Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte holte sich der dänische Handball-Club FC Midtiylland den Supercup. Mit 29:21 gewann der FCM gegen Meister Esbjerg und zeigte dabei eine überragende Leistung in der Abwehr. Eine der Matchwinnerinnen war die Obernburger Torhüterin Sabine Englert. Sie zeigte eine unglaublich gute Leistung, brachte den gegnerischen Sturm zur Verzweiflung und war mit der Schlüssel zum Erfolg. 
 
„Es war echt super,  den Super Cup zu gewinnen. Es war nach langer Vorbereitung das erste Spiel. Wir hatten eine turbulente Woche vor dem Spiel. Unsere Trainerin wurde entlassen, was für uns Spielerinnen wie ein Schock kam. Unser Assistent hat dann übernommen und es waren sehr emotionale Trainingseinheiten. Aber wir sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt und haben erstaunlich gut gespielt”, erzählt Sabine. Und weiter: “Wir haben aufgrund von Olympia auch nur wenige Einheiten mit der kompletten Mannschaft gehabt und mussten gleich auf drei Verletzte verzichten“, so die Torhüterin und es ist ihr anzumerken, dass sie noch immer aufgewühlt von den ganzen Ereignissen der letzten Tage ist.  Doch sie ist schon so lange im Geschäft, dass sie auch weiß: „Natürlich gibt der Sieg Selbstvertrauen, aber wir werden ihn auch nicht überbewerten. „
Bereits am vergangenen Sonntag (11. September)  ging es im Pokal gegen Ajax Kopenhagen  und Sabine und ihr Team gewannen klar mit 30:20. Heute, Donnerstag (15. September) startet sie gegen Nykøbing-Falster in die neue Saison. 
 
Wir wünschen Sabine und ihren Mitspielerinnen viel Erfolg!

Mit einer Silbermedaille im Gepäck kam Patrick Gempp von der Handball-Europameisterschaft in Dänemark zurück. Denkbar knapp mit 29:30 unterlag die U20-Nationalmannschaft im Finale nach Verlängerung dem Team aus Spanien. DAs Kraftpaket des Drittligisten TV Großwallstadt spielte in allen Begegnungen eine gute Rolle, betätigte sich bereits im ersten Spiel als sechsfacher Torschütze und bestätigte damit seine starke Leistung, die er auch in seinem Heimatverein Spiel für Spiel zeigt.

Der 20-Jährige fühlt sich nach der EM und den vielen Spielen schon etwas kaputt, ist aber auch stolz auf sich selbst. „Allerdings fange ich jetzt erst an, die letzten Tage zu realisieren, denn vorher hatte ich, ehrlich gesagt, gar keine Zeit groß darüber nachzudenken“, sagt der Kreisläufer, der in jedem Spiel von Anfang an eingesetzt war. Das hat ihn sehr gefreut und ihm viel Selbstvertrauen gegeben.

Enttäuschung hielt sich in Grenzen

Die Enttäuschung nach dem verpassten Titel hielt sich in Grenzen und der sympathische Sportler sagt: „Naja, kurze Zeit nach dem Spiel war die Enttäuschung schon da. Aber unsere Trainer haben anschließend eine Ansprache gehalten und Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld hat zu uns gesprochen und alle haben uns gesagt, was für eine tolle Leistung wir abgeliefert haben. Dann war die Enttäuschung schon fast überwunden. Und dass wir soweit kommen würden, hatte ja auch keiner gedacht.“ Die Mannschaft hatte sich selbst den Druck genommen und kein Ziel ausgegeben. Sie wollte immer nur von Spiel zu Spiel schauen, das Bestmögliche abrufen und dann schauen wie weit sie kommt. „Von einer Medaille war keine Rede.“

Eindrücke in Dänemark

Viel Zeit um Eindrücke zu sammeln, blieb den Jungs von Trainer Markus Baur nicht. Sie waren mit neun anderen Teams im Hotel zusammen und am letzten Abend gab es ein Bankett für alle. „Wir kamen dann auch mit anderen Spielern ins Gespräch. Das war sehr schön. Und ich habe Christian Plesser getroffen, meinen ehemaligen Trainer bei der TVG-Junioren-Akademie. Das hat mich sehr gefreut. Was ich noch toll fand, dass ich Olafur Stefansson hautnah erleben durfte. Er ist der Coach der Isländer und nachdem alle Spiele vorbei waren, haben die isländischen Jungs mit uns allen ihren mittlerweile schon berühmten Schlachtruf „uuh“ mit dem gemeinsamen Klatschen aufgeführt. Es war einfach super“, merkt man Patrick die Begeisterung noch immer an. Da auch etliche Trainer und Verantwortliche der verschiedenen Clubs in Dänemark vor Ort waren, drängte sich die Frage auf, ob der Kreisläufer schon Anfragen von anderen Clubs hatte. Doch das verneinte er.

Rhythmus finden

Jetzt geht es für ihn erst einmal darum, seinen Rhythmus so schnell es geht wieder zu finden. Schließlich musste er am vergangenen Donnerstag schon wieder beim TVG ran. Die Vorbereitung ist in vollem Gange und der 20-Jährige sagt lachend: „Der Alltag wird mich schnell wieder einfangen. Ich bin froh, dass ich derzeit noch Semesterferien habe. Ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit für meine Familie und meine Freundin. Meine Eltern waren zwar die ganze Zeit in Dänemark dabei, meine Freundin und meine Tante haben mich auch besucht. Aber viel Zeit konnte ich ja dort nicht mit ihnen verbringen. Daher waren die paar freien Tage nach der EM schön.“ Jetzt schwitzt er schon wieder beim TVG und bereits dieses Wochenende absolviert Trainer Heiko Karrer ein Trainingslager mit drei Einheiten pro Tag.

Vorgaben für die neue Saison

Gefragt nach der Zielsetzung des TVG für die kommende Saison meinte Patrick: „Die Vorstandschaft hat den Aufstieg ausgegeben. Es gibt in unserer Staffel aber einige Teams, die ebenfalls aufsteigen wollen. Wir werden aber alles daran setzen, die Vorgaben umzusetzen und werden in jedem Spiel alles geben. Dann werden wir sehen.“

 

Wir wünschen dem Vollblut-Sportler und seinen Kollegen alles Gute, viel Erfolg und hoffen, dass sie die Vorgaben umsetzen können.

 

 

Seit langer Zeit habe ich am vergangenen Wochenende beim f.a.n.-Cup in Kleinostheim Florian Kehrmann wieder gesehen. Der Coach des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo hat sich überhaupt nicht verändert und ist  so locker drauf wie eh und je.

Er ist bisher mit der Vorbereitung sehr zufrieden. “Die Jungs ziehen kräftig mit und es macht Spaß”, sagt Flo. Fünf Neue hat er diesmal zu integrieren. Doch auch das klappt sehr gut. Am vergangenen Freitag war Flo noch “kurz” zur Stippvisite in Dänemark. Dort spielt die U 20 mit seinem Spieler Tim Suton bei der EM um eine Medaille. Anschließend ging es nach Kleinostheim und dort erreichte sein Team den zweiten Platz. Im Endspiel stand der TBV Ligarivale VfL Gummersbach gegenüber und der war dann eine Nummer zu groß für die Lemgoer. “Wir haben einige Erkenntnisse gewonnen, was wir verbessern können”, so der Trainer, der nicht unzufrieden war.  

Nach dem Turnier ging es für Flo und seine Jungs ins nächste Trainingslager nach Hennef, ehe der TBV in Neuss am Pierburg Cup teilnimmt. Erst dann fährt die Mannschaft wieder in die Heimat. 

Wir wünschen Flo und seinen Jungs alles Gute für die bevorstehende Runde und freuen uns, wenn wir den TBV wieder in unserer Region begrüßen können.

Die DHB-Junioren haben am Mittwoch ihr Traumziel erreicht. Mit dem 30:28-Erfolg gegen Norwegen erreichten sie das Halbfinale bei der Handball-EM in Dänemark.
Nun geht es am Freitag entweder gegen Frankreich oder Spanien. „Wir sind total happy und ich bin überglücklich. Allerdings merke ich schon die letzten Spiele“, sagte ein glücklicher, aber kaputter Patrick Gempp. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings im Team. Der starke Tim Suton (TBV Lemgo) ist nach einem Foul für ein Spiel gesperrt. „Das wird schwer ohne ihn“, sagte Patrick.
Aber egal. Die Jungs wollen sich nun unbedingt eine Medaille holen und dafür werden sie alles geben. Wir sind gespannt, wie es weiter geht und drücken auf jeden Fall die Daumen!

Heute Abend um 22.15 Uhr flogen unsere deutschen Handballer Richtung Rio. Das Abenteuer Olympia wartet und in ein paar Tagen geht es los. Am Mittwoch gibt es noch ein Testspiel gegen Kroatien, am 5. August ist die Eröffnungsfeier und am 7. August das erste Spiel gegen Schweden.

Nationaltorhüter Carsten Lichtlein flog mit nach Rio, wird aber nicht im olympischen Dorf direkt wohnen, sondern nebenan. Ebenso wie Steffen Weinhold und ein paar Funktionäre. Da nur sieben Offizielle ins olympische Dorf einziehen dürfen, mussten eben welche ausquartiert werden. Ob Carsten die Enttäuschung, in Brasilien eventuell nur Zuschauer zu sein, überwunden hat, ließ er sich nicht anmerken. Er wurde weder laut, noch jammerte er rum. Das ist nicht seine Art. Im Gegenteil. Er sagte: “Ich gebe Gas und wenn ich meine Chance bekomme, dann bin ich da.” Hut ab vor solch einer Einstellung. Manch anderer hätte den Bettel hingeschmissen. Carsten nicht.

Wenn es zeitlich passt, will er sich ein paar Wettkämpfe anderer Sportarten ansehen. “Auf jeden Fall werde ich mir die US Basketballer anschauen”, sagt er als großer Fan dieser Sportart.

Wir wünschen dem deutschen Team auf jeden Fall alles Gute und vielleicht bekommt Carsten doch noch seine Chance. Zu wünschen wäre es ihm allemal.

Dank einer starken Leistung ist die U 20-Junioren-Nationalmannschaft mit einer weißen Weste in die Hauptrunde der Handball-Europameisterschaft eingezogen. Nun trennen Patrick Gempp und Co. noch zwei Spiele vom Halbfinale bei der EM in Dänemark. “Doch das sind richtige Brocken”, sagt Patrick und er hat Recht. Am morgigen Dienstag geht es zum Hauptrundenstart gegen den Gastgeber Dänemark und am Mittwoch wartet Norwegen.

Wir sind gespannt, wie sich die Jungs von Trainer Markus Baur schlagen werden. Beide Gegner sind zwar sehr stark, aber die Aufgabe ist machbar. Also heißt es weiter Daumen drücken für Patrick und Co.

 

 

Die Freude bei Patrick Gempp war riesig. Der Kreisläufer des Handball-Drittligisten TV Großwallstadt ist bei der Europameisterschaft in Dänemark dabei. Das Trainerduo Markus Baur und Erik Wudtke hat ihm nach seinen guten Leistungen ihr Vertrauen geschenkt.

»Ich freue mich unglaublich darüber, dass ich dabei bin. Ich bin erst seit diesem Jahr bei der Nationalmannschaft und es war mein Traum, zur EM zu fahren. Jetzt bin ich dabei und das ist einfach schön«, kommt Patrick aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus.

Der letzte Lehrgang am Ammersee war sehr gut. Die Junioren bestritten neben vielen Trainingseinheiten zwei Testspiele gegen den U 19-Vize-Weltmeister Slowenien und gewannen beide. »Der Lehrgang war überragend. Vor allem im ersten Spiel ist uns fast alles gelungen. Und es war ja nicht irgendein Gegner, gegen den wir gespielt haben«, sagte der sympathische Sportler. 

Der 20-Jährige kam am Sonntagfrüh vom Lehrgang nach Hause, Dienstag flog er nach Hamburg. Von dort ging es nach Flensburg und am Mittwoch nach Dänemark. Ein ganz schön straffer Zeitplan. Aber Patrick macht dies nichts aus. Er hat einfach nur Freude am Handball.

Das erste Spiel der Vorrunde haben die Deutschen am heutigen Donnerstag gegen Schweden gewonnen. Morgen geht es nach dem souveränen Auftakt gegen Kroatien und am Sonntag gegen Ungarn. Die ersten beiden Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde.

Wir drücken Patrick und dem ganzen Team die Daumen, damit sie noch viele Siege einfahren.

 

Im Dezember 2015 übernahm Peter David, ehemaliger Trainer des Handballclubs TV Großwallstadt übergangsweise das tschechische Frauen-Erstligateam DHK Banik Most „Cerni Andele“. Damals fragte ihn sein langjähriger Bekannter Rudolf Jung, Manager von Banik Most, ob er bis zum Ende der laufenden Runde, also bis Mitte des Jahres 2016, die „schwarzen Engel“ übernehmen würde. Peter David sagte zunächst bis Mitte Januar zu, da bis zu diesem Zeitpunkt die richtungsweisenden Spiele vorüber waren. Der 50-Jährige hatte aber so viel Erfolg mit den Mädels, dass aus dem „übergangsweisen“ Training mittlerweile eine sehr gute und vor allem erfolgreiche Zusammenarbeit entstand. Der Coach blieb bis zum Saisonende und holte mit seinem Team nicht nur die Meisterschaft, sondern auch den Pokal. „Es ist Wahnsinn, wie sich die Dinge manchmal entwickeln“, sagt Peter. Der Lohn dafür ist die Teilnahme am EHF-Pokal und er ist mit Recht stolz auf das Erreichte.

Toller Vertrag für Peter

Rudolf Jung wäre kein guter Manager, würde er nicht alles daran setzen, den beliebten Trainer mit allen Mitteln zu halten. Er bot dem 50-Jährigen einen 15-Jahres-Vertrag an. Richtig gelesen. 15 Jahre!!! Peter dachte erst an einen Scherz und lehnte ab. Aber dem Manager ging es darum, den Coach langfristig an den Verein zu binden. „Rudolf gab nicht nach und bot mir einen Zehn-Jahres-Vertrag an. Als ich auch dieses Angebot ablehnte, fragte er nach, ob ich mir vorstellen könnte, sechs oder sieben Jahre beim Verein zu bleiben,“ erzählt Peter. Er hat jetzt erst einmal für die kommende Saison zugesagt. „Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zusagen. Danach wird man sehen.“

Vorbereitung beginnt am 18. Juli

Die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt am 18. Juli und bis dahin verbringt der zweifache Familienvater viel Zeit mit seiner Familie in Deutschland. „Meine Familie kommt wegen meines Engagement in Most immer zu kurz. Deshalb verbringen wir im Moment jede freie Minute miteinander“, freut er sich darüber, seine Lieben um sich zu haben und viel mit ihnen zu unternehmen. Bis am 3. September die neue Runde beginnt, wird der Coach noch viele schweißtreibende Einheiten für sein Team bereithalten. Er hat auch einige Testspiele und ein Turnier in Deutschland organisiert. „Wir spielen in Zwickau, Halle und beim Thüringer HC und ein stark besetztes Turnier in Oldenburg. Darauf freue ich mich schon.“

Besonderheit im Lebenslauf

Eine Besonderheit muss in seinem sportlichen Lebenslauf erwähnt werden.:
Peter David gewann 1986 als Spieler mit Dukla Prag die Meisterschaft in der damaligen Tschechoslowakei. 2016 wurde er als Trainer tschechischer Meister mit Banik Most.
1994 holte er mit Trnava als Spieler den slowakischen Meistertitel. 2015 wurde er als Trainer mit Presov slowakischer Meister.
„Mir war das gar nicht so bewusst. Erst ein Journalist machte mich darauf aufmerksam. Wenn das kein Zufall ist“, sagt der Trainer bescheiden. Zufall hin, Zufall her – auf jeden Fall ist es eine schöne Sache für Peter, der sich nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer einen Namen machte.

 

Das Bild hat uns Peter zukommen lassen. Vielen Dank hierfür.

 

 

 

Sverre Jakobsson…

Fünf Jahre hat Sverre Jakobsson beim Handballclub TV Großwallstadt gespielt. In dieser Zeit hat er mit seiner sympathischen Art viele Freunde gefunden, die ihm bei seinem Abschied im Jahr 2014 sehr nachtrauerten.

Erst Spieler, jetzt Trainer

In seinem Heimatort Akureyri spielte Sverre zunächst noch beim Club KA Akureyri, ehe er nach einem Jahr seine aktive Karriere beendete und danach die Mannschaft als Trainer übernahm. Doch vom Trainergehalt alleine kann der 39-Jährige seine Familie nicht ernähren. Deshalb arbeitet der ehemalige Kreisläufer noch in einer Wirtschafts- und Steuerfirma als Consultant. Der Isländer kann sich also über mangelnde Arbeit nicht beschweren. „Ich habe wirklich viel zu tun und wenn ich so weitermache, werde ich wohl nicht alt werden“, grinst er. Aber die Arbeit macht ihm auch viel Spaß. Vor allem dem Nachwuchs vieles beizubringen und sie zu gestandenen Spielern zu formen, hat er sich zur Aufgabe gemacht. „Unsere Stadt ist nicht sehr groß, hat so um die 16 000 Einwohner. Daher gibt es auch nicht all zu viele Handballer in Akureyri“, sagt Sverre. Aber alle haben einen Traum. Sie wollen nach Deutschland und Profi werden.

Alle waren im Fußball-Fieber

Doch Handball steht derzeit etwas im Hintergrund. Die Fußballer haben bei der vor ein paar Tagen abgeschlossenen EM einen Hype ausgelöst. Bis ins Viertelfinale haben sie es geschafft, ehe gegen Frankreich Endstation war. Doch ganz Island steht Kopf und Sverre sagt: „Wir alle sind unglaublich stolz auf unsere Fußballer. Was sie erreicht haben, ist einfach toll.“ Kein Wunder, dass zig Tausende Menschen jüngst in der Hauptstadt Reykjavik ihre Helden bei deren Rückkehr feierten.
„Ich kann es kaum fassen, dass wir soweit bei einer EM gekommen sind. Wir haben uns gewünscht, an einem großen Turnier in Deutschland teilzunehmen, wollten das dann einfach genießen und jetzt ist so eine riesige Partie daraus geworden. Nach dem Englandspiel haben wir hier alle Kopf gestanden. So etwas habe ich noch nie erlebt“, schildert Sverre die Stimmung im Land. In Island haben 99 Prozent das Spiel gegen England geschaut. Gegen Frankreich wurde die 100 Prozent-Marke geknackt. „Das wäre ja schon illegal, dieses Spiel zu verpassen“, lacht Sverre.
Er sagt, dass durch diesen Erfolg der Handball nun etwas in den Hintergrund gerückt ist. “Wir merken das schon seit zwei, drei Jahren. Wir Handballer haben zwar schon bei großen Turnieren mitgespielt, aber wir haben nicht den großen Erfolg. Die Fußballer haben schon zweimal gegen Holland gewonnen, haben mehr Erfolg und bekommen natürlich jetzt auch mehr Aufmerksamkeit. Unser Handball-Nationalteam war jahrelang Erster in unserem Land. Jetzt kann es sein, dass uns die Fußballjungs vom ersten Platz wegschieben. Trotzdem sind wir unglaublich happy über die Entwicklung. Guck mal, die Basketballer haben schon in Deutschland Turniere gespielt, die Handball sowieso und jetzt die Fußballer. Es ist unglaublich.“ Gerade einmal cirka 100 Fußballprofis gibt es in Island. Sie alle spielen im Ausland. Und trotzdem brachte die Nationalmannschaft so eine tolle Leistung bei der EM. An was liegt das? Sverre sagt: „Warum wir so gute Leistungen bringen, ist echt schwer zu erklären. Vielleicht ist das eine Mentalitätssache. Wir sind immer gut drauf, versuchen immer 100 Prozent zu geben und kämpfen bis zum Umfallen. Manchmal fehlt uns die Qualität. Aber das machen wir durch Kampf und Zusammenhalt wieder gut.“
Nicht nur der ehemalige Großwallstädter glaubte an das Wunder vom Finale. Der Großteil seiner Landsleute war sich sicher, dass Frankreich geschlagen werden kann. Dass es nun nicht geklappt hat, ist nicht schlimm. „Ganz Island ist unglaublich stolz auf unsere Fußballer und dementsprechend wurde auch gefeiert.“

Bald geht die Vorbereitung los

Er kennt Aron Gunnarsson, Kapitän der Nationalmannschaft schon als kleinen Knirps. „Er kommt auch aus Akureyri wie ich. Ich kann mich erinnern, wie er mit seinem Papa und seinem Bruder Aron, der mittlerweile beim Bergischen HC Handball spielt, als kleiner Pimpf zum Handball gucken in die Halle gekommen ist. Seit der Zeit sind wir immer in Kontakt.”
Die letzten Wochen hat Sverre das Training seiner Mannschaft so gelegt, dass alle immer die Spiele der Isländer schauen konnten. Nun ist der Alltag wieder eingekehrt und Sverre kann sich in aller Ruhe mit seinem Team auf die kommenden Aufgaben vorbereiten. Die Vorbereitung geht nun bald los und richtig ernst wird es ab 8. September. 

Unsere Bilder zeigen Sverre während seiner Zeit beim TV Großwallstadt. Unser Dank geht hierfür an Klaus Roos, der uns die schönen Aufnahmen zur Verfügung gestellt hat.

 

 

 

Dominik Plaue, einst Torhüter bei der TVG-Junioren-Akademie, schließt sich ab der kommenden Saison dem HSV Hamburg an. Die Hamburger wagen einen Neuanfang in der dritten Handball-Liga und Domi, wie ihn seine Freunde nennen, freut sich auf seine neue Herausforderung: „Ich will mich weiterentwickeln. Mir hat das Konzept des HSV gefallen, das Projekt ist sehr interessant und der Neuaufbau hat Hand und Fuß.“ Natürlich hatte er noch andere Angebote auf dem Tisch liegen. Da sich Domi aber nach drei Jahren im hohen Norden sehr wohlfühlt, hat er sich für Hamburg entschieden und einen Zweijahres-Vertrag unterschrieben.

Deutscher B-Jugend-Meister mit der Akademie

Der Keeper wurde 2011 mit der Großwallstädter B-Jugend deutscher Meister, spielte in der A-Jugend-Bundesliga der Akademie, ehe er 2013 den Sprung in den hohen Norden wagte. Dort spielte der 20-Jährige beim THW Kiel II, war im erweiterten Profikader des THW und beim Drittligisten TSV Altenholz.

 Im Dezember 2015 wechselte THW-Trainer Alfred Gislason im Spiel gegen Balingen-Weilstetten den Jungspund in der 57. Minute zu einem Siebenmeter ein. Domi hielt den von Yves Kunkel geworfenen Strafwurf und die Zuschauer standen Kopf. Ein Erlebnis, an das er sich immer zurückerinnern wird.

Der Abschied naht

Jetzt heißt es bald Abschied nehmen aus Kiel. Domi hat mittlerweile schon eine Wohnung in Hamburg gefunden und die Vorbereitungen laufen. „Ich habe zwei Minuten zur S-Bahn zu laufen, bin in zehn Minuten am Hauptbahnhof und schnell an der Halle. Es ist also optimal.“

Mit seiner Lehre als Immobilien-Kaufmann ist er Ende Juli fertig. Die schriftlichen Prüfungen hat er bereits hinter sich. Es läuft also alles optimal bei dem sympathischen Sportler. Kein Wunder, dass er für die letzten drei Jahre ein sehr positives Fazit zieht:  “Es war mir eine große Ehre, ein Zebra zu sein. Mit den Besten der Besten zu trainieren und von ihnen zu lernen, ist eine große Erfahrung gewesen. Alleine das Training mit meinem Vorbild Niklas Landin hat mich enorm nach vorne gebracht und ich habe mir viel von ihm abgeguckt.” Besonders bedanken will er sich noch bei “jemanden, ohne die ich das nie geschafft hätte. Was meine Firma Haus und Grund um Geschäftsführer Herr Bergemann und mein Ausbilder Herr Jarosch mir ermöglicht haben,  dafür kann man keine Worte finden. Fakt ist, dass ich nicht da wäre wo ich jetzt bin, wenn ich diese Firma nicht im Rücken gehabt hätte.”

Wir wünschen ihm beim HSV alles Gute und werden Euch weiter auf dem Laufenden halten.

Das Bild hat uns Domi zur Verfügung gestellt. Hierfür herzlichen Dank!