Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Eng ging es am vergangenen Wochenende in manchen Partien in der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West zu.

So machte es zum Beispiel der TV Kirchzell in der Begegnung bei der HG Saarlouis verdammt spannend. Mit 33:32 entführten die Odenwälder zwei enorm wichtige Punkte aus dem Saarland. „Ich denke, dass wir es verdient hatten, zu gewinnen. Es ist jeder für jeden in die Bresche gesprungen und wir haben am Ende die Nerven behalten“, so ein sichtlich erleichterter TVK-Trainer Alex Hauptmann. 

In der gut gefüllten Stadtgartenhalle war von Anfang an eine tolle Stimmung und das schnelle 2:0 für die HGS nach dem Geschmack der Zuschauer. Aber die Gäste, die bereits nach der ersten Aktion wieder auf Tom Spieß verzichten mussten, hielten dagegen, waren gut eingestellt und bis zum 5:5 (10.) war noch nichts passiert. Zwei technische Fehler des TVK in Überzahl brachte den Hausherren das 7:5. Doch im Anschluss hatten die Hauptmann-Schützlinge ihre stärkste Phase und stellen das Ergebnis mit einem 5:0-Lauf auf 10:7 zu ihren Gunsten um (18.). Saarlouis war sichtlich verunsichert, nahm die Auszeit, aber Treffer durch den gut aufgelegten Joshua Osifo, Leon David und Nico Polixenidis sorgten für das 14:8 in der 23. Minute). Wieder legte die HGS die grüne Karte. In dieser Phase zeigte Kirchzell seine Klasse, agierte vorne gut und hatte Lösungen in der Abwehr parat. Hinzu kam, dass Tobias Jörg im Tor seine beiden Gegenüber Schlingmann und Donczyk über die gesamte Spielzeit ausstach. Auch die Außen der Gäste waren gut drauf und Antonio Schnellbacher sorgte in der 27. Minute für das 17:11. Letztlich ging es mit 14:18 aus Sicht der Hausherren in die Pause. Diese bekamen nach dem Halbzeitpfiff noch einen Freiwurf zugesprochen, der aber den Weg ins Tor nicht fand.

Gastgeber starteten Aufholjagd

Nach dem Wechsel starteten die Gastgeber die Aufholjagd. Aber immer wenn es eng wurde, übernahm ein Kirchzeller Spieler Verantwortung. So zum Beispiel Michael Meyer-Ricks mit zwei schönen Toren, die das 24:19 brachten oder Brian Heinrich, der für das 29:26 und 30:27 (53.) sorgte. Trotzdem wurde es im Schlussspurt noch einmal richtig eng. Zwar sah es so aus, als ob der TVK beim 32:28 den Deckel draufmachen könnte. Die HGS um ihren besten Torschützen Tom Paetow gab nicht nach, wurde immer wieder vom Publikum nach vorne gepeitscht und war beim 31:33 in der letzten Spielminute wieder dabei. Der stark auftrumpfende Häufglöckner verschoss in dieser Phase einen Strafwurf und Paetow erzielte den Anschluss. Die Hektik auf dem Feld war nicht mehr zu überbieten und der TVK leistete sich noch einen Fehler vorm gegnerischen Tor. Es blieben noch sechs Sekunden mit Ballbesitz HGS. Jetzt gab es auch noch eine Zeitstrafe für den Gast. Die Spannung war kaum mehr zu toppen. Die TVK-Abwehr agierte nun sehr clever, ließ den Ausgleich nicht mehr zu. Die HGS bekam noch einen Freiwurf nach dem Schlusssignal. Doch dieser ging daneben – und nun war der Jubel der Kirchzeller nicht mehr zu bremsen. „57 Minuten lang haben wir unser Spiel gespielt, hatten den besseren Torhüter und haben alles gegeben. Hintenraus erlauben wir uns ein paar Fehler zu viel, doch es hat letztlich gereicht“, so Alex Hauptmann.

 

HSG Hanau gewinnt in Mundenheim

In einem intensiv geführten Spiel  setzte sich die HSG Hanau mit 31:27 beim Aufsteiger Mundenheim durch. Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen war die Freude über die zwei Punkte groß. „Wir wussten, dass es ein emotionales und intensives Spiel über die 60 Minuten werden wird. Was das Mentale betrifft, hat unsere junge Mannschaft nach den zwei Rückschlägen in letzter Sekunde in den beiden vergangenen Spielen heute die Reifeprüfung bestanden. Ausschlaggebend war heute in Durchgang zwei das konsequente Überzahlspiel von uns. Das gewinnen wir 6:2 und macht am Ende dann auch den vier Tore Unterschied aus“, sagt HSG-Coach Hannes Geist.

Hanau hatte sich für die schwierige Aufgabe beim Aufsteiger einiges vorgenommen und wollte über die 60 Minuten Vollgas-Handball spielen und sich wieder mit einem Sieg belohnen. Angetrieben von der lautstarken heimischen Kulisse war Mundenheim aber gewillt, dies zu verhindern. So begann die Partie auch sehr offen. Hanau legte zwar immer vor, der Gastgeber war aber gleich zur Stelle und glich aus. Nach zehn Minuten stand es 5:5. In der Folge konnte sich Hanau bis zur 14. Spielminute erstmals mit drei Toren leicht absetzen, ehe Mundenheims Trainer mit einer Auszeit reagierte.

Es dauerte auch keine zwei Minuten nach der Auszeit, bis der erneute Ausgleich erfolgte. Plötzlich war Mundenheim am Drücker, nutze die Hanauer Fehler und ging mit drei Toren Vorsprung in Führung (21., 12:9). Hanau wollte unter keinen Umständen mit einem Rückstand in die Halbzeit gehen, spielte nun konzentriertere Angriffe und konnte den Rückstand wieder wettmachen. In die Pause ging es mit einer knappen 16:14-Führung für Hanau.

Unverändertes Spiel

Nach dem Seitenwechsel ein zunächst unverändertes Spiel. Mundenheim konnte zu Beginn Schritt halten und kämpfte. Hanau hatte sich in der Halbzeit aber gut eingestellt und fand nun in Durchgang zwei bessere Lösungen. Vor allem in der Abwehr gelangen vermehrt Ballgewinne, die zu einfachen Toren umgewandelt werden konnten. So zog die HSG bis zur 44. Spielminute mit fünf Toren Vorsprung davon. Bis zum Schluss zog Hanau nun fokussiert ihr Spiel durch und nahm zwei Punkte beim Aufsteiger mit. 

 

TV Gelnhausen kassiert erste Saison-Niederlage

Einmal mehr bewiesen die Fans des TV Gelnhausen ein feines Gespür für die Situation und verabschiedeten die Spieler mit jeder Menge Applaus und „Gelnhausen, Gelnhausen“-Sprechchören. Kurz zuvor stand die erste Saison-Niederlage fest. Mit 23:29 (12:17) verloren die Barbarossastädter vor 650 Zuschauern das Derby gegen die HSG Rodgau-Nieder-Roden. „Das Ergebnis hat nicht zur Leistung gepasst. Die kämpferische Einstellung hat gestimmt. Jeder hat alles reingeworfen und vieles hat prima funktioniert. Doch wir haben im Angriff zu viele Chancen liegenlassen und Keeper Marco Rhein hat einen Sahnetag erwischt. Glückwunsch an Nieder-Roden zum verdienten Sieg“, zeigte sich TVG-Coach Matthias Geiger als fairer Verlierer.

Das 1:0 durch Jannik Geissler nach zwei Minuten war die erste und einzige Führung für die Gastgeber. Schnell konnten sich die Gäste absetzen und führten nach sechs Minuten bereits mit 5:1. Diesem Rückstand lief die junge Gelnhäuser Mannschaft den ganzen Abend hinterher. So ging es folgerichtig mit einem 12:17-Rückstand in die Pause.

Im zweiten Durchgang hatte sich der TV Gelnhausen besser auf den Gegner eingestellt und konnte den Rückstand nach und nach verkürzen. Als Tim Altscher nach 38 Minuten zum 17:19 traf, stand die Hölle Süd Kopf. In dieser Phase hätte das Spiel noch einmal kippen können. Mehrfach hatte der TVG die Chance bis auf einen Treffer heranzukommen, doch Nieder-Rodens Keeper Rhein vernagelte in dieser Phase seinen Kasten und hielt die Gäste auf der Siegerstraße. „Das war der Knackpunkt“, analysierte Geiger.

Mit einem Fünf-Tore-Lauf zwischen der 49. und 54. Minute stellte Nieder-Roden anschließend die Weichen endgültig auf Sieg. „Sie haben das sehr gut gemacht und lange Angriffe gespielt. Wir hatten sie zwar oft am Rande des Zeitspiels, doch am Ende hat Nieder-Roden dann noch das Tor gemacht, während wir uns zu wenig für unseren couragierten Auftritt belohnt haben“, sagte Geiger. Drei verworfene Siebenmeter unterstreichen diese Aussage.

 

Die Bilder haben uns der TV Gelnhausen und die HSG Hanau zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

 

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Vya­ches­lav Loch­man trai­niert ab sofort die A-Jugend-Mannschaft der TVG-Junioren-Akademie. Der 45-Jäh­ri­ge ist Coach des ukrai­ni­schen Hand­ball­na­tio­nal­-Teams. Dieses durfte nach dem An­griff Russ­lands auf die Ukrai­ne im März mit Ge­neh­mi­gung des Sport­mi­nis­te­ri­ums seines Hei­mat­lan­des aus­rei­sen. Damals war die Mannschaft für zwei Wochen im Sportpark Großwallstadt zum Trainingslager. Danach suchten und fanden die Spieler neue Vereine in ganz Europa. Slava (wie seine Freunde ihn nennen) Lochman wohnt mit seiner Familie seit dieser Zeit in Kleinwallstadt. Er trug von 2004 bis 2007 das Trikot des TV Großwallstadt, damals noch erste Bundesliga.

Jugendkoordinator Thomas Weber wird die A-Jugend, die derzeit in der Bayernliga spielt, ebenfalls weiterhin mittrainieren. In der Mannschaft spielen neben acht deutschen Talenten auch fünf ukrainische Handballer. Vier Ukrainer gehören zudem dem U19-Nationalteam an.  

Das Bild hat uns Slava Lochman zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Die zweite Handball-Bundesliga macht auch am Feiertag nicht Halt und es wird gespielt. So empfängt zum Beispiel heute Abend um 17 Uhr der TV Großwallstadt den Aufsteiger HSG Konstanz. 

Einige Tage sind nach der bitteren 27:28-Niederlage des TV Großwallstadt beim HBW Balingen-Weilstetten vergangen. Die Mannschaft und die Verantwortlichen haben die unglaublich intensiv geführte Partie, die am Ende für den TVG zu keinem Happy End führte, abgehakt und der Blick geht nach vorne. „Wir haben den Jungs nach der bitteren Niederlage Sonntag und Montag frei gegeben, denn es lagen jetzt vier intensive Wochen hinter uns. Natürlich hätten wir in Balingen einen Punkt holen oder gar gewinnen können. Aber bei unserem Auftaktprogramm gegen solch gute Teams können wir uns über aktuell 6:2 Punkte nicht beschweren“, sagte TVG-Geschäftsführer Michael Spatz.

HSG Konstanz gastiert in Elsenfeld

Mit dem nächsten Gegner des TVG stellt sich die HSG Konstanz in Elsenfeld vor. Der Aufsteiger hatte keinen guten Start in die Saison und ziert derzeit mit 0:8 Punkten das Tabellenende. Doch davon blenden lassen sollten sich die Großwallstädter keinesfalls. Zwar gab es deutliche Niederlagen in Coburg, gegen Potsdam und Hagen. Beim TSV Dormagen hingegen verloren die Schützlinge von Trainer Jörg Lützelberger knapp mit 22:25. „Das war unser bisher bestes Spiel und wir waren auf Augenhöhe mit Dormagen. Es entschieden letztlich Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage“, so Lützelberger.

Genau deshalb warnt Michael Spatz davor, den Gegner zu unterschätzen, als er sagt: „Wir müssen versuchen, den Tabellenplatz des Gegners auszublenden. Die HSG ist im Kollektiv gut, hat Potenzial, spielt engagiert auf und hat mit Jörg Lützelberger einen jungen Trainer, der aber schon über viel Erfahrung verfügt.“

Hinzu kommt ein Wiedersehen mit Spielmacher Christos Erifopoulos, welcher in der Saison 2018/19 für den TVG unter Vertrag stand. Der 22-Jährige konnte bisher mit einer Wurfquote von 70 Prozent überzeugen und wird sicherlich auch gegen seinen ehemaligen Verein überzeugen wollen.

Jörg Lützelberger kein Unbekannter in der Region

Die beiden kennen sich aus ihrer gemeinsamen Gummersbacher Zeit und halten große Stücke voneinander. Überhaupt ist Lützelberger in der hiesigen Region kein Unbekannter, spielte er doch schon für die Tuspo Obernburg und den TV Großwallstadt. Seit dem Sommer ist er nach der Ära Daniel Eblen, der 18 Jahre bei der HSG das Sagen hatte, der Cheftrainer in Konstanz. „Ich war 2019/20 einige Tage zum Lehrgang zur Ausbildung als Master Coach in Konstanz und der Verein war Gastgeber für diese Maßnahme. So kam ich mit der HSG in Berührung. Als Daniel aus privaten Gründen aufgehört hat, haben sie Ersatz gesucht und mich gefragt. Ich fühl mich super wohl hier und der Verein ist einfach toll geführt“, schwärmt Lützelberger von seinem Arbeitgeber. Da macht ihm auch die tägliche Pendelei von über 50 Kilometern von seinem Wohnort Lindau nach Konstanz nichts aus. In seiner Mannschaft hat der Trainer viele Eigengewächse und er ist sehr stolz auf die Jungs: „Wir sind das drittjüngste Team und was die sportliche Erfahrung angeht, dann haben wir verglichen mit Potsdam als Mitaufsteiger noch weniger Erfahrung. Aber das Team ist verdient aufgestiegen und spielt nun zurecht in Liga zwei.“

In den ersten vier Spielen in der neuen Liga waren drei deutliche Niederlagen dabei. In Dormagen sah Lützelberger seine Mannschaft auf Augenhöhe. „Fehler werden in dieser Liga ganz anders bestraft als in Liga drei. Aber wir wollen uns stetig verbessern und natürlich auch Spaß haben.“

Mit Michael Spatz verbindet ihn eine tolle Zeit in Gummersbach und die beiden sind auch sonst, wenn Lützelberger zum Beispiel in Obernburg Freunde besucht oder wie zuletzt beim Feri-Cup mitspielt, immer in Verbindung.  Er sieht Großwallstadt als sehr gutes Team „und ich glaube, bereits vor der Verpflichtung von Igor Vori hat Michael Spatz einen guten Job gemacht, das Team sehr gut verstärkt. Der TVG steht kompakt, greift vorne wie hinten an, stößt in die Lücken und es ist sicher kein Zufall, dass er nach vier Spielen gegen Topteams so gut dasteht.“

Was sagt Finn Wullenweber?

Einer der Neuen im TVG-Team, Finn Wullenweber, hat sich in kürzester Zeit zu einem Leistungsträger entwickelt. Er wurde im Spiel gegen Balingen frühzeitig mit einer Roten Karte ausgebremst. Gegen Konstanz hofft er wieder auf einen längeren Einsatz. Er warnt ebenfalls davor, den kommenden Gegner zu unterschätzen: „Das wird ein schweres Spiel – wie alle Spiele in dieser Liga. Mit ihrer offensiven 3-3- oder 3-2-1-Deckung können sie uns durchaus vor Probleme stellen, weshalb wir uns dahingehend gut vorbereiten müssen. Letztendlich müssen wir unsere Leistung abrufen und so spielen wie die letzten Partien auch. Nur mit voller Motivation, Kampf und vollem Engagement werden wir dieses Match gewinnen können.“

Thomas Rink wird wohl noch pausieren müssen und Görkem Bicer fällt sowieso länger aus. Alle anderen Spieler sind, Stand heute, fit.

 

Das Bild von Mario Stark hat uns der TVG zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank hierfür.

 

Den Artikel könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

Beim Sieg der USA belegte die Mannschaft des Deutschland-Achters nach der Corona-bedingten Absagenflut den vierten Platz. Trainer Peter Thiede meinte: „Wir haben uns ordentlich verkauft und das Beste aus der Situation gemacht.“Daher hatten sie sich auch den warmen Applaus der vielen Tausend Zuschauer im Rendsburger Kreishafen verdient. Mit dem Ausgang des 12,7-Kilometer-Langstreckenrennens auf dem Nord-Ostsee-Kanal hatten sie aber nichts zu tun. Die Ruderer im stark ersatzgeschwächten Deutschland-Achter, der nach gleich elf Corona-bedingten Absagen in der Vorwoche mit nur vier WM-Teilnehmern und vielen jungen Nachwuchsruderern antrat, kamen als Vierter ins Ziel. Die USA feierten ihren dritten Sieg bei der 22. Ausgabe des SH Netz Cups. Zweiter wurde der Achter aus den Niederlanden, gefolgt von der Ukraine.
 
„Die Mannschaft, die nach den vielen Ausfällen aus einem halben B-Achter bestand, hat sich ordentlich verkauft und das Beste aus der Situation gemacht. Trotz des Ergebnisses war es die richtige Entscheidung, hier an den Start zu gehen“, sagte Trainer Peter Thiede, der selbst als Steuermann schon acht Mal die Langdistanz – meistens siegreich – mitgefahren ist. Dieses Mal waren die anderen Boote, allesamt komplett bestückt mit Ruderern von der WM, einfach stärker.
 
In der Welle der Motorboote

Dies zeigte sich schon auf den ersten zwei Kilometern. Während sich die Niederlande und die USA auf den Mittelbahnen in Führung schoben, lieferten sich das deutsche und das ukrainische Boot auf den Außenbahnen ein kleines Fernduell. Auf dem dritten Kilometer löste sich vorne das US-Boot, und auch die Ukrainer, die von Larina Hillemann aus dem deutschen Frauenachter gesteuert wurden, schoben sich vor auf den dritten Platz. In der Welle der vorgefahrenden TV-Motorboote verlor der Deutschland-Achter schließlich den Kontakt zu den anderen Booten.
 
„Wenn man die Wellen der Motorboote abbekommt, ist es schwierig das Rennen zu genießen. Von vorne lässt es sich befreiter rudern“, meinte Torben Johannesen. Für Steuermann Jonas Wiesen, der wie der Großteil im Boot zum ersten Mal in Rendsburg startete, war es „nur noch der reinste Überlebenskampf bis ins Ziel. Das Boot wurde hin- und hergeschaukelt. Wir hatten mehr mit uns als mit den Gegnern zu kämpfen. Letztlich kam ein Ergebnis heraus, das nicht repräsentativ ist.“

Schönes Erlebnis
 
Trotzdem war es für die jungen Ruderer, die kurzfristig einsprangen, ein schönes Erlebnis: „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Das würde ich sofort wieder machen“, meinte Sönke Kruse, der genauso wie sein Bruder Ole, Paul Klapperich, Lukas Föbinger, Friedrich Dunkel und Jannik Metzger kurzfristig eingesprungen war. Beim Ergo-Cup am Freitag hatte das Team des Deutschland-Achters trotz guter Durchschnittszeit von 1:20,6 Minuten über 500 Meter den vierten Platz belegt, beim Sprint-Rennen am Samstag wurde das Team in zwei Rennen jeweils Dritter.
 
Die Ergebnisse:

12,7-Kilometer-Langstrecke am Sonntag: 1. USA, 2. Niederlande, 3. Ukraine, 4. Deutschland

Sprint-Cup am Samstag: 1. Niederlande, 2. Ukraine, 3. Deutschland, 4. USA

Ergo-Cup am Freitag: 1. Ukraine 1:18,6 Minuten, 2. USA 1:19,1, 3. Niederlande 1:19,6, 4. Deutschland 1:20,6

Der Kader für den SH Netz Cup:

Mattes Schönherr, Paul Klapperich, Torben Johannesen, Benedict Eggeling, Sönke Kruse, Ole Kruse, Lukas Föbinger, Friedrich Dunkel, Jannik Metzger, Steuermann Jonas Wiesen. – Trainer Peter Thiede

 

Das Bild hat uns Carsten Oberhagemann zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Liebe Leserinnen, liebe Leser.

In der dritten Handball-Liga, Staffel Süd-West geht es diese Woche wieder rund und es stehen einige interessante Partien an.

So muss zum Beispiel der TV Kirchzell heute Abend, Samstag, bei der HG Saarlouis antreten. Nach 60 umkämpften Spielminuten stand der TVK vergangene Woche gegen die Gäste aus Gummersbach mit leeren Händen da und mussten mit 31:32 eine bittere Niederlage hinnehmen. Dabei führten die Kirchzeller noch Mitte der zweiten Hälfte mit drei Toren und hatten auch zum Schluss noch die Möglichkeit, sich wenigstens einen Punkt zu sichern. Doch das ganze Wenn und Aber nutzt nichts, die Zähler sind weg. Mit 2:6 Punkten stehen die Odenwälder derzeit auf dem neunten Tabellenplatz, zusammen mit Dutenhofen, Dansenberg und Friesenheim.

Mund abputzen

Mund abputzen, weiter geht’s, denn bereits am Samstag wartet der nächste Brocken auf das Team des Trainer-Duos Alex Hauptmann und Andi Kunz. Diesmal geht es zur HG Saarlouis. Die Gastgeber gewannen bisher gegen Aufsteiger Pohlheim und gegen Gummersbach. Nach einem heißen Kampf gab es gegen Hanau ein 24:24-Unentschieden und zuletzt setzte es etwas überraschend die erste Niederlage. Gegen Aufsteiger VTV Mundenheim musste sich die HG mit 24:28 geschlagen geben. Das war so sicher nicht angedacht. In der Tabelle stehen die Saarländer nun mit 5:3 Punkten auf Rang sechs.

Der TV Kirchzell wird sich am Samstag mächtig ins Zeug legen müssen, um aus dem Saarland etwas Zählbares mit in den Odenwald nehmen zu können. Denn die Hausherren wollen sich am TVK schadlos halten und die letzte Niederlage vergessen machen. HG-Spielertrainer Branimir Koloper, der im Sommer vom Zweitliga-Absteiger Ferndorf kam, erwartet von seiner Mannschaft am Samstag eine Reaktion. Darauf werden sich die Kirchzeller schon einmal einstellen können. „Saarlouis ist ein sehr gutes Team, ist auf den Rückraumpositionen gut besetzt, das Zusammenspiel mit dem Kreis klappt super. Hinzu kommen gute Außen“, ist sich Alex Hauptmann der Schwere der Aufgabe bewusst.  Bis zur Saison 2017/18 spielte die HG in der zweiten Liga, musste danach einen Umbruch im Team hinnehmen, gehört aber als Drittligist zur Spitzengruppe. Hauptmann: „Ich würde sie von Platz fünf aufwärts führen. Gegen die HG ist unangenehm zu spielen. Ihre Zuschauer können die Halle in einen Hexenkessel verwandeln und da gilt es, die Nerven zu behalten.“

Ob der TVK-Coach wieder auf den angeschlagenen Tom Spieß zurück greifen kann, bleibt abzuwarten. Ansonsten kann er aus dem Vollen schöpfen.  

 

Drittes Auswärtsspiel der Hanauer

Weiter geht es mit der HSG Hanau. Sie trifft heute Abend auf den Aufsteiger VTV Mundenheim. „Es wird für uns eine große Herausforderung beim Aufsteiger Mundenheim. Uns erwartet eine kleine Halle, die sehr stark von der lautstarken Unterstützung profitiert und in der eine gute Stimmung ist, worauf wir uns freuen. Wir haben uns die Woche akribisch vorbereitet, sind bereit für die Aufgabe und wollen wieder 60 Minuten Vollgas-Handball zeigen“, sagt HSG-Coach Hannes Geist.

Vergangenes Spiel musste die Hanauer eine bittere Derby-Pleite in eigener Halle hinnehmen. In letzter Sekunde traf die HSG Rodgau Nieder-Roden zum 29:30 Endstand. Durch die erste Niederlage der Saison befinden sich die Grimmstädter derzeit auf Rang fünf der Staffel Süd-West. Der euphorisch spielende Aufsteiger Mundenheim konnte bereits gut Punkte sammeln und steht aktuell auf Rang acht mit 4:4 Punkten.

In ihrem vierten Heimspiel in Folge werden die Gastgeber alles daransetzen, den Hanauer die Spielfreude zu nehmen und die Partie so lange wie möglich offen zu gestalten. 

Gelingen soll dies über eine offensiv interpretierte 6-0-Deckung. Diese versucht sehr aktiv das Spiel des Gegners zu unterbinden und ihn zu Fehlern zwingen. Für Hanaus Ruppert und Co. gilt es dagegen Lösungen zu finden. Vor allem entscheidend dabei die Bewegung ohne Ball, um sich in Position zu bringen und gute Chancen zu kreieren, welche auch konsequent genutzt werden müssen.

Gelangt Mundenheim in Ballbesitz geht es schnell. Ihre Stärke ist das Umschaltspiel, das sie mit viel Tempo und Entschlossenheit angehen. Heißt für die HSG schnell den Rückwärtsgang einlegen und sich zu sortieren. Auch in der Deckung wartet viel Arbeit, besonders für den Mittelblock rund um Marc Strohl und Co. Mit einem wurfgewaltigen Rückraum und einer guten Kreis-Kooperation ist der Aufsteiger nicht zu unterschätzen.

 

Derby-Knaller in Gelnhausen

Bleibt noch der TV Gelnhausen. Er empfängt zum Spitzenspiel heute Abend die HSG Rodgau Nieder-Roden. Während das Team von Trainer Mattias Geiger nach einem sensationellen Saisonstart mit der makellosen Bilanz von 8:0 Punkten von Tabellenplatz drei grüßt, rangiert Nieder-Roden mit 6:2 Zählern nur einen Platz dahinter. Beide Teams haben mit Auswärtssiegen in der Vorwoche zusätzlich noch einmal mächtig Selbstvertrauen getankt. Gelnhausen gewann bei der hochgehandelten TuS 04 Dansenberg, Nieder-Roden siegte dank eines spektakulären Treffers in letzter Sekunde beim Aufstiegsaspiranten HSG Hanau.

Es ist also angerichtet für einen echtes Handballfest. „Uns erwartet ein ganz schönes Brett“, sagt Geiger. „Nieder-Roden ist sehr stark. Johannes von der Au, Henning Schopper, Marco Rhein und andere. Sie sind alle aktuell in Topform. Unser Gegner setzt den Kreisläufer gut ein, kann schnell umschalten, ist sehr aggressiv. Wir treffen also auf eine absolute Top-Mannschaft“, weiß Geiger, was auf seine Mannschaft zukommt.

Reifeprüfung für Gelnhausen

Für das junge Gelnhäuser Team wird dieses Spiel eine weitere Reifeprüfung werden. Die Lernkurve geht aktuell steil nach oben. Eigentlich wurde der Klassenerhalt als Ziel ausgerufen. Wie weit die TVG-Youngster wirklich sind, wird sich nun zeigen. „Wir hoffen natürlich sehr auf die Unterstützung der Zuschauer und wollen an unsere Leistungen aus den ersten vier Spielen anknüpfen. Der Schlüssel wird ganz sicher wieder die Abwehrarbeit sein“, sagt Geiger.

Kopfzerbrechen bereitet dem Coach die personelle Situation. Neben den Langzeitverletzten Felix Reinhardt, Philipp Schenk sowie Michael Hemmer und Max Bechert, stehen aller Vorrausicht nach auch noch Benni Wörner, Fynn Hilb (beide Probleme am Sprunggelenk) sowie Henrik Müller und Yannik Mocken (beide Erkältung) nicht zur Verfügung. Insbesondere das Fehlen des aktuell besten Torschützen der Liga Mocken wäre ein herber Verlust.

„Wir hoffen, dass vielleicht noch der ein oder andere noch fit wird zum Wochenende“, sagt Geiger, dem dennoch nicht bange ist. Schließlich zahlt sich in solchen Momenten die außergewöhnliche Jugendarbeit der letzten Jahre aus. Während andere Mannschaften acht Ausfälle wohl kaum kompensieren könnten, scharren die nächsten großen Talente beim TVG bereits mit den Hufen. Ob es für Geigers Rasselbande dann auch gegen Nieder-Roden reicht, wird man am Samstag sehen. Die Die TVG-Fans könnten in der Hölle Süd das Zünglein an der Waage sein. und dürfen sich auf einen leidenschaftlichen Fight mit enormen Tempo-Handball freuen.  

 

Weiter spielen:

TuS Ferndorf – mHSG Friesenheim-Hochdorf II, TSG Haßloch – TuS Dansenberg, HSG Pohlheim – DJK Waldbüttelbrunn.

 

Die Bilder haben uns Gelnhausen und Hanau zur Verfügung gestellt. Das Beitragsbild ist von mir.

Den Artikel über Kirchzell könnt Ihr auch in meiner Heimatzeitung Main Echo lesen.