 13. Tennis-Europameisterschaften der Gehörlosen im slowenischen Portoroz holte die Laufacherin mit ihrer Partnerin Heike Albrecht (GSV Neuwied) die Goldmedaille im Doppel.  Auch im Mixed war Verena sehr erfolgreich und sicherte sich mit ihrem Partner Sebastian Schäffer (GBF München) Silber.  Es war das erste Mal, dass die Laufacherin mit zwei Medaillen von einer EM oder WM zurückkam.

Die 39-Jährige war nach ihrer Ankunft in Laufach  total glücklich, aber auch völlig kaputt. „Es war sehr anstrengend“, erzählt sie. „Wir hatten ganz schlechtes Wetter, ständig Regen und der Spielplan wurde dadurch laufend durcheinander gewirbelt.“   Außerdem waren die Ausweichplätze in der Halle (Hartplatz) nicht optimal und der ständige Wechsel zwischen Sand- und Hartplatz forderte den Sportlern einiges ab. Erschwerend kam hinzu, dass sich Verena aufgrund einer Verletzung nicht wie gewohnt auf die EM vorbereiten konnte. „Das war für mich emotional sehr schwer“, sagte sie daher auch nach der Veranstaltung.

Pech mit der Auslosung

Im Einzel hatte die sympathische Sportlerin Pech bei der Auslosung. In einem 32er-Feld hatte sie als an Nummer vier Gesetzte zunächst ein Freilos, traf dann in der nächsten Runde auf die spätere Siegerin Polina Smirnova (Russland) und verlor mit 1:6 und 1:6.

Im Doppel war sie mit ihrer Partnerin in einem 16er-Feld an Nummer zwei gesetzt. Die beiden trafen im Viertelfinale auf Chumak/Grin aus Russland und besiegten diese mit 7:5 und 6:0. Im Halbfinale wartete dann die starke Paarung Boulestreau/Beney aus Frankreich. Auch hier gewannen sie mit 6:3, 6:1. „Im Finale wollten wir dann natürlich alles. Aber wir wussten, dass es schwer werden würde, denn Heike und ich kämpften ja auch noch im Mixed und Heike sogar noch im Einzel“, sagte sie. Das kostete viel Kraft. Doch die eingespielten Partnerinnen mobilisierten alle Kräfte und besiegten die Geschwister Villamandos Lorenzo/Villamandos Lorenzo aus Spanien mit 6:3 und 6:4.

Im Mixed an drei gesetzt

Ebenfalls auf ein 16er-Feld traf Verena mit Sebastian Schäffer im Mixed. Hier waren die beiden an drei gesetzt. Die erste Partie gewannen sie gegen die Russen Chumak/Likharev mit 6:0, 6:4. Auch das Viertelfinale gegen Copenhagen/Clifton aus England war mit 6:2, 6:2 eine klare Sache. Erst im Halbfinale, das wegen Regen in der Halle ausgetragen wurde, wartete mit Beney/Novelli (Frankreich) eine sehr starke Paarung. Die Deutschen mussten ihr ganzes Können aufbieten um nach verlorenem ersten Satz (3:6) am Ende noch mit 6:3 und 10:6 zu gewinnen. Nach kurzer Verschnaufpause ging es im Finale gegen Smirnova/Panyushkin aus Russland. Gegen diese Paarung hatten Fleckenstein/Schäffer letztlich nicht viel zu bestellen und verloren mit 2:6, 0:6.

No Ad-Regel

Eine Besonderheit gab es noch im Doppel und Mixed, denn hier griff die „No Ad-Regel“, kurz für „no advantage“ (kein Vorteil). Diese Regel kommt vor allem  in Doppelkonkurrenzen zum Einsatz und dient der Abkürzung der einzelnen Aufschlagspiele. Wird diese Regel angewendet, so entscheidet bei Erreichen des Spielstands 40:40 (Einstand) der nächste Punkt über den Gewinn des Spiels. Es ist dann also nicht wie üblich ein Vorsprung von zwei Punkten zum Gewinn nötig. Eine weitere Besonderheit ist, dass die returnierende Partei  die Wahl hat, von welcher Seite der Aufschläger serviert.  „Dies war besonders schwierig, da dies ja eine unheimliche Konzentration kostet“, sagt die 39-Jährige, die bereits einen Tag nach ihrer Ankunft schon wieder für den TV Aschaffenburg im Einsatz war. Hier holte sie trotz der anstrengenden Vorwoche in der Landesliga der Frauen gegen Ingolstadt im Doppel den Ehrenpunkt für ihre Mannschaft.

Die Bilder hat uns Verena freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Das erste Bild zeigt sie (links) mit ihrer Doppelpartnerin Heike Albrecht.

 

 

 

Nicht nur für Florian Preißler ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Auch für Bernd Legutke hat sich dieser erfüllt. Wenige Wochen nachdem sein Tenniskollege Preißler vom Deutschen Tennisbund (DTB) für die Weltmeisterschaften der Jungsenioren in Umag (Kroatien) nominiert wurde, bekam auch Bernd eine Einladung für die Senioren-Weltmeisterschaft in Helsinki (Finnland). „Ich bin total stolz, dass ich nominiert bin. Viele Chancen an so einem tollen Event teilzunehmen und für dein Land zu spielen, bekommst du im Leben sicher nicht“, so der Aschaffenburger, der für den TC Schönbusch Aschaffenburg aufschlägt. Der 51-Jährige wird vom 19. bis zum 24. Juni an der Team-WM teilnehmen. „Die Woche darauf sind die Einzelmeisterschaften. Aber an diesen nehme ich nicht mehr teil, weil ich dann wieder für den TCS die Medenspiele bestreiten möchte.“

Zu seinem Team beim Fred Perry Cup der Männer 50+ gehören Uli Schmidt vom TSV Waldenbuchen und Rene Gramminger vom TC Degerloch. Die drei kennen sich von diversen Turnieren und harmonieren daher gut zusammen. An dieser Weltmeisterschaft werden, wie bei den Jungsenioren auch, wieder cirka 19 Nationen teilnehmen, die in sechs Gruppen antreten werden. Die Auslosung und die Eröffnungsfeier ist am Samstag. Los geht es am Sonntagmorgen. Gespielt wird in der Halle auf Hartplätzen. Das ist zwar für Bernd und seine Kollegen eine Umstellung, da ja die derzeit laufenden Medenspiele auf Sand ausgetragen werden. Doch der Aschaffenburger hat damit keine Probleme. „Ich spiele sehr gerne auf schnellem Belag. Daher kommt mir das entgegen.“

Wir wünschen dem sympathischen Sportler, der heute nach Helsinki geflogen ist, alles Gute und viel Erfolg.

Das Bild hat uns Bernd freundlicherweise überlassen.

 

 

Dritter bayerischer Meister im Tennis wurde Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg. Vergangenes Wochenende fanden die Meisterschaften der Senioren auf der Anlage des TC Ismaning statt und Bernd war in einem 64er-Teilnehmerfeld auf eins gesetzt. Die ersten beiden Matches absolvierte der 51-Jährige völlig souverän, gewann gegen Jürgen Hobmeier vom TC Moosburg mit 6:1 und 6:2. Anschließend besiegte er den an Nummer 14 gesetzten Frank Bethmann (TC Bruckmühl-Feldkirchen) mit 6:3, 6:1. Im Viertelfinale wartete Stefan Meisel vom TV Fürth (an fünf gesetzt). Gegen ihn gewann Bernd den ersten Satz mit 6:2, musste den zweiten mit 6:7 abgeben und setzte sich im Champions Tiebreak mit 10:6 durch. „Dieses Match hat viel Kraft gekostet, denn es war das zweite an diesem Tag“, sagte er anschließend. Er wusste, dass es im Halbfinale sehr schwer werden würde. Der Aschaffenburger traf auf den an drei gesetzten Christoph Schaal (TSV Feldkirchen) und musste sich diesem nach hartem Kampf mit 4:6 und 2:6 geschlagen geben. „Christoph ist ein Schnellspieler. Das heißt, nach drei, vier Ballwechseln ist der Punkt rum. Ärgerlich, dass ich dann meist den Fehler gemacht habe“, sagte er im Nachhinein. Trotzdem war er froh, dass er gegen den späteren Sieger ausgeschieden ist und nicht gegen seinen Freund Peter Heiss antreten musste. Schaal holte sich mit 7:5 und 6:2 den Meistertitel.

Dieses Wochenende geht es mit den Medenspielen weiter und Bernd ist bestens gerüstet für die kommende Aufgabe.

Stefan Haun, ebenfalls vom TCS, trat bei den 45er-Männern an. Er besiegte in Runde eins Gerhard Stöckl (Nummer sechs der Setzliste, TC Dachau) mit 6:3, 6:3 und scheiterte anschließend an David Gassmann (TSV Feldkirchen) mit 2:6, 1:6. Auch Arno Welzenbach vom TCS, bei den 65ern gemeldet, musste sich nach zwei Matches im Champions Tiebreak geschlagen geben.

Bei den 30er-Männern war Patrick Ostheimer vom TV Aschaffenburg an eins gesetzt. Er gewann sein erstes Spiel gegen Tobias Kiessling (TC GG München) im Champions Tiebreak mit 10:8, musste sich anschließend gegen Toni Stippler (Spvvg Zolling), ebenfalls im Champions Tiebreak, mit 9:11 geschlagen geben. Mit von der Partie war noch Andreas Ullrich (TVA). Auch für ihn war in der zweiten Runde mit 3:6, 1:6 gegen den an zwei gesetzten Richard Stempnowski (TC Blutenburg München) Schluss.

Mehr als zufrieden kam Florian Preißler von den Tennis-Weltmeisterschaften der Männer 35+ aus Umag (Kroatien) zurück. Neben einem sehr guten siebten Platz bei der Team-WM gewann der 37-Jährige die Trostrunde in der Einzelkonkurrenz. Deutschland war in der Gruppe mit Österreich und Gastgeber Kroatien. Mit seinen Teamkollegen Marc Leimbach, Dominik Pfeiffer und Matthias Schramm holte er zum Auftakt einen souveränen 3:0-Erfolg gegen Österreich. „Hier hatten wir allerdings Pech, denn unsere Nummer eins, Marc Leimbach, verletzte sich und konnte anschließend kein Spiel mehr bestreiten“, erzählt Flo. Gegen Gastgeber Kroatien setzte es dann eine bittere 1:2-Niederlage und damit war der angestrebte Gruppensieg nicht mehr möglich, der den Einzug ins Viertelfinale bedeutet hätte.

Die Deutschen spielten im Ko-System um die Plätze sieben bis 14. Nach starken Auftritten gegen Russland (3:0)  und den USA (3:0)  wurde im Finale das Schweizer Team klar beherrscht und mit einem weiteren 3:0 Erfolg holten sich Flo und Co. den guten siebten Platz bei der WM.  „Schade, denn  wir mussten eine einzige Niederlage hinnehmen, verbuchten vier Siege und mussten uns etwas unter Wert geschlagen geben“, sagte der Linkshänder. Trotzdem war dies bei 19 Teams eine tolle mannschaftliche Leistung. Gewonnen hat diesmal die Niederlande, die Spanien auf den zweiten Platz verwies.

Einzel in Woche zwei

In der zweiten Woche ging Florian Preißler in der Einzelkonkurrenz der Männer 35 an den Start. Die Auslosung war allerdings mehr als schlecht für den Hösbacher, denn er musste gleich in der ersten Runde gegen den an Nummer eins gesetzten Italiener und der Nummer zwei der aktuellen Weltrangliste, Luca Serena, antreten. Dieser ist für die Medenspiele dieses Jahr für den TC Schönbusch Aschaffenburg gemeldet. Ober er dort auch aufschlagen wird, bleibt abzuwarten… Nach einem hart umkämpftem ersten Satz, der mit 7:5 an Serena ging, hatte Flo zwar auch im zweiten Durchgang seine Chancen, verlor diesen aber mit 1:6. „Das hört sich so klar an, aber auch hier war jedes Spiel hart umkämpft“, war er anschließend etwas enttäuscht. „Luca Serena ist am Netz zu Hause, spielt viel Slice und Volley. Ich hingegen mag lieber lange Ballwechsel.“ Zwar bekam er nach dem Match viel Lob von seinem Gegner und bei einer besseren Auslosung wäre eventuell das Viertelfinale drin gewesen. So aber bedeutete diese Niederlage gleich das Aus im Hauptfeld. Flo nahm an der „Consolation-Runde“, der Trostrunde, der sogenannten zweiten Chance teil. Hier kam er zu fünf Siegen in Serie gegen Konkurrenten aus Estland, Österreich, Norwegen und Serbien und gewann am Ende im Finale gegen den hier an eins gesetzten Serben Vanja Vidojkovic (Weltrangliste Position 16) mit 6:4 und 6:4. Der Titel des Consolation-Weltmeisters war ihm damit sicher.

Flo sammelte viele Erfahrungen

Die zwei Wochen waren für Florian eine tolle Erfahrung: „Ich habe viele Eindrücke gesammelt, durfte bei der Eröffnungsfeier die Fahne tragen. Das war eine tolle Erfahrung. Über 400 Teilnehmer waren da und du triffst so viele gute Spieler. Da hat sich die ganze Investition und der Aufwand wirklich gelohnt. Zwar war das Wetter nicht ganz ideal und die Belastung schon hoch. Aber ich war so voller Adrenalin, dass ich das gar nicht so wahrgenommen habe.“ Er hatte seine Familie um sich und konnte sogar an dem einzigen freien Tag, den er in den zwei Wochen hatte, den Geburtstag seiner Mama mit der Familie feiern. Den WM-Titel in der Hauptrunde holte sich der Niederländer Bart Beks. „Die Niederländer waren unglaublich stark“, erzählte Flo. Kein Wunder, dass sie sich diesmal in der Einzel- und Teamkonkurrenz durchsetzten.

Wir freuen uns mit dem sympathischen Sportler, gratulieren ihm herzlich und wünschen ihm weiter alles Gute!

Die Bilder hat uns Flo freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

 

 

Frank ist der Nachzügler in der Familie Wintermantel. Der in Bad Krozingen im Breisgau geborene Rechtshänder hat zwei Schwestern, die zwölf bzw. 15 Jahre älter sind als er. Da die Familie sport- und vor allem tennisbegeistert ist, war klar, dass Frank schon als kleiner Pimpf immer auf dem Court mit dabei war.  „Ich bin schon als Dreijähriger mit dem Schläger auf dem Platz rumgerannt“, erinnert sich Frank lachend an seine Anfänge. Der Weg war also vorgegeben. Der 27-Jährige wurde ins Bezirkstraining aufgenommen, wurde in der Jugend badischer und deutscher Meister, war auch danach sehr erfolgreich und die Überlegung ins Profitum zu wechseln war da.

Nach seinem Abitur schnupperte Frank für zwei Jahre ins Profigeschäft rein und zog von Freiburg nach Weinheim. Trotz Profi wollte er für die Zukunft vorsorgen und studieren. In Heidelberg fand er ideale Bedingungen, konnte  sein Studium für Sportwissenschaften aufnehmen. Beim TC Weinheim fand er einen Club, der ihm zusagte und in diesem Umfeld fühlt er sich nun bereits seit sechs Jahren sichtlich wohl. In seinem ersten Jahr spielte er für den TCW als Profi. Doch er merkte schnell, dass Tennisprofi zu werden, ein steiniger Weg werden würde. Schon mit 18 Jahren stellte er sich die Frage, wie er seine Zukunft gestalten sollte. Vom Deutschen Tennisbund (DTB) kam keine große Hilfe. Die eine oder andere Agentur bot sich zwar an, doch auch hier lief es nicht wie gewünscht.

Mit 19 Lenzen zog es ihn für kurze Zeit nach Stuttgart-Stammheim und spielte dort für den württembergischen Verein TC Ravensburg. Mittlerweile hatte sich der sympathische Vollblutsportler selbst einem großen Druck ausgesetzt. Er zog die Reißleine, machte eine Pause vom Tennis. In der Folge lief es plötzlich wieder. „Ich wusste jetzt, was ich wollte, habe meine Pläne als Profi ad acta gelegt. In erster Linie spiele ich jetzt zum Spaß. Natürlich muss ich schauen, dass ich Geld verdiene. Das müssen wir alle und auch die Profis müssen zu Beginn wirklich gucken, wie sie zurecht kommen“, sagt Frank. Er weiß, dass das A und O im Tennis der Kopf ist. „Wenn du im Kopf nicht frei bist, dann klappt vieles nicht.“ Seit er seine Profipläne aufgegeben hat, war er plötzlich weniger anfällig für Verletzungen oder Krankheiten. Ein typisches Beispiel. Mittlerweile nimmt er  an cirka sieben Turnieren im Jahr teil und spielt noch immer mit großem Einsatz dem TC Weinheim. Außerdem ist er auf Honorarbasis beim badischen Tennisverband als Trainer angestellt. „Das finde ich für den Nachwuchs gut. Ich bin noch nicht gar so alt“, lacht Frank, „und spreche noch deren Sprache“. Tennis macht ihm sichtlich Spaß und er gibt immer sein Bestes.  Das war auch deutlich jüngst beim Kalkan-Cup in Aschaffenburg zu sehen. Als Ungesetzter spielte er groß auf und holte sich am Ende verdient den Sieg. „Ich war schon ein paar Mal in Aschaffenburg und es macht immer wieder Spaß, hierher zurück zu kommen“, freute er sich über seinen ersten Erfolg am Untermain.

Im vergangenen Jahr hat Frank mit seinem langjährigen Kumpel Moritz Baumann  die  Agentur Wiba Sports gegründet. „Wir wollen dem Nachwuchs helfen, sich in der harten Tenniswelt zurecht zu finden“, sagt Frank. „Viele Spieler stellen sich das so einfach vor und wir wollen versuchen, sie vor großen Enttäuschungen zu bewahren und ihnen zu helfen, sich selbst einzuschätzen. Natürlich ist Tennis eine Art Komfortzone, denn jeder kann für sich selbst entscheiden, welchen Weg er einschlagen will. Aber oft wissen die jungen Leute ja gar nicht, was sie erwartet, bekommen teilweise auch was vorgegaukelt. Moritz und ich sind das Paradebeispiel. Wir haben auch einmal gedacht, weil wir 400 oder 600 der Welt sind, es geht alles von selbst. Aber das ist im Tennis nicht so. Leider.“

Neben der Agentur will Frank, der großer Borussia Dortmund-Fan ist,  sein Studium abschließen. Seinen Bachelor hat er bereits in der Tasche, im vergangenen Oktober hat er mit dem Master angefangen. Und diesen Oktober will er ein Praktikum in einer Unternehmensberatung, die sich auf Sponsoring-Beratung spezialisiert hat, absolvieren. Auch im Privaten läuft bei Frank alles nach Plan. Seit drei Jahren lebt er mit seiner Freundin Katharina zusammen und sie unterstützt ihn, wo sie kann.

Wir wünschen dem sympathischen jungen Sportler für seine sportliche, berufliche und private Zukunft alles Gute!

Das 33. Internationale Tennisturnier auf der Anlage des TV Aschaffenburg hat einen neuen Sieger. Beim diesjährigen Kalkan-Cup siegte  Frank Wintermantel vom TC Weinheim  über Vincent Jänsch-Müller (Dorstener TC)  mit 7:6 und 6:1. Die beiden sympathischen Spieler lieferten sich im ersten Satz einen harten Kampf mit unglaublichen Ballwechseln und die Zuschauer waren begeistert und geizten nicht mit Applaus. Allerdings fanden dieses Jahr wenig Tennisbegeisterte den Weg zum TVA. Dies war in erster Linie dem schlechten Wetter geschuldet. Bei Temperaturen um die fünf Grad war es nicht nur für die Spieler eine Herausforderung, auch zum Zuschauen war es nicht besonders prickelnd. Aber es blieb trocken und erst nach dem Finale öffnete der Himmel erneut seine Schleusen und schickte Regen, Schnee und Hagel.

Ungesetzt ins Endspiel

Der 27-jährige Wintermantel kam als Ungesetzter ins Endspiel. Er spielt in der 2. Bundesliga beim TC Weinheim. Sein Gegner, Vincent Jänisch-Müller, ist gerade einmal 22 Jahre alt, spielt beim TC Dorsten in der Verbandsliga und kam, an acht gesetzt, ohne Satzverlust bis ins Finale.

Die beiden, die schon öfters in Aschaffenburg aufschlugen, schenkten sich im ersten Satz nichts. Das erste Break von Jänisch-Müller zum 3:2 bog Wintermantel auf 5:4 um. Keiner der beiden gab in der Folge nach, so dass der Tiebreak entscheiden musste. Diesen gewann Wintermantel mit 7:3. Hier war   seinem Gegner bereits anzumerken, dass er muskulöse Probleme am Bein hatte, denn er konnte nicht mehr so schnell reagieren wie gewohnt, lief die Bälle nicht mehr aus. So ging auch der zweite Satz recht schnell an Wintermantel und am Ende stand ein 7:6, 6:1 und ein stolzes  Preisgeld. „Ich war schon einige Male hier, habe es aber noch nie bis zum Sonntag geschafft“, freute sich Wintermantel anschließend. Und weiter: „Danke an die Zuschauer, die trotz der Kälte ausgeharrt haben, danke an die tollen Organisatoren, die trotz des Regens die Nerven behielten und danke an Oberschiedsrichter Dr. Kisan. Schade, dass er altersbedingt ausscheiden muss. Der erste Satz war eng und ich hatte im Tiebreak das Quäntchen Glück. Ich bin einfach nur froh und glücklich, gewonnen zu haben.“

Tolle Spiele die ganze Woche über

Zuvor sahen die Zuschauer von Dienstag bis Sonntag  tolle Spiele, die teilweise hart umkämpft waren. Leider machte das Wetter schon den Achtel- und Viertelfinalspielen am Samstag einen Strich durch die Rechnung. Die Matches mussten nach Dauerregen in der Halle des TVA ausgetragen werden, was zu einigen „Leistungsverzerrungen“ führte. Denn der Unterschied zwischen Sand und Teppichboden ist doch enorm und der eine oder andere Spieler kam damit nicht so gut zurecht.

Trotz allem gab es in der Halle sehr gute Matches zu sehen. Obwohl die Sätze dem Ergebnis nach teilweise glatt ausgingen, kämpften die Spieler in einigen Matches weit über zwei Stunden und gaben alles. Ein tolles Spiel lieferten sich der an drei gesetzte Tom Schönenberg und der an fünf gesetzte Marko Lenz. Das bessere Ende hatte Schönenberg, Nummer 35 der deutschen Rangliste, für sich. Einen schweren Stand hatte Kim Möllers gegen Robin Kern. Der großgewachsene Kern machte viele direkte Punkte mit seinem guten Aufschlag und gewann am Ende deutlich. Eine Überraschung gab es im Viertelfinale. Marvin Netuschil, Nummer zwei der Setzliste und Nummer 28 in Deutschland, musste im Achtelfinale schon alles geben, um den ungesetzten Andre Wiesler (DR 54)  zu besiegen. Wiesler machte ihm das Leben schwer, spielte groß auf und wehrte sich vehement. Nach dem hart umkämpften 7:6 und 6:4 hatte der Sandplatzspezialist Netuschil nur 90 Minuten Zeit zur Regeneration, ehe das nächste Match gegen Frank Wintermantel (Nr. 65 DR) anstand. Wintermantel fühlte sich auf Teppich sichtlich wohl, gewann in drei hart umkämpften Sätzen und die Überraschung war perfekt.

Im Halbfinale standen sich Tim Schönenberg (an drei gesetzt)  und Vincent Jänisch-Müller gegenüber.  Der an acht Gesetzte gewann mit 6:4, 7:6 und zog damit ins Endspiel ein.  Das zweite Halbfinale bestritten Robin Kern und Frank Wintermantel. Nachdem Wintermantel den ersten Satz mit 7:6 gewonnen hatte, musste sein Gegner wegen Rückenproblemen nach dem 3:2 aufgeben. Der Weg ins Finale war damit frei.

Dr. Kisan muss aus Altersgründen kürzen treten

Oberschiedsrichter Dr. Werner Kisan freute sich über die faire Umgangsweise der Spieler untereinander. Er musste kaum einschreiten, denn die Spieler einigten sich bei einem eventuell strittigen Ball schnell selbst. Für ihn war dieses Turnier  sein letztes als Oberschiedsrichter. Er muss aus Altersgründen zurücktreten, bekam vom DTB eine Ausnahmegenehmigung, um diese Veranstaltung noch einmal begleiten zu können. „Seit 22 Jahren ist er bei uns als Oberschiedsrichter beim Turnier im Einsatz. Das ist wohl einmalig, dass derselbe Schiedsrichter so lange Jahre ein Turnier begleitet“, zeigte sich Mitorganisator Günther Dillmann beeindruckt und etwas wehmütig zu gleich. Auch Dr. Kisan war anzumerken, dass ihm der Abschied schwer fiel. Er fühlt sich noch fit genug und wäre gerne im nächsten Jahr wieder nach Aschaffenburg gekommen.

Interessantes brachte auch noch der erste Tag beim Kalkan-Cup.  Mit Andreas Kollmann vom TC Sport Scheck fand sich der älteste Spieler des Turniers (Jahrgang 1965), mit Yannik Stephan Born (Kölner THC) der längste Spieler (2.07 Meter).  Für beide war allerdings in Runde eins bzw. zwei der Qualifikation das Turnier bereits zu Ende.

 

Die Bilder wurden uns von Christian Dietershagen (TVA) zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür. Sie zeigen die beiden Finalisten in Aktion und die Siegerehrung mit Stefan Sommer (TVA), Walter Haun (Bezirksvorsitzender von Unterfranken), Bürgermeisterin Frau Euler und BTV-Sportwart Thomas Heil.

 

 

 

 

Bei der ersten Tennis-Weltmeisterschaft der Gehörlosen in Nottingham (GBR), die Ende Juli 2015 stattfand, holte sich die Laufacherin Verena Fleckenstein mit ihrem Partner Sebastian Schäffer aus Bünde die Bronzemedaille im Mixed.

Im Einzel und Doppel war der Deutsche Gehörlosen Sportverband (DGS) am Finaltag nicht mehr vertreten. Verena und Heike Albrecht (Düren-Niederzier) mussten sich im Einzel im Viertel- bzw. Halbfinale geschlagen geben. Im Doppel hatten die beiden gegen die USA gute Chancen. Doch beim 4:4 im ersten Satz verletzte sich Heike Albrecht, brachte den Tiebreak zwar noch hinter sich. Doch im zweiten Satz musste sie dann beim 1:2 aufgeben. Es ging nicht mehr.

Chance auf eine Medaille genutzt

So hing die einzige Chance auf eine Medaille am einzigen noch verbleibenden Mixed. Hier kämpften sich Verena und ihr Partner mit 6:3, 3:6, 10:4 durch das schwere Spiel gegen die USA. Die nächste Partie gegen die Franzosen wurde auch nicht leichter und erneut musste der Match Tiebreak die Entscheidung bringen (1:6, 6:3, 10:5). Nun warteten Chun-Wie Wang und Chiu-Mei Ho aus Taiwan auf die Deutschen und dieses Mixed erwies sich als richtig schwerer Brocken. „Beide waren einen Kopf kleiner als ich. Aber beide hatten eine derartige Power, dass uns die Bälle nur so um die Ohren geflogen sind“, erinnert sich Verena. Sie spielt schon sehr lange Tennis, doch sowas war ihr selten passiert. Der erste Satz war mit 1:6 schnell vorbei. Im zweiten stellten die Deutschen ihr Spiel um, kamen nach 1:5 auf 4:5 heran. „Doch unsere Gegner waren zu stark. Das war das stärkste Mixed gegen das wir je gespielt haben“, sagte die Laufacherin. Am Ende verloren sie mit 1:6 und 4:6. Nichtsdestotrotz freuten sich die beiden über ihren tollen dritten Platz und über die neuen Erfahrungen, die sie im kalten und regnerischen Nottingham bei 13 Grad machten. „Wir hatten in England viel Regen und nur 13 Grad. Gerade zu der Zeit, als es bei uns in Deutschland so heiß war, musste ich mich in Nottingham einmummeln und hatte zwei Hosen und drei vier Shirts und Jacken übereinander an. So kalt war es dort“, lacht Verena im Nachhinein.

Wir sagen Glückwunsch und wünschen ihr weiter alles Gute!

Die Bilder haben uns freundlicherweise der DGS und Verena zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank!

 

 

Mitte Juni fanden auf der Anlage des TC RW Baden-Baden die Tennis-Europameisterschaften der Senioren statt. Mit dabei war Bernd Legutke vom TC Schönbusch Aschaffenburg. Bei einem 64er-Feld traf er in der ersten Runde auf den in Kolumbien geborenen Vicente Jimenez Rengifo und gewann gegen den Vereinstrainer des TC Baden-Baden mit 6:0 und 6:2. In der zweiten Runde wartete Ralf Türck (TC  Münster-Wolbek) und diesen schaltete Bernd mit 6:1 und 6:2 aus.
Warren Hastings (Großbritannien), an Nummer sieben gesetzt, hieß der Gegner in Runde drei. Auch diesen besiegte der Aschaffenburger (6:3, 6:3) und musste nun im Viertelfinale gegen den an drei gesetzten Andreas Werling (GW Mannheim) ran. Der dritte Satz (6:1, 4:6, 6:2) brachte zugunsten von Bernd die Entscheidung. Im Halbfinale wartete mit Markus Bart vom TC Landau bereits der nächste Tennistrainer. „Jetzt musste ich mich entscheiden. Entweder hier weiterzuspielen oder meine Mannschaft in Memmelsdorf zu unterstützen“, fiel Bernd die Entscheidung nicht allzu schwer. Denn mit den 40er Herren peilt er die Meisterschaft in der Bayernliga an. Also sagte er in Baden-Baden ab und holte mit seiner Mannschaft einen wichtigen Sieg in Memmelsdorf.

Sein Gegner hingegen kam kampflos ins Finale der EM und verlor dieses nach drei Sätzen gegen Volker Marzenell (TC Brühl) mit 5:7, 6:2, 3:6.

Das Bild von Bernd hat uns freundlicherweise Jürgen Ramminger zur Verfügung gestellt. Dafür dankeschön.

… die Medenspiele ihren Namen haben?

Die Medenspiele wurden von der Hamburger Tennis-Gilde bereits vor dem Ersten Weltkrieg zu Ehren von Carl August von der Meden, einem ehemaligen Präsidenten des DTB, ausgetragen. Ursprünglich waren die Medenspiele eine Vereinsmeisterschaft. 1927 wurden sie in eine Meisterschaft der Bezirke umgewandelt.  Seit 1948 werden die Medenspiele als Meisterschaften der Landesverbände ausgetragen.

Früher waren die Medenspiele in Deutschland die Rundenspiele im Männertennis. Bei den Frauen hießen die Saisonspiele Poensgen-Spiele, benannt nach Ernst Poensgen, Mäzen und Gründer des Rochusclub Düsseldorf. Erst 2006 wurden die Spiele zusammen gelegt und nennen sich seit dieser Zeit Medenspiele.